Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.und Erlauchte Häubter. Schweden. Was hab ich rauher Nord dem Helden zu gefallenIn meinem Eigenthum? Zu mehren seinen Ruhm Durch neuen Glantz und Schein verehr' ich Berg-Crystallen. Dännemarck. Was ich dir Würdiges für andern könne zeigenIst wohl nicht viel bey mir: Doch/ König/ bleibet dir Der Dänen offner Sund und Hertz auff ewig eigen. Polen. Mein Bley ist viel zu schwer in Oesterreich zu führen/Mein Saltz und Wachs zu schlecht. Doch/ steht das alte Recht/ So wird noch Haubt noch Glied die alte Gunst verlieren. Moscau. Wolt ich Siberien von Zobeln gleich entleren/Was brächt ich Würdigs dar? Genung/ daß ihm ein CZAAR In seiner eignen Burg muß Lieb und Hold gewehren. Europa. Die Meinung ist wohl gutt/ die ein- und anders führet;Doch bildt euch/ Kinder/ ein Diß wird eur Glücks-Stern seyn/ Und dencket nach/ daß noch was anders ihm gebühret. Deutschland. Mein JOSEPH schaue nicht nach weit-geholtem Wesen/Daß der und jener rühmt. Was seinen Jahren ziemt Hab ich ihm aus der Schos der Weser ausgelesen. Welschland. Die Käyser waren ja gewohnt bey mir zu wohnen:Ich sehe noch für ihn In meinen Lande blühn Der Königs-Kertzen Zier/ die Pracht der Käyser-Kronen. Franck- a 5
und Erlauchte Haͤubter. Schweden. Was hab ich rauher Nord dem Helden zu gefallenIn meinem Eigenthum? Zu mehren ſeinen Ruhm Durch neuen Glantz und Schein verehr’ ich Berg-Cryſtallen. Daͤnnemarck. Was ich dir Wuͤrdiges fuͤr andern koͤnne zeigenIſt wohl nicht viel bey mir: Doch/ Koͤnig/ bleibet dir Der Daͤnen offner Sund und Hertz auff ewig eigen. Polen. Mein Bley iſt viel zu ſchwer in Oeſterreich zu fuͤhren/Mein Saltz und Wachs zu ſchlecht. Doch/ ſteht das alte Recht/ So wird noch Haubt noch Glied die alte Gunſt verlieren. Moſcau. Wolt ich Siberien von Zobeln gleich entleren/Was braͤcht ich Wuͤrdigs dar? Genung/ daß ihm ein CZAAR In ſeiner eignen Burg muß Lieb und Hold gewehren. Europa. Die Meinung iſt wohl gutt/ die ein- und anders fuͤhret;Doch bildt euch/ Kinder/ ein Diß wird eur Gluͤcks-Stern ſeyn/ Und dencket nach/ daß noch was anders ihm gebuͤhret. Deutſchland. Mein JOSEPH ſchaue nicht nach weit-geholtem Weſen/Daß der und jener ruͤhmt. Was ſeinen Jahren ziemt Hab ich ihm aus der Schos der Weſer ausgeleſen. Welſchland. Die Kaͤyſer waren ja gewohnt bey mir zu wohnen:Ich ſehe noch fuͤr ihn In meinen Lande bluͤhn Der Koͤnigs-Kertzen Zier/ die Pracht der Kaͤyſer-Kronen. Franck- a 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0589" n="9"/> <fw place="top" type="header">und Erlauchte Haͤubter.</fw><lb/> <lg n="7"> <head> <hi rendition="#fr">Schweden.</hi> </head><lb/> <l>Was hab ich rauher Nord dem Helden zu gefallen</l><lb/> <l>In meinem Eigenthum?</l><lb/> <l>Zu mehren ſeinen Ruhm</l><lb/> <l>Durch neuen Glantz und Schein verehr’ ich Berg-Cryſtallen.</l> </lg><lb/> <lg n="8"> <head> <hi rendition="#fr">Daͤnnemarck.</hi> </head><lb/> <l>Was ich dir Wuͤrdiges fuͤr andern koͤnne zeigen</l><lb/> <l>Iſt wohl nicht viel bey mir:</l><lb/> <l>Doch/ Koͤnig/ bleibet dir</l><lb/> <l>Der Daͤnen offner Sund und Hertz auff ewig eigen.</l> </lg><lb/> <lg n="9"> <head> <hi rendition="#fr">Polen.</hi> </head><lb/> <l>Mein Bley iſt viel zu ſchwer in Oeſterreich zu fuͤhren/</l><lb/> <l>Mein Saltz und Wachs zu ſchlecht.</l><lb/> <l>Doch/ ſteht das alte Recht/</l><lb/> <l>So wird noch Haubt noch Glied die alte Gunſt verlieren.</l> </lg><lb/> <lg n="10"> <head> <hi rendition="#fr">Moſcau.</hi> </head><lb/> <l>Wolt ich Siberien von Zobeln gleich entleren/</l><lb/> <l>Was braͤcht ich Wuͤrdigs dar?</l><lb/> <l>Genung/ daß ihm ein CZAAR</l><lb/> <l>In ſeiner eignen Burg muß Lieb und Hold gewehren.</l> </lg><lb/> <lg n="11"> <head> <hi rendition="#fr">Europa.</hi> </head><lb/> <l>Die Meinung iſt wohl gutt/ die ein- und anders fuͤhret;</l><lb/> <l>Doch bildt euch/ Kinder/ ein</l><lb/> <l>Diß wird eur Gluͤcks-Stern ſeyn/</l><lb/> <l>Und dencket nach/ daß noch was anders ihm gebuͤhret.</l> </lg> <lg n="12"><lb/> <head> <hi rendition="#fr">Deutſchland.</hi> </head><lb/> <l>Mein JOSEPH ſchaue nicht nach weit-geholtem Weſen/</l><lb/> <l>Daß der und jener ruͤhmt.</l><lb/> <l>Was ſeinen Jahren ziemt</l><lb/> <l>Hab ich ihm aus der Schos der Weſer ausgeleſen.</l> </lg><lb/> <lg n="13"> <head> <hi rendition="#fr">Welſchland.</hi> </head><lb/> <l>Die Kaͤyſer waren ja gewohnt bey mir zu wohnen:</l><lb/> <l>Ich ſehe noch fuͤr ihn</l><lb/> <l>In meinen Lande bluͤhn</l><lb/> <l>Der Koͤnigs-Kertzen Zier/ die Pracht der Kaͤyſer-Kronen.</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="sig">a 5</fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Franck-</hi> </fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [9/0589]
und Erlauchte Haͤubter.
Schweden.
Was hab ich rauher Nord dem Helden zu gefallen
In meinem Eigenthum?
Zu mehren ſeinen Ruhm
Durch neuen Glantz und Schein verehr’ ich Berg-Cryſtallen.
Daͤnnemarck.
Was ich dir Wuͤrdiges fuͤr andern koͤnne zeigen
Iſt wohl nicht viel bey mir:
Doch/ Koͤnig/ bleibet dir
Der Daͤnen offner Sund und Hertz auff ewig eigen.
Polen.
Mein Bley iſt viel zu ſchwer in Oeſterreich zu fuͤhren/
Mein Saltz und Wachs zu ſchlecht.
Doch/ ſteht das alte Recht/
So wird noch Haubt noch Glied die alte Gunſt verlieren.
Moſcau.
Wolt ich Siberien von Zobeln gleich entleren/
Was braͤcht ich Wuͤrdigs dar?
Genung/ daß ihm ein CZAAR
In ſeiner eignen Burg muß Lieb und Hold gewehren.
Europa.
Die Meinung iſt wohl gutt/ die ein- und anders fuͤhret;
Doch bildt euch/ Kinder/ ein
Diß wird eur Gluͤcks-Stern ſeyn/
Und dencket nach/ daß noch was anders ihm gebuͤhret.
Deutſchland.
Mein JOSEPH ſchaue nicht nach weit-geholtem Weſen/
Daß der und jener ruͤhmt.
Was ſeinen Jahren ziemt
Hab ich ihm aus der Schos der Weſer ausgeleſen.
Welſchland.
Die Kaͤyſer waren ja gewohnt bey mir zu wohnen:
Ich ſehe noch fuͤr ihn
In meinen Lande bluͤhn
Der Koͤnigs-Kertzen Zier/ die Pracht der Kaͤyſer-Kronen.
Franck-
a 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDas Exemplar enthält mehrere Werke. Herausgegeben… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |