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Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.

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Himmel-Schlüssel.

Ergreiffe dieses Wort mit thränendem Gesichte/
So wirst du loßgezählt für GOttes Blutt-Gerichte.

Diß/ Seele/ laß dir selbst wie andern seyn gesaget/
Du bists/ für die der HErr in seiner Marter bat:
Wenn dich dein böses Thun für GOttes Stul betaget/
So glaube/ daß er dich darvon erlöset hat;
Sprich: Da wo JEsus starb/ ist meine Schuld gestorben/
Durch seine Wunden ward mir Gnad und Heyl erworben.
Nun Nicodemus kömmt/ und will dich/ JEsu/ fassen:
Es soll dich Aloe nebst Myrrhen hüllen ein.
Ich will dich nimmer doch aus Hertz und Sinne lassen/
Du solt mein Schatz/ mein Trost/ mein Licht/ mein Leben
seyn!

Geh zu der kurtzen Ruh/ erwecke dich bald wieder/
Du bist des Lebens Haubt/ wir bleiben deine Glieder!


Laßt Solyms Mauren
Voll Freude stehen/
Ich will ins Trauren
Mit JEsu gehen.
Bey duncklem Schatten
Mich bey ihm zeigen/
Durch Kidron watten/
Den Oel-Berg steigen.
Betracht/ o Hertze/
Mit Buß' erweichet/
Ob auch ein Schmertze
Dem seinen gleichet!
Schau JEsum sitzen
Auff seinen Knihen/
Und Blutt verschwitzen
Für Angst-Bemühen.
Sieh

Himmel-Schluͤſſel.

Ergreiffe dieſes Wort mit thraͤnendem Geſichte/
So wirſt du loßgezaͤhlt fuͤr GOttes Blutt-Gerichte.

Diß/ Seele/ laß dir ſelbſt wie andern ſeyn geſaget/
Du biſts/ fuͤr die der HErr in ſeiner Marter bat:
Wenn dich dein boͤſes Thun fuͤr GOttes Stul betaget/
So glaube/ daß er dich darvon erloͤſet hat;
Sprich: Da wo JEſus ſtarb/ iſt meine Schuld geſtorben/
Durch ſeine Wunden ward mir Gnad und Heyl erworben.
Nun Nicodemus koͤmmt/ und will dich/ JEſu/ faſſen:
Es ſoll dich Aloe nebſt Myrrhen huͤllen ein.
Ich will dich nimmer doch aus Hertz und Sinne laſſen/
Du ſolt mein Schatz/ mein Troſt/ mein Licht/ mein Leben
ſeyn!

Geh zu der kurtzen Ruh/ erwecke dich bald wieder/
Du biſt des Lebens Haubt/ wir bleiben deine Glieder!


Laßt Solyms Mauren
Voll Freude ſtehen/
Ich will ins Trauren
Mit JEſu gehen.
Bey duncklem Schatten
Mich bey ihm zeigen/
Durch Kidron watten/
Den Oel-Berg ſteigen.
Betracht/ o Hertze/
Mit Buß’ erweichet/
Ob auch ein Schmertze
Dem ſeinen gleichet!
Schau JEſum ſitzen
Auff ſeinen Knihen/
Und Blutt verſchwitzen
Fuͤr Angſt-Bemuͤhen.
Sieh
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[157/0577] Himmel-Schluͤſſel. Ergreiffe dieſes Wort mit thraͤnendem Geſichte/ So wirſt du loßgezaͤhlt fuͤr GOttes Blutt-Gerichte. Diß/ Seele/ laß dir ſelbſt wie andern ſeyn geſaget/ Du biſts/ fuͤr die der HErr in ſeiner Marter bat: Wenn dich dein boͤſes Thun fuͤr GOttes Stul betaget/ So glaube/ daß er dich darvon erloͤſet hat; Sprich: Da wo JEſus ſtarb/ iſt meine Schuld geſtorben/ Durch ſeine Wunden ward mir Gnad und Heyl erworben. Nun Nicodemus koͤmmt/ und will dich/ JEſu/ faſſen: Es ſoll dich Aloe nebſt Myrrhen huͤllen ein. Ich will dich nimmer doch aus Hertz und Sinne laſſen/ Du ſolt mein Schatz/ mein Troſt/ mein Licht/ mein Leben ſeyn! Geh zu der kurtzen Ruh/ erwecke dich bald wieder/ Du biſt des Lebens Haubt/ wir bleiben deine Glieder! Laßt Solyms Mauren Voll Freude ſtehen/ Ich will ins Trauren Mit JEſu gehen. Bey duncklem Schatten Mich bey ihm zeigen/ Durch Kidron watten/ Den Oel-Berg ſteigen. Betracht/ o Hertze/ Mit Buß’ erweichet/ Ob auch ein Schmertze Dem ſeinen gleichet! Schau JEſum ſitzen Auff ſeinen Knihen/ Und Blutt verſchwitzen Fuͤr Angſt-Bemuͤhen. Sieh

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Zitationshilfe: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/577>, abgerufen am 22.11.2024.