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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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kehrte sich also das Spiel der Orthen wunderlich.

Preßburg wird vom Graffen von Bucquoy belägert vnd eingenommen. Bald hernach zog der Graff von Bucquoy nach dem er den 21. Aprilis von Key. May. welche jhm zur Anzeigung einer sonderlichen Gnad bey dem Abschied jhm mit außziehung deß Handschuchs / die Hand gebotten / mit dem vorgemeldten Kriegsvolck in Hungarn auff Preßburg / vnnd belägerte selbige Statt. Die Innwohner hatten zwar den 26. Aprilis Gesandte an den Keyserlichen Hof geschicket / Gnad vnd Versöhnung / auch daß sie mit frembdem Kriegsvolck nicht beschweret werden möchten zuerlangen. Aber ehe solche Werbung am Kayserlichen Hoff recht angebracht / wurde die Statt zur Vbergab bezwungen / welches den 2. Maij geschehen. Aber die Guarnison im Schloß wolte dergleichen nicht thun / sondern steckete zum Zeichen / daß sie biß auff den Todt sich zu wehren entschlossen weren / einen rothen Fahnen auß: aber sie wurden bald zu andern Gedancken gebracht. Dann als der Graff von Bucquoy gedachtes Schloß starck beschieffen vnd den Belägerten ein Brustwehr abnemmen liesse: der Zeit auch kein Entsatz von dem Bethlehemb zu hoffen / vnd vber diß die Teutschen mit den Vngarn in Zwyspalt geriechen / ist dardurch erfolget / daß sie den 7. Maij das Schloß auffgaben / vnnd mit Sack vnnd Pack / Ober- vnd Vnderwehren / doch außgethanen Lunten vnnd zusammen gewickelten Fahnen außzogen / vnd die Vngarn zwar nach Newhäusel / die Teutschen aber nach den Mährischen Gräntzen convoyiret wurden.

Demnach nun der Graff von Bucquoy die Statt vnd das Schloß mit gnugsamer Guarnison vnd anderer Notturfft versehen / brach er den 10. Maij mit dem Kriegsvolck von bannen auff / vnd ließ S. Georgen / Pösing / Moder / Ronzersdorff vnnd andere Orth außplündern vnnd in Viel Orth in Vngarn ergeben sich an den Graffen von Bucquoy. Brandt stecken. Dardurch solcher Schrecken erfolget / daß Thirnaw / Altenburg vnnd die gantze Schütt sich ergeben / biß auf Schitnaw / welches sich etliche Tag gewehret: wie aber das Geschütz darvor gepstantzet / ergab es sich auch in Keyserlichen Gehorsamb / doch mit dem Beding / daß keine Besatzung dareyn gelegt würde.

Newhäusel vom Graffen von Bucquoy belägert. Nach solchem ruckete derGraff von Bucquoy mit der Keyserlichen Armada auff Newhäusel vnd griff selbig Orth gleichfalls mit einer Belägerung an. Damals aber fieng vnder seinem Volck an grosser Mangel zuerscheinen / welches zum theil durch der Keyserischen Soldaten selbst eygene Verheerung / Brennen vnd Plündern / zum theil durch der Vngarn Streiffen vevursachet wurde.

Vnderdessen ward durch der Key. M. Befehl Glaf Wilhelm von Verdugo mit etlichen Volck in Mähren geschicket / den Cardinal von Dietrichstein Bischoffen zu Olmütz wider einzusetzen / vnd etliche Orth so noch rebellisch waren / vnder denen Austerlitz der vornembste war / zu stillen. Nach dem er nun alles nach J. Key. May. Willen verrichtet / wurde er von dero zu einem Cammerdiener 1621. Graff von Verdugo wird in die Pfaltz geschickt. verordnet / vnnd hernach in die Pfaltz geschicket / dem Consal vo Cordubae, welcher an deß Marggraffen Spinolae statt selbiger Zeit vber das Spanische Kriegsvolck das Commando hatte / Beystandt zu leysten / wie hernach gemeldet wird.

Graff von Colalto fällt dem Budian in sein Land. Vmb diese Zeit ruckete Graff Colalto mit etlich Kayserischem Volck jenseit der Thonaw dem Budianj in sein Land / setzte jhm hart zu / vnd vermeynete jhn in Kayserliche Devotion zubringen. Aber derselbe wolte sich nicht darzu verstehen / sondern ruffte die Turcken vmb Hülff an / welche willig darzu waren / vnd 3000. Mann jhrer gehuldigten Christen zuschicketen / mit denen vnd seinem vorigen Volck er gedachtem Graffen entgegen gerücket / vnd vnderschiedliche Scharmütze / mit jhme gehalten: da bald dieser bald jener Theil / wie es im Krieg bey gleicher Macht zugehen pflegt / die Oberhand gehabt.

Continuirung der Newhäuselischen Belägerung. Vnder diesem Verlauff ward die Newhäuselische Belägerung von dem Graffen von Bucquoy mit Ernst fortgetrieben / zu welchem End er etlich tausendt Beusch machen vnnd darmit Schantzkörb vnnd Bollwerck verfertigen liesse. Weil aber den Belägerten in 4000. Vngarn zukommen / fielen sie zum offtern auß vnd haweten in kurtzer Zeit bey 900. Keyserische darnider / namen jhnen auch viel Roß vnd Pagagy ab.

Es stärckete sich auch hierzwischen der Bethlehemb Gabor sehr / brachte etliche Spannschafften in Vngarn wider auff seine Seiten / die versprachen jhm zwar Hülff / aber weil er die Cron vnd anderen Königlichen Ornat von Preßburg weggeführet / begehreten sie zuvor zuwissen vnnd zusehen / ob selbige noch bey der Hand weren; Derowegen sie jhre Deputirte / den Augenschein einzunemmen / abfertigten. Denen wurde von dem Bethlehem läst die Vngarische Cron nach Etschet führen. Bethlehemb in einer höltzernen Truhen / welche in einer eysernen stunde / die Cron vnd der darzu gehörige Ornat noch vnversehrt gezeiget / vnnd darauff solches alles mit Verwilligung seiner vnnd vorgesagter Spannschafften nach Etschet vber die Teyssa / damit es allda verwahret würde / gebracht. Den 27. Junij fiengen die Vngarn 6. Schiff mit Wein vnnd Proviandt auff / so ins Läger vor Newhaüsel geführet werden sollen. Daselbst thäten den Tag zuvor die Belägerte ein starcken Außfall / darinn beyderseits viel vmbkamen. Den 29. wurde der Vngarische Palatinus Sigismundus Forgatschi / so bißhero sich sehr bemühet die abgefallene Vngarn in Keyserlichen Gehorsamb zubringen / auß dem Läger kranck nach Tiruaw geführet / daselbst er seinen Geist auffgabe.

Bethlehem Gabor kompt wider mit einer starcken Armada in Vngarn. Wie nun mitler weil Gabriel Bethlen sich wider gestärcket / kam er gegen anfang deß Julij in 30000. starck / wie damals für gewiß außgeben wurde / auff Filleck angezogen / hielte vnderwegens zu Wißnitz mit dem Boßniack / Thomas Palfy vnnd andern Vngarischen Herrn / so sich wie droben gemeldet wider in Keyserl. Mayest. Devotion ergeben / ein hartes Treffen / in welchem er die Oberhand behielte / dann erstlich traff

kehrte sich also das Spiel der Orthen wunderlich.

Preßburg wird vom Graffen von Bucquoy belägert vnd eingenommen. Bald hernach zog der Graff von Bucquoy nach dem er den 21. Aprilis von Key. May. welche jhm zur Anzeigung einer sonderlichen Gnad bey dem Abschied jhm mit außziehung deß Handschuchs / die Hand gebotten / mit dem vorgemeldten Kriegsvolck in Hungarn auff Preßburg / vnnd belägerte selbige Statt. Die Innwohner hatten zwar den 26. Aprilis Gesandte an den Keyserlichen Hof geschicket / Gnad vnd Versöhnung / auch daß sie mit frembdem Kriegsvolck nicht beschweret werden möchten zuerlangen. Aber ehe solche Werbung am Kayserlichen Hoff recht angebracht / wurde die Statt zur Vbergab bezwungen / welches den 2. Maij geschehen. Aber die Guarnison im Schloß wolte dergleichen nicht thun / sondern steckete zum Zeichen / daß sie biß auff den Todt sich zu wehren entschlossen weren / einen rothen Fahnen auß: aber sie wurden bald zu andern Gedancken gebracht. Dann als der Graff von Bucquoy gedachtes Schloß starck beschieffen vnd den Belägerten ein Brustwehr abnemmen liesse: der Zeit auch kein Entsatz von dem Bethlehemb zu hoffen / vnd vber diß die Teutschen mit den Vngarn in Zwyspalt geriechen / ist dardurch erfolget / daß sie den 7. Maij das Schloß auffgaben / vnnd mit Sack vnnd Pack / Ober- vnd Vnderwehren / doch außgethanen Lunten vnnd zusammen gewickelten Fahnen außzogen / vnd die Vngarn zwar nach Newhäusel / die Teutschen aber nach den Mährischen Gräntzen convoyiret wurden.

Demnach nun der Graff von Bucquoy die Statt vnd das Schloß mit gnugsamer Guarnison vnd anderer Notturfft versehen / brach er den 10. Maij mit dem Kriegsvolck von bannen auff / vnd ließ S. Georgen / Pösing / Moder / Ronzersdorff vnnd andere Orth außplündern vnnd in Viel Orth in Vngarn ergeben sich an den Graffen von Bucquoy. Brandt stecken. Dardurch solcher Schrecken erfolget / daß Thirnaw / Altenburg vnnd die gantze Schütt sich ergeben / biß auf Schitnaw / welches sich etliche Tag gewehret: wie aber das Geschütz darvor gepstantzet / ergab es sich auch in Keyserlichen Gehorsamb / doch mit dem Beding / daß keine Besatzung dareyn gelegt würde.

Newhäusel vom Graffen von Bucquoy belägert. Nach solchem ruckete derGraff von Bucquoy mit der Keyserlichen Armada auff Newhäusel vnd griff selbig Orth gleichfalls mit einer Belägerung an. Damals aber fieng vnder seinem Volck an grosser Mangel zuerscheinen / welches zum theil durch der Keyserischen Soldaten selbst eygene Verheerung / Brennen vnd Plündern / zum theil durch der Vngarn Streiffen vevursachet wurde.

Vnderdessen ward durch der Key. M. Befehl Glaf Wilhelm von Verdugo mit etlichẽ Volck in Mähren geschicket / den Cardinal von Dietrichstein Bischoffen zu Olmütz wider einzusetzen / vnd etliche Orth so noch rebellisch waren / vnder denen Austerlitz der vornembste war / zu stillen. Nach dem er nun alles nach J. Key. May. Willen verrichtet / wurde er von dero zu einem Cammerdiener 1621. Graff von Verdugo wird in die Pfaltz geschickt. verordnet / vnnd hernach in die Pfaltz geschicket / dem Consal vo Cordubae, welcher an deß Marggraffen Spinolae statt selbiger Zeit vber das Spanische Kriegsvolck das Commando hatte / Beystandt zu leysten / wie hernach gemeldet wird.

Graff von Colalto fällt dem Budian in sein Land. Vmb diese Zeit ruckete Graff Colalto mit etlich Kayserischem Volck jenseit der Thonaw dem Budianj in sein Land / setzte jhm hart zu / vnd vermeynete jhn in Kayserliche Devotion zubringen. Aber derselbe wolte sich nicht darzu verstehen / sondern ruffte die Turcken vmb Hülff an / welche willig darzu waren / vnd 3000. Mann jhrer gehuldigten Christen zuschicketen / mit denen vnd seinem vorigen Volck er gedachtem Graffen entgegen gerücket / vnd vnderschiedliche Scharmütze / mit jhme gehalten: da bald dieser bald jener Theil / wie es im Krieg bey gleicher Macht zugehen pflegt / die Oberhand gehabt.

Continuirung der Newhäuselischen Belägerung. Vnder diesem Verlauff ward die Newhäuselische Belägerung von dem Graffen von Bucquoy mit Ernst fortgetrieben / zu welchem End er etlich tausendt Beusch machen vnnd darmit Schantzkörb vnnd Bollwerck verfertigen liesse. Weil aber den Belägerten in 4000. Vngarn zukommen / fielen sie zum offtern auß vnd haweten in kurtzer Zeit bey 900. Keyserische darnider / namen jhnen auch viel Roß vnd Pagagy ab.

Es stärckete sich auch hierzwischen der Bethlehemb Gabor sehr / brachte etliche Spannschafften in Vngarn wider auff seine Seiten / die versprachen jhm zwar Hülff / aber weil er die Cron vnd anderen Königlichen Ornat von Preßburg weggeführet / begehreten sie zuvor zuwissen vnnd zusehen / ob selbige noch bey der Hand weren; Derowegen sie jhre Deputirte / den Augenschein einzunemmen / abfertigten. Denen wurde von dem Bethlehem läst die Vngarische Cron nach Etschet führen. Bethlehemb in einer höltzernen Truhen / welche in einer eysernen stunde / die Cron vnd der darzu gehörige Ornat noch vnversehrt gezeiget / vnnd darauff solches alles mit Verwilligung seiner vnnd vorgesagter Spannschafften nach Etschet vber die Teyssa / damit es allda verwahret würde / gebracht. Den 27. Junij fiengen die Vngarn 6. Schiff mit Wein vnnd Proviandt auff / so ins Läger vor Newhaüsel geführet werden sollen. Daselbst thäten den Tag zuvor die Belägerte ein starcken Außfall / darinn beyderseits viel vmbkamen. Den 29. wurde der Vngarische Palatinus Sigismundus Forgatschi / so bißhero sich sehr bemühet die abgefallene Vngarn in Keyserlichen Gehorsamb zubringen / auß dem Läger kranck nach Tiruaw geführet / daselbst er seinen Geist auffgabe.

Bethlehem Gabor kompt wider mit einer starcken Armada in Vngarn. Wie nun mitler weil Gabriel Bethlen sich wider gestärcket / kam er gegen anfang deß Julij in 30000. starck / wie damals für gewiß außgeben wurde / auff Filleck angezogen / hielte vnderwegens zu Wißnitz mit dem Boßniack / Thomas Palfy vnnd andern Vngarischen Herrn / so sich wie droben gemeldet wider in Keyserl. Mayest. Devotion ergeben / ein hartes Treffen / in welchem er die Oberhand behielte / dann erstlich traff

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kehrte sich also das Spiel der Orthen wunderlich.</p>
          <p><note place="left">Preßburg wird vom Graffen von Bucquoy belägert vnd                          eingenommen.</note> Bald hernach zog der Graff von Bucquoy nach dem er den                      21. Aprilis von Key. May. welche jhm zur Anzeigung einer sonderlichen Gnad bey                      dem Abschied jhm mit außziehung deß Handschuchs / die Hand gebotten / mit dem                      vorgemeldten Kriegsvolck in Hungarn auff Preßburg / vnnd belägerte selbige                      Statt. Die Innwohner hatten zwar den 26. Aprilis Gesandte an den Keyserlichen                      Hof geschicket / Gnad vnd Versöhnung / auch daß sie mit frembdem Kriegsvolck                      nicht beschweret werden möchten zuerlangen. Aber ehe solche Werbung am                      Kayserlichen Hoff recht angebracht / wurde die Statt zur Vbergab bezwungen /                      welches den 2. Maij geschehen. Aber die Guarnison im Schloß wolte dergleichen                      nicht thun / sondern steckete zum Zeichen / daß sie biß auff den Todt sich zu                      wehren entschlossen weren / einen rothen Fahnen auß: aber sie wurden bald zu                      andern Gedancken gebracht. Dann als der Graff von Bucquoy gedachtes Schloß                      starck beschieffen vnd den Belägerten ein Brustwehr abnemmen liesse: der Zeit                      auch kein Entsatz von dem Bethlehemb zu hoffen / vnd vber diß die Teutschen mit                      den Vngarn in Zwyspalt geriechen / ist dardurch erfolget / daß sie den 7. Maij                      das Schloß auffgaben / vnnd mit Sack vnnd Pack / Ober- vnd Vnderwehren / doch                      außgethanen Lunten vnnd zusammen gewickelten Fahnen außzogen / vnd die Vngarn                      zwar nach Newhäusel / die Teutschen aber nach den Mährischen Gräntzen convoyiret                      wurden.</p>
          <p>Demnach nun der Graff von Bucquoy die Statt vnd das Schloß mit gnugsamer                      Guarnison vnd anderer Notturfft versehen / brach er den 10. Maij mit dem                      Kriegsvolck von bannen auff / vnd ließ S. Georgen / Pösing / Moder /                      Ronzersdorff vnnd andere Orth außplündern vnnd in <note place="left">Viel                          Orth in Vngarn ergeben sich an den Graffen von Bucquoy.</note> Brandt                      stecken. Dardurch solcher Schrecken erfolget / daß Thirnaw / Altenburg vnnd die                      gantze Schütt sich ergeben / biß auf Schitnaw / welches sich etliche Tag                      gewehret: wie aber das Geschütz darvor gepstantzet / ergab es sich auch in                      Keyserlichen Gehorsamb / doch mit dem Beding / daß keine Besatzung dareyn gelegt                      würde.</p>
          <p><note place="left">Newhäusel vom Graffen von Bucquoy belägert.</note> Nach                      solchem ruckete derGraff von Bucquoy mit der Keyserlichen Armada auff Newhäusel                      vnd griff selbig Orth gleichfalls mit einer Belägerung an. Damals aber fieng                      vnder seinem Volck an grosser Mangel zuerscheinen / welches zum theil durch der                      Keyserischen Soldaten selbst eygene Verheerung / Brennen vnd Plündern / zum                      theil durch der Vngarn Streiffen vevursachet wurde.</p>
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          <p><note place="right">Graff von Colalto fällt dem Budian in sein                      Land.</note> Vmb diese Zeit ruckete Graff Colalto mit etlich Kayserischem Volck                      jenseit der Thonaw dem Budianj in sein Land / setzte jhm hart zu / vnd                      vermeynete jhn in Kayserliche Devotion zubringen. Aber derselbe wolte sich nicht                      darzu verstehen / sondern ruffte die Turcken vmb Hülff an / welche willig darzu                      waren / vnd 3000. Mann jhrer gehuldigten Christen zuschicketen / mit denen vnd                      seinem vorigen Volck er gedachtem Graffen entgegen gerücket / vnd                      vnderschiedliche Scharmütze / mit jhme gehalten: da bald dieser bald jener Theil                      / wie es im Krieg bey gleicher Macht zugehen pflegt / die Oberhand gehabt.</p>
          <p><note place="right">Continuirung der Newhäuselischen Belägerung.</note>                      Vnder diesem Verlauff ward die Newhäuselische Belägerung von dem Graffen von                      Bucquoy mit Ernst fortgetrieben / zu welchem End er etlich tausendt Beusch                      machen vnnd darmit Schantzkörb vnnd Bollwerck verfertigen liesse. Weil aber den                      Belägerten in 4000. Vngarn zukommen / fielen sie zum offtern auß vnd haweten in                      kurtzer Zeit bey 900. Keyserische darnider / namen jhnen auch viel Roß vnd                      Pagagy ab.</p>
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          <p><note place="right">Bethlehem Gabor kompt wider mit einer starcken Armada                          in Vngarn.</note> Wie nun mitler weil Gabriel Bethlen sich wider gestärcket                      / kam er gegen anfang deß Julij in 30000. starck / wie damals für gewiß außgeben                      wurde / auff Filleck angezogen / hielte vnderwegens zu Wißnitz mit dem Boßniack                      / Thomas Palfy vnnd andern Vngarischen Herrn / so sich wie droben gemeldet wider                      in Keyserl. Mayest. Devotion ergeben / ein hartes Treffen / in welchem er die                      Oberhand behielte / dann erstlich traff
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[572/0641] kehrte sich also das Spiel der Orthen wunderlich. Bald hernach zog der Graff von Bucquoy nach dem er den 21. Aprilis von Key. May. welche jhm zur Anzeigung einer sonderlichen Gnad bey dem Abschied jhm mit außziehung deß Handschuchs / die Hand gebotten / mit dem vorgemeldten Kriegsvolck in Hungarn auff Preßburg / vnnd belägerte selbige Statt. Die Innwohner hatten zwar den 26. Aprilis Gesandte an den Keyserlichen Hof geschicket / Gnad vnd Versöhnung / auch daß sie mit frembdem Kriegsvolck nicht beschweret werden möchten zuerlangen. Aber ehe solche Werbung am Kayserlichen Hoff recht angebracht / wurde die Statt zur Vbergab bezwungen / welches den 2. Maij geschehen. Aber die Guarnison im Schloß wolte dergleichen nicht thun / sondern steckete zum Zeichen / daß sie biß auff den Todt sich zu wehren entschlossen weren / einen rothen Fahnen auß: aber sie wurden bald zu andern Gedancken gebracht. Dann als der Graff von Bucquoy gedachtes Schloß starck beschieffen vnd den Belägerten ein Brustwehr abnemmen liesse: der Zeit auch kein Entsatz von dem Bethlehemb zu hoffen / vnd vber diß die Teutschen mit den Vngarn in Zwyspalt geriechen / ist dardurch erfolget / daß sie den 7. Maij das Schloß auffgaben / vnnd mit Sack vnnd Pack / Ober- vnd Vnderwehren / doch außgethanen Lunten vnnd zusammen gewickelten Fahnen außzogen / vnd die Vngarn zwar nach Newhäusel / die Teutschen aber nach den Mährischen Gräntzen convoyiret wurden. Preßburg wird vom Graffen von Bucquoy belägert vnd eingenommen. Demnach nun der Graff von Bucquoy die Statt vnd das Schloß mit gnugsamer Guarnison vnd anderer Notturfft versehen / brach er den 10. Maij mit dem Kriegsvolck von bannen auff / vnd ließ S. Georgen / Pösing / Moder / Ronzersdorff vnnd andere Orth außplündern vnnd in Brandt stecken. Dardurch solcher Schrecken erfolget / daß Thirnaw / Altenburg vnnd die gantze Schütt sich ergeben / biß auf Schitnaw / welches sich etliche Tag gewehret: wie aber das Geschütz darvor gepstantzet / ergab es sich auch in Keyserlichen Gehorsamb / doch mit dem Beding / daß keine Besatzung dareyn gelegt würde. Viel Orth in Vngarn ergeben sich an den Graffen von Bucquoy. Nach solchem ruckete derGraff von Bucquoy mit der Keyserlichen Armada auff Newhäusel vnd griff selbig Orth gleichfalls mit einer Belägerung an. Damals aber fieng vnder seinem Volck an grosser Mangel zuerscheinen / welches zum theil durch der Keyserischen Soldaten selbst eygene Verheerung / Brennen vnd Plündern / zum theil durch der Vngarn Streiffen vevursachet wurde. Newhäusel vom Graffen von Bucquoy belägert. Vnderdessen ward durch der Key. M. Befehl Glaf Wilhelm von Verdugo mit etlichẽ Volck in Mähren geschicket / den Cardinal von Dietrichstein Bischoffen zu Olmütz wider einzusetzen / vnd etliche Orth so noch rebellisch waren / vnder denen Austerlitz der vornembste war / zu stillen. Nach dem er nun alles nach J. Key. May. Willen verrichtet / wurde er von dero zu einem Cammerdiener verordnet / vnnd hernach in die Pfaltz geschicket / dem Consal vo Cordubae, welcher an deß Marggraffen Spinolae statt selbiger Zeit vber das Spanische Kriegsvolck das Commando hatte / Beystandt zu leysten / wie hernach gemeldet wird. 1621. Graff von Verdugo wird in die Pfaltz geschickt. Vmb diese Zeit ruckete Graff Colalto mit etlich Kayserischem Volck jenseit der Thonaw dem Budianj in sein Land / setzte jhm hart zu / vnd vermeynete jhn in Kayserliche Devotion zubringen. Aber derselbe wolte sich nicht darzu verstehen / sondern ruffte die Turcken vmb Hülff an / welche willig darzu waren / vnd 3000. Mann jhrer gehuldigten Christen zuschicketen / mit denen vnd seinem vorigen Volck er gedachtem Graffen entgegen gerücket / vnd vnderschiedliche Scharmütze / mit jhme gehalten: da bald dieser bald jener Theil / wie es im Krieg bey gleicher Macht zugehen pflegt / die Oberhand gehabt. Graff von Colalto fällt dem Budian in sein Land. Vnder diesem Verlauff ward die Newhäuselische Belägerung von dem Graffen von Bucquoy mit Ernst fortgetrieben / zu welchem End er etlich tausendt Beusch machen vnnd darmit Schantzkörb vnnd Bollwerck verfertigen liesse. Weil aber den Belägerten in 4000. Vngarn zukommen / fielen sie zum offtern auß vnd haweten in kurtzer Zeit bey 900. Keyserische darnider / namen jhnen auch viel Roß vnd Pagagy ab. Continuirung der Newhäuselischen Belägerung. Es stärckete sich auch hierzwischen der Bethlehemb Gabor sehr / brachte etliche Spannschafften in Vngarn wider auff seine Seiten / die versprachen jhm zwar Hülff / aber weil er die Cron vnd anderen Königlichen Ornat von Preßburg weggeführet / begehreten sie zuvor zuwissen vnnd zusehen / ob selbige noch bey der Hand weren; Derowegen sie jhre Deputirte / den Augenschein einzunemmen / abfertigten. Denen wurde von dem Bethlehemb in einer höltzernen Truhen / welche in einer eysernen stunde / die Cron vnd der darzu gehörige Ornat noch vnversehrt gezeiget / vnnd darauff solches alles mit Verwilligung seiner vnnd vorgesagter Spannschafften nach Etschet vber die Teyssa / damit es allda verwahret würde / gebracht. Den 27. Junij fiengen die Vngarn 6. Schiff mit Wein vnnd Proviandt auff / so ins Läger vor Newhaüsel geführet werden sollen. Daselbst thäten den Tag zuvor die Belägerte ein starcken Außfall / darinn beyderseits viel vmbkamen. Den 29. wurde der Vngarische Palatinus Sigismundus Forgatschi / so bißhero sich sehr bemühet die abgefallene Vngarn in Keyserlichen Gehorsamb zubringen / auß dem Läger kranck nach Tiruaw geführet / daselbst er seinen Geist auffgabe. Bethlehem läst die Vngarische Cron nach Etschet führen. Wie nun mitler weil Gabriel Bethlen sich wider gestärcket / kam er gegen anfang deß Julij in 30000. starck / wie damals für gewiß außgeben wurde / auff Filleck angezogen / hielte vnderwegens zu Wißnitz mit dem Boßniack / Thomas Palfy vnnd andern Vngarischen Herrn / so sich wie droben gemeldet wider in Keyserl. Mayest. Devotion ergeben / ein hartes Treffen / in welchem er die Oberhand behielte / dann erstlich traff Bethlehem Gabor kompt wider mit einer starcken Armada in Vngarn.

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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 572. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/641>, abgerufen am 23.11.2024.