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Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.

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treuer Schäffer.
Die Zeit kommt wieder ein/ die man ihm zum Gebet ab-
bricht.
C. So gehe denn geschwind/ und sey bald wieder hier.
Nun/ deucht mich/ hab ich sie auff rechten Weg gebracht/
Wiewohl mir der Verzug noch etwas bange macht.
Jedoch wer weiß wozu er mir auch dienen kan.
Izt muß ich neue List und Räncke spinnen an.
Es hat sich Coridon unlängst vergafft an mir/
Ich will ihn als verliebt mit falscher Hoffnung speisen/
Statt mein/ zur Amarill in jene Höle weisen/
Und bald durch andern Weg Dianens Diener schicken/
Das ungescheide Mensch im Netze zu berücken.
Man wird sie Zweiffels-frey des Lasters schuldig achten
Und dem Gesetze nach/ ohn alle Gnade/ schlachten.
Ist meine Feindin todt/ hab ich gewonnen Spiel;
Denn ich Mirtillens Gunst gar leicht erhalten will/
Die er mir bloß allein aus Liebe gegen ihr
Bißher verweigert hat. Da kommt er gleich gegangen.
Wie zu gelegner Zeit; Ich will ein wenig hören/
Weil Amarille noch die Götter wird verehren/
Wie sein Gemütte sey? Komm/ Liebe/ gantz zu mir/
Beseele meinen Mund/ belebe meine Wangen.
Dritter Handlung sechster Aufftritt.
Mirtillo. Corisca.
[M.] DUrchkrochene Wälder und dunckele Grüffte/
Bethränete Matten/ durchseufftzete Lüffte/
Hört/ was mir auffs neue vor Marter und Schmertz
Durchächtet mein kranckes mein sterbendes Hertz.
Ob meinem Betrübniß erfreuete Sinnen
Hat/ leider! mein Sterben nicht sättigen künnen/
Sie heissen mich leben zu ewiger Noth/
Und täglich empfinden unendlichen Tod.
Ich will nicht/ daß ich ihn zuvor gesehen/ sagen.
Ich höre/ weiß nicht wen/ in dieser Gegend klagen.
Bistu es/ mein Mirtill?
Ach ja! wär ich so wohl ein Staub und todter Schatten.

C. Nun
F 3
treuer Schaͤffer.
Die Zeit kommt wieder ein/ die man ihm zum Gebet ab-
bricht.
C. So gehe denn geſchwind/ und ſey bald wieder hier.
Nun/ deucht mich/ hab ich ſie auff rechten Weg gebracht/
Wiewohl mir der Verzug noch etwas bange macht.
Jedoch wer weiß wozu er mir auch dienen kan.
Izt muß ich neue Liſt und Raͤncke ſpinnen an.
Es hat ſich Coridon unlaͤngſt vergafft an mir/
Ich will ihn als verliebt mit falſcher Hoffnung ſpeiſen/
Statt mein/ zur Amarill in jene Hoͤle weiſen/
Und bald durch andern Weg Dianens Diener ſchicken/
Das ungeſcheide Menſch im Netze zu beruͤcken.
Man wird ſie Zweiffels-frey des Laſters ſchuldig achten
Und dem Geſetze nach/ ohn alle Gnade/ ſchlachten.
Iſt meine Feindin todt/ hab ich gewonnen Spiel;
Denn ich Mirtillens Gunſt gar leicht erhalten will/
Die er mir bloß allein aus Liebe gegen ihr
Bißher verweigert hat. Da kommt er gleich gegangen.
Wie zu gelegner Zeit; Ich will ein wenig hoͤren/
Weil Amarille noch die Goͤtter wird verehren/
Wie ſein Gemuͤtte ſey? Komm/ Liebe/ gantz zu mir/
Beſeele meinen Mund/ belebe meine Wangen.
Dritter Handlung ſechſter Aufftritt.
Mirtillo. Coriſca.
[M.] DUrchkrochene Waͤlder und dunckele Gruͤffte/
Bethraͤnete Matten/ durchſeufftzete Luͤffte/
Hoͤrt/ was mir auffs neue vor Marter und Schmertz
Durchaͤchtet mein kranckes mein ſterbendes Hertz.
Ob meinem Betruͤbniß erfreuete Sinnen
Hat/ leider! mein Sterben nicht ſaͤttigen kuͤnnen/
Sie heiſſen mich leben zu ewiger Noth/
Und taͤglich empfinden unendlichen Tod.
Ich will nicht/ daß ich ihn zuvor geſehen/ ſagen.
Ich hoͤre/ weiß nicht wen/ in dieſer Gegend klagen.
Biſtu es/ mein Mirtill?
Ach ja! waͤr ich ſo wohl ein Staub und todter Schatten.

C. Nun
F 3
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[85/0185] treuer Schaͤffer. Die Zeit kommt wieder ein/ die man ihm zum Gebet ab- bricht. C. So gehe denn geſchwind/ und ſey bald wieder hier. Nun/ deucht mich/ hab ich ſie auff rechten Weg gebracht/ Wiewohl mir der Verzug noch etwas bange macht. Jedoch wer weiß wozu er mir auch dienen kan. Izt muß ich neue Liſt und Raͤncke ſpinnen an. Es hat ſich Coridon unlaͤngſt vergafft an mir/ Ich will ihn als verliebt mit falſcher Hoffnung ſpeiſen/ Statt mein/ zur Amarill in jene Hoͤle weiſen/ Und bald durch andern Weg Dianens Diener ſchicken/ Das ungeſcheide Menſch im Netze zu beruͤcken. Man wird ſie Zweiffels-frey des Laſters ſchuldig achten Und dem Geſetze nach/ ohn alle Gnade/ ſchlachten. Iſt meine Feindin todt/ hab ich gewonnen Spiel; Denn ich Mirtillens Gunſt gar leicht erhalten will/ Die er mir bloß allein aus Liebe gegen ihr Bißher verweigert hat. Da kommt er gleich gegangen. Wie zu gelegner Zeit; Ich will ein wenig hoͤren/ Weil Amarille noch die Goͤtter wird verehren/ Wie ſein Gemuͤtte ſey? Komm/ Liebe/ gantz zu mir/ Beſeele meinen Mund/ belebe meine Wangen. Dritter Handlung ſechſter Aufftritt. Mirtillo. Coriſca. M. DUrchkrochene Waͤlder und dunckele Gruͤffte/ Bethraͤnete Matten/ durchſeufftzete Luͤffte/ Hoͤrt/ was mir auffs neue vor Marter und Schmertz Durchaͤchtet mein kranckes mein ſterbendes Hertz. Ob meinem Betruͤbniß erfreuete Sinnen Hat/ leider! mein Sterben nicht ſaͤttigen kuͤnnen/ Sie heiſſen mich leben zu ewiger Noth/ Und taͤglich empfinden unendlichen Tod. Ich will nicht/ daß ich ihn zuvor geſehen/ ſagen. Ich hoͤre/ weiß nicht wen/ in dieſer Gegend klagen. Biſtu es/ mein Mirtill? Ach ja! waͤr ich ſo wohl ein Staub und todter Schatten. C. Nun F 3

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Zitationshilfe: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/185>, abgerufen am 25.11.2024.