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Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.

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Himmel-Schlüssel.
Knihe mit erfreutem Sinn
Bey des Heylands Krippen hin/
Schaue den beliebten Mund/
Dessen freudigs Trost-Zusprechen
Deine Seele macht gesund/
Wenn dir Hertz und Augen brechen.
Schau der Augen helles Paar/
Welches eh die Sonne war/
Schau der Wangen zartes Blutt
Und die Hand/ die alles träget:
Steinern bistu/ wo dein Mutt
Nicht hierüber sich beweget.
Dancke dem/ der also bloß
Lieget in Marien Schoß/
Daß er deine Blösse deckt/
Der für dich will Mangel leyden/
Daß du/ von dem Tod erweckt/
Solt genüssen seiner Freuden.
Flamme/ JEsu/ meinen Geist
Der sich so erstorben weist/
Durch dein Liebes-Feuer an/
Daß ich solche Lieb' erkenne/
Und/ so viel die Schwachheit kan/
Gegen dir mit Danck entbrenne.


Edles Kind von Königs-Stamm/
Aber izt veracht gebohren/
Leu von Juda/ Jacobs Lamm/
Zu der Heyden Trost erkohren;
Billich wird mit Lieb entzündt
Wer dich in der Krippen findt/
O edles Kind
Kleines Kind/ doch grosser GOtt/
Welchen Mensch und Engel ehren/
Desses hohes Macht-Gebot
Erd und Himmel zitternd hören/
Liebe
Himmel-Schluͤſſel.
Knihe mit erfreutem Sinn
Bey des Heylands Krippen hin/
Schaue den beliebten Mund/
Deſſen freudigs Troſt-Zuſprechen
Deine Seele macht geſund/
Wenn dir Hertz und Augen brechen.
Schau der Augen helles Paar/
Welches eh die Sonne war/
Schau der Wangen zartes Blutt
Und die Hand/ die alles traͤget:
Steinern biſtu/ wo dein Mutt
Nicht hieruͤber ſich beweget.
Dancke dem/ der alſo bloß
Lieget in Marien Schoß/
Daß er deine Bloͤſſe deckt/
Der fuͤr dich will Mangel leyden/
Daß du/ von dem Tod erweckt/
Solt genuͤſſen ſeiner Freuden.
Flamme/ JEſu/ meinen Geiſt
Der ſich ſo erſtorben weiſt/
Durch dein Liebes-Feuer an/
Daß ich ſolche Lieb’ erkenne/
Und/ ſo viel die Schwachheit kan/
Gegen dir mit Danck entbrenne.


Edles Kind von Koͤnigs-Stamm/
Aber izt veracht gebohren/
Leu von Juda/ Jacobs Lamm/
Zu der Heyden Troſt erkohren;
Billich wird mit Lieb entzuͤndt
Wer dich in der Krippen findt/
O edles Kind
Kleines Kind/ doch groſſer GOtt/
Welchen Menſch und Engel ehren/
Deſſes hohes Macht-Gebot
Erd und Himmel zitternd hoͤren/
Liebe
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[48/0468] Himmel-Schluͤſſel. Knihe mit erfreutem Sinn Bey des Heylands Krippen hin/ Schaue den beliebten Mund/ Deſſen freudigs Troſt-Zuſprechen Deine Seele macht geſund/ Wenn dir Hertz und Augen brechen. Schau der Augen helles Paar/ Welches eh die Sonne war/ Schau der Wangen zartes Blutt Und die Hand/ die alles traͤget: Steinern biſtu/ wo dein Mutt Nicht hieruͤber ſich beweget. Dancke dem/ der alſo bloß Lieget in Marien Schoß/ Daß er deine Bloͤſſe deckt/ Der fuͤr dich will Mangel leyden/ Daß du/ von dem Tod erweckt/ Solt genuͤſſen ſeiner Freuden. Flamme/ JEſu/ meinen Geiſt Der ſich ſo erſtorben weiſt/ Durch dein Liebes-Feuer an/ Daß ich ſolche Lieb’ erkenne/ Und/ ſo viel die Schwachheit kan/ Gegen dir mit Danck entbrenne. Edles Kind von Koͤnigs-Stamm/ Aber izt veracht gebohren/ Leu von Juda/ Jacobs Lamm/ Zu der Heyden Troſt erkohren; Billich wird mit Lieb entzuͤndt Wer dich in der Krippen findt/ O edles Kind Kleines Kind/ doch groſſer GOtt/ Welchen Menſch und Engel ehren/ Deſſes hohes Macht-Gebot Erd und Himmel zitternd hoͤren/ Liebe

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Zitationshilfe: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/468>, abgerufen am 26.07.2024.