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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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knecht auch dermassen mit jmmerwehrendem schiessen gehagelt / daß die Prettigäwer gezwungen worden vom schliessen abzulassen / vnd zu den Prügeln zu greiffen / vnd hierauff dermassen mit Prügeln jhnen gelausset / daß sie bald zurück gewichen / vnd in die 23. der jhren im stich gelassen / hierübser sie widerumb 3. Häusser vnd ein Keller auff ein newes in Brand gesteckt / davon auch Vicarij Vespasiani von Salis Lusthauß / genand Salineck vor Meyenfeld / angangen. Ist aber so bald widerumb gelöscht / vnd von den Prettigäwer eingenommen worden. Auß welchem / weiln es der Statt gar wol gelegen man hernach dem Feind grossen schaden mit schiessen zugefüget / also daß sie alle Fenster vnd Löcher der Ort / vermachen müssen.

In diesen Tagen hat Obrister Baldiron vnderstanden sich deß Passes durch Haldenstein / Vndervatz vnd Davidsbrug zu bemechtigen / hat deßwegen etliche Flötz vnnd Schiff zurüsten lassen / vermeinend sein Volck bey Haldenstein / vber Rhein zusetzen / aber Hauptmann Steffan Tiß / Hauptmann Schüß vnd Stoffel Mündli / haben jhn mit verlust 16. Mann / abgetrieben / vnnd den Lust jhnen ferrner etwas zu tentiren / gantz vnd gar benommen.

Balderon bemühet sich Meyenfeld zuentsetzen / aber vergeblich. Den 10. May ist der Obrist Baldiron mlt seiner gantzen Armee / Reuterey vnd Fuß volck nach Zizers / da die Prettigäwer ein veste Schantz / allen Einbruch zuverwehren / auffgebawen haben / auff Molinara zu marchiert / darauff so bald ein Trommeter an die Prettigäwer abgefertiget / mit diesem begehren / weil er von Jhr. Hochfürstl. Durchl. in das Elsaß hinunder beruffen worden / vnd deßwegen allbereit mit allem seinem Volck auffgebrochen / alß begehr er / daß jhme der Paß durch die Schantz / vnd die Herrschafft auff Feldkirch zu / vergunt werde. Wiewol nun die Prettigäwer den Betrug leichtlich vermercken können / haben sie doch Jhr. Hochsürstl. Durchl. zu vnderthänigen Ehren jhme den Paß mit diesen Conditionen vergönnen wöllen / wann er Truppenweiß / alle Tag mit 200. wölle durchziehen / vnnd für den Schaden / so gemeinen Bundleuthen von seinen Soldaten widerfahren möchte / gnugsame caution leysten.

Darüber der Baldiron dermassen ergrimmet / daß er so bald die Handrohr abschiessen / vnd die grossen Stück plantieren lassen / vnd vom 10. biß auff den 16. diß Monats / mit vnabläßlichem schiessen Tag vnd Nacht / die Gerichtsleuth angegriffen / wie dann sie auch im gegentheil nicht gefeyret. Weil aber die Gerichtsleuth kein grosse Stück gehabt / vnd deßwegen nicht gar viel außrichten können / haben sie 400. Muß quetirer auff den Berg Seyß / den Feind zuvberhöhen / vnnd dem selbigen von oben herab anzugreiffen / abgeordnet / welche auch dem Feind einen starcken Widerstand gethan. die von Igis seind auch auß der Schantz hinauß gefallen / haben aber weil jhrer zu wenig gewesen / mit verlust 5. Personen / sich widerumb reteriren müssen. Ein Prettigäwer hat sich allein vnter 4. Reutter gewagt / den einen mit dem Prügel todt geschlagen / die andern 3. geflüchtiget / vnd ist er widerumb frisch vnd gesund in die Schantz kommen / die vbrigen thaten auch jhr best / vnnd hatten der Spanier / wie auch Landsknechten denselbigen Tag 145. erlegt. Hierauff der Baldiron sich reterirt in den holen Weg ob Molinara / vnnd ließ ein grosse Schantz auffwerffen / auß forcht / die Prettigäwer möchten weiter fortrücken / vnd sich der besten Gelegenheit bemächtigen / die Prettigäwer feyrten auch nicht / dann weil man ohn vnderlaß auß grossen Stücken auff sie gedonnert / haben sie in wenig Tagen ein vngläubliche Schantz vom Rhein biß an den Berg / auch auffgeworffen. Wie nun der Feind gesehen / daß er mit den grossen Stücken jnen kein schaden mehr thun können / hat er das alte Schloß Ruch Aspermont ob Molinara erstigen / erobert / vnd darauß in der Prettigäwern Schanß nicht geringen schaden gethan. Es haben aber die Prettigäwer den Berg auch erstiegen / Ruch Aspermontvberhöcht / vnd dermassen mit Steinen hinein geworffen / auch starck geschossen / daß keiner der Feinden sich dörffen mehr sehen lassen / etc.

Tyranney der Spanischen an den Brettigäwern verübt. Den 11. May ist der Feind mit 5. Fähnlein Landsknechten in der Still auffgebrochen / vnnd hat am Flescherberg im hindern Theil die Wacht vberfallen / in die 10. Personen erlegt / vnnd das mehr dann Türckisch vnd Barbarisch gewesen / einen lebendig geschunden / hernach die rechte Hand abgehawen / den Leib auffgerissen / vnd die Hand darein gestossen. Wie sie nun die Wacht hinweg geschlagen / erstiegen sie den Berg Grestig / baweten daselbst ein Schantz / auch für die Soldaten vnderschiedliche Wohnungen / welche sie mit Laub vnd Graßbüschen vor dem Regen gesichert / steckten jhre Fahnen auff die Schantz / trieben allen Mutwillen mit singen vnnd jauchtzen / auch zuruffen allerley Schmäh-vnd Vnchristlichen worten. Die Meyenfelder / alß sie vermeint jetzunder ein Entsatzung bekommen haben / liessen sich auch mercken / in deme sie gleich auch wie die in der Schantz / Fewerkugeln vnd Ragetlein geschossen Frewdenfewer angezündet / vnd die gantze Nacht mit jauchtzen vnd frolocken zugebracht.

Es wolt in diesem Spiel Fürst Michael Abbt zu Pfeffers / auch nit der letste seyn / dann er auch in seinem Closter Frewdenfewer lassen anzünden vnd Fewerkugeln schiessen / zur anzeigung / daß jhme die Ankunfft / vnd Sieg der Oesterreichischen / hergegen seiner Benachbarten / von denen er bißhero alles liebs vnnd guts empfangen / vndergang vnd subjection gar wol gefalle. Der Feinden Hauptmann vnnd Führer ist gewesen / Jörg Bernhard Eyerly / welcher sonst sein Fahnen / auch in der Statt Meyenfeld gehabt.

Den 12. May war Jubilate / sind die Feind auch mit jubiliren / mit 600. Mann den Lüdißgang vber den Berg / vnnd durch den Wald In Annan genannt / gezogen / vnd haben / wie zuvor / den 25. April / jhre Mitgesellen gethan / doch etwas weiter am Berg auff dem Port bey dem newen Weingarten / ein Schlachtordnung gemacht. Wie die Fischer solches ersehen / schickten sie ey-

knecht auch dermassen mit jmmerwehrendem schiessen gehagelt / daß die Prettigäwer gezwungen worden vom schliessen abzulassen / vnd zu den Prügeln zu greiffen / vnd hierauff dermassen mit Prügeln jhnen gelausset / daß sie bald zurück gewichen / vnd in die 23. der jhren im stich gelassen / hierübser sie widerumb 3. Häusser vnd ein Keller auff ein newes in Brand gesteckt / davon auch Vicarij Vespasiani von Salis Lusthauß / genand Salineck vor Meyenfeld / angangen. Ist aber so bald widerumb gelöscht / vnd von den Prettigäwer eingenommen worden. Auß welchem / weiln es der Statt gar wol gelegen man hernach dem Feind grossen schaden mit schiessen zugefüget / also daß sie alle Fenster vnd Löcher der Ort / vermachen müssen.

In diesen Tagen hat Obrister Baldiron vnderstanden sich deß Passes durch Haldenstein / Vndervatz vnd Davidsbrug zu bemechtigen / hat deßwegen etliche Flötz vnnd Schiff zurüsten lassen / vermeinend sein Volck bey Haldenstein / vber Rhein zusetzen / aber Hauptmann Steffan Tiß / Hauptmann Schüß vnd Stoffel Mündli / haben jhn mit verlust 16. Mann / abgetrieben / vnnd den Lust jhnen ferrner etwas zu tentiren / gantz vnd gar benommen.

Balderon bemühet sich Meyenfeld zuentsetzen / aber vergeblich. Den 10. May ist der Obrist Baldiron mlt seiner gantzen Armee / Reuterey vnd Fuß volck nach Zizers / da die Prettigäwer ein veste Schantz / allen Einbruch zuverwehren / auffgebawen haben / auff Molinara zu marchiert / darauff so bald ein Trommeter an die Prettigäwer abgefertiget / mit diesem begehren / weil er von Jhr. Hochfürstl. Durchl. in das Elsaß hinunder beruffen worden / vnd deßwegen allbereit mit allem seinem Volck auffgebrochen / alß begehr er / daß jhme der Paß durch die Schantz / vnd die Herrschafft auff Feldkirch zu / vergunt werde. Wiewol nun die Prettigäwer den Betrug leichtlich vermercken können / haben sie doch Jhr. Hochsürstl. Durchl. zu vnderthänigen Ehren jhme den Paß mit diesen Conditionen vergönnen wöllen / wann er Truppenweiß / alle Tag mit 200. wölle durchziehen / vnnd für den Schaden / so gemeinen Bundleuthen von seinen Soldaten widerfahren möchte / gnugsame caution leysten.

Darüber der Baldiron dermassen ergrimmet / daß er so bald die Handrohr abschiessen / vnd die grossen Stück plantieren lassen / vnd vom 10. biß auff den 16. diß Monats / mit vnabläßlichem schiessen Tag vnd Nacht / die Gerichtsleuth angegriffen / wie dann sie auch im gegentheil nicht gefeyret. Weil aber die Gerichtsleuth kein grosse Stück gehabt / vnd deßwegen nicht gar viel außrichten können / haben sie 400. Muß quetirer auff den Berg Seyß / den Feind zuvberhöhen / vnnd dem selbigen von oben herab anzugreiffen / abgeordnet / welche auch dem Feind einen starcken Widerstand gethan. die von Igis seind auch auß der Schantz hinauß gefallen / haben aber weil jhrer zu wenig gewesen / mit verlust 5. Personen / sich widerumb reteriren müssen. Ein Prettigäwer hat sich allein vnter 4. Reutter gewagt / den einen mit dem Prügel todt geschlagen / die andern 3. geflüchtiget / vnd ist er widerumb frisch vnd gesund in die Schantz kommen / die vbrigen thaten auch jhr best / vnnd hatten der Spanier / wie auch Landsknechten denselbigen Tag 145. erlegt. Hierauff der Baldiron sich reterirt in den holen Weg ob Molinara / vnnd ließ ein grosse Schantz auffwerffen / auß forcht / die Prettigäwer möchten weiter fortrücken / vnd sich der besten Gelegenheit bemächtigen / die Prettigäwer feyrten auch nicht / dann weil man ohn vnderlaß auß grossen Stücken auff sie gedonnert / haben sie in wenig Tagen ein vngläubliche Schantz vom Rhein biß an den Berg / auch auffgeworffen. Wie nun der Feind gesehen / daß er mit den grossen Stücken jnen kein schaden mehr thun köñen / hat er das alte Schloß Ruch Aspermont ob Molinara erstigen / erobert / vnd darauß in der Prettigäwern Schanß nicht geringen schaden gethan. Es haben aber die Prettigäwer den Berg auch erstiegen / Ruch Aspermontvberhöcht / vnd dermassen mit Steinen hinein geworffen / auch starck geschossen / daß keiner der Feinden sich dörffen mehr sehen lassen / etc.

Tyranney der Spanischen an den Brettigäwern verübt. Den 11. May ist der Feind mit 5. Fähnlein Landsknechten in der Still auffgebrochen / vnnd hat am Flescherberg im hindern Theil die Wacht vberfallen / in die 10. Personen erlegt / vnnd das mehr dann Türckisch vnd Barbarisch gewesen / einen lebendig geschunden / hernach die rechte Hand abgehawen / den Leib auffgerissen / vnd die Hand darein gestossen. Wie sie nun die Wacht hinweg geschlagen / erstiegen sie den Berg Grestig / baweten daselbst ein Schantz / auch für die Soldaten vnderschiedliche Wohnungen / welche sie mit Laub vñ Graßbüschen vor dem Regen gesichert / steckten jhre Fahnen auff die Schantz / trieben allen Mutwillen mit singen vnnd jauchtzen / auch zuruffen allerley Schmäh-vnd Vnchristlichen worten. Die Meyenfelder / alß sie vermeint jetzunder ein Entsatzung bekommen haben / liessen sich auch mercken / in deme sie gleich auch wie die in der Schantz / Fewerkugeln vnd Ragetlein geschossen Frewdenfewer angezündet / vnd die gantze Nacht mit jauchtzen vnd frolocken zugebracht.

Es wolt in diesem Spiel Fürst Michael Abbt zu Pfeffers / auch nit der letste seyn / dann er auch in seinem Closter Frewdenfewer lassen anzünden vnd Fewerkugeln schiessen / zur anzeigung / daß jhme die Ankunfft / vnd Sieg der Oesterreichischen / hergegen seiner Benachbarten / von denen er bißhero alles liebs vnnd guts empfangen / vndergang vnd subjection gar wol gefalle. Der Feinden Hauptmann vnnd Führer ist gewesen / Jörg Bernhard Eyerly / welcher sonst sein Fahnen / auch in der Statt Meyenfeld gehabt.

Den 12. May war Jubilate / sind die Feind auch mit jubiliren / mit 600. Mann den Lüdißgang vber den Berg / vnnd durch den Wald In Annan genannt / gezogen / vnd haben / wie zuvor / den 25. April / jhre Mitgesellen gethan / doch etwas weiter am Berg auff dem Port bey dem newen Weingarten / ein Schlachtordnung gemacht. Wie die Fischer solches ersehen / schickten sie ey-

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          <p>In diesen Tagen hat Obrister Baldiron vnderstanden sich deß Passes durch                      Haldenstein / Vndervatz vnd Davidsbrug zu bemechtigen / hat deßwegen etliche                      Flötz vnnd Schiff zurüsten lassen / vermeinend sein Volck bey Haldenstein / vber                      Rhein zusetzen / aber Hauptmann Steffan Tiß / Hauptmann Schüß vnd Stoffel Mündli                      / haben jhn mit verlust 16. Mann / abgetrieben / vnnd den Lust jhnen ferrner                      etwas zu tentiren / gantz vnd gar benommen.</p>
          <p><note place="left">Balderon bemühet sich Meyenfeld zuentsetzen / aber                          vergeblich.</note> Den 10. May ist der Obrist Baldiron mlt seiner gantzen                      Armee / Reuterey vnd Fuß volck nach Zizers / da die Prettigäwer ein veste                      Schantz / allen Einbruch zuverwehren / auffgebawen haben / auff Molinara zu                      marchiert / darauff so bald ein Trommeter an die Prettigäwer abgefertiget / mit                      diesem begehren / weil er von Jhr. Hochfürstl. Durchl. in das Elsaß hinunder                      beruffen worden / vnd deßwegen allbereit mit allem seinem Volck auffgebrochen /                      alß begehr er / daß jhme der Paß durch die Schantz / vnd die Herrschafft auff                      Feldkirch zu / vergunt werde. Wiewol nun die Prettigäwer den Betrug leichtlich                      vermercken können / haben sie doch Jhr. Hochsürstl. Durchl. zu vnderthänigen                      Ehren jhme den Paß mit diesen Conditionen vergönnen wöllen / wann er Truppenweiß                      / alle Tag mit 200. wölle durchziehen / vnnd für den Schaden / so gemeinen                      Bundleuthen von seinen Soldaten widerfahren möchte / gnugsame caution leysten.</p>
          <p>Darüber der Baldiron dermassen ergrimmet / daß er so bald die Handrohr                      abschiessen / vnd die grossen Stück plantieren lassen / vnd vom 10. biß auff den                      16. diß Monats / mit vnabläßlichem schiessen Tag vnd Nacht / die Gerichtsleuth                      angegriffen / wie dann sie auch im gegentheil nicht gefeyret. Weil aber die                      Gerichtsleuth kein grosse Stück gehabt / vnd deßwegen nicht gar viel außrichten                      können / haben sie 400. Muß quetirer auff den Berg Seyß / den Feind zuvberhöhen                      / vnnd dem selbigen von oben herab anzugreiffen / abgeordnet / welche auch dem                      Feind einen starcken Widerstand gethan. die von Igis seind auch auß der Schantz                      hinauß gefallen / haben aber weil jhrer zu wenig gewesen / mit verlust 5.                      Personen / sich widerumb reteriren müssen. Ein Prettigäwer hat sich allein vnter                      4. Reutter gewagt / den einen mit dem Prügel todt geschlagen / die andern 3.                      geflüchtiget / vnd ist er widerumb frisch vnd gesund in die Schantz kommen / die                      vbrigen thaten auch jhr best / vnnd hatten der Spanier / wie auch Landsknechten                      denselbigen Tag 145. erlegt. Hierauff der Baldiron sich reterirt in den holen                      Weg ob Molinara / vnnd ließ ein grosse Schantz auffwerffen / auß forcht / die                      Prettigäwer möchten weiter fortrücken / vnd sich der besten Gelegenheit                      bemächtigen / die Prettigäwer feyrten auch nicht / dann weil man ohn vnderlaß                      auß grossen Stücken auff sie gedonnert / haben sie in wenig Tagen ein                      vngläubliche Schantz vom Rhein biß an den Berg / auch auffgeworffen. Wie nun der                      Feind gesehen / daß er mit den grossen Stücken jnen kein schaden mehr thun                          kön&#x0303;en / hat er das alte Schloß Ruch Aspermont ob Molinara                      erstigen / erobert / vnd darauß in der Prettigäwern Schanß nicht geringen                      schaden gethan. Es haben aber die Prettigäwer den Berg auch erstiegen / Ruch                      Aspermontvberhöcht / vnd dermassen mit Steinen hinein geworffen / auch starck                      geschossen / daß keiner der Feinden sich dörffen mehr sehen lassen / etc.</p>
          <p><note place="right">Tyranney der Spanischen an den Brettigäwern                      verübt.</note> Den 11. May ist der Feind mit 5. Fähnlein Landsknechten in der                      Still auffgebrochen / vnnd hat am Flescherberg im hindern Theil die Wacht                      vberfallen / in die 10. Personen erlegt / vnnd das mehr dann Türckisch vnd                      Barbarisch gewesen / einen lebendig geschunden / hernach die rechte Hand                      abgehawen / den Leib auffgerissen / vnd die Hand darein gestossen. Wie sie nun                      die Wacht hinweg geschlagen / erstiegen sie den Berg Grestig / baweten daselbst                      ein Schantz / auch für die Soldaten vnderschiedliche Wohnungen / welche sie mit                      Laub vn&#x0303; Graßbüschen vor dem Regen gesichert / steckten jhre                      Fahnen auff die Schantz / trieben allen Mutwillen mit singen vnnd jauchtzen /                      auch zuruffen allerley Schmäh-vnd Vnchristlichen worten. Die Meyenfelder / alß                      sie vermeint jetzunder ein Entsatzung bekommen haben / liessen sich auch mercken                      / in deme sie gleich auch wie die in der Schantz / Fewerkugeln vnd Ragetlein                      geschossen Frewdenfewer angezündet / vnd die gantze Nacht mit jauchtzen vnd                      frolocken zugebracht.</p>
          <p>Es wolt in diesem Spiel Fürst Michael Abbt zu Pfeffers / auch nit der letste seyn                      / dann er auch in seinem Closter Frewdenfewer lassen anzünden vnd Fewerkugeln                      schiessen / zur anzeigung / daß jhme die Ankunfft / vnd Sieg der                      Oesterreichischen / hergegen seiner Benachbarten / von denen er bißhero alles                      liebs vnnd guts empfangen / vndergang vnd subjection gar wol gefalle. Der                      Feinden Hauptmann vnnd Führer ist gewesen / Jörg Bernhard Eyerly / welcher sonst                      sein Fahnen / auch in der Statt Meyenfeld gehabt.</p>
          <p>Den 12. May war Jubilate / sind die Feind auch mit jubiliren / mit 600. Mann den                      Lüdißgang vber den Berg / vnnd durch den Wald In Annan genannt / gezogen / vnd                      haben / wie zuvor / den 25. April / jhre Mitgesellen gethan / doch etwas weiter                      am Berg auff dem Port bey dem newen Weingarten / ein Schlachtordnung gemacht.                      Wie die Fischer solches ersehen / schickten sie ey-
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[795/0902] knecht auch dermassen mit jmmerwehrendem schiessen gehagelt / daß die Prettigäwer gezwungen worden vom schliessen abzulassen / vnd zu den Prügeln zu greiffen / vnd hierauff dermassen mit Prügeln jhnen gelausset / daß sie bald zurück gewichen / vnd in die 23. der jhren im stich gelassen / hierübser sie widerumb 3. Häusser vnd ein Keller auff ein newes in Brand gesteckt / davon auch Vicarij Vespasiani von Salis Lusthauß / genand Salineck vor Meyenfeld / angangen. Ist aber so bald widerumb gelöscht / vnd von den Prettigäwer eingenommen worden. Auß welchem / weiln es der Statt gar wol gelegen man hernach dem Feind grossen schaden mit schiessen zugefüget / also daß sie alle Fenster vnd Löcher der Ort / vermachen müssen. In diesen Tagen hat Obrister Baldiron vnderstanden sich deß Passes durch Haldenstein / Vndervatz vnd Davidsbrug zu bemechtigen / hat deßwegen etliche Flötz vnnd Schiff zurüsten lassen / vermeinend sein Volck bey Haldenstein / vber Rhein zusetzen / aber Hauptmann Steffan Tiß / Hauptmann Schüß vnd Stoffel Mündli / haben jhn mit verlust 16. Mann / abgetrieben / vnnd den Lust jhnen ferrner etwas zu tentiren / gantz vnd gar benommen. Den 10. May ist der Obrist Baldiron mlt seiner gantzen Armee / Reuterey vnd Fuß volck nach Zizers / da die Prettigäwer ein veste Schantz / allen Einbruch zuverwehren / auffgebawen haben / auff Molinara zu marchiert / darauff so bald ein Trommeter an die Prettigäwer abgefertiget / mit diesem begehren / weil er von Jhr. Hochfürstl. Durchl. in das Elsaß hinunder beruffen worden / vnd deßwegen allbereit mit allem seinem Volck auffgebrochen / alß begehr er / daß jhme der Paß durch die Schantz / vnd die Herrschafft auff Feldkirch zu / vergunt werde. Wiewol nun die Prettigäwer den Betrug leichtlich vermercken können / haben sie doch Jhr. Hochsürstl. Durchl. zu vnderthänigen Ehren jhme den Paß mit diesen Conditionen vergönnen wöllen / wann er Truppenweiß / alle Tag mit 200. wölle durchziehen / vnnd für den Schaden / so gemeinen Bundleuthen von seinen Soldaten widerfahren möchte / gnugsame caution leysten. Balderon bemühet sich Meyenfeld zuentsetzen / aber vergeblich. Darüber der Baldiron dermassen ergrimmet / daß er so bald die Handrohr abschiessen / vnd die grossen Stück plantieren lassen / vnd vom 10. biß auff den 16. diß Monats / mit vnabläßlichem schiessen Tag vnd Nacht / die Gerichtsleuth angegriffen / wie dann sie auch im gegentheil nicht gefeyret. Weil aber die Gerichtsleuth kein grosse Stück gehabt / vnd deßwegen nicht gar viel außrichten können / haben sie 400. Muß quetirer auff den Berg Seyß / den Feind zuvberhöhen / vnnd dem selbigen von oben herab anzugreiffen / abgeordnet / welche auch dem Feind einen starcken Widerstand gethan. die von Igis seind auch auß der Schantz hinauß gefallen / haben aber weil jhrer zu wenig gewesen / mit verlust 5. Personen / sich widerumb reteriren müssen. Ein Prettigäwer hat sich allein vnter 4. Reutter gewagt / den einen mit dem Prügel todt geschlagen / die andern 3. geflüchtiget / vnd ist er widerumb frisch vnd gesund in die Schantz kommen / die vbrigen thaten auch jhr best / vnnd hatten der Spanier / wie auch Landsknechten denselbigen Tag 145. erlegt. Hierauff der Baldiron sich reterirt in den holen Weg ob Molinara / vnnd ließ ein grosse Schantz auffwerffen / auß forcht / die Prettigäwer möchten weiter fortrücken / vnd sich der besten Gelegenheit bemächtigen / die Prettigäwer feyrten auch nicht / dann weil man ohn vnderlaß auß grossen Stücken auff sie gedonnert / haben sie in wenig Tagen ein vngläubliche Schantz vom Rhein biß an den Berg / auch auffgeworffen. Wie nun der Feind gesehen / daß er mit den grossen Stücken jnen kein schaden mehr thun köñen / hat er das alte Schloß Ruch Aspermont ob Molinara erstigen / erobert / vnd darauß in der Prettigäwern Schanß nicht geringen schaden gethan. Es haben aber die Prettigäwer den Berg auch erstiegen / Ruch Aspermontvberhöcht / vnd dermassen mit Steinen hinein geworffen / auch starck geschossen / daß keiner der Feinden sich dörffen mehr sehen lassen / etc. Den 11. May ist der Feind mit 5. Fähnlein Landsknechten in der Still auffgebrochen / vnnd hat am Flescherberg im hindern Theil die Wacht vberfallen / in die 10. Personen erlegt / vnnd das mehr dann Türckisch vnd Barbarisch gewesen / einen lebendig geschunden / hernach die rechte Hand abgehawen / den Leib auffgerissen / vnd die Hand darein gestossen. Wie sie nun die Wacht hinweg geschlagen / erstiegen sie den Berg Grestig / baweten daselbst ein Schantz / auch für die Soldaten vnderschiedliche Wohnungen / welche sie mit Laub vñ Graßbüschen vor dem Regen gesichert / steckten jhre Fahnen auff die Schantz / trieben allen Mutwillen mit singen vnnd jauchtzen / auch zuruffen allerley Schmäh-vnd Vnchristlichen worten. Die Meyenfelder / alß sie vermeint jetzunder ein Entsatzung bekommen haben / liessen sich auch mercken / in deme sie gleich auch wie die in der Schantz / Fewerkugeln vnd Ragetlein geschossen Frewdenfewer angezündet / vnd die gantze Nacht mit jauchtzen vnd frolocken zugebracht. Tyranney der Spanischen an den Brettigäwern verübt. Es wolt in diesem Spiel Fürst Michael Abbt zu Pfeffers / auch nit der letste seyn / dann er auch in seinem Closter Frewdenfewer lassen anzünden vnd Fewerkugeln schiessen / zur anzeigung / daß jhme die Ankunfft / vnd Sieg der Oesterreichischen / hergegen seiner Benachbarten / von denen er bißhero alles liebs vnnd guts empfangen / vndergang vnd subjection gar wol gefalle. Der Feinden Hauptmann vnnd Führer ist gewesen / Jörg Bernhard Eyerly / welcher sonst sein Fahnen / auch in der Statt Meyenfeld gehabt. Den 12. May war Jubilate / sind die Feind auch mit jubiliren / mit 600. Mann den Lüdißgang vber den Berg / vnnd durch den Wald In Annan genannt / gezogen / vnd haben / wie zuvor / den 25. April / jhre Mitgesellen gethan / doch etwas weiter am Berg auff dem Port bey dem newen Weingarten / ein Schlachtordnung gemacht. Wie die Fischer solches ersehen / schickten sie ey-

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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 795. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/902>, abgerufen am 23.11.2024.