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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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tend sie wolten diesen Auffzug sich nicht verdriessen lassen.

König in Polen läst sich gegen den Böhmen vernemen / daß er dem Hauß Oesterreich Hülffthun müsse. Inmittels sindt auch etliche Schreiben zwischen dem König in Polen vnd den Böhmischen Ständen gewächselt worden / darinn gedachter König das jenige / was sie mit Erwehlung eines newen Haupts vorgenommen vnnd sonsten biß dahin sich in einem vnnd anderen verlauffen / starck verwiesen / vnnd jhnen zu verstehen gegeben / daß er bey so gestalten Sachen / wegen der nahen Verwandnuß / Jhre Keyserliche Majestät vnnd das Hauß Oesterreich nicht hülffloß lassen köndte. Aber die Böhmen entschuldigten sich hingegen in vnderschiedlichen Schreiben / bewiesen / daß sie nichts vnbilliches vorgenommen hetten / vnnd bathen darbey die alte Acta vnnd Pacta in acht zu nehmen / vnnd nichts feindliches wider sie tentiren / oder tentiren zu lassen: wie sie vor diesem in andern Fällen auch gethan.

Polnische Stände rathen jhrem König / sich in das Böhmische Wesen nit eynzumischen. Als nun bey so beschaffenen Dingen die Stände in Polen gemercket / daß jhr König dem Keyser zu helffen gesinnet were / hat der mehrere Theil derselben ein Mißfallen daran gehabt / vnd solch Vorhaben gern verhütet gesehen. Darbey dann vnder andern ein Römisch-Catholischer vornehmer Polnischer Herr dem König siebentzig hochwichtige Motiven außgefuhret / warumb die Kron Polen sich gegen dem Königreich Böhmen vnd Vngarn / als jhren Nachbarn / bey diesem Kriegs Wesen nicht feindlich erzeygen / auch kein Volck wider sie auß dem Landt führen lassen solte; In Betrachtung / daß auch / als Polen der Rokoß oder Krieg mit dem Ertzhertzog Maximiliano gewesen / die Böhmen desselben Brudern Keyser Rudolpho jhme zu assistiren alle Beförderung rund abgeschlagen: Zu dem so stünden die Böhmen vnnd incorporirte Länder mit dem Türcken vnd Tartarn in guter Correspondentz / Vngarn / Hollandt / Engelland / Dennemarck / Schweden vnnd andere Fürsten vnd Ständ weren jr gute Freund vnd respectiue Bundsgenossen / dahero dann ein langwüriger Krieg erfolgen / vnd der Cron Polen auch darmit ein Anhang / ja grosse Gefahr zugezogen werden möchte.

Nicht weniger haben auch etliche Räth der Cron Polen / als sie jhres Königs Meynung gesehen / allerhandt Abmahnungen an den König gethan / vnnd sonderlich mit folgendem Bedencken jhn von seinem Vorhaben abzuziehen sich vnderstanden; zuforderst solte Jhre Königliche Majestät Jhro deß Königreichs Wolfahrt angelegen seyn lassen / die grosse Gefahr / so etwann durch dieses Vnwesen / so wol von dem Türcken / als auch andere Potentaten der Cron Polen zu wachsen möchte / behertzigen / bevorab weil bey vnderschiedlichen / zwischen der Cron Polen vnnd andern Potentaten erwachsenen Strittigkeiten vnnd Controversien / das Hauß Oesterreich niemals Assistentz vnd Hülff geleystet: Derowegen dann auch vmb so viel desto weniger Jhre Majestät desselben Hauses / der gantzen Cron Polen zu besorglichem Praejuditz / sich anzunehmen hetten: weil bevorad die Cron Polen wegen Nachbarschafft / so wol als alter Verbündnuß vnnd guter Correspondentz mit der Cron Böhmen vnnd dero incorporirten Landen / vor dißmal gar keine Vrsachen hetten / sich gegen derselben in etwas Feindseligkeit einzulassen: mit welcher sie doch nunmehr so ein gute geraume Zeit hero / ohn allen Widerwillen in gutem Vertrawen nachbarlich gelebet. Derhalben solte Jhre Königliche Majestät sich wol volsehen / was sie anfiengen / sintemal hierinnen nicht viel Stände consentiren köndten. So müste auch solches vnder andern wol in acht genommen werden / daß dieser Streitt nicht ein Religions Streit allein were / wie die Römische Catholische solches zu beschönen sich höchlich bemüheten / sondern es treffe vielmehr der Cron Böheimb vhralte / vnnd so lange Zeit von Keysern vnnd Königen hergebrachte priuilegia vnd die freye Wahl eines Königs an; in welchem Puncten da die Stände in Polen / sich wider der Böhmen Herkommen etwas zu attentiren gelüsten liessen / hetten sie sich ex iusto Dei iudicio nichts anders zu getrösten / daß zu besorgen / auch auff künfftige Zeit jhr freye Wahl / welche sie in Erwehlung jhres Königs hetten in weitläufftige Disputat gezogen / vnnd vielleicht mit der Zeit gantz vnnd gar vmb dieselbe möchten gebracht werden. Welches dann so vielen löblichen Polnischen Ständen bey der Posterität gantz vnverantwortlich fallen würde.

Hierauff hat der König geantwortet / er könte das jenige nicht gut heissen / was wider Key-Ferdinandum von den Böhmen vorgenommen worden. Man sehe auch wol wie sie gegen den Catholischen Geistlichen gesinnet weren. Wann solche beyde weiter solten beschweret werden / könte er seinen Schwager den Keyser nicht lassen.

Weil nun vnlang hernach Jhre Keyserliche Majestät den Graffen von Altheim an gemeldten König abgefertiget / jhme die grosse Vnbillichkeit / so Jhrer Majestät von den Böhmen vnd andern incorporirten Landen widerfahren / hindangesetzt aller angebottener Gnadt / Perdon vnd Bestättigung jhrer Privilegien / zu Gemüth zu führen / vnnd zugleich vmb Hülff beweglich anzusuchen / hat es so viel gewircket / daß selbiger König nachmals viel Volck / Jhrer Keyserlichen Majestät wider die Böhmen zu dienen fortziehen lassen.

Nach dem König Friederich von dem Correspondentz Tag zu Nürnberg wider nach Prag Crucifix vnd Bilder in der Schloßtirchen zu Prag verdeckt. kommen / hat er in der Schloßkirchen daselbst die Crucifix / Bilder vnnd anders dergleichen auß dem Gesicht schaffen / verdecken / vnnd darauff durch Doct. Scultetum seinen Hoffprediger eine Predig thun vnd vnder andern darinn die Vrsachen / was jhn zu Verdeckung solcher Bilder bewogen anzeigen lassen; Nemblich er hette in seinem Oratorio zum öfftern gesehen / wie vor seinen Augen die Bäpstische Leuth in die Kir-

tend sie wolten diesen Auffzug sich nicht verdriessen lassen.

König in Polen läst sich gegen den Böhmẽ vernemen / daß er dem Hauß Oesterreich Hülffthun müsse. Inmittels sindt auch etliche Schreiben zwischen dem König in Polen vnd den Böhmischen Ständen gewächselt worden / darinn gedachter König das jenige / was sie mit Erwehlung eines newen Haupts vorgenommen vnnd sonsten biß dahin sich in einem vnnd anderen verlauffen / starck verwiesen / vnnd jhnen zu verstehen gegeben / daß er bey so gestalten Sachen / wegen der nahen Verwandnuß / Jhre Keyserliche Majestät vnnd das Hauß Oesterreich nicht hülffloß lassen köndte. Aber die Böhmen entschuldigten sich hingegen in vnderschiedlichen Schreiben / bewiesen / daß sie nichts vnbilliches vorgenommen hetten / vnnd bathen darbey die alte Acta vnnd Pacta in acht zu nehmen / vnnd nichts feindliches wider sie tentiren / oder tentiren zu lassen: wie sie vor diesem in andern Fällen auch gethan.

Polnische Stände rathen jhrem König / sich in das Böhmische Wesen nit eynzumischen. Als nun bey so beschaffenen Dingen die Stände in Polen gemercket / daß jhr König dem Keyser zu helffen gesinnet were / hat der mehrere Theil derselben ein Mißfallen daran gehabt / vnd solch Vorhaben gern verhütet gesehen. Darbey dann vnder andern ein Römisch-Catholischer vornehmer Polnischer Herr dem König siebentzig hochwichtige Motiven außgefuhret / warumb die Kron Polen sich gegen dem Königreich Böhmen vnd Vngarn / als jhren Nachbarn / bey diesem Kriegs Wesen nicht feindlich erzeygen / auch kein Volck wider sie auß dem Landt führen lassen solte; In Betrachtung / daß auch / als Polen der Rokoß oder Krieg mit dem Ertzhertzog Maximiliano gewesen / die Böhmen desselben Brudern Keyser Rudolpho jhme zu assistiren alle Beförderung rund abgeschlagen: Zu dem so stünden die Böhmen vnnd incorporirte Länder mit dem Türcken vnd Tartarn in guter Correspondentz / Vngarn / Hollandt / Engelland / Dennemarck / Schweden vnnd andere Fürsten vnd Ständ weren jr gute Freund vnd respectiuè Bundsgenossen / dahero dann ein langwüriger Krieg erfolgen / vnd der Cron Polen auch darmit ein Anhang / ja grosse Gefahr zugezogen werden möchte.

Nicht weniger haben auch etliche Räth der Cron Polen / als sie jhres Königs Meynung gesehen / allerhandt Abmahnungen an den König gethan / vnnd sonderlich mit folgendem Bedencken jhn von seinem Vorhaben abzuziehen sich vnderstanden; zuforderst solte Jhre Königliche Majestät Jhro deß Königreichs Wolfahrt angelegen seyn lassen / die grosse Gefahr / so etwann durch dieses Vnwesen / so wol von dem Türcken / als auch andere Potentaten der Cron Polen zu wachsen möchte / behertzigen / bevorab weil bey vnderschiedlichen / zwischen der Cron Polen vnnd andern Potentaten erwachsenen Strittigkeiten vnnd Controversien / das Hauß Oesterreich niemals Assistentz vnd Hülff geleystet: Derowegen dann auch vmb so viel desto weniger Jhre Majestät desselben Hauses / der gantzen Cron Polen zu besorglichem Praejuditz / sich anzunehmen hetten: weil bevorad die Cron Polen wegen Nachbarschafft / so wol als alter Verbündnuß vnnd guter Correspondentz mit der Cron Böhmen vnnd dero incorporirten Landen / vor dißmal gar keine Vrsachen hetten / sich gegen derselben in etwas Feindseligkeit einzulassen: mit welcher sie doch nunmehr so ein gute geraume Zeit hero / ohn allen Widerwillen in gutem Vertrawen nachbarlich gelebet. Derhalben solte Jhre Königliche Majestät sich wol volsehen / was sie anfiengen / sintemal hierinnen nicht viel Stände consentiren köndten. So müste auch solches vnder andern wol in acht genommen werden / daß dieser Streitt nicht ein Religions Streit allein were / wie die Römische Catholische solches zu beschönen sich höchlich bemüheten / sondern es treffe vielmehr der Cron Böheimb vhralte / vnnd so lange Zeit von Keysern vnnd Königen hergebrachte priuilegia vnd die freye Wahl eines Königs an; in welchem Puncten da die Stände in Polen / sich wider der Böhmen Herkommen etwas zu attentiren gelüsten liessen / hetten sie sich ex iusto Dei iudicio nichts anders zu getrösten / daß zu besorgen / auch auff künfftige Zeit jhr freye Wahl / welche sie in Erwehlung jhres Königs hetten in weitläufftige Disputat gezogen / vnnd vielleicht mit der Zeit gantz vnnd gar vmb dieselbe möchten gebracht werden. Welches dann so vielen löblichen Polnischen Ständen bey der Posterität gantz vnverantwortlich fallen würde.

Hierauff hat der König geantwortet / er könte das jenige nicht gut heissen / was wider Key-Ferdinandum von den Böhmen vorgenommen worden. Man sehe auch wol wie sie gegen den Catholischen Geistlichen gesinnet weren. Wann solche beyde weiter solten beschweret werden / könte er seinen Schwager den Keyser nicht lassen.

Weil nun vnlang hernach Jhre Keyserliche Majestät den Graffen von Altheim an gemeldten König abgefertiget / jhme die grosse Vnbillichkeit / so Jhrer Majestät von den Böhmen vnd andern incorporirten Landen widerfahren / hindangesetzt aller angebottener Gnadt / Perdon vnd Bestättigung jhrer Privilegien / zu Gemüth zu führen / vnnd zugleich vmb Hülff beweglich anzusuchen / hat es so viel gewircket / daß selbiger König nachmals viel Volck / Jhrer Keyserlichen Majestät wider die Böhmen zu dienen fortziehen lassen.

Nach dem König Friederich von dem Correspondentz Tag zu Nürnberg wider nach Prag Crucifix vnd Bilder in der Schloßtirchen zu Prag verdeckt. kommen / hat er in der Schloßkirchen daselbst die Crucifix / Bilder vnnd anders dergleichen auß dem Gesicht schaffen / verdecken / vnnd darauff durch Doct. Scultetum seinen Hoffprediger eine Predig thun vnd vnder andern darinn die Vrsachen / was jhn zu Verdeckung solcher Bilder bewogen anzeigen lassen; Nemblich er hette in seinem Oratorio zum öfftern gesehen / wie vor seinen Augen die Bäpstische Leuth in die Kir-

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[306/0357] tend sie wolten diesen Auffzug sich nicht verdriessen lassen. Inmittels sindt auch etliche Schreiben zwischen dem König in Polen vnd den Böhmischen Ständen gewächselt worden / darinn gedachter König das jenige / was sie mit Erwehlung eines newen Haupts vorgenommen vnnd sonsten biß dahin sich in einem vnnd anderen verlauffen / starck verwiesen / vnnd jhnen zu verstehen gegeben / daß er bey so gestalten Sachen / wegen der nahen Verwandnuß / Jhre Keyserliche Majestät vnnd das Hauß Oesterreich nicht hülffloß lassen köndte. Aber die Böhmen entschuldigten sich hingegen in vnderschiedlichen Schreiben / bewiesen / daß sie nichts vnbilliches vorgenommen hetten / vnnd bathen darbey die alte Acta vnnd Pacta in acht zu nehmen / vnnd nichts feindliches wider sie tentiren / oder tentiren zu lassen: wie sie vor diesem in andern Fällen auch gethan. König in Polen läst sich gegen den Böhmẽ vernemen / daß er dem Hauß Oesterreich Hülffthun müsse. Als nun bey so beschaffenen Dingen die Stände in Polen gemercket / daß jhr König dem Keyser zu helffen gesinnet were / hat der mehrere Theil derselben ein Mißfallen daran gehabt / vnd solch Vorhaben gern verhütet gesehen. Darbey dann vnder andern ein Römisch-Catholischer vornehmer Polnischer Herr dem König siebentzig hochwichtige Motiven außgefuhret / warumb die Kron Polen sich gegen dem Königreich Böhmen vnd Vngarn / als jhren Nachbarn / bey diesem Kriegs Wesen nicht feindlich erzeygen / auch kein Volck wider sie auß dem Landt führen lassen solte; In Betrachtung / daß auch / als Polen der Rokoß oder Krieg mit dem Ertzhertzog Maximiliano gewesen / die Böhmen desselben Brudern Keyser Rudolpho jhme zu assistiren alle Beförderung rund abgeschlagen: Zu dem so stünden die Böhmen vnnd incorporirte Länder mit dem Türcken vnd Tartarn in guter Correspondentz / Vngarn / Hollandt / Engelland / Dennemarck / Schweden vnnd andere Fürsten vnd Ständ weren jr gute Freund vnd respectiuè Bundsgenossen / dahero dann ein langwüriger Krieg erfolgen / vnd der Cron Polen auch darmit ein Anhang / ja grosse Gefahr zugezogen werden möchte. Polnische Stände rathen jhrem König / sich in das Böhmische Wesen nit eynzumischen. Nicht weniger haben auch etliche Räth der Cron Polen / als sie jhres Königs Meynung gesehen / allerhandt Abmahnungen an den König gethan / vnnd sonderlich mit folgendem Bedencken jhn von seinem Vorhaben abzuziehen sich vnderstanden; zuforderst solte Jhre Königliche Majestät Jhro deß Königreichs Wolfahrt angelegen seyn lassen / die grosse Gefahr / so etwann durch dieses Vnwesen / so wol von dem Türcken / als auch andere Potentaten der Cron Polen zu wachsen möchte / behertzigen / bevorab weil bey vnderschiedlichen / zwischen der Cron Polen vnnd andern Potentaten erwachsenen Strittigkeiten vnnd Controversien / das Hauß Oesterreich niemals Assistentz vnd Hülff geleystet: Derowegen dann auch vmb so viel desto weniger Jhre Majestät desselben Hauses / der gantzen Cron Polen zu besorglichem Praejuditz / sich anzunehmen hetten: weil bevorad die Cron Polen wegen Nachbarschafft / so wol als alter Verbündnuß vnnd guter Correspondentz mit der Cron Böhmen vnnd dero incorporirten Landen / vor dißmal gar keine Vrsachen hetten / sich gegen derselben in etwas Feindseligkeit einzulassen: mit welcher sie doch nunmehr so ein gute geraume Zeit hero / ohn allen Widerwillen in gutem Vertrawen nachbarlich gelebet. Derhalben solte Jhre Königliche Majestät sich wol volsehen / was sie anfiengen / sintemal hierinnen nicht viel Stände consentiren köndten. So müste auch solches vnder andern wol in acht genommen werden / daß dieser Streitt nicht ein Religions Streit allein were / wie die Römische Catholische solches zu beschönen sich höchlich bemüheten / sondern es treffe vielmehr der Cron Böheimb vhralte / vnnd so lange Zeit von Keysern vnnd Königen hergebrachte priuilegia vnd die freye Wahl eines Königs an; in welchem Puncten da die Stände in Polen / sich wider der Böhmen Herkommen etwas zu attentiren gelüsten liessen / hetten sie sich ex iusto Dei iudicio nichts anders zu getrösten / daß zu besorgen / auch auff künfftige Zeit jhr freye Wahl / welche sie in Erwehlung jhres Königs hetten in weitläufftige Disputat gezogen / vnnd vielleicht mit der Zeit gantz vnnd gar vmb dieselbe möchten gebracht werden. Welches dann so vielen löblichen Polnischen Ständen bey der Posterität gantz vnverantwortlich fallen würde. Hierauff hat der König geantwortet / er könte das jenige nicht gut heissen / was wider Key-Ferdinandum von den Böhmen vorgenommen worden. Man sehe auch wol wie sie gegen den Catholischen Geistlichen gesinnet weren. Wann solche beyde weiter solten beschweret werden / könte er seinen Schwager den Keyser nicht lassen. Weil nun vnlang hernach Jhre Keyserliche Majestät den Graffen von Altheim an gemeldten König abgefertiget / jhme die grosse Vnbillichkeit / so Jhrer Majestät von den Böhmen vnd andern incorporirten Landen widerfahren / hindangesetzt aller angebottener Gnadt / Perdon vnd Bestättigung jhrer Privilegien / zu Gemüth zu führen / vnnd zugleich vmb Hülff beweglich anzusuchen / hat es so viel gewircket / daß selbiger König nachmals viel Volck / Jhrer Keyserlichen Majestät wider die Böhmen zu dienen fortziehen lassen. Nach dem König Friederich von dem Correspondentz Tag zu Nürnberg wider nach Prag kommen / hat er in der Schloßkirchen daselbst die Crucifix / Bilder vnnd anders dergleichen auß dem Gesicht schaffen / verdecken / vnnd darauff durch Doct. Scultetum seinen Hoffprediger eine Predig thun vnd vnder andern darinn die Vrsachen / was jhn zu Verdeckung solcher Bilder bewogen anzeigen lassen; Nemblich er hette in seinem Oratorio zum öfftern gesehen / wie vor seinen Augen die Bäpstische Leuth in die Kir- Crucifix vnd Bilder in der Schloßtirchen zu Prag verdeckt.

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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/357>, abgerufen am 22.11.2024.