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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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Dann was viel vnter euch / die allhie gegenwertig sind / offt auß meinem Munde gehört haben / das will ich allhier widerholen / daß nemblich der gemeine Nutz mir dermassen angelegen / daß kein Privatperson / wer der auch sey / wann er mir schon noch so lieb were / demselben von mir soll vorgezogen werden: vnd ich hoffe / jhr werdet diesen meinen guten Vorsatz dem Volck zuerkennen geben.

Die ander Vrsach ist / daß ich mir keines wegs für genommen hab / den Freyheiten vnnd Privilegien dieses Hauses einen Abbruch zuthun / sondern vielmehr dieselbige zubekräfftigen. Kein König hat noch so viel für den Adel gethan / als ich gethan habe vnnd noch zuthun bereit bin. Vnd was ich euch werde vortragen nach meinem Gutdüncken: so will ich doch das Vrtheil darvon / dieser ewerer Versamblung heimbstellen. Ich weiß / daß jhr euch in derselben nicht anderst werdet verhalten / als vor diesem geschehen: vnd ich bitte jhr wollet euch nicht eynbilden / als wolte ich darvon / was vor diesem bräuchlich gewesen / etwas abzwacken. Dann ich das alles gern eingehen will / was sich befinden wird / das vor diesem ben einer guten Regierung vblich gewesen: vnd bekenne ich / daß dieses das obriste Richthauß sey / da ich allezeit / wo nicht in der Person / jedoch durch meine Statthalter gegenwertig bin. Zugeschweigen daß ich sters an der Hand bin / vnd jeverweilen mich bey euch einstelle: so hab ich euch auch kein bessere Bürgschafft leisten können / meines guten Gemühts gegen euch / dann daß ich euch die Ehr gethan / vnd meinen einigen Sohn euch beygefügt hab / der Hoffnung / jhr werdet neben jhm zuwegen bringen / daß diß das glücklichste Parlament sey / welches jemals in Engelland gehalten worden.

Diß bekenne ich vnd gereicht solches zu meinem Trost / daß das Hauß der Gemein für dißmahl mir grössere Liebe bewiesen / vnnd in allen seinen Handlungen mich mehr respectirt hat / als vor diesem mir oder jemanden meiner Vorfahren (wie ich dafür halte) widerfahren ist. Was diß ewer Hauß (nemlich das hohe Hauß) anlangt / so hab ich allezeit befunden / daß ich von denselben bin geehret worden / wie ich dann hinwiderumb euch / ewrem Verdienst nach / allezeit gnädtgst bin gewogen gewesen. So hoffe ich auch jr werbet es für ein Glück halten / daß mein Sohn vnder euch sitzt / welcher / wann es Gott gefallen wird / jhn an meine Stelle zusetzen / sich erinnern wird / daß er einmal ein Gliedewers Hauses gewesen / vnd also verbunden sey / ewere rechtmessige Privilegia zuvnderhalten / vnd alle die Tag seines Lebens einen bessern gefallen an euch zuschöpffen. Dieweil man auch heutigs Tags außgibt / daß jhrer viel sich verführen vnd corrumpiren lassen / damit solches diesem ewrem Hauß nit begegne / hab ich jhn zu aller fürfallenden Gelegenheit / für ein gut Werckzeug gehalten / der beydes von dem Hauß ins gemein / vnd von einem jeden insonderheit mir guten Bericht geben könte. Eben das kan ich auch von einem sagen / der bey euch sitzt / nemblich dem Buckingam / welcher allerzeit willig vnd bereit gewesen / für gemeltes Hauß vnnd ein jedes Glied desselben gute Dienst zuleisten. So hat auch Herr Arundel seinen Fleiß vnd Trew bewiesen / in seiner Relation / die er an euch gethan / was ich jhm von den Privilegien deß Adels geantwortet hab / derentwegen er mich mit einem sonderbaren Eyfer angesprochen hatte.

Nun die Zeit kompt herbey / daß jhr einen Receß machen solt: obs die Zeit wird leiben können / daß jhr von allen vnd jeden Puncten einen Außschlag gebt / weiß ich nicht. Was mich aber anlangt / dieweil ich sehe / daß beyde Häuser so löblich vnd freundlich mit mir gehandelt / vnd mir zwo Gelthülffen auß freyer Hand / vnnd mit grosser Freywilligkeit / als noch keinem König vor mir geschehen / gegeben haben / welche ich auch mit gleichmässiger Freundlichkeit acceptir: Ich aber solches noch zur Zeit durch ein allgemeinen Pardon vnd Verzeihung / welche biß zum Ende deß Parlaments pflegt auffgeschoben zu werden / nit vergelten kan: so will ich doch jetzund etwas meinem Volck zum besten thun / welches ich nicht lenger außstellen kan. Man hat zu dieser Zeit vber drey Ding geklagt / die für grosse Beschwernuß angezogen worden: Erstlich von den Herbergen vnnd Würtshäusern / zum andern von den Trinckhäusern: zum dritten von dem Golo vnd Silberdrat. Was für Patenten vor diesem darvon außgangen / die will ich abschaffen / vnd damit ich keine Zeit verliere / so soll solches alsobald geschehen. Belangend die Trinckhäuser / so mögen die Landpfleger / wie vor diesem davon disponiren: Mein Außschreiben vom Gold vnd Silberdrat ist schändlich executirt worden / beydes der Vnbillichkeit halber / mit welchen man gegen etliche verfahren / vnd wegen deß Mißbrauchs deß guten Golds vnd Silbers / in dem man fast also gehandelt / als ob man falsch Gelt gemüntzet hette. Ich hab allbereit die frey gelassen / welche man ins Gefäncknuß geworffen hatte: ich will nun auch das Patent davon abthun / vnd mag dieses an statt einer Pardons seyn. Diese dery Puncten will ich offentlich widerruffen / vnnd ich begehre / daß jhr bedencken wollet / wie solches am füglichsten geschehen könne.

Ich höre / daß jhr noch ein ander Patent vnder handen habt / wider die / so jmmer etwas newes tichten vnd anbringen. Ich bitte euch / so lieb euch meine Ehr vnd die Wolfahrt meines Volcks ist / jhr wollet solches / so bald jhr könt / zu Werck stellen / vnd laset dieses / so bald jhr zusammen kompt / eines von ewern ersten Geschäfften seyn. Dann ich hab allbereit mein Mißfallen wider solche Leuth / in der Sternkammer zuerkennen gegeben. Vnd wird solches / was jhr mit jhnen vorhabt / mir vnnd allen denen / so zu Hoff vmb mich sind / sehr lieb vnd angenehm seyn. Dann mir gedencket / daß Buckingam zu Anfang dieses Parlaments / mir gesagt hat / daß er niemals vor dergleichen Richter vnd Anbringer solche ruhe gehabt hette / wie bey diesem Parlament / die jhn sonsten stetigs pflegten hefftig zu quelen vnd zu plagen.

Dann was viel vnter euch / die allhie gegenwertig sind / offt auß meinem Munde gehört haben / das will ich allhier widerholen / daß nemblich der gemeine Nutz mir dermassen angelegen / daß kein Privatperson / wer der auch sey / wann er mir schon noch so lieb were / demselben von mir soll vorgezogen werden: vnd ich hoffe / jhr werdet diesen meinen guten Vorsatz dem Volck zuerkennen geben.

Die ander Vrsach ist / daß ich mir keines wegs für genommen hab / den Freyheiten vnnd Privilegien dieses Hauses einen Abbruch zuthun / sondern vielmehr dieselbige zubekräfftigen. Kein König hat noch so viel für den Adel gethan / als ich gethan habe vnnd noch zuthun bereit bin. Vnd was ich euch werde vortragen nach meinem Gutdüncken: so will ich doch das Vrtheil darvon / dieser ewerer Versamblung heimbstellen. Ich weiß / daß jhr euch in derselben nicht anderst werdet verhalten / als vor diesem geschehen: vnd ich bitte jhr wollet euch nicht eynbilden / als wolte ich darvon / was vor diesem bräuchlich gewesen / etwas abzwacken. Dañ ich das alles gern eingehen will / was sich befinden wird / das vor diesem ben einer guten Regierung vblich gewesen: vnd bekenne ich / daß dieses das obriste Richthauß sey / da ich allezeit / wo nicht in der Person / jedoch durch meine Statthalter gegenwertig bin. Zugeschweigen daß ich sters an der Hand bin / vnd jeverweilen mich bey euch einstelle: so hab ich euch auch kein bessere Bürgschafft leisten können / meines guten Gemühts gegen euch / dañ daß ich euch die Ehr gethan / vnd meinen einigen Sohn euch beygefügt hab / der Hoffnung / jhr werdet neben jhm zuwegen bringen / daß diß das glücklichste Parlament sey / welches jemals in Engelland gehalten worden.

Diß bekeñe ich vnd gereicht solches zu meinem Trost / daß das Hauß der Gemein für dißmahl mir grössere Liebe bewiesen / vnnd in allen seinen Handlungen mich mehr respectirt hat / als vor diesem mir oder jemanden meiner Vorfahren (wie ich dafür halte) widerfahren ist. Was diß ewer Hauß (nemlich das hohe Hauß) anlangt / so hab ich allezeit befunden / daß ich von denselben bin geehret worden / wie ich dann hinwiderumb euch / ewrem Verdienst nach / allezeit gnädtgst bin gewogen gewesen. So hoffe ich auch jr werbet es für ein Glück halten / daß mein Sohn vnder euch sitzt / welcher / wann es Gott gefallen wird / jhn an meine Stelle zusetzen / sich erinnern wird / daß er einmal ein Gliedewers Hauses gewesen / vnd also verbunden sey / ewere rechtmessige Privilegia zuvnderhalten / vnd alle die Tag seines Lebens einen bessern gefallen an euch zuschöpffen. Dieweil man auch heutigs Tags außgibt / daß jhrer viel sich verführen vnd corrumpiren lassen / damit solches diesem ewrem Hauß nit begegne / hab ich jhn zu aller fürfallenden Gelegenheit / für ein gut Werckzeug gehalten / der beydes von dem Hauß ins gemein / vñ von einem jeden insonderheit mir guten Bericht geben könte. Eben das kan ich auch von einem sagen / der bey euch sitzt / nemblich dem Buckingam / welcher allerzeit willig vnd bereit gewesen / für gemeltes Hauß vnnd ein jedes Glied desselben gute Dienst zuleisten. So hat auch Herr Arundel seinen Fleiß vnd Trew bewiesen / in seiner Relation / die er an euch gethan / was ich jhm von den Privilegien deß Adels geantwortet hab / derentwegen er mich mit einem sonderbaren Eyfer angesprochen hatte.

Nun die Zeit kompt herbey / daß jhr einen Receß machen solt: obs die Zeit wird leiben können / daß jhr von allen vnd jeden Puncten einen Außschlag gebt / weiß ich nicht. Was mich aber anlangt / dieweil ich sehe / daß beyde Häuser so löblich vnd freundlich mit mir gehandelt / vnd mir zwo Gelthülffen auß freyer Hand / vnnd mit grosser Freywilligkeit / als noch keinem König vor mir geschehen / gegeben haben / welche ich auch mit gleichmässiger Freundlichkeit acceptir: Ich aber solches noch zur Zeit durch ein allgemeinen Pardon vnd Verzeihung / welche biß zum Ende deß Parlaments pflegt auffgeschoben zu werden / nit vergelten kan: so will ich doch jetzund etwas meinem Volck zum besten thun / welches ich nicht lenger außstellen kan. Man hat zu dieser Zeit vber drey Ding geklagt / die für grosse Beschwernuß angezogen worden: Erstlich von den Herbergen vnnd Würtshäusern / zum andern von den Trinckhäusern: zum dritten von dem Golo vnd Silberdrat. Was für Patenten vor diesem darvon außgangen / die will ich abschaffen / vnd damit ich keine Zeit verliere / so soll solches alsobald geschehen. Belangend die Trinckhäuser / so mögen die Landpfleger / wie vor diesem davon disponiren: Mein Außschreiben vom Gold vnd Silberdrat ist schändlich executirt worden / beydes der Vnbillichkeit halber / mit welchen man gegen etliche verfahren / vnd wegen deß Mißbrauchs deß guten Golds vnd Silbers / in dem man fast also gehandelt / als ob man falsch Gelt gemüntzet hette. Ich hab allbereit die frey gelassen / welche man ins Gefäncknuß geworffen hatte: ich will nun auch das Patent davon abthun / vnd mag dieses an statt einer Pardons seyn. Diese dery Puncten will ich offentlich widerruffen / vnnd ich begehre / daß jhr bedencken wollet / wie solches am füglichsten geschehen könne.

Ich höre / daß jhr noch ein ander Patent vnder handen habt / wider die / so jmmer etwas newes tichten vnd anbringen. Ich bitte euch / so lieb euch meine Ehr vnd die Wolfahrt meines Volcks ist / jhr wollet solches / so bald jhr könt / zu Werck stellen / vnd laset dieses / so bald jhr zusammen kompt / eines von ewern ersten Geschäfften seyn. Dann ich hab allbereit mein Mißfallen wider solche Leuth / in der Sternkammer zuerkennen gegeben. Vnd wird solches / was jhr mit jhnen vorhabt / mir vnnd allen denen / so zu Hoff vmb mich sind / sehr lieb vnd angenehm seyn. Dañ mir gedencket / daß Buckingam zu Anfang dieses Parlaments / mir gesagt hat / daß er niemals vor dergleichen Richter vnd Anbringer solche ruhe gehabt hette / wie bey diesem Parlament / die jhn sonsten stetigs pflegten hefftig zu quelen vnd zu plagen.

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[585/0654] Dann was viel vnter euch / die allhie gegenwertig sind / offt auß meinem Munde gehört haben / das will ich allhier widerholen / daß nemblich der gemeine Nutz mir dermassen angelegen / daß kein Privatperson / wer der auch sey / wann er mir schon noch so lieb were / demselben von mir soll vorgezogen werden: vnd ich hoffe / jhr werdet diesen meinen guten Vorsatz dem Volck zuerkennen geben. Die ander Vrsach ist / daß ich mir keines wegs für genommen hab / den Freyheiten vnnd Privilegien dieses Hauses einen Abbruch zuthun / sondern vielmehr dieselbige zubekräfftigen. Kein König hat noch so viel für den Adel gethan / als ich gethan habe vnnd noch zuthun bereit bin. Vnd was ich euch werde vortragen nach meinem Gutdüncken: so will ich doch das Vrtheil darvon / dieser ewerer Versamblung heimbstellen. Ich weiß / daß jhr euch in derselben nicht anderst werdet verhalten / als vor diesem geschehen: vnd ich bitte jhr wollet euch nicht eynbilden / als wolte ich darvon / was vor diesem bräuchlich gewesen / etwas abzwacken. Dañ ich das alles gern eingehen will / was sich befinden wird / das vor diesem ben einer guten Regierung vblich gewesen: vnd bekenne ich / daß dieses das obriste Richthauß sey / da ich allezeit / wo nicht in der Person / jedoch durch meine Statthalter gegenwertig bin. Zugeschweigen daß ich sters an der Hand bin / vnd jeverweilen mich bey euch einstelle: so hab ich euch auch kein bessere Bürgschafft leisten können / meines guten Gemühts gegen euch / dañ daß ich euch die Ehr gethan / vnd meinen einigen Sohn euch beygefügt hab / der Hoffnung / jhr werdet neben jhm zuwegen bringen / daß diß das glücklichste Parlament sey / welches jemals in Engelland gehalten worden. Diß bekeñe ich vnd gereicht solches zu meinem Trost / daß das Hauß der Gemein für dißmahl mir grössere Liebe bewiesen / vnnd in allen seinen Handlungen mich mehr respectirt hat / als vor diesem mir oder jemanden meiner Vorfahren (wie ich dafür halte) widerfahren ist. Was diß ewer Hauß (nemlich das hohe Hauß) anlangt / so hab ich allezeit befunden / daß ich von denselben bin geehret worden / wie ich dann hinwiderumb euch / ewrem Verdienst nach / allezeit gnädtgst bin gewogen gewesen. So hoffe ich auch jr werbet es für ein Glück halten / daß mein Sohn vnder euch sitzt / welcher / wann es Gott gefallen wird / jhn an meine Stelle zusetzen / sich erinnern wird / daß er einmal ein Gliedewers Hauses gewesen / vnd also verbunden sey / ewere rechtmessige Privilegia zuvnderhalten / vnd alle die Tag seines Lebens einen bessern gefallen an euch zuschöpffen. Dieweil man auch heutigs Tags außgibt / daß jhrer viel sich verführen vnd corrumpiren lassen / damit solches diesem ewrem Hauß nit begegne / hab ich jhn zu aller fürfallenden Gelegenheit / für ein gut Werckzeug gehalten / der beydes von dem Hauß ins gemein / vñ von einem jeden insonderheit mir guten Bericht geben könte. Eben das kan ich auch von einem sagen / der bey euch sitzt / nemblich dem Buckingam / welcher allerzeit willig vnd bereit gewesen / für gemeltes Hauß vnnd ein jedes Glied desselben gute Dienst zuleisten. So hat auch Herr Arundel seinen Fleiß vnd Trew bewiesen / in seiner Relation / die er an euch gethan / was ich jhm von den Privilegien deß Adels geantwortet hab / derentwegen er mich mit einem sonderbaren Eyfer angesprochen hatte. Nun die Zeit kompt herbey / daß jhr einen Receß machen solt: obs die Zeit wird leiben können / daß jhr von allen vnd jeden Puncten einen Außschlag gebt / weiß ich nicht. Was mich aber anlangt / dieweil ich sehe / daß beyde Häuser so löblich vnd freundlich mit mir gehandelt / vnd mir zwo Gelthülffen auß freyer Hand / vnnd mit grosser Freywilligkeit / als noch keinem König vor mir geschehen / gegeben haben / welche ich auch mit gleichmässiger Freundlichkeit acceptir: Ich aber solches noch zur Zeit durch ein allgemeinen Pardon vnd Verzeihung / welche biß zum Ende deß Parlaments pflegt auffgeschoben zu werden / nit vergelten kan: so will ich doch jetzund etwas meinem Volck zum besten thun / welches ich nicht lenger außstellen kan. Man hat zu dieser Zeit vber drey Ding geklagt / die für grosse Beschwernuß angezogen worden: Erstlich von den Herbergen vnnd Würtshäusern / zum andern von den Trinckhäusern: zum dritten von dem Golo vnd Silberdrat. Was für Patenten vor diesem darvon außgangen / die will ich abschaffen / vnd damit ich keine Zeit verliere / so soll solches alsobald geschehen. Belangend die Trinckhäuser / so mögen die Landpfleger / wie vor diesem davon disponiren: Mein Außschreiben vom Gold vnd Silberdrat ist schändlich executirt worden / beydes der Vnbillichkeit halber / mit welchen man gegen etliche verfahren / vnd wegen deß Mißbrauchs deß guten Golds vnd Silbers / in dem man fast also gehandelt / als ob man falsch Gelt gemüntzet hette. Ich hab allbereit die frey gelassen / welche man ins Gefäncknuß geworffen hatte: ich will nun auch das Patent davon abthun / vnd mag dieses an statt einer Pardons seyn. Diese dery Puncten will ich offentlich widerruffen / vnnd ich begehre / daß jhr bedencken wollet / wie solches am füglichsten geschehen könne. Ich höre / daß jhr noch ein ander Patent vnder handen habt / wider die / so jmmer etwas newes tichten vnd anbringen. Ich bitte euch / so lieb euch meine Ehr vnd die Wolfahrt meines Volcks ist / jhr wollet solches / so bald jhr könt / zu Werck stellen / vnd laset dieses / so bald jhr zusammen kompt / eines von ewern ersten Geschäfften seyn. Dann ich hab allbereit mein Mißfallen wider solche Leuth / in der Sternkammer zuerkennen gegeben. Vnd wird solches / was jhr mit jhnen vorhabt / mir vnnd allen denen / so zu Hoff vmb mich sind / sehr lieb vnd angenehm seyn. Dañ mir gedencket / daß Buckingam zu Anfang dieses Parlaments / mir gesagt hat / daß er niemals vor dergleichen Richter vnd Anbringer solche ruhe gehabt hette / wie bey diesem Parlament / die jhn sonsten stetigs pflegten hefftig zu quelen vnd zu plagen.

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  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 585. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/654>, abgerufen am 23.11.2024.