Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.

Bild:
<< vorherige Seite
Glückwünschungen an gekrönte
Franckreich.
Kommts auff die Blumen an/ so bleib ich nicht dahinden:
Wie manches Fürsten Hand
Vom Po- und Weser-Strand
Ließ ihm den liebsten Krantz in meinen Gärten winden!
Deutschland.
Eur schlauer Geist erräth/ wohin mein Rätzel zielet!
Doch/ weil mein eigen ist/
Was JOSEPH hat erkist/
So ist der Danck für mich gewonnen/ euch verspielet.
Franckreich.
Ist nicht die Helden-Blum aus Franckreich her entsprossen?
Welschland.
Vom Stocke fremder Art:
Franckreich.
In Gallien gepaart.
Welschland.
Doch daß von Welschem Blutt an seinen Stamm geflossen.
Deutschland.
Ich lache/ daß sie sich um fremde Blumen zancken.
Wer Guelffens Felder kennt/
Die Necker-Wisen nennt/
Der suchet sie gewiß nicht ausser meinen Schrancken.
Europa.
Die schönste Weser-Blum ist dein/ o Deutschland/ eigen.
Der Deutschen Donau Strand
Wird nun ihr fester Stand:
Daselbsten wird ihr Glantz zu voller Blüte steigen.
Deutschland.
Blumen/ welche Braunschweig giebt/
Solln auff Pannons Auen blühen?
Blumen/ welche JOSEPH liebt/
Sollen neue Blumen ziehen!
Blu-
Gluͤckwuͤnſchungen an gekroͤnte
Franckreich.
Kommts auff die Blumen an/ ſo bleib ich nicht dahinden:
Wie manches Fuͤrſten Hand
Vom Po- und Weſer-Strand
Ließ ihm den liebſten Krantz in meinen Gaͤrten winden!
Deutſchland.
Eur ſchlauer Geiſt erraͤth/ wohin mein Raͤtzel zielet!
Doch/ weil mein eigen iſt/
Was JOSEPH hat erkiſt/
So iſt der Danck fuͤr mich gewonnen/ euch verſpielet.
Franckreich.
Iſt nicht die Helden-Blum aus Franckreich her entſproſſen?
Welſchland.
Vom Stocke fremder Art:
Franckreich.
In Gallien gepaart.
Welſchland.
Doch daß von Welſchem Blutt an ſeinen Stamm gefloſſen.
Deutſchland.
Ich lache/ daß ſie ſich um fremde Blumen zancken.
Wer Guelffens Felder kennt/
Die Necker-Wiſen nennt/
Der ſuchet ſie gewiß nicht auſſer meinen Schrancken.
Europa.
Die ſchoͤnſte Weſer-Blum iſt dein/ o Deutſchland/ eigen.
Der Deutſchen Donau Strand
Wird nun ihr feſter Stand:
Daſelbſten wird ihr Glantz zu voller Bluͤte ſteigen.
Deutſchland.
Blumen/ welche Braunſchweig giebt/
Solln auff Pannons Auen bluͤhen?
Blumen/ welche JOSEPH liebt/
Sollen neue Blumen ziehen!
Blu-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <pb facs="#f0590" n="10"/>
          <fw place="top" type="header">Glu&#x0364;ckwu&#x0364;n&#x017F;chungen an gekro&#x0364;nte</fw><lb/>
          <lg n="14">
            <head> <hi rendition="#fr">Franckreich.</hi> </head><lb/>
            <l>Kommts auff die Blumen an/ &#x017F;o bleib ich nicht dahinden:</l><lb/>
            <l>Wie manches Fu&#x0364;r&#x017F;ten Hand</l><lb/>
            <l>Vom Po- und We&#x017F;er-Strand</l><lb/>
            <l>Ließ ihm den lieb&#x017F;ten Krantz in meinen Ga&#x0364;rten winden!</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="15">
            <head> <hi rendition="#fr">Deut&#x017F;chland.</hi> </head><lb/>
            <l>Eur &#x017F;chlauer Gei&#x017F;t erra&#x0364;th/ wohin mein Ra&#x0364;tzel zielet!</l><lb/>
            <l>Doch/ weil mein eigen i&#x017F;t/</l><lb/>
            <l>Was JOSEPH hat erki&#x017F;t/</l><lb/>
            <l>So i&#x017F;t der Danck fu&#x0364;r mich gewonnen/ euch ver&#x017F;pielet.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="16">
            <head> <hi rendition="#fr">Franckreich.</hi> </head><lb/>
            <l>I&#x017F;t nicht die Helden-Blum aus Franckreich her ent&#x017F;pro&#x017F;&#x017F;en?</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="17">
            <head> <hi rendition="#fr">Wel&#x017F;chland.</hi> </head><lb/>
            <l>Vom Stocke fremder Art:</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="18">
            <head> <hi rendition="#fr">Franckreich.</hi> </head><lb/>
            <l>In Gallien gepaart.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="19">
            <head> <hi rendition="#fr">Wel&#x017F;chland.</hi> </head><lb/>
            <l>Doch daß von Wel&#x017F;chem Blutt an &#x017F;einen Stamm geflo&#x017F;&#x017F;en.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="20">
            <head> <hi rendition="#fr">Deut&#x017F;chland.</hi> </head><lb/>
            <l>Ich lache/ daß &#x017F;ie &#x017F;ich um fremde Blumen zancken.</l><lb/>
            <l>Wer Guelffens Felder kennt/</l><lb/>
            <l>Die Necker-Wi&#x017F;en nennt/</l><lb/>
            <l>Der &#x017F;uchet &#x017F;ie gewiß nicht au&#x017F;&#x017F;er meinen Schrancken.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="21">
            <head> <hi rendition="#fr">Europa.</hi> </head><lb/>
            <l>Die &#x017F;cho&#x0364;n&#x017F;te We&#x017F;er-Blum i&#x017F;t dein/ o Deut&#x017F;chland/ eigen.</l><lb/>
            <l>Der Deut&#x017F;chen Donau Strand</l><lb/>
            <l>Wird nun ihr fe&#x017F;ter Stand:</l><lb/>
            <l>Da&#x017F;elb&#x017F;ten wird ihr Glantz zu voller Blu&#x0364;te &#x017F;teigen.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="22">
            <head> <hi rendition="#fr">Deut&#x017F;chland.</hi> </head><lb/>
            <l>Blumen/ welche Braun&#x017F;chweig giebt/</l><lb/>
            <l>Solln auff Pannons Auen blu&#x0364;hen?</l><lb/>
            <l>Blumen/ welche JOSEPH liebt/</l><lb/>
            <l>Sollen neue Blumen ziehen!</l><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Blu-</fw><lb/>
          </lg>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[10/0590] Gluͤckwuͤnſchungen an gekroͤnte Franckreich. Kommts auff die Blumen an/ ſo bleib ich nicht dahinden: Wie manches Fuͤrſten Hand Vom Po- und Weſer-Strand Ließ ihm den liebſten Krantz in meinen Gaͤrten winden! Deutſchland. Eur ſchlauer Geiſt erraͤth/ wohin mein Raͤtzel zielet! Doch/ weil mein eigen iſt/ Was JOSEPH hat erkiſt/ So iſt der Danck fuͤr mich gewonnen/ euch verſpielet. Franckreich. Iſt nicht die Helden-Blum aus Franckreich her entſproſſen? Welſchland. Vom Stocke fremder Art: Franckreich. In Gallien gepaart. Welſchland. Doch daß von Welſchem Blutt an ſeinen Stamm gefloſſen. Deutſchland. Ich lache/ daß ſie ſich um fremde Blumen zancken. Wer Guelffens Felder kennt/ Die Necker-Wiſen nennt/ Der ſuchet ſie gewiß nicht auſſer meinen Schrancken. Europa. Die ſchoͤnſte Weſer-Blum iſt dein/ o Deutſchland/ eigen. Der Deutſchen Donau Strand Wird nun ihr feſter Stand: Daſelbſten wird ihr Glantz zu voller Bluͤte ſteigen. Deutſchland. Blumen/ welche Braunſchweig giebt/ Solln auff Pannons Auen bluͤhen? Blumen/ welche JOSEPH liebt/ Sollen neue Blumen ziehen! Blu-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Das Exemplar enthält mehrere Werke. Herausgegeben… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/590
Zitationshilfe: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/590>, abgerufen am 25.07.2024.