Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.Vermischte Gedichte. Dieses must in kurtzer ZeitSeyn gelitten weit und breit/ Biß es worden so gemein Daß es ärger nicht kan seyn. O verkehret-neuer Brauch! O beschwerter Höllen-Rauch/ Wer kan deinen Nebel-Dunst Uns beschreiben nach der Kunst? Wer kan bringen auffs Papir Was für Schaden steckt in dir? Des Avernus schwartzer See Schicket nimmer in die Höh Aus dem faulen Schwefel-Bruch Einen solchen Mord-Geruch; Wenn sie Flegeton bewegt Und Cocytus überschlägt. Wann in Radamantus Haus Ihre Fackeln löschet aus Die um Schultern Haubt und Haar Viel-beschlangte Schwester-Schaar/ Findet sich kein solcher Rauch Als auff dieses Krautes Brauch/ Welches um die Stirne flieht Und den tollen Kopff durchzieht/ Welches den Verstand bekriegt/ Angebohrnes Naß besiegt. O Gewächse/ dessen Gifft Basiliscen übertrifft/ Hätte bey der alten Welt Herculem den kühnen Held Cacus der verschlagne Mann Mit Tabac geblasen an/ Seiner Helden-Armen Krafft Hätte nichts an ihm geschafft. Hätte deinen Nutz erkannt Das berühmte Grichen-Land/ Würde man/ statt andrer Gifft/ Haben deinen Brauch gestifft/ Wü[r-]
Vermiſchte Gedichte. Dieſes muſt in kurtzer ZeitSeyn gelitten weit und breit/ Biß es worden ſo gemein Daß es aͤrger nicht kan ſeyn. O verkehret-neuer Brauch! O beſchwerter Hoͤllen-Rauch/ Wer kan deinen Nebel-Dunſt Uns beſchreiben nach der Kunſt? Wer kan bringen auffs Papir Was fuͤr Schaden ſteckt in dir? Des Avernus ſchwartzer See Schicket nimmer in die Hoͤh Aus dem faulen Schwefel-Bruch Einen ſolchen Mord-Geruch; Wenn ſie Flegeton bewegt Und Cocytus uͤberſchlaͤgt. Wann in Radamantus Haus Ihre Fackeln loͤſchet aus Die um Schultern Haubt und Haar Viel-beſchlangte Schweſter-Schaar/ Findet ſich kein ſolcher Rauch Als auff dieſes Krautes Brauch/ Welches um die Stirne flieht Und den tollen Kopff durchzieht/ Welches den Verſtand bekriegt/ Angebohrnes Naß beſiegt. O Gewaͤchſe/ deſſen Gifft Baſiliſcen uͤbertrifft/ Haͤtte bey der alten Welt Herculem den kuͤhnen Held Cacus der verſchlagne Mann Mit Tabac geblaſen an/ Seiner Helden-Armen Krafft Haͤtte nichts an ihm geſchafft. Haͤtte deinen Nutz erkannt Das beruͤhmte Grichen-Land/ Wuͤrde man/ ſtatt andrer Gifft/ Haben deinen Brauch geſtifft/ Wuͤ[r-]
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Vermiſchte Gedichte.
Dieſes muſt in kurtzer Zeit
Seyn gelitten weit und breit/
Biß es worden ſo gemein
Daß es aͤrger nicht kan ſeyn.
O verkehret-neuer Brauch!
O beſchwerter Hoͤllen-Rauch/
Wer kan deinen Nebel-Dunſt
Uns beſchreiben nach der Kunſt?
Wer kan bringen auffs Papir
Was fuͤr Schaden ſteckt in dir?
Des Avernus ſchwartzer See
Schicket nimmer in die Hoͤh
Aus dem faulen Schwefel-Bruch
Einen ſolchen Mord-Geruch;
Wenn ſie Flegeton bewegt
Und Cocytus uͤberſchlaͤgt.
Wann in Radamantus Haus
Ihre Fackeln loͤſchet aus
Die um Schultern Haubt und Haar
Viel-beſchlangte Schweſter-Schaar/
Findet ſich kein ſolcher Rauch
Als auff dieſes Krautes Brauch/
Welches um die Stirne flieht
Und den tollen Kopff durchzieht/
Welches den Verſtand bekriegt/
Angebohrnes Naß beſiegt.
O Gewaͤchſe/ deſſen Gifft
Baſiliſcen uͤbertrifft/
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Herculem den kuͤhnen Held
Cacus der verſchlagne Mann
Mit Tabac geblaſen an/
Seiner Helden-Armen Krafft
Haͤtte nichts an ihm geſchafft.
Haͤtte deinen Nutz erkannt
Das beruͤhmte Grichen-Land/
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Haben deinen Brauch geſtifft/
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Zitationshilfe: | Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/658>, abgerufen am 25.07.2024. |