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Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.

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Vermischte Gedichte.
Ein Glaß.
Man lösche/ weil es geht/ des Durstes strenge Flammen/
Wir kommen doch so jung nicht wiederum zusammen.
Ein Degen.
Man such ihm Ehr und Gutt mit Blutte zu erwerben/
Wir können doch nicht mehr denn eines Todes sterben.
Ein Buch.
Man such ihm Ehr und Gutt durch Künste zu erwerben/
So wird auch unser Ruhm im Tode nicht ersterben.
Eine Landkarte.
Ein Bürger dieser Welt lern auch die Welt erkennen/
Damit er iedes Land kan seine Heymat nennen.
Ein Pflugeisen.
Der Mensch/ ein Erdenkloß/ soll billig Erde pflügen;
Wo er gewachsen ist/ da wird er wieder liegen.
Ein Federpusch.
Zum Sterne soll mein Leib und nicht zum Steine werden/
Fällt er/ so fällt er doch nicht ohne Glantz zur Erden.
Ein Gebauer.
Der Leib/ der Seele Stock/ muß im Gefängnis stehen/
Im Fall dieselbe soll in ewge Freyheit gehen.


Freund/ den ein gedoppelt Band mir auff ewig hat verbunden/
Liebster Freund/ wo seyn nunmehr die so angenehme Stun-
den/

Die in unsrer Unschuld wir
Weyland so vergnügt begiengen?
Wie doch geht in allen Dingen
Ein so schneller Wechsel für!

Keine
g 5
Vermiſchte Gedichte.
Ein Glaß.
Man loͤſche/ weil es geht/ des Durſtes ſtrenge Flammen/
Wir kommen doch ſo jung nicht wiederum zuſammen.
Ein Degen.
Man ſuch ihm Ehr und Gutt mit Blutte zu erwerben/
Wir koͤnnen doch nicht mehr denn eines Todes ſterben.
Ein Buch.
Man ſuch ihm Ehr und Gutt durch Kuͤnſte zu erwerben/
So wird auch unſer Ruhm im Tode nicht erſterben.
Eine Landkarte.
Ein Buͤrger dieſer Welt lern auch die Welt erkennen/
Damit er iedes Land kan ſeine Heymat nennen.
Ein Pflugeiſen.
Der Menſch/ ein Erdenkloß/ ſoll billig Erde pfluͤgen;
Wo er gewachſen iſt/ da wird er wieder liegen.
Ein Federpuſch.
Zum Sterne ſoll mein Leib und nicht zum Steine werden/
Faͤllt er/ ſo faͤllt er doch nicht ohne Glantz zur Erden.
Ein Gebauer.
Der Leib/ der Seele Stock/ muß im Gefaͤngnis ſtehen/
Im Fall dieſelbe ſoll in ewge Freyheit gehen.


Freund/ den ein gedoppelt Band mir auff ewig hat verbunden/
Liebſter Freund/ wo ſeyn nunmehr die ſo angenehme Stun-
den/

Die in unſrer Unſchuld wir
Weyland ſo vergnuͤgt begiengen?
Wie doch geht in allen Dingen
Ein ſo ſchneller Wechſel fuͤr!

Keine
g 5
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[105/0685] Vermiſchte Gedichte. Ein Glaß. Man loͤſche/ weil es geht/ des Durſtes ſtrenge Flammen/ Wir kommen doch ſo jung nicht wiederum zuſammen. Ein Degen. Man ſuch ihm Ehr und Gutt mit Blutte zu erwerben/ Wir koͤnnen doch nicht mehr denn eines Todes ſterben. Ein Buch. Man ſuch ihm Ehr und Gutt durch Kuͤnſte zu erwerben/ So wird auch unſer Ruhm im Tode nicht erſterben. Eine Landkarte. Ein Buͤrger dieſer Welt lern auch die Welt erkennen/ Damit er iedes Land kan ſeine Heymat nennen. Ein Pflugeiſen. Der Menſch/ ein Erdenkloß/ ſoll billig Erde pfluͤgen; Wo er gewachſen iſt/ da wird er wieder liegen. Ein Federpuſch. Zum Sterne ſoll mein Leib und nicht zum Steine werden/ Faͤllt er/ ſo faͤllt er doch nicht ohne Glantz zur Erden. Ein Gebauer. Der Leib/ der Seele Stock/ muß im Gefaͤngnis ſtehen/ Im Fall dieſelbe ſoll in ewge Freyheit gehen. Freund/ den ein gedoppelt Band mir auff ewig hat verbunden/ Liebſter Freund/ wo ſeyn nunmehr die ſo angenehme Stun- den/ Die in unſrer Unſchuld wir Weyland ſo vergnuͤgt begiengen? Wie doch geht in allen Dingen Ein ſo ſchneller Wechſel fuͤr! Keine g 5

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Zitationshilfe: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/685>, abgerufen am 22.11.2024.