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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.

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Von Vilderea oder Alletarum.

Den Saamen bekommet man auß Franckreich/ wird in diesem Mona[unleserliches Material] gesäet und verpflantzet/ wann es 5. oder 6. Blätter gewonnen/ man kan sie auch auß Ruthen vermehren.

Es ist ein Baum Calasterus genandt/ der ist selbiger Natur/ müssen deß Winters in die Gemächer dey gesetzt werden/ in Franck reich aber bleiben sie draussen / und werben Hecken darauß gemacht/ oder man setzt sie an die Mauren/ und lässt sie damit bewachsen. Man hat hier in wenig Jahren Vildeream auß der Frembde bekommen/ die versilberte auch vergüldete Blätter haben/ sie werden durchs Einlegen erwuchert/ oder auff Stämme gepfropfft/ die grünt Blätter haben/ deß Winters müssen sie in einer temperirten Studen stehen.

Lorbeer-Baum

Wird auch auß Saamen oder Beeren gepflantzt/ und darauß erzielet/ der Laurus nobilis (latifolia) aber aus Ruthen gesetzt/ und in diesem Monat gestöckt/ und muß man diesen deß Winters ins Haus oder Keller bringen/ und im Bütten oder Töpffen verwahren. Der Flämische Lorbeer-Baum wächst sträuchich/ wird von einander gerissen/ und also fort gesetzet/ deß Winters deckt man ihn mit Stroh / oder beuget ihn auch wohl auff einer Seite zur Erden/ und schüttet im October gute Erde oder Sand darauff/ im Anfang deß Aprilis wird er bey lieblichen Regen wieder entdecket.

Man hat hier auch Lorbeer-Bäume/ die aus America kommen/ dessen Rinde soll eine Zimmet- oder Caneel-Rinde seyn/ und aber sehr rar/ müssen deß Winters in warmen Stuben erhalten/ und deß Sommers wohl begossen werden.

Sonsten hat man noch vielerley Sorten der Lorbeer-Bäume/ als Laurum tenui vel angustifoliam, mit glattem oder gläntzendem Laub/ und einen/ der trübe Laub hat/ und dann zwo übrige Sorten, die rauhe Blätter tragen/ diese müssen deß Winters auch im Hause stehen/ wer den durch Einlegen/ oder auch biß weilen durch Setz-Ruthen fortgesetzt.

Von Vilderea oder Alletarum.

Den Saamen bekommet man auß Franckreich/ wird in diesem Mona[unleserliches Material] gesäet und verpflantzet/ wann es 5. oder 6. Blätter gewonnen/ man kan sie auch auß Ruthen vermehren.

Es ist ein Baum Calasterus genandt/ der ist selbiger Natur/ müssen deß Winters in die Gemächer dey gesetzt werden/ in Franck reich aber bleiben sie draussen / und werben Hecken darauß gemacht/ oder man setzt sie an die Mauren/ und lässt sie damit bewachsen. Man hat hier in wenig Jahren Vildeream auß der Frembde bekommen/ die versilberte auch vergüldete Blätter haben/ sie werden durchs Einlegen erwuchert/ oder auff Stämme gepfropfft/ die grünt Blätter haben/ deß Winters müssen sie in einer temperirten Studen stehen.

Lorbeer-Baum

Wird auch auß Saamen oder Beeren gepflantzt/ und darauß erzielet/ der Laurus nobilis (latifolia) aber aus Ruthen gesetzt/ und in diesem Monat gestöckt/ und muß man diesen deß Winters ins Haus oder Keller bringen/ und im Bütten oder Töpffen verwahren. Der Flämische Lorbeer-Baum wächst sträuchich/ wird von einander gerissen/ und also fort gesetzet/ deß Winters deckt man ihn mit Stroh / oder beuget ihn auch wohl auff einer Seite zur Erden/ und schüttet im October gute Erde oder Sand darauff/ im Anfang deß Aprilis wird er bey lieblichen Regen wieder entdecket.

Man hat hier auch Lorbeer-Bäume/ die aus America kommen/ dessen Rinde soll eine Zimmet- oder Caneel-Rinde seyn/ und aber sehr rar/ müssen deß Winters in warmen Stuben erhalten/ und deß Sommers wohl begossen werden.

Sonsten hat man noch vielerley Sorten der Lorbeer-Bäume/ als Laurum tenui vel angustifoliam, mit glattem oder gläntzendem Laub/ und einen/ der trübe Laub hat/ und dann zwo übrige Sorten, die rauhe Blätter tragen/ diese müssen deß Winters auch im Hause stehen/ wer den durch Einlegen/ oder auch biß weilen durch Setz-Ruthen fortgesetzt.

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[82/0116] Von Vilderea oder Alletarum. Den Saamen bekommet man auß Franckreich/ wird in diesem Mona_ gesäet und verpflantzet/ wann es 5. oder 6. Blätter gewonnen/ man kan sie auch auß Ruthen vermehren. Es ist ein Baum Calasterus genandt/ der ist selbiger Natur/ müssen deß Winters in die Gemächer dey gesetzt werden/ in Franck reich aber bleiben sie draussen / und werben Hecken darauß gemacht/ oder man setzt sie an die Mauren/ und lässt sie damit bewachsen. Man hat hier in wenig Jahren Vildeream auß der Frembde bekommen/ die versilberte auch vergüldete Blätter haben/ sie werden durchs Einlegen erwuchert/ oder auff Stämme gepfropfft/ die grünt Blätter haben/ deß Winters müssen sie in einer temperirten Studen stehen. Lorbeer-Baum Wird auch auß Saamen oder Beeren gepflantzt/ und darauß erzielet/ der Laurus nobilis (latifolia) aber aus Ruthen gesetzt/ und in diesem Monat gestöckt/ und muß man diesen deß Winters ins Haus oder Keller bringen/ und im Bütten oder Töpffen verwahren. Der Flämische Lorbeer-Baum wächst sträuchich/ wird von einander gerissen/ und also fort gesetzet/ deß Winters deckt man ihn mit Stroh / oder beuget ihn auch wohl auff einer Seite zur Erden/ und schüttet im October gute Erde oder Sand darauff/ im Anfang deß Aprilis wird er bey lieblichen Regen wieder entdecket. Man hat hier auch Lorbeer-Bäume/ die aus America kommen/ dessen Rinde soll eine Zimmet- oder Caneel-Rinde seyn/ und aber sehr rar/ müssen deß Winters in warmen Stuben erhalten/ und deß Sommers wohl begossen werden. Sonsten hat man noch vielerley Sorten der Lorbeer-Bäume/ als Laurum tenui vel angustifoliam, mit glattem oder gläntzendem Laub/ und einen/ der trübe Laub hat/ und dann zwo übrige Sorten, die rauhe Blätter tragen/ diese müssen deß Winters auch im Hause stehen/ wer den durch Einlegen/ oder auch biß weilen durch Setz-Ruthen fortgesetzt.

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677/116>, abgerufen am 24.11.2024.