Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.Fußvolck meistentheils / weil die Reuterey außgerissen / nidergehawen. Dem Obristen Ragotzy haben sie ein guten Weg / vermeynend jhn gefangen zu bekommen / nachgesetzet: aber er ist jhnen selb fünfft entwischet / vnd darauff wider aller Orthen das Auffbott ergehen lassen / den Feind auß dem Land zu schlagen. Bethlehemb Gabor ziehet wider von Wien ab. Nach dem nun dem Bethlehemb Gabor diese Zeitung zukommen / hat er seinen Anschlag auff Wien geändert / vnnd alsbald einen Theil seines Kriegsvolcks vnder dem Obristen Redei Ferentz in Ober Vngarn geschickt: mit den vbrigen ist er wider zurück nach Preßburg gezogen / vnder Wegens aber die Statt Edenburg eingenommen / vnd alles darein geflehnte Gut seinen Soldaten Preiß geben. Als hierzwischen J. Keys. Maj. nochmaln an die Ober Enser Landstände begehret / daß sie jhre Gesandten mit Vollmacht an J. M. abfertigen solten / mit vermelden J. Mai. hetten die Cession vnd Vbergab beyder Ertzhertzogthumb Oesterreich Ob: vnd Vnder der Enß / von Ertzhetzogen Alberto empfangen / sehen die vorstel ende Gefahr gantz mitleydig für Augen / wolte wie ein Vatter der Länder sich annemen / derhalben solten die Landständ die Erbhuldigung altem Herkommen ach ins Werck richten / vnnd jhnen selbsten vor weiterm Vnheyl seyn: Hierauff aber nicht allein keine Antwort erfolget / sondern noch vber diß Bericht einkommen / daß sie mit jhrem Kriegsvolck in Vnder Oesterreich eingefallen; Hat J. Key. Maj. sub dato den 6. Decembris ein ander Schreiben an sie außfertigen lassen / Innhalts daß weil nicht allein auff vorgehendes Schreiben / wegen begehrten Außschusses keine Antwort erfolget / sondern noch vorkommen / daß sie mit jhrem Kriegsvolck in Vnder Oesterreich eingefallen / Stätt / Märckt vnd Flecken mit Gewalt sich bemächtiget: Welches dann Jh. Maj. als Lansfürsten / zu sonderer Befrembdung gereiche / vnd keiner gütlichen Tractation / sondern vnverantwortlichen Feindseligkeiten gleich sehe: Als wolten J. Maj. die Stände zum Vberfluß vermahnet haben / den Außschuß zu schicken / darneben ernstlich befehlend Jhr Volck zu rück zu fordern / vnd dergleichen vnverantwortlicher Anmassungen vnnd Vnfugs sich zu enthalten. Im widrigen Fall müste J. Majest. bey der in Handen habenden Cession / auch was Gott / die Natur vnnd das Recht geben / an die Hand zu nemen bedacht seyn. Hierauff haben die Stände geantwortet; Jhrer Keys. Mai. Schreiben / solte in der den 16. Januarij von jhnen angestellten Zusammenkunfft vorgetragen / vnd dann darauff vmbständlich geantwortet werden. Ob nun wol J. Majest. zu Ende deß Jenners jhnen frey sicher Geleith zugeschicket / daß jhre Gesandten zu Wasser vnd Landt vngehindert nacher Wien vnnd von da auß / es trüge sich gleich vnder wehrender Absendung zu was da wolte / wider nach Hauß reysen möchten / den Ständen aber vnder dessen / was sie vor der Huldigung begehret / keine Satisfaction geschehen wollen / haben sie doch immer mit der Parition zu rück gehalten / auch noch ferrner (als Jh. Key. Maj. ein proclama publiciren lassen / Innhalts Weil J. M. die Oesterreichische Länder pleno iure vom Ertzhertzogen Alberto Durch Cession bekommen / als solten die Stände den 8. Aprilis zur Huldigung vnnd allgemeinem Landtag sich nacher Wien verfügen / vnd solten die Niterscheinende nicht allein für vngehorsame vnd vngetrewe Vnderthanen gehalten / sondern auch zum Gehorsam mit Gewalt bezwungen werden) sich nicht einstellen wollen / biß endlich sie durch Hertzogs Maximilian in Bayern Krieg macht bezwungen worden. Statt Pisseck von dem von Mannßfeldt eingenommen. Vnder dessen hat der von Mannßfeld / welcher in dessen als der Graff von Thurn / vnd das Vngarische Volck den Bucquoy vnd Dampier verfolget / die vom Bucquoy zuvor eingenommene Ort zu recuperiren in Böhmen verblieben / die Statt Piffeck (welche der Graff von Bucquoy etlich Monat zuvor / mit stürmender Hand erobe[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]t vnd besetzet) wegen Mangel Pro[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]iands vnd anderer Kriegsbereitschafften / durch Vbergebung einbekommen. In Zeit der Belägerung / so vber einen Monat sich erstrecket / hat sich die Besatzung tapffer gewehret / auch durch starcke Außfäll im Mannßfeldischen Läger nicht wenig Schaden gethan. Der Obriste in der Statt / Don Martin genannt / ein Spanischer Graff / ob er wol keines Entsatzes sich zu genösten gehabt / hat er doch die Vbergebung nit eingehen wollen / derwegen jhn sein eygene Soldaten in ein Gewölb eingesperret / vnd mit dem Feind tractiert / daß er sie mit Sack vnd Pack Ober-vnd Vnderwehren abziehen lassen. Der Obriste aber ist gefänglich nach Pilsen geführet worden. Pfaltzgraff Friderichs Gemahl werden auf jhrem Geburtstag zu Prag, stattliche Verehrungen gegeben. In dessen hat man sich auffs eyfferigste beflissen / dem newen König vnd seinem Gemahl allerley Ehr vnd Gefallens zu erweisen / dieselbe damit dem Land günstig vnd geneigt zu machen. Vnder anderm haben auff den Tag Elisabethae eine Anzahl vornehme Bürgers Weiber / auß den drey Prager Stätten / jhre Königin mit etlich Praesenten / darunder fürnemblich ein stattliche Wiege von Eybenholtz / mit vergüldtem Silber beschlagen / vnd mit Edelgesteinen versetzet / vnd dann ein Trühlin von dergleichen Holtz / darinn allerhand Kindbettergezeug / angebunden. Kurtz zu vor hatten auch die drey Prager Stätt Jhr zur Glückwünschung 150. Stück Golts / jedes 5. Ducaten schwer / eines Schlags in einer silbern Schalen verehret. Pfaltzgraff Friederichen wird ein junger Sohn zu Prag geboren. Den 26. Decembris wurde Pfaltzgraff Friederichen zu Prag ein junger Sohn gebohren. Derowegen folgenden Tag die Obristen Land-Officirer Jhme Glück gewunschet: auch ward den nechsten Sontag hernach in allen Kirchen das Te Deum laudamus gesungen / vnnd mit 15. Stücken Frewden Schüß gethan. Pfaltzgraffen junger Sohn zu Prag getaufft. Darauff ist den 31. Martij zu Prag die Kind-Tauff folgender Gestalt verricht worden: Erstlich hat der Hoffprediger in der Schloßkirchen ein Predig gehalten / darbey der König / sein Bruder / ein Hertzog zu Sachsen Weinmar / ein Fürst Fußvolck meistentheils / weil die Reuterey außgerissen / nidergehawen. Dem Obristen Ragotzy haben sie ein guten Weg / vermeynend jhn gefangen zu bekommen / nachgesetzet: aber er ist jhnen selb fünfft entwischet / vnd darauff wider aller Orthen das Auffbott ergehen lassen / den Feind auß dem Land zu schlagen. Bethlehemb Gabor ziehet wider von Wien ab. Nach dem nun dem Bethlehemb Gabor diese Zeitung zukommen / hat er seinen Anschlag auff Wien geändert / vnnd alsbald einen Theil seines Kriegsvolcks vnder dem Obristen Redei Ferentz in Ober Vngarn geschickt: mit den vbrigen ist er wider zurück nach Preßburg gezogen / vnder Wegens aber die Statt Edenburg eingenommen / vnd alles darein geflehnte Gut seinen Soldaten Preiß geben. Als hierzwischen J. Keys. Maj. nochmaln an die Ober Enser Landstände begehret / daß sie jhre Gesandten mit Vollmacht an J. M. abfertigen solten / mit vermelden J. Mai. hetten die Cession vnd Vbergab beyder Ertzhertzogthumb Oesterreich Ob: vnd Vnder der Enß / von Ertzhetzogen Alberto empfangen / sehen die vorstel ende Gefahr gantz mitleydig für Augen / wolte wie ein Vatter der Länder sich annemen / derhalben solten die Landständ die Erbhuldigung altem Herkommen ach ins Werck richten / vnnd jhnen selbsten vor weiterm Vnheyl seyn: Hierauff aber nicht allein keine Antwort erfolget / sondern noch vber diß Bericht einkommen / daß sie mit jhrem Kriegsvolck in Vnder Oesterreich eingefallen; Hat J. Key. Maj. sub dato den 6. Decembris ein ander Schreiben an sie außfertigen lassen / Innhalts daß weil nicht allein auff vorgehendes Schreiben / wegen begehrten Außschusses keine Antwort erfolget / sondern noch vorkommen / daß sie mit jhrem Kriegsvolck in Vnder Oesterreich eingefallen / Stätt / Märckt vnd Flecken mit Gewalt sich bemächtiget: Welches dann Jh. Maj. als Lansfürsten / zu sonderer Befrembdung gereiche / vnd keiner gütlichen Tractation / sondern vnverantwortlichen Feindseligkeiten gleich sehe: Als wolten J. Maj. die Stände zum Vberfluß vermahnet haben / den Außschuß zu schicken / darneben ernstlich befehlend Jhr Volck zu rück zu fordern / vnd dergleichen vnverantwortlicher Anmassungen vnnd Vnfugs sich zu enthalten. Im widrigen Fall müste J. Majest. bey der in Handen habenden Cession / auch was Gott / die Natur vnnd das Recht geben / an die Hand zu nemen bedacht seyn. Hierauff haben die Stände geantwortet; Jhrer Keys. Mai. Schreiben / solte in der den 16. Januarij von jhnen angestellten Zusammenkunfft vorgetragen / vnd dann darauff vmbständlich geantwortet werden. Ob nun wol J. Majest. zu Ende deß Jenners jhnen frey sicher Geleith zugeschicket / daß jhre Gesandten zu Wasser vnd Landt vngehindert nacher Wien vnnd von da auß / es trüge sich gleich vnder wehrender Absendung zu was da wolte / wider nach Hauß reysen möchten / den Ständen aber vnder dessen / was sie vor der Huldigung begehret / keine Satisfaction geschehen wollen / haben sie doch immer mit der Parition zu rück gehalten / auch noch ferrner (als Jh. Key. Maj. ein proclama publiciren lassen / Innhalts Weil J. M. die Oesterreichische Länder pleno iure vom Ertzhertzogen Alberto Durch Cession bekommen / als solten die Stände den 8. Aprilis zur Huldigung vnnd allgemeinem Landtag sich nacher Wien verfügen / vnd solten die Niterscheinende nicht allein für vngehorsame vnd vngetrewe Vnderthanen gehalten / sondern auch zum Gehorsam mit Gewalt bezwungen werden) sich nicht einstellen wollen / biß endlich sie durch Hertzogs Maximilian in Bayern Krieg macht bezwungen worden. Statt Pisseck von dem von Mannßfeldt eingenommen. Vnder dessen hat der von Mannßfeld / welcher in dessen als der Graff von Thurn / vnd das Vngarische Volck den Bucquoy vnd Dampier verfolget / die vom Bucquoy zuvor eingenommene Ort zu recuperiren in Böhmen verblieben / die Statt Piffeck (welche der Graff von Bucquoy etlich Monat zuvor / mit stürmender Hand erobe[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]t vnd besetzet) wegen Mangel Pro[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]iands vnd anderer Kriegsbereitschafften / durch Vbergebung einbekommen. In Zeit der Belägerung / so vber einen Monat sich erstrecket / hat sich die Besatzung tapffer gewehret / auch durch starcke Außfäll im Mannßfeldischen Läger nicht wenig Schaden gethan. Der Obriste in der Statt / Don Martin genannt / ein Spanischer Graff / ob er wol keines Entsatzes sich zu genösten gehabt / hat er doch die Vbergebung nit eingehen wollen / derwegen jhn sein eygene Soldaten in ein Gewölb eingesperret / vnd mit dem Feind tractiert / daß er sie mit Sack vnd Pack Ober-vnd Vnderwehren abziehen lassen. Der Obriste aber ist gefänglich nach Pilsen geführet worden. Pfaltzgraff Friderichs Gemahl werden auf jhrem Geburtstag zu Prag, stattliche Verehrungen gegeben. In dessen hat man sich auffs eyfferigste beflissen / dem newen König vnd seinem Gemahl allerley Ehr vnd Gefallens zu erweisen / dieselbe damit dem Land günstig vnd geneigt zu machen. Vnder anderm haben auff den Tag Elisabethae eine Anzahl vornehme Bürgers Weiber / auß den drey Prager Stätten / jhre Königin mit etlich Praesenten / darunder fürnemblich ein stattliche Wiege von Eybenholtz / mit vergüldtem Silber beschlagen / vnd mit Edelgesteinen versetzet / vnd dann ein Trühlin von dergleichen Holtz / darinn allerhand Kindbettergezeug / angebunden. Kurtz zu vor hatten auch die drey Prager Stätt Jhr zur Glückwünschung 150. Stück Golts / jedes 5. Ducaten schwer / eines Schlags in einer silbern Schalen verehret. Pfaltzgraff Friederichen wird ein junger Sohn zu Prag geboren. Den 26. Decembris wurde Pfaltzgraff Friederichen zu Prag ein junger Sohn gebohren. Derowegen folgenden Tag die Obristen Land-Officirer Jhme Glück gewunschet: auch ward den nechsten Sontag hernach in allen Kirchen das Te Deum laudamus gesungen / vnnd mit 15. Stücken Frewden Schüß gethan. Pfaltzgraffen junger Sohn zu Prag getaufft. Darauff ist den 31. 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Dem Obristen Ragotzy haben sie ein guten Weg / vermeynend jhn gefangen zu bekommen / nachgesetzet: aber er ist jhnen selb fünfft entwischet / vnd darauff wider aller Orthen das Auffbott ergehen lassen / den Feind auß dem Land zu schlagen.</p> <p><note place="left">Bethlehemb Gabor ziehet wider von Wien ab.</note> Nach dem nun dem Bethlehemb Gabor diese Zeitung zukommen / hat er seinen Anschlag auff Wien geändert / vnnd alsbald einen Theil seines Kriegsvolcks vnder dem Obristen Redei Ferentz in Ober Vngarn geschickt: mit den vbrigen ist er wider zurück nach Preßburg gezogen / vnder Wegens aber die Statt Edenburg eingenommen / vnd alles darein geflehnte Gut seinen Soldaten Preiß geben.</p> <p>Als hierzwischen J. Keys. Maj. nochmaln an die Ober Enser Landstände begehret / daß sie jhre Gesandten mit Vollmacht an J. M. abfertigen solten / mit vermelden J. Mai. hetten die Cession vnd Vbergab beyder Ertzhertzogthumb Oesterreich Ob: vnd Vnder der Enß / von Ertzhetzogen Alberto empfangen / sehen die vorstel ende Gefahr gantz mitleydig für Augen / wolte wie ein Vatter der Länder sich annemen / derhalben solten die Landständ die Erbhuldigung altem Herkommen ach ins Werck richten / vnnd jhnen selbsten vor weiterm Vnheyl seyn: Hierauff aber nicht allein keine Antwort erfolget / sondern noch vber diß Bericht einkommen / daß sie mit jhrem Kriegsvolck in Vnder Oesterreich eingefallen; Hat J. Key. Maj. sub dato den 6. Decembris ein ander Schreiben an sie außfertigen lassen / Innhalts daß weil nicht allein auff vorgehendes Schreiben / wegen begehrten Außschusses keine Antwort erfolget / sondern noch vorkommen / daß sie mit jhrem Kriegsvolck in Vnder Oesterreich eingefallen / Stätt / Märckt vnd Flecken mit Gewalt sich bemächtiget: Welches dann Jh. Maj. als Lansfürsten / zu sonderer Befrembdung gereiche / vnd keiner gütlichen Tractation / sondern vnverantwortlichen Feindseligkeiten gleich sehe: Als wolten J. Maj. die Stände zum Vberfluß vermahnet haben / den Außschuß zu schicken / darneben ernstlich befehlend Jhr Volck zu rück zu fordern / vnd dergleichen vnverantwortlicher Anmassungen vnnd Vnfugs sich zu enthalten. Im widrigen Fall müste J. Majest. bey der in Handen habenden Cession / auch was Gott / die Natur vnnd das Recht geben / an die Hand zu nemen bedacht seyn.</p> <p>Hierauff haben die Stände geantwortet; Jhrer Keys. Mai. Schreiben / solte in der den 16. Januarij von jhnen angestellten Zusammenkunfft vorgetragen / vnd dann darauff vmbständlich geantwortet werden. Ob nun wol J. Majest. zu Ende deß Jenners jhnen frey sicher Geleith zugeschicket / daß jhre Gesandten zu Wasser vnd Landt vngehindert nacher Wien vnnd von da auß / es trüge sich gleich vnder wehrender Absendung zu was da wolte / wider nach Hauß reysen möchten / den Ständen aber vnder dessen / was sie vor der Huldigung begehret / keine Satisfaction geschehen wollen / haben sie doch immer mit der Parition zu rück gehalten / auch noch ferrner (als Jh. Key. Maj. ein proclama publiciren lassen / Innhalts Weil J. M. die Oesterreichische Länder pleno iure vom Ertzhertzogen Alberto Durch Cession bekommen / als solten die Stände den 8. Aprilis zur Huldigung vnnd allgemeinem Landtag sich nacher Wien verfügen / vnd solten die Niterscheinende nicht allein für vngehorsame vnd vngetrewe Vnderthanen gehalten / sondern auch zum Gehorsam mit Gewalt bezwungen werden) sich nicht einstellen wollen / biß endlich sie durch Hertzogs Maximilian in Bayern Krieg macht bezwungen worden.</p> <p><note place="right">Statt Pisseck von dem von Mannßfeldt eingenommen.</note> Vnder dessen hat der von Mannßfeld / welcher in dessen als der Graff von Thurn / vnd das Vngarische Volck den Bucquoy vnd Dampier verfolget / die vom Bucquoy zuvor eingenommene Ort zu recuperiren in Böhmen verblieben / die Statt Piffeck (welche der Graff von Bucquoy etlich Monat zuvor / mit stürmender Hand erobe<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>t vnd besetzet) wegen Mangel Pro<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>iands vnd anderer Kriegsbereitschafften / durch Vbergebung einbekommen. In Zeit der Belägerung / so vber einen Monat sich erstrecket / hat sich die Besatzung tapffer gewehret / auch durch starcke Außfäll im Mannßfeldischen Läger nicht wenig Schaden gethan. Der Obriste in der Statt / Don Martin genannt / ein Spanischer Graff / ob er wol keines Entsatzes sich zu genösten gehabt / hat er doch die Vbergebung nit eingehen wollen / derwegen jhn sein eygene Soldaten in ein Gewölb eingesperret / vnd mit dem Feind tractiert / daß er sie mit Sack vnd Pack Ober-vnd Vnderwehren abziehen lassen. Der Obriste aber ist gefänglich nach Pilsen geführet worden.</p> <p><note place="right">Pfaltzgraff Friderichs Gemahl werden auf jhrem Geburtstag zu Prag, stattliche Verehrungen gegeben.</note> In dessen hat man sich auffs eyfferigste beflissen / dem newen König vnd seinem Gemahl allerley Ehr vnd Gefallens zu erweisen / dieselbe damit dem Land günstig vnd geneigt zu machen. Vnder anderm haben auff den Tag Elisabethae eine Anzahl vornehme Bürgers Weiber / auß den drey Prager Stätten / jhre Königin mit etlich Praesenten / darunder fürnemblich ein stattliche Wiege von Eybenholtz / mit vergüldtem Silber beschlagen / vnd mit Edelgesteinen versetzet / vnd dann ein Trühlin von dergleichen Holtz / darinn allerhand Kindbettergezeug / angebunden.</p> <p>Kurtz zu vor hatten auch die drey Prager Stätt Jhr zur Glückwünschung 150. Stück Golts / jedes 5. Ducaten schwer / eines Schlags in einer silbern Schalen verehret.</p> <p><note place="right">Pfaltzgraff Friederichen wird ein junger Sohn zu Prag geboren.</note> Den 26. Decembris wurde Pfaltzgraff Friederichen zu Prag ein junger Sohn gebohren. Derowegen folgenden Tag die Obristen Land-Officirer Jhme Glück gewunschet: auch ward den nechsten Sontag hernach in allen Kirchen das Te Deum laudamus gesungen / vnnd mit 15. Stücken Frewden Schüß gethan.</p> <p><note place="right">Pfaltzgraffen junger Sohn zu Prag getaufft.</note> Darauff ist den 31. Martij zu Prag die Kind-Tauff folgender Gestalt verricht worden: Erstlich hat der Hoffprediger in der Schloßkirchen ein Predig gehalten / darbey der König / sein Bruder / ein Hertzog zu Sachsen Weinmar / ein Fürst </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [282/0333]
Fußvolck meistentheils / weil die Reuterey außgerissen / nidergehawen. Dem Obristen Ragotzy haben sie ein guten Weg / vermeynend jhn gefangen zu bekommen / nachgesetzet: aber er ist jhnen selb fünfft entwischet / vnd darauff wider aller Orthen das Auffbott ergehen lassen / den Feind auß dem Land zu schlagen.
Nach dem nun dem Bethlehemb Gabor diese Zeitung zukommen / hat er seinen Anschlag auff Wien geändert / vnnd alsbald einen Theil seines Kriegsvolcks vnder dem Obristen Redei Ferentz in Ober Vngarn geschickt: mit den vbrigen ist er wider zurück nach Preßburg gezogen / vnder Wegens aber die Statt Edenburg eingenommen / vnd alles darein geflehnte Gut seinen Soldaten Preiß geben.
Bethlehemb Gabor ziehet wider von Wien ab. Als hierzwischen J. Keys. Maj. nochmaln an die Ober Enser Landstände begehret / daß sie jhre Gesandten mit Vollmacht an J. M. abfertigen solten / mit vermelden J. Mai. hetten die Cession vnd Vbergab beyder Ertzhertzogthumb Oesterreich Ob: vnd Vnder der Enß / von Ertzhetzogen Alberto empfangen / sehen die vorstel ende Gefahr gantz mitleydig für Augen / wolte wie ein Vatter der Länder sich annemen / derhalben solten die Landständ die Erbhuldigung altem Herkommen ach ins Werck richten / vnnd jhnen selbsten vor weiterm Vnheyl seyn: Hierauff aber nicht allein keine Antwort erfolget / sondern noch vber diß Bericht einkommen / daß sie mit jhrem Kriegsvolck in Vnder Oesterreich eingefallen; Hat J. Key. Maj. sub dato den 6. Decembris ein ander Schreiben an sie außfertigen lassen / Innhalts daß weil nicht allein auff vorgehendes Schreiben / wegen begehrten Außschusses keine Antwort erfolget / sondern noch vorkommen / daß sie mit jhrem Kriegsvolck in Vnder Oesterreich eingefallen / Stätt / Märckt vnd Flecken mit Gewalt sich bemächtiget: Welches dann Jh. Maj. als Lansfürsten / zu sonderer Befrembdung gereiche / vnd keiner gütlichen Tractation / sondern vnverantwortlichen Feindseligkeiten gleich sehe: Als wolten J. Maj. die Stände zum Vberfluß vermahnet haben / den Außschuß zu schicken / darneben ernstlich befehlend Jhr Volck zu rück zu fordern / vnd dergleichen vnverantwortlicher Anmassungen vnnd Vnfugs sich zu enthalten. Im widrigen Fall müste J. Majest. bey der in Handen habenden Cession / auch was Gott / die Natur vnnd das Recht geben / an die Hand zu nemen bedacht seyn.
Hierauff haben die Stände geantwortet; Jhrer Keys. Mai. Schreiben / solte in der den 16. Januarij von jhnen angestellten Zusammenkunfft vorgetragen / vnd dann darauff vmbständlich geantwortet werden. Ob nun wol J. Majest. zu Ende deß Jenners jhnen frey sicher Geleith zugeschicket / daß jhre Gesandten zu Wasser vnd Landt vngehindert nacher Wien vnnd von da auß / es trüge sich gleich vnder wehrender Absendung zu was da wolte / wider nach Hauß reysen möchten / den Ständen aber vnder dessen / was sie vor der Huldigung begehret / keine Satisfaction geschehen wollen / haben sie doch immer mit der Parition zu rück gehalten / auch noch ferrner (als Jh. Key. Maj. ein proclama publiciren lassen / Innhalts Weil J. M. die Oesterreichische Länder pleno iure vom Ertzhertzogen Alberto Durch Cession bekommen / als solten die Stände den 8. Aprilis zur Huldigung vnnd allgemeinem Landtag sich nacher Wien verfügen / vnd solten die Niterscheinende nicht allein für vngehorsame vnd vngetrewe Vnderthanen gehalten / sondern auch zum Gehorsam mit Gewalt bezwungen werden) sich nicht einstellen wollen / biß endlich sie durch Hertzogs Maximilian in Bayern Krieg macht bezwungen worden.
Vnder dessen hat der von Mannßfeld / welcher in dessen als der Graff von Thurn / vnd das Vngarische Volck den Bucquoy vnd Dampier verfolget / die vom Bucquoy zuvor eingenommene Ort zu recuperiren in Böhmen verblieben / die Statt Piffeck (welche der Graff von Bucquoy etlich Monat zuvor / mit stürmender Hand erobe_t vnd besetzet) wegen Mangel Pro_iands vnd anderer Kriegsbereitschafften / durch Vbergebung einbekommen. In Zeit der Belägerung / so vber einen Monat sich erstrecket / hat sich die Besatzung tapffer gewehret / auch durch starcke Außfäll im Mannßfeldischen Läger nicht wenig Schaden gethan. Der Obriste in der Statt / Don Martin genannt / ein Spanischer Graff / ob er wol keines Entsatzes sich zu genösten gehabt / hat er doch die Vbergebung nit eingehen wollen / derwegen jhn sein eygene Soldaten in ein Gewölb eingesperret / vnd mit dem Feind tractiert / daß er sie mit Sack vnd Pack Ober-vnd Vnderwehren abziehen lassen. Der Obriste aber ist gefänglich nach Pilsen geführet worden.
Statt Pisseck von dem von Mannßfeldt eingenommen. In dessen hat man sich auffs eyfferigste beflissen / dem newen König vnd seinem Gemahl allerley Ehr vnd Gefallens zu erweisen / dieselbe damit dem Land günstig vnd geneigt zu machen. Vnder anderm haben auff den Tag Elisabethae eine Anzahl vornehme Bürgers Weiber / auß den drey Prager Stätten / jhre Königin mit etlich Praesenten / darunder fürnemblich ein stattliche Wiege von Eybenholtz / mit vergüldtem Silber beschlagen / vnd mit Edelgesteinen versetzet / vnd dann ein Trühlin von dergleichen Holtz / darinn allerhand Kindbettergezeug / angebunden.
Pfaltzgraff Friderichs Gemahl werden auf jhrem Geburtstag zu Prag, stattliche Verehrungen gegeben. Kurtz zu vor hatten auch die drey Prager Stätt Jhr zur Glückwünschung 150. Stück Golts / jedes 5. Ducaten schwer / eines Schlags in einer silbern Schalen verehret.
Den 26. Decembris wurde Pfaltzgraff Friederichen zu Prag ein junger Sohn gebohren. Derowegen folgenden Tag die Obristen Land-Officirer Jhme Glück gewunschet: auch ward den nechsten Sontag hernach in allen Kirchen das Te Deum laudamus gesungen / vnnd mit 15. Stücken Frewden Schüß gethan.
Pfaltzgraff Friederichen wird ein junger Sohn zu Prag geboren. Darauff ist den 31. Martij zu Prag die Kind-Tauff folgender Gestalt verricht worden: Erstlich hat der Hoffprediger in der Schloßkirchen ein Predig gehalten / darbey der König / sein Bruder / ein Hertzog zu Sachsen Weinmar / ein Fürst
Pfaltzgraffen junger Sohn zu Prag getaufft.
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