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Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.

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Sechszehntes Capitel.
untersuchte, erzeugte sich eine weißliche Materie, welche
die innere Seite der Röhre fast ganz bedeckte; zuletzt aber
ward nichts weiter, als schwarze Materie erzeugt, wie in
allen übrigen Versuchen. Ließ man Wasser zu dieser, so
blieb ein beträchtlicher Ueberrest zurück, welcher in sehr ge-
ringem Grade kenntbar war.

Man kann auch sehr leicht vitriolsaure Luft aus dem
Weingeist erhalten; die Mischung wird schwarz, ehe man
einige Luft erhält. Auch in dieser Luft ward durch die
elektrische Explosion die schwarze Materie erzeugt.

Die Versuche mit dem Aether scheinen das meiste
Licht über diese Materie zu verbreiten, da diese Luftgat-
tung aus dem Aether eben sowohl, als aus jeder Phlogi-
ston enthaltenden Substanz gezogen werden kann. In
der aus dem Aether gezognen Luft färbte der elektrische
Schlag das Glas sehr schwarz, mehr, als bey irgend ei-
nem andern Versuche dieser Art; und wenn das Wasser
soviel, als möglich, von dieser Luft eingeschluckt hatte, so
blieb ein Ueberrest, in welchem ein Licht mit einer lodern-
den blauen Farbe brannte. Das merkwürdigste bey die-
sem Versuche aber war dieses, daß nicht nur das Vitriolöl
während des Processes sehr schwarz ward, sondern auch
eine schwarze dicke Substanz erzeugt wurde, welche auf
der Oberfläche der Säure schwamm.

Vielleicht könnte die chemische Zergliederung dieser
Substanz mehr Licht über die Natur der schwarzen Mate-
rie verbreiten, welche durch elektrische Explosionen in vi-
triolsaurer Luft entsteht, da sie beyde einander sehr ähnlich
zu seyn scheinen.

In gemeiner mit Quecksilber in eine Glasröhre ein-
gesperrter Luft, bedeckt der elektrische Funken oder Schlag
die innere Seite der Röhre mit einer schwarzen Materie,
welche, wenn sie erhitzt wird, sich als reines Quecksilber
zeiget. Dies mag daher wohl auch der Fall mit der
schwarzen Materie seyn, in welche nach Priestley's Ver-
muthung durch eben dieses Verfahren die vitriolsaure Luft

Sechszehntes Capitel.
unterſuchte, erzeugte ſich eine weißliche Materie, welche
die innere Seite der Röhre faſt ganz bedeckte; zuletzt aber
ward nichts weiter, als ſchwarze Materie erzeugt, wie in
allen übrigen Verſuchen. Ließ man Waſſer zu dieſer, ſo
blieb ein beträchtlicher Ueberreſt zurück, welcher in ſehr ge-
ringem Grade kenntbar war.

Man kann auch ſehr leicht vitriolſaure Luft aus dem
Weingeiſt erhalten; die Miſchung wird ſchwarz, ehe man
einige Luft erhält. Auch in dieſer Luft ward durch die
elektriſche Exploſion die ſchwarze Materie erzeugt.

Die Verſuche mit dem Aether ſcheinen das meiſte
Licht über dieſe Materie zu verbreiten, da dieſe Luftgat-
tung aus dem Aether eben ſowohl, als aus jeder Phlogi-
ſton enthaltenden Subſtanz gezogen werden kann. In
der aus dem Aether gezognen Luft färbte der elektriſche
Schlag das Glas ſehr ſchwarz, mehr, als bey irgend ei-
nem andern Verſuche dieſer Art; und wenn das Waſſer
ſoviel, als möglich, von dieſer Luft eingeſchluckt hatte, ſo
blieb ein Ueberreſt, in welchem ein Licht mit einer lodern-
den blauen Farbe brannte. Das merkwürdigſte bey die-
ſem Verſuche aber war dieſes, daß nicht nur das Vitriolöl
während des Proceſſes ſehr ſchwarz ward, ſondern auch
eine ſchwarze dicke Subſtanz erzeugt wurde, welche auf
der Oberfläche der Säure ſchwamm.

Vielleicht könnte die chemiſche Zergliederung dieſer
Subſtanz mehr Licht über die Natur der ſchwarzen Mate-
rie verbreiten, welche durch elektriſche Exploſionen in vi-
triolſaurer Luft entſteht, da ſie beyde einander ſehr ähnlich
zu ſeyn ſcheinen.

In gemeiner mit Queckſilber in eine Glasröhre ein-
geſperrter Luft, bedeckt der elektriſche Funken oder Schlag
die innere Seite der Röhre mit einer ſchwarzen Materie,
welche, wenn ſie erhitzt wird, ſich als reines Queckſilber
zeiget. Dies mag daher wohl auch der Fall mit der
ſchwarzen Materie ſeyn, in welche nach Prieſtley’s Ver-
muthung durch eben dieſes Verfahren die vitriolſaure Luft

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[228/0248] Sechszehntes Capitel. unterſuchte, erzeugte ſich eine weißliche Materie, welche die innere Seite der Röhre faſt ganz bedeckte; zuletzt aber ward nichts weiter, als ſchwarze Materie erzeugt, wie in allen übrigen Verſuchen. Ließ man Waſſer zu dieſer, ſo blieb ein beträchtlicher Ueberreſt zurück, welcher in ſehr ge- ringem Grade kenntbar war. Man kann auch ſehr leicht vitriolſaure Luft aus dem Weingeiſt erhalten; die Miſchung wird ſchwarz, ehe man einige Luft erhält. Auch in dieſer Luft ward durch die elektriſche Exploſion die ſchwarze Materie erzeugt. Die Verſuche mit dem Aether ſcheinen das meiſte Licht über dieſe Materie zu verbreiten, da dieſe Luftgat- tung aus dem Aether eben ſowohl, als aus jeder Phlogi- ſton enthaltenden Subſtanz gezogen werden kann. In der aus dem Aether gezognen Luft färbte der elektriſche Schlag das Glas ſehr ſchwarz, mehr, als bey irgend ei- nem andern Verſuche dieſer Art; und wenn das Waſſer ſoviel, als möglich, von dieſer Luft eingeſchluckt hatte, ſo blieb ein Ueberreſt, in welchem ein Licht mit einer lodern- den blauen Farbe brannte. Das merkwürdigſte bey die- ſem Verſuche aber war dieſes, daß nicht nur das Vitriolöl während des Proceſſes ſehr ſchwarz ward, ſondern auch eine ſchwarze dicke Subſtanz erzeugt wurde, welche auf der Oberfläche der Säure ſchwamm. Vielleicht könnte die chemiſche Zergliederung dieſer Subſtanz mehr Licht über die Natur der ſchwarzen Mate- rie verbreiten, welche durch elektriſche Exploſionen in vi- triolſaurer Luft entſteht, da ſie beyde einander ſehr ähnlich zu ſeyn ſcheinen. In gemeiner mit Queckſilber in eine Glasröhre ein- geſperrter Luft, bedeckt der elektriſche Funken oder Schlag die innere Seite der Röhre mit einer ſchwarzen Materie, welche, wenn ſie erhitzt wird, ſich als reines Queckſilber zeiget. Dies mag daher wohl auch der Fall mit der ſchwarzen Materie ſeyn, in welche nach Prieſtley’s Ver- muthung durch eben dieſes Verfahren die vitriolſaure Luft

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Elena Kirillova: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-06-18T11:17:52Z)
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Zitationshilfe: Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/248>, abgerufen am 21.11.2024.