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Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.

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Ehren-Gedächtniß.
Drum würde man dein Lob biß zu den Sternen treiben/
Wie es/ Hochseligster/ dein seltner Geist verdient/
Wenn sich ein anderer bemühte diß zu schreiben/
Was meine Schwachheit sich zu leisten hat erkühnt.
Es solte deinen Tod ein Lohenstein besingen/
Und dir die Grab-Schrifft selbst ein Hoffmanns-Waldau
bringen.
Ich aber sage nur/ weil das Vermögen fehlet/
Diß ist die schwartze Grufft darinnen Abschatz liegt/
Die Seele ist bey GOtt/ wo sie kein Unglück quälet/
Und sein erworbner Ruhm hat selbst den Tod besiegt/
Denn was in ihm vor Geist und Klugheit ist gewesen/
Das wird die Nach-Welt noch aus seinen Schrifften le-
sen.
Doch Schlesien das fällt erstarrt zur Erden nieder/
Und leget nicht allein die Trauer-Kleider an/
Gantz Teutschland ist bestürzt durch diese Klage-Lieder/
Ach Abschatz unser Licht betritt die Todten Bahn/
Denn weil sein hoher Ruhm weit in der Welt erklungen/
So wird sein früher Fall mit Thränen izt besungen.
So ward auch Smirna nicht nur ausser sich gerissen/
Nachdem es den Homer das Wunderwerck verlohr/
Denn Griechenland zugleich ließ heisse Thränen flüssen
Doch kleidet Liegnitz sich izt sonderlich in Flor/
Weil diesem Fürstenthum er tausend Nutzen brachte/
Und wie ein Krannich stets für dessen Wohlfarth wachte.
Es klagt/ soll denn sein Geist mir ferner nicht mehr nützen?
Ists möglich/ daß man dich nun gantz entbehren muß?
Soll Schlesien sich nicht auf deine Klugheit stützen;
Und bleibet dieses denn des Himmels fester Schluß/
Daß man die Klügsten sezt am ersten auff die Bahre/
Und was vollkommen ist/ trägt selten graue Haare.
Doch führt der Himmel dich in seine güldne Zimmer/
Wo nichts zu sehen ist von leerer Eitelkeit/
Da
Ehren-Gedaͤchtniß.
Drum wuͤrde man dein Lob biß zu den Sternen treiben/
Wie es/ Hochſeligſter/ dein ſeltner Geiſt verdient/
Wenn ſich ein anderer bemuͤhte diß zu ſchreiben/
Was meine Schwachheit ſich zu leiſten hat erkuͤhnt.
Es ſolte deinen Tod ein Lohenſtein beſingen/
Und dir die Grab-Schrifft ſelbſt ein Hoffmanns-Waldau
bringen.
Ich aber ſage nur/ weil das Vermoͤgen fehlet/
Diß iſt die ſchwartze Grufft darinnen Abſchatz liegt/
Die Seele iſt bey GOtt/ wo ſie kein Ungluͤck quaͤlet/
Und ſein erworbner Ruhm hat ſelbſt den Tod beſiegt/
Denn was in ihm vor Geiſt und Klugheit iſt geweſen/
Das wird die Nach-Welt noch aus ſeinen Schrifften le-
ſen.
Doch Schleſien das faͤllt erſtarrt zur Erden nieder/
Und leget nicht allein die Trauer-Kleider an/
Gantz Teutſchland iſt beſtuͤrzt durch dieſe Klage-Lieder/
Ach Abſchatz unſer Licht betritt die Todten Bahn/
Denn weil ſein hoher Ruhm weit in der Welt erklungen/
So wird ſein fruͤher Fall mit Thraͤnen izt beſungen.
So ward auch Smirna nicht nur auſſer ſich geriſſen/
Nachdem es den Homer das Wunderwerck verlohr/
Denn Griechenland zugleich ließ heiſſe Thraͤnen fluͤſſen
Doch kleidet Liegnitz ſich izt ſonderlich in Flor/
Weil dieſem Fuͤrſtenthum er tauſend Nutzen brachte/
Und wie ein Krannich ſtets fuͤr deſſen Wohlfarth wachte.
Es klagt/ ſoll denn ſein Geiſt mir ferner nicht mehr nuͤtzen?
Iſts moͤglich/ daß man dich nun gantz entbehren muß?
Soll Schleſien ſich nicht auf deine Klugheit ſtuͤtzen;
Und bleibet dieſes denn des Himmels feſter Schluß/
Daß man die Kluͤgſten ſezt am erſten auff die Bahre/
Und was vollkommen iſt/ traͤgt ſelten graue Haare.
Doch fuͤhrt der Himmel dich in ſeine guͤldne Zimmer/
Wo nichts zu ſehen iſt von leerer Eitelkeit/
Da
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[43/0063] Ehren-Gedaͤchtniß. Drum wuͤrde man dein Lob biß zu den Sternen treiben/ Wie es/ Hochſeligſter/ dein ſeltner Geiſt verdient/ Wenn ſich ein anderer bemuͤhte diß zu ſchreiben/ Was meine Schwachheit ſich zu leiſten hat erkuͤhnt. Es ſolte deinen Tod ein Lohenſtein beſingen/ Und dir die Grab-Schrifft ſelbſt ein Hoffmanns-Waldau bringen. Ich aber ſage nur/ weil das Vermoͤgen fehlet/ Diß iſt die ſchwartze Grufft darinnen Abſchatz liegt/ Die Seele iſt bey GOtt/ wo ſie kein Ungluͤck quaͤlet/ Und ſein erworbner Ruhm hat ſelbſt den Tod beſiegt/ Denn was in ihm vor Geiſt und Klugheit iſt geweſen/ Das wird die Nach-Welt noch aus ſeinen Schrifften le- ſen. Doch Schleſien das faͤllt erſtarrt zur Erden nieder/ Und leget nicht allein die Trauer-Kleider an/ Gantz Teutſchland iſt beſtuͤrzt durch dieſe Klage-Lieder/ Ach Abſchatz unſer Licht betritt die Todten Bahn/ Denn weil ſein hoher Ruhm weit in der Welt erklungen/ So wird ſein fruͤher Fall mit Thraͤnen izt beſungen. So ward auch Smirna nicht nur auſſer ſich geriſſen/ Nachdem es den Homer das Wunderwerck verlohr/ Denn Griechenland zugleich ließ heiſſe Thraͤnen fluͤſſen Doch kleidet Liegnitz ſich izt ſonderlich in Flor/ Weil dieſem Fuͤrſtenthum er tauſend Nutzen brachte/ Und wie ein Krannich ſtets fuͤr deſſen Wohlfarth wachte. Es klagt/ ſoll denn ſein Geiſt mir ferner nicht mehr nuͤtzen? Iſts moͤglich/ daß man dich nun gantz entbehren muß? Soll Schleſien ſich nicht auf deine Klugheit ſtuͤtzen; Und bleibet dieſes denn des Himmels feſter Schluß/ Daß man die Kluͤgſten ſezt am erſten auff die Bahre/ Und was vollkommen iſt/ traͤgt ſelten graue Haare. Doch fuͤhrt der Himmel dich in ſeine guͤldne Zimmer/ Wo nichts zu ſehen iſt von leerer Eitelkeit/ Da

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Zitationshilfe: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/63>, abgerufen am 05.12.2024.