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Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.

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Himmel-Schlüssel.
Das beste Andencken.
Was ist/ o Himmels-Fürst/ der Mensch/ die Hand voll
Koth/

Daß du ihm unverdient so holde Liebe schenckest?
Was treibt dich/ grosser GOTT/
Daß du so väterlich an Adams Erben denckest?
Auff Erden ruht dein Fuß/ im Himmel ist dein Thron/
Du bist der Heilige/ der Starcke/ der Gerechte/
Der Mensch ist spröder Thon/
Befleckt/ ohnmächtig/ kranck/ ein sündliches Geschlechte.
Doch hältstu über ihm genädig Aug' und Hand/
Es wallet gegen ihm dein brennendes Gemütte/
Dein Sohn ist selbst das Pfand
Der ungefärbten Huld/ ein Zeuge deiner Gütte.
Wie aber denckt/ o GOtt! der schnöde Mensch an dich/
Hier ist nur Undanck und Vergessenheit zu finden/
Erforsch ich selber mich/
So seh ich alle Spur der Danckbarkeit verschwinden.
Ich denck am meisten/ wie mirs zeitlich gehe wohl/
Und lasse hin und her zerstreute Sinnen wancken;
Was ich bedencken soll/
Drauff richt ich offtermahls nur flüchtige Gedancken.
Ich bin mir wenig Lieb' und Treu zu dir bewust/
Drum muß mich schwartze Reu' und bange Furcht bekräncken/
Es kocht in meiner Brust
Gehäuffter Sünden Schuld/ betrübtes Angedencken.
Ich leider! bins/ der dich/ o Heyland/ band und schlug/
Der dein geängstes Haubt mit Sünden-Dornen rizte/
Dir Holtz zum Creutze trug/
Und selbst für Hand und Fuß die scharffen Nägel spizte.
Ach HErr/ gedencke nicht die Schulden junger Zeit/
Roch wie ich war bedacht das Sünden-Maaß zu füllen/
Denck in Barmhertzigkeit
An mich und deinen Sohn/ um deiner Gütte willen.
Denckst
Himmel-Schluͤſſel.
Das beſte Andencken.
Was iſt/ o Himmels-Fuͤrſt/ der Menſch/ die Hand voll
Koth/

Daß du ihm unverdient ſo holde Liebe ſchenckeſt?
Was treibt dich/ groſſer GOTT/
Daß du ſo vaͤterlich an Adams Erben denckeſt?
Auff Erden ruht dein Fuß/ im Himmel iſt dein Thron/
Du biſt der Heilige/ der Starcke/ der Gerechte/
Der Menſch iſt ſproͤder Thon/
Befleckt/ ohnmaͤchtig/ kranck/ ein ſuͤndliches Geſchlechte.
Doch haͤltſtu uͤber ihm genaͤdig Aug’ und Hand/
Es wallet gegen ihm dein brennendes Gemuͤtte/
Dein Sohn iſt ſelbſt das Pfand
Der ungefaͤrbten Huld/ ein Zeuge deiner Guͤtte.
Wie aber denckt/ o GOtt! der ſchnoͤde Menſch an dich/
Hier iſt nur Undanck und Vergeſſenheit zu finden/
Erforſch ich ſelber mich/
So ſeh ich alle Spur der Danckbarkeit verſchwinden.
Ich denck am meiſten/ wie mirs zeitlich gehe wohl/
Und laſſe hin und her zerſtreute Sinnen wancken;
Was ich bedencken ſoll/
Drauff richt ich offtermahls nur fluͤchtige Gedancken.
Ich bin mir wenig Lieb’ und Treu zu dir bewuſt/
Drum muß mich ſchwartze Reu’ und bange Furcht bekraͤncken/
Es kocht in meiner Bruſt
Gehaͤuffter Suͤnden Schuld/ betruͤbtes Angedencken.
Ich leider! bins/ der dich/ o Heyland/ band und ſchlug/
Der dein geaͤngſtes Haubt mit Suͤnden-Dornen rizte/
Dir Holtz zum Creutze trug/
Und ſelbſt fuͤr Hand und Fuß die ſcharffen Naͤgel ſpizte.
Ach HErr/ gedencke nicht die Schulden junger Zeit/
Roch wie ich war bedacht das Suͤnden-Maaß zu fuͤllen/
Denck in Barmhertzigkeit
An mich und deinen Sohn/ um deiner Guͤtte willen.
Denckſt
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[79/0499] Himmel-Schluͤſſel. Das beſte Andencken. Was iſt/ o Himmels-Fuͤrſt/ der Menſch/ die Hand voll Koth/ Daß du ihm unverdient ſo holde Liebe ſchenckeſt? Was treibt dich/ groſſer GOTT/ Daß du ſo vaͤterlich an Adams Erben denckeſt? Auff Erden ruht dein Fuß/ im Himmel iſt dein Thron/ Du biſt der Heilige/ der Starcke/ der Gerechte/ Der Menſch iſt ſproͤder Thon/ Befleckt/ ohnmaͤchtig/ kranck/ ein ſuͤndliches Geſchlechte. Doch haͤltſtu uͤber ihm genaͤdig Aug’ und Hand/ Es wallet gegen ihm dein brennendes Gemuͤtte/ Dein Sohn iſt ſelbſt das Pfand Der ungefaͤrbten Huld/ ein Zeuge deiner Guͤtte. Wie aber denckt/ o GOtt! der ſchnoͤde Menſch an dich/ Hier iſt nur Undanck und Vergeſſenheit zu finden/ Erforſch ich ſelber mich/ So ſeh ich alle Spur der Danckbarkeit verſchwinden. Ich denck am meiſten/ wie mirs zeitlich gehe wohl/ Und laſſe hin und her zerſtreute Sinnen wancken; Was ich bedencken ſoll/ Drauff richt ich offtermahls nur fluͤchtige Gedancken. Ich bin mir wenig Lieb’ und Treu zu dir bewuſt/ Drum muß mich ſchwartze Reu’ und bange Furcht bekraͤncken/ Es kocht in meiner Bruſt Gehaͤuffter Suͤnden Schuld/ betruͤbtes Angedencken. Ich leider! bins/ der dich/ o Heyland/ band und ſchlug/ Der dein geaͤngſtes Haubt mit Suͤnden-Dornen rizte/ Dir Holtz zum Creutze trug/ Und ſelbſt fuͤr Hand und Fuß die ſcharffen Naͤgel ſpizte. Ach HErr/ gedencke nicht die Schulden junger Zeit/ Roch wie ich war bedacht das Suͤnden-Maaß zu fuͤllen/ Denck in Barmhertzigkeit An mich und deinen Sohn/ um deiner Guͤtte willen. Denckſt

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Zitationshilfe: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/499>, abgerufen am 22.11.2024.