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Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.

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Himmel-Schlüssel.
Satans List/ der Feinde Macht
Schadt uns nicht bey deiner Wacht.

Wie ist deine Gütte theuer/
Wenn dein Blitz und Donner dräut/
Wenn ein unvermuttes Feuer
Tausend Funcken um sich streut/
Löschest du sie selber aus/
Und beschirmst uns Hoff und Hauß.
Grosser GOtt/ in solche Gütte
Laß uns stets befohlen seyn/
Segne ferner und behütte
Was wir durch dich sammlen ein/
Segne uns an Leib und Geist/
Biß dich beydes ewig preist.


Zwey Stücke bitt ich HErr von dir/
Die wollestu nicht wegern mir/
Eh ich von hinnen scheide:
Behütte mich vor Uberfluß/
Doch gieb/ daß ich nicht darben muß/
Und schweres Armutt leyde.
Lebt ich ohn alle Sorg und Noth/
So möcht ich sagen: Wer ist GOtt/
Vor dem ich mich soll schmiegen?
Und kehrte Mangel bey mir ein/
So möcht ich voller Kummer seyn/
Unrechtes Gutt zu kriegen.
Drum laß mich mein bescheiden Theil
Zur Leibes Noth/ zum Seelen-Heyl
Aus deiner Hand empfangen/
So rühm ich deine Güttigkeit/
Wenn ich nach wohlgeschloßner Zeit
In Himmel eingegangen.
Das

Himmel-Schluͤſſel.
Satans Liſt/ der Feinde Macht
Schadt uns nicht bey deiner Wacht.

Wie iſt deine Guͤtte theuer/
Wenn dein Blitz und Donner draͤut/
Wenn ein unvermuttes Feuer
Tauſend Funcken um ſich ſtreut/
Loͤſcheſt du ſie ſelber aus/
Und beſchirmſt uns Hoff und Hauß.
Groſſer GOtt/ in ſolche Guͤtte
Laß uns ſtets befohlen ſeyn/
Segne ferner und behuͤtte
Was wir durch dich ſammlen ein/
Segne uns an Leib und Geiſt/
Biß dich beydes ewig preiſt.


Zwey Stuͤcke bitt ich HErr von dir/
Die wolleſtu nicht wegern mir/
Eh ich von hinnen ſcheide:
Behuͤtte mich vor Uberfluß/
Doch gieb/ daß ich nicht darben muß/
Und ſchweres Armutt leyde.
Lebt ich ohn alle Sorg und Noth/
So moͤcht ich ſagen: Wer iſt GOtt/
Vor dem ich mich ſoll ſchmiegen?
Und kehrte Mangel bey mir ein/
So moͤcht ich voller Kummer ſeyn/
Unrechtes Gutt zu kriegen.
Drum laß mich mein beſcheiden Theil
Zur Leibes Noth/ zum Seelen-Heyl
Aus deiner Hand empfangen/
So ruͤhm ich deine Guͤttigkeit/
Wenn ich nach wohlgeſchloßner Zeit
In Himmel eingegangen.
Das
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[78/0498] Himmel-Schluͤſſel. Satans Liſt/ der Feinde Macht Schadt uns nicht bey deiner Wacht. Wie iſt deine Guͤtte theuer/ Wenn dein Blitz und Donner draͤut/ Wenn ein unvermuttes Feuer Tauſend Funcken um ſich ſtreut/ Loͤſcheſt du ſie ſelber aus/ Und beſchirmſt uns Hoff und Hauß. Groſſer GOtt/ in ſolche Guͤtte Laß uns ſtets befohlen ſeyn/ Segne ferner und behuͤtte Was wir durch dich ſammlen ein/ Segne uns an Leib und Geiſt/ Biß dich beydes ewig preiſt. Zwey Stuͤcke bitt ich HErr von dir/ Die wolleſtu nicht wegern mir/ Eh ich von hinnen ſcheide: Behuͤtte mich vor Uberfluß/ Doch gieb/ daß ich nicht darben muß/ Und ſchweres Armutt leyde. Lebt ich ohn alle Sorg und Noth/ So moͤcht ich ſagen: Wer iſt GOtt/ Vor dem ich mich ſoll ſchmiegen? Und kehrte Mangel bey mir ein/ So moͤcht ich voller Kummer ſeyn/ Unrechtes Gutt zu kriegen. Drum laß mich mein beſcheiden Theil Zur Leibes Noth/ zum Seelen-Heyl Aus deiner Hand empfangen/ So ruͤhm ich deine Guͤttigkeit/ Wenn ich nach wohlgeſchloßner Zeit In Himmel eingegangen. Das

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Zitationshilfe: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/498>, abgerufen am 06.06.2024.