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Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.

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Himmel-Schlüssel.
Auff! und schwinge dich bey Zeiten
Gleich den Vogeln Himmel an/
Eine Stelle zu bereiten/
Die dich ewig bergen kan:
Da du kanst in Ruhe stehen/
Wenn die Welt muß untergehen.
Ubersteig die Sternen-Bühne/
Suche dir ein heller Licht/
Wünsch/ ach/ daß der Tag erschiene/
Der die Welt in Stücke bricht/
Daß mein Licht/ mein JEsus käme/
Und mich ewig zu sich nehme!


Der erblaßte Monden ziehet
Sein geschwächtes Silber ein/
Und der Sternen Heer entfliehet
Vor der Sonne nahem Schein/
Auff/ mein Hertz/ und laß der Sünden
Trübe Nacht bey dir verschwinden.
Schau wie Lerch und Nachtigallen/
Die man früher hört als sieht/
GOtt zu Ehren lassen schallen
Ein erfreutes Morgen-Lied/
Folge nach/ mein Hertz/ und finge
GOtt dem Schöpffer aller Dinge.
Herrscher über Tod und Leben/
Meister über Nacht und Tag/
Dir muß billich Ehre geben
Was nur Athem ziehen mag/
Und dich/ seine Pflicht zu weisen/
Mit den Morgen-Sternen preisen.
Himmels-Fürst und Erden-König/
Grosser HERR der Herrligkeit/
Meine Zung' ist viel zu wenig/
Daß sie deinen Ruhm ausbreit/
Aber
A 4
Himmel-Schluͤſſel.
Auff! und ſchwinge dich bey Zeiten
Gleich den Vogeln Himmel an/
Eine Stelle zu bereiten/
Die dich ewig bergen kan:
Da du kanſt in Ruhe ſtehen/
Wenn die Welt muß untergehen.
Uberſteig die Sternen-Buͤhne/
Suche dir ein heller Licht/
Wuͤnſch/ ach/ daß der Tag erſchiene/
Der die Welt in Stuͤcke bricht/
Daß mein Licht/ mein JEſus kaͤme/
Und mich ewig zu ſich nehme!


Der erblaßte Monden ziehet
Sein geſchwaͤchtes Silber ein/
Und der Sternen Heer entfliehet
Vor der Sonne nahem Schein/
Auff/ mein Hertz/ und laß der Suͤnden
Truͤbe Nacht bey dir verſchwinden.
Schau wie Lerch und Nachtigallen/
Die man fruͤher hoͤrt als ſieht/
GOtt zu Ehren laſſen ſchallen
Ein erfreutes Morgen-Lied/
Folge nach/ mein Hertz/ und finge
GOtt dem Schoͤpffer aller Dinge.
Herrſcher uͤber Tod und Leben/
Meiſter uͤber Nacht und Tag/
Dir muß billich Ehre geben
Was nur Athem ziehen mag/
Und dich/ ſeine Pflicht zu weiſen/
Mit den Morgen-Sternen preiſen.
Himmels-Fuͤrſt und Erden-Koͤnig/
Groſſer HERR der Herrligkeit/
Meine Zung’ iſt viel zu wenig/
Daß ſie deinen Ruhm ausbreit/
Aber
A 4
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[7/0427] Himmel-Schluͤſſel. Auff! und ſchwinge dich bey Zeiten Gleich den Vogeln Himmel an/ Eine Stelle zu bereiten/ Die dich ewig bergen kan: Da du kanſt in Ruhe ſtehen/ Wenn die Welt muß untergehen. Uberſteig die Sternen-Buͤhne/ Suche dir ein heller Licht/ Wuͤnſch/ ach/ daß der Tag erſchiene/ Der die Welt in Stuͤcke bricht/ Daß mein Licht/ mein JEſus kaͤme/ Und mich ewig zu ſich nehme! Der erblaßte Monden ziehet Sein geſchwaͤchtes Silber ein/ Und der Sternen Heer entfliehet Vor der Sonne nahem Schein/ Auff/ mein Hertz/ und laß der Suͤnden Truͤbe Nacht bey dir verſchwinden. Schau wie Lerch und Nachtigallen/ Die man fruͤher hoͤrt als ſieht/ GOtt zu Ehren laſſen ſchallen Ein erfreutes Morgen-Lied/ Folge nach/ mein Hertz/ und finge GOtt dem Schoͤpffer aller Dinge. Herrſcher uͤber Tod und Leben/ Meiſter uͤber Nacht und Tag/ Dir muß billich Ehre geben Was nur Athem ziehen mag/ Und dich/ ſeine Pflicht zu weiſen/ Mit den Morgen-Sternen preiſen. Himmels-Fuͤrſt und Erden-Koͤnig/ Groſſer HERR der Herrligkeit/ Meine Zung’ iſt viel zu wenig/ Daß ſie deinen Ruhm ausbreit/ Aber A 4

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Zitationshilfe: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/427>, abgerufen am 19.05.2024.