Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.Die güldne Zeit verkroch in diesem Winckel sich/ Der A 5
Die guͤldne Zeit verkroch in dieſem Winckel ſich/ Der A 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0109" n="9"/> Die guͤldne Zeit verkroch in dieſem Winckel ſich/<lb/> Als ſie der Welt und Menſchen ſich entſchlug/<lb/> Die eiſern ſind/ voll Laſter und Betrug.<lb/> Allhier ergezt die Freyheit mich/<lb/> Die ohne Neid und ohne Maße bluͤhet/<lb/> Die ein entwafnet Friedens-Bild<lb/> In Sicherheit beſizt/ ſich ohne Wache ſiehet.<lb/> Der Unſchuld und der Tugend Schild<lb/> War dieſes Volckes Wall/ der beſſer konte tauren/<lb/> Als Thebens ſtarcke Mauren/<lb/> Die von beſeeltem Stein hat Orpheus aufgefuͤhrt.<lb/> Wenn auch gleich Grichenland vom Kriege ward geruͤhrt/<lb/> Arcadien in Brand gerieth/<lb/> Sein kriegriſch Volck zu waffnen war bemuͤht/<lb/> So blieb doch dieſes edle Theil<lb/> Der Voͤlcker Zuflucht/ Schirm und Heyl/<lb/> Man hoͤrte nichts von dem Geraͤuſch und Raſen/<lb/> Wenn Feind und Freund gleich ließ Trompeten blaſen.<lb/> So ſehr nun Megara/ und Patra/ und Corinth/<lb/> Micen und Sparta war begierig obzuſiegen/<lb/> So eyfrig war diß holde Volck geſinnt/<lb/> Das an der Bruſt dem Himmel ſchien zu liegen/<lb/> Sich zu verwahren in der Ruh.<lb/> Wenn jene dort verſchanzten ihre Staͤdte/<lb/> Schrieb dieſes ſein Geluͤck der Himmels-Feſtung zu:<lb/> Die Waffen kaͤmpfften dort/ hier aber das Gebete.<lb/> Kan dieſes Volckes Nahm und Tracht<lb/> Gleich Schaͤffern auch verglichen werden/<lb/> War doch ihr Thun und die Geberden<lb/> Nicht groben Hirten nachgemacht.<lb/> Denn einer war aufs eyfrigſte befliſſen/<lb/> Die Heimligkeiten der Natur<lb/> In Himmel/ Erde/ Meer und in der Luft zu wiſſen.<lb/> Ein andrer folgte nach des fluͤchtgen Wildes Spur/<lb/> Ein andrer paßte auff<lb/> Ein Wald-Schwein mit mehr Ruhm/ und Baͤren umzu-<lb/><hi rendition="#c">bringen.</hi><lb/> <fw place="bottom" type="sig">A 5</fw><fw place="bottom" type="catch">Der</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [9/0109]
Die guͤldne Zeit verkroch in dieſem Winckel ſich/
Als ſie der Welt und Menſchen ſich entſchlug/
Die eiſern ſind/ voll Laſter und Betrug.
Allhier ergezt die Freyheit mich/
Die ohne Neid und ohne Maße bluͤhet/
Die ein entwafnet Friedens-Bild
In Sicherheit beſizt/ ſich ohne Wache ſiehet.
Der Unſchuld und der Tugend Schild
War dieſes Volckes Wall/ der beſſer konte tauren/
Als Thebens ſtarcke Mauren/
Die von beſeeltem Stein hat Orpheus aufgefuͤhrt.
Wenn auch gleich Grichenland vom Kriege ward geruͤhrt/
Arcadien in Brand gerieth/
Sein kriegriſch Volck zu waffnen war bemuͤht/
So blieb doch dieſes edle Theil
Der Voͤlcker Zuflucht/ Schirm und Heyl/
Man hoͤrte nichts von dem Geraͤuſch und Raſen/
Wenn Feind und Freund gleich ließ Trompeten blaſen.
So ſehr nun Megara/ und Patra/ und Corinth/
Micen und Sparta war begierig obzuſiegen/
So eyfrig war diß holde Volck geſinnt/
Das an der Bruſt dem Himmel ſchien zu liegen/
Sich zu verwahren in der Ruh.
Wenn jene dort verſchanzten ihre Staͤdte/
Schrieb dieſes ſein Geluͤck der Himmels-Feſtung zu:
Die Waffen kaͤmpfften dort/ hier aber das Gebete.
Kan dieſes Volckes Nahm und Tracht
Gleich Schaͤffern auch verglichen werden/
War doch ihr Thun und die Geberden
Nicht groben Hirten nachgemacht.
Denn einer war aufs eyfrigſte befliſſen/
Die Heimligkeiten der Natur
In Himmel/ Erde/ Meer und in der Luft zu wiſſen.
Ein andrer folgte nach des fluͤchtgen Wildes Spur/
Ein andrer paßte auff
Ein Wald-Schwein mit mehr Ruhm/ und Baͤren umzu-
bringen.
Der
A 5
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