Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.Augusti ist dieses Stättlein von dem Bucquoischen Volck wider eingenommen worden. Vngarisch Volck quittirt das Bucquoisch Läger. Sonsten sind dieser Zeit in dem Bucquoischen Läger die Sachen nicht am besten gestanden / dann wie erst gemeldet / haben die Vngarn keinen Stich halten wollen / sondern sind in grosser Anzahl außgerissen / also daß in kurtzem in zwey tausendt derselben / nach dem sie sich in Böhmen vnnd Oesterreich mit Rauben vnnd Plündern bereichet / wieder heimb kommen. Vnd hat jhnen sonderlich deß Fürsten in Siebenbürgen Beginnen / wie auch / daß etliche Spannschafften sie wider heim zukehren vermahnet / hierzu Anlaß gegeben. Wie nun auch endlichen vnder andern auch ein Vngarischer Obrister Humadi genannt / mit 500. andern dergleichen thun wollen / ist solches der Graff von Bucquoy zeitlich jnnen worden / vnd derohalben mit den Wallensteinischen Kürissern in einer Enge jhnen vorwarten lassen / welche dann gedachten Obristen / sampt grossem Gut / so er bey sich gehabt auffgefangen / vnd sein Volck theils erlegt / theils zerstrewet / also daß jhnen das Beuten vnd Außreissen vbel bekommen. Inmittelst wurden die Stände in Mähren avisirt / daß der Graff von Dampier / weil sie sich mit den Böhmen confoederirt / vnd die Jesuiter außgetrieben / einen Einfall ins Land zuthun Vorhabens were. Derhalben gedachte Stände vmb Abstellüg Mährische Stände suchen bey Ertzhertzog Leopolden an vmb Einstellung deß vorhabenden Einfalls in Mähren. solches bey Ertzhertzog Leopoldo angehalten / in einem Schreiben folgendes Innhalts; Es were jhnen auß vnderschiedlichen Orten Bericht zukommen / daß Jhr. Kön. M. Kriegsvolck nahend den Gräntzen dieses Marggraffthumbs sich gelegt / vnd deß Vorhabens seyn solte / in dasselbe ein zu fallen / vnd mit Fewer vnd Schwerdt / welches sie sich keins wegs verstehen / feindlicher Weiß daselbst Schaden zuthun. Weil aber Jh. Kön. May vnlängst auß diesen Landen verreyset / vnd Jhr. D. vnderdessen die Regierung vnd Abhandlung aller Sachen anvertrawet / hetten sie nicht vnderlassen können / gedachtes Kriegs volcks Vorhaben Jhr. Durchl. anzudeuten / mit demütiger Bitt / weil sie von keiner Vrsachen wüßten / warumb jnen vnd allen Ständen vnd Innwohnern dieses Marggrafthumbs Mähren / als die in J. Kön. M. Devotion verblieben / vber alles versehen dieses Vbel begegnen solte / daß Jhre D. dem gnädig vorkommen / vnd dergleichen vnversehenen Einfall / auß welchem nichts anders als grosses Verderben dieses Lands / vnd viel vnschuldiges Christen Blutvergiessen erfolgen möchte / ein stellen wolten: Zu welcher jhrer demütigsten Bitt weren sie der vngezweiffelten Hofnung / J. D. desto leichter bewilligen würde / je mehr sie zu Hertzen würde gehen lassen / daß Jh. Kö. M. auß der gleichen Landsverderben nicht allein kein Nutz erfolgen / sondern grossen Schaden jetzo vnd künfftig haben würde / zugeschweigen daß dessen schwere Verantwortung vor der Göttlichen May. die jenigen / welche darzu gerathen / auff sich laden müsten. Weren aber zu Jh. Kön. M. vnd Jh. D. der Zuversicht / Sie würden es auß angeborner Liebe vnd Gütigkeit darzu nicht kommen lassen. Hiervff hat Ertzhertzog Leopold also geantwortet; Was das von J. Kö. M. abgefertigte vnd fortgeschickte Ertzhertzog Leopoldt Antwort auff der Mährischen Ständ ansuchen. Kriegsvolck anlangte / käme jhm nicht mit wenig Verwunderung für / daß sie in jhrem Schreiben vorgeben thäten / samb sie von den Vrsachen kein Wissenschaft hetten / da doch jhnen in frischer Gedächtnuß were / wie vnbefugt sie sich deß Regiments im Marggraffthumb Mähren vnderfangen / zu was Beschwerlichkeiten sie den Landhauptmann vnd andere Kön. M. getrewe Vnderthanen vnd Diener gezwungen / viel auß den Ständen vnd Innwohnern gewaltthätig / andere aber durch vngleiche Persuasiones, als wann es nicht wider Kön. M. gemeynt were / dahin gebracht / daß sie jhren Schluß billichen / vnd sich jhrer Attentaten theilhafftig machen müssen. Vber diß alles hetten sie ohne Wissen vnd Willen jhres Königs vnd Herrn / mit Jh. M. im Kön. Böhmen auffgestandenen auffwicklerischen Vnderthanen eine Verbündnuß auffgerichtet / das Mährische Volck mit dem jhrigen conjungirt / welches sich gleich darauf zu J. Kö. M. Residentz Hoflager mit Heerskrafft begeben / sich in die Wienerische Vorstatt gelägert / mit plündern vnd rauben / auch was sonsten feindlichs zuverbringen nur müglich gewesen / ins Weick gesetzt / auch hetten sie jetzt abermals aufs new den grösten theil deß Mährischen Volcks wider J. Kö. M. in Böhmen abgefertiget / darzu den zehenden Mann / vnd so viel Pferd auff ein jedwedern Innwohner auß zustaffiren auffgebotten / dem wider J. M. anziehenden Kriegsvolck Musterplätz im Land bewilliget: zugeschweigen andere schwere / vnd von jhnen ohn alle von J. Kö. M. gegebene Vrsach / für genommene Attentaten vnd Mrßhandlungen. Welches alles ob es mit der Lands Ordnung vnd Land frieden vberein stimme / vnd ob dieses getrewen Vnderthanen wider jhren Herrn zuthun gebührete / könte männiglich leicht judiciren. Nichts desto weniger / weil er keinen Zweiffel trüge / es würden viel auß den Ständen / ja auß jnen selbsten / hieran nit schuldig seyn / weniger vber solche Mißhandlungen eine Beliebung haben / auch J. M. vnd das Hauß Oesterreich niemanden die Thür der Gnaden zusperrete / als were den Graffen von Dampier Befehl gegeben worden / daß er einen jedwedern der sich für J. Kön. M. getrewen Vnderthanen erklärete / vnd solches im Werck erweisen würde / verschonen / auch dessen vndergebenes jetzt bey sich habendes / vnnd noch zuziehendes Kriegsvolck / jhnen kein Vberlast noch Schaden zufügen / die Widerwärtigen aber / vnd in jhrem Vngehorsamm fürsetzlicher Weiß verbleibende zu billichen Gehorsamb bringen solte / hierbey er dann die Zeit nit vergeblich anlegen würde. Damit aber diesem Vnheil aufs ehiste abgeholsfen würde / hette er in J. Kö. M. Namen dem Landhauptman zugeschrieben / eine Zusammenkunfft in einer jhm wolgefälligen / vnd jetziger Zeit darzu bequemen Statt außzuschreiben. Vnd damit solches desto eher ins Werck gerichtet / vnd viel auß jhnen vor fernerm Schaden gesichert werden möchten / würden sie deßwegen selbsten bey im Ansuchung thun. Auch wofern sie / wie Augusti ist dieses Stättlein von dem Bucquoischen Volck wider eingenommen worden. Vngarisch Volck quittirt das Bucquoisch Läger. Sonsten sind dieser Zeit in dem Bucquoischen Läger die Sachen nicht am besten gestanden / dann wie erst gemeldet / haben die Vngarn keinen Stich halten wollen / sondern sind in grosser Anzahl außgerissen / also daß in kurtzem in zwey tausendt derselben / nach dem sie sich in Böhmen vnnd Oesterreich mit Rauben vnnd Plündern bereichet / wieder heimb kommen. Vnd hat jhnen sonderlich deß Fürsten in Siebenbürgen Beginnen / wie auch / daß etliche Spannschafften sie wider heim zukehren vermahnet / hierzu Anlaß gegeben. Wie nun auch endlichen vnder andern auch ein Vngarischer Obrister Humadi genannt / mit 500. andern dergleichen thun wollen / ist solches der Graff von Bucquoy zeitlich jnnen worden / vnd derohalben mit den Wallensteinischen Kürissern in einer Enge jhnen vorwarten lassen / welche dann gedachtẽ Obristẽ / sampt grossem Gut / so er bey sich gehabt auffgefangen / vnd sein Volck theils erlegt / theils zerstrewet / also daß jhnen das Beuten vnd Außreissen vbel bekommẽ. Inmittelst wurden die Stände in Mähren avisirt / daß der Graff von Dampier / weil sie sich mit den Böhmẽ confoederirt / vñ die Jesuiter außgetriebẽ / einẽ Einfall ins Land zuthũ Vorhabens were. Derhalben gedachte Stände vmb Abstellüg Mährische Stände suchen bey Ertzhertzog Leopolden an vmb Einstellung deß vorhabenden Einfalls in Mähren. solches bey Ertzhertzog Leopoldo angehalten / in einem Schreiben folgendes Innhalts; Es were jhnen auß vnderschiedlichen Orten Bericht zukommen / daß Jhr. Kön. M. Kriegsvolck nahend den Gräntzen dieses Marggraffthumbs sich gelegt / vñ deß Vorhabens seyn solte / in dasselbe ein zu fallen / vnd mit Fewer vnd Schwerdt / welches sie sich keins wegs verstehen / feindlicher Weiß daselbst Schaden zuthun. Weil aber Jh. Kön. May vnlängst auß diesen Landen verreyset / vnd Jhr. D. vnderdessen die Regierung vnd Abhandlung aller Sachen anvertrawet / hetten sie nicht vnderlassen können / gedachtes Kriegs volcks Vorhaben Jhr. Durchl. anzudeuten / mit demütiger Bitt / weil sie von keiner Vrsachen wüßten / warumb jnen vnd allẽ Ständen vñ Innwohnern dieses Marggrafthumbs Mähren / als die in J. Kön. M. Devotion verblieben / vber alles versehẽ dieses Vbel begegnẽ solte / daß Jhre D. dem gnädig vorkommen / vnd dergleichen vnversehenen Einfall / auß welchem nichts anders als grosses Verderbẽ dieses Lands / vnd viel vnschuldiges Christen Blutvergiessen erfolgen möchte / ein stellen wolten: Zu welcher jhrer demütigsten Bitt werẽ sie der vngezweiffeltẽ Hofnung / J. D. desto leichter bewilligẽ würde / je mehr sie zu Hertzen würde gehen lassen / daß Jh. Kö. M. auß der gleichen Landsverderben nicht allein kein Nutz erfolgen / sondern grossen Schaden jetzo vnd künfftig haben würde / zugeschweigen daß dessen schwere Verantwortung vor der Göttlichẽ May. die jenigen / welche darzu gerathen / auff sich laden müsten. Weren aber zu Jh. Kön. M. vnd Jh. D. der Zuversicht / Sie würden es auß angeborner Liebe vnd Gütigkeit darzu nicht kommen lassen. Hiervff hat Ertzhertzog Leopold also geantwortet; Was das von J. Kö. M. abgefertigte vñ fortgeschickte Ertzhertzog Leopoldt Antwort auff der Mährischẽ Ständ ansuchen. Kriegsvolck anlangte / käme jhm nicht mit wenig Verwunderung für / daß sie in jhrem Schreiben vorgebẽ thäten / samb sie von den Vrsachen kein Wissenschaft hetten / da doch jhnen in frischer Gedächtnuß were / wie vnbefugt sie sich deß Regiments im Marggraffthumb Mähren vnderfangen / zu was Beschwerlichkeiten sie den Landhauptmann vnd andere Kön. M. getrewe Vnderthanen vnd Diener gezwungen / viel auß den Ständen vñ Innwohnern gewaltthätig / andere aber durch vngleiche Persuasiones, als wann es nicht wider Kön. M. gemeynt were / dahin gebracht / daß sie jhren Schluß billichen / vnd sich jhrer Attentaten theilhafftig machen müssen. Vber diß alles hetten sie ohne Wissen vñ Willen jhres Königs vnd Herrn / mit Jh. M. im Kön. Böhmen auffgestandenẽ auffwicklerischen Vnderthanen eine Verbündnuß auffgerichtet / das Mährische Volck mit dem jhrigen conjungirt / welches sich gleich darauf zu J. Kö. M. Residentz Hoflager mit Heerskrafft begebẽ / sich in die Wienerische Vorstatt gelägert / mit plündern vñ rauben / auch was sonsten feindlichs zuverbringẽ nur müglich gewesen / ins Weick gesetzt / auch hettẽ sie jetzt abermals aufs new den gröstẽ theil deß Mährischen Volcks wider J. Kö. M. in Böhmen abgefertiget / darzu den zehenden Mann / vnd so viel Pferd auff ein jedwedern Innwohner auß zustaffiren auffgebotten / dem wider J. M. anziehenden Kriegsvolck Musterplätz im Land bewilliget: zugeschweigen andere schwere / vnd von jhnen ohn alle von J. Kö. M. gegebene Vrsach / für genommene Attentaten vnd Mrßhandlungen. Welches alles ob es mit der Lands Ordnung vnd Land frieden vberein stimme / vnd ob dieses getrewen Vnderthanen wider jhren Herrn zuthun gebührete / könte männiglich leicht judiciren. Nichts desto weniger / weil er keinẽ Zweiffel trüge / es würden viel auß den Ständen / ja auß jnen selbsten / hieran nit schuldig seyn / weniger vber solche Mißhandlungen eine Beliebung haben / auch J. M. vnd das Hauß Oesterreich niemanden die Thür der Gnaden zusperrete / als were dẽ Graffen von Dampier Befehl gegeben wordẽ / daß er einen jedwedern der sich für J. Kön. M. getrewen Vnderthanen erklärete / vnd solches im Werck erweisen würde / verschonen / auch dessen vndergebenes jetzt bey sich habendes / vnnd noch zuziehendes Kriegsvolck / jhnen kein Vberlast noch Schaden zufügen / die Widerwärtigen aber / vnd in jhrem Vngehorsam̃ fürsetzlicher Weiß verbleibende zu billichẽ Gehorsamb bringen solte / hierbey er dann die Zeit nit vergeblich anlegen würde. Damit aber diesem Vnheil aufs ehiste abgeholsfen würde / hette er in J. Kö. M. Namẽ dem Landhauptman zugeschrieben / eine Zusammenkunfft in einer jhm wolgefälligen / vnd jetziger Zeit darzu bequemen Statt außzuschreiben. Vnd damit solches desto eher ins Werck gerichtet / vnd viel auß jhnen vor fernerm Schaden gesichert werden möchten / würden sie deßwegẽ selbsten bey im Ansuchung thun. Auch wofern sie / wie <TEI> <text> <body> <div> <div> <p><pb facs="#f0302" n="255"/> Augusti ist dieses Stättlein von dem Bucquoischen Volck wider eingenommen worden.</p> <p><note place="left">Vngarisch Volck quittirt das Bucquoisch Läger.</note> Sonsten sind dieser Zeit in dem Bucquoischen Läger die Sachen nicht am besten gestanden / dann wie erst gemeldet / haben die Vngarn keinen Stich halten wollen / sondern sind in grosser Anzahl außgerissen / also daß in kurtzem in zwey tausendt derselben / nach dem sie sich in Böhmen vnnd Oesterreich mit Rauben vnnd Plündern bereichet / wieder heimb kommen. Vnd hat jhnen sonderlich deß Fürsten in Siebenbürgen Beginnen / wie auch / daß etliche Spannschafften sie wider heim zukehren vermahnet / hierzu Anlaß gegeben. Wie nun auch endlichen vnder andern auch ein Vngarischer Obrister Humadi genannt / mit 500. andern dergleichen thun wollen / ist solches der Graff von Bucquoy zeitlich jnnen worden / vnd derohalben mit den Wallensteinischen Kürissern in einer Enge jhnen vorwarten lassen / welche dann gedachtẽ Obristẽ / sampt grossem Gut / so er bey sich gehabt auffgefangen / vnd sein Volck theils erlegt / theils zerstrewet / also daß jhnen das Beuten vnd Außreissen vbel bekommẽ.</p> <p>Inmittelst wurden die Stände in Mähren avisirt / daß der Graff von Dampier / weil sie sich mit den Böhmẽ confoederirt / vñ die Jesuiter außgetriebẽ / einẽ Einfall ins Land zuthũ Vorhabens were. Derhalben gedachte Stände vmb Abstellüg <note place="left">Mährische Stände suchen bey Ertzhertzog Leopolden an vmb Einstellung deß vorhabenden Einfalls in Mähren.</note> solches bey Ertzhertzog Leopoldo angehalten / in einem Schreiben folgendes Innhalts; Es were jhnen auß vnderschiedlichen Orten Bericht zukommen / daß Jhr. Kön. M. Kriegsvolck nahend den Gräntzen dieses Marggraffthumbs sich gelegt / vñ deß Vorhabens seyn solte / in dasselbe ein zu fallen / vnd mit Fewer vnd Schwerdt / welches sie sich keins wegs verstehen / feindlicher Weiß daselbst Schaden zuthun. Weil aber Jh. Kön. May vnlängst auß diesen Landen verreyset / vnd Jhr. D. vnderdessen die Regierung vnd Abhandlung aller Sachen anvertrawet / hetten sie nicht vnderlassen können / gedachtes Kriegs volcks Vorhaben Jhr. Durchl. anzudeuten / mit demütiger Bitt / weil sie von keiner Vrsachen wüßten / warumb jnen vnd allẽ Ständen vñ Innwohnern dieses Marggrafthumbs Mähren / als die in J. Kön. M. Devotion verblieben / vber alles versehẽ dieses Vbel begegnẽ solte / daß Jhre D. dem gnädig vorkommen / vnd dergleichen vnversehenen Einfall / auß welchem nichts anders als grosses Verderbẽ dieses Lands / vnd viel vnschuldiges Christen Blutvergiessen erfolgen möchte / ein stellen wolten: Zu welcher jhrer demütigsten Bitt werẽ sie der vngezweiffeltẽ Hofnung / J. D. desto leichter bewilligẽ würde / je mehr sie zu Hertzen würde gehen lassen / daß Jh. Kö. M. auß der gleichen Landsverderben nicht allein kein Nutz erfolgen / sondern grossen Schaden jetzo vnd künfftig haben würde / zugeschweigen daß dessen schwere Verantwortung vor der Göttlichẽ May. die jenigen / welche darzu gerathen / auff sich laden müsten. Weren aber zu Jh. Kön. M. vnd Jh. D. der Zuversicht / Sie würden es auß angeborner Liebe vnd Gütigkeit darzu nicht kommen lassen.</p> <p>Hiervff hat Ertzhertzog Leopold also geantwortet; Was das von J. Kö. M. abgefertigte vñ fortgeschickte <note place="right"> Ertzhertzog Leopoldt Antwort auff der Mährischẽ Ständ ansuchen.</note> Kriegsvolck anlangte / käme jhm nicht mit wenig Verwunderung für / daß sie in jhrem Schreiben vorgebẽ thäten / samb sie von den Vrsachen kein Wissenschaft hetten / da doch jhnen in frischer Gedächtnuß were / wie vnbefugt sie sich deß Regiments im Marggraffthumb Mähren vnderfangen / zu was Beschwerlichkeiten sie den Landhauptmann vnd andere Kön. M. getrewe Vnderthanen vnd Diener gezwungen / viel auß den Ständen vñ Innwohnern gewaltthätig / andere aber durch vngleiche Persuasiones, als wann es nicht wider Kön. M. gemeynt were / dahin gebracht / daß sie jhren Schluß billichen / vnd sich jhrer Attentaten theilhafftig machen müssen.</p> <p>Vber diß alles hetten sie ohne Wissen vñ Willen jhres Königs vnd Herrn / mit Jh. M. im Kön. Böhmen auffgestandenẽ auffwicklerischen Vnderthanen eine Verbündnuß auffgerichtet / das Mährische Volck mit dem jhrigen conjungirt / welches sich gleich darauf zu J. Kö. M. Residentz Hoflager mit Heerskrafft begebẽ / sich in die Wienerische Vorstatt gelägert / mit plündern vñ rauben / auch was sonsten feindlichs zuverbringẽ nur müglich gewesen / ins Weick gesetzt / auch hettẽ sie jetzt abermals aufs new den gröstẽ theil deß Mährischen Volcks wider J. Kö. M. in Böhmen abgefertiget / darzu den zehenden Mann / vnd so viel Pferd auff ein jedwedern Innwohner auß zustaffiren auffgebotten / dem wider J. M. anziehenden Kriegsvolck Musterplätz im Land bewilliget: zugeschweigen andere schwere / vnd von jhnen ohn alle von J. Kö. M. gegebene Vrsach / für genommene Attentaten vnd Mrßhandlungen. Welches alles ob es mit der Lands Ordnung vnd Land frieden vberein stimme / vnd ob dieses getrewen Vnderthanen wider jhren Herrn zuthun gebührete / könte männiglich leicht judiciren.</p> <p>Nichts desto weniger / weil er keinẽ Zweiffel trüge / es würden viel auß den Ständen / ja auß jnen selbsten / hieran nit schuldig seyn / weniger vber solche Mißhandlungen eine Beliebung haben / auch J. M. vnd das Hauß Oesterreich niemanden die Thür der Gnaden zusperrete / als were dẽ Graffen von Dampier Befehl gegeben wordẽ / daß er einen jedwedern der sich für J. Kön. M. getrewen Vnderthanen erklärete / vnd solches im Werck erweisen würde / verschonen / auch dessen vndergebenes jetzt bey sich habendes / vnnd noch zuziehendes Kriegsvolck / jhnen kein Vberlast noch Schaden zufügen / die Widerwärtigen aber / vnd in jhrem Vngehorsam̃ fürsetzlicher Weiß verbleibende zu billichẽ Gehorsamb bringen solte / hierbey er dann die Zeit nit vergeblich anlegen würde.</p> <p>Damit aber diesem Vnheil aufs ehiste abgeholsfen würde / hette er in J. Kö. M. Namẽ dem Landhauptman zugeschrieben / eine Zusammenkunfft in einer jhm wolgefälligen / vnd jetziger Zeit darzu bequemen Statt außzuschreiben.</p> <p>Vnd damit solches desto eher ins Werck gerichtet / vnd viel auß jhnen vor fernerm Schaden gesichert werden möchten / würden sie deßwegẽ selbsten bey im Ansuchung thun. Auch wofern sie / wie </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [255/0302]
Augusti ist dieses Stättlein von dem Bucquoischen Volck wider eingenommen worden.
Sonsten sind dieser Zeit in dem Bucquoischen Läger die Sachen nicht am besten gestanden / dann wie erst gemeldet / haben die Vngarn keinen Stich halten wollen / sondern sind in grosser Anzahl außgerissen / also daß in kurtzem in zwey tausendt derselben / nach dem sie sich in Böhmen vnnd Oesterreich mit Rauben vnnd Plündern bereichet / wieder heimb kommen. Vnd hat jhnen sonderlich deß Fürsten in Siebenbürgen Beginnen / wie auch / daß etliche Spannschafften sie wider heim zukehren vermahnet / hierzu Anlaß gegeben. Wie nun auch endlichen vnder andern auch ein Vngarischer Obrister Humadi genannt / mit 500. andern dergleichen thun wollen / ist solches der Graff von Bucquoy zeitlich jnnen worden / vnd derohalben mit den Wallensteinischen Kürissern in einer Enge jhnen vorwarten lassen / welche dann gedachtẽ Obristẽ / sampt grossem Gut / so er bey sich gehabt auffgefangen / vnd sein Volck theils erlegt / theils zerstrewet / also daß jhnen das Beuten vnd Außreissen vbel bekommẽ.
Vngarisch Volck quittirt das Bucquoisch Läger. Inmittelst wurden die Stände in Mähren avisirt / daß der Graff von Dampier / weil sie sich mit den Böhmẽ confoederirt / vñ die Jesuiter außgetriebẽ / einẽ Einfall ins Land zuthũ Vorhabens were. Derhalben gedachte Stände vmb Abstellüg solches bey Ertzhertzog Leopoldo angehalten / in einem Schreiben folgendes Innhalts; Es were jhnen auß vnderschiedlichen Orten Bericht zukommen / daß Jhr. Kön. M. Kriegsvolck nahend den Gräntzen dieses Marggraffthumbs sich gelegt / vñ deß Vorhabens seyn solte / in dasselbe ein zu fallen / vnd mit Fewer vnd Schwerdt / welches sie sich keins wegs verstehen / feindlicher Weiß daselbst Schaden zuthun. Weil aber Jh. Kön. May vnlängst auß diesen Landen verreyset / vnd Jhr. D. vnderdessen die Regierung vnd Abhandlung aller Sachen anvertrawet / hetten sie nicht vnderlassen können / gedachtes Kriegs volcks Vorhaben Jhr. Durchl. anzudeuten / mit demütiger Bitt / weil sie von keiner Vrsachen wüßten / warumb jnen vnd allẽ Ständen vñ Innwohnern dieses Marggrafthumbs Mähren / als die in J. Kön. M. Devotion verblieben / vber alles versehẽ dieses Vbel begegnẽ solte / daß Jhre D. dem gnädig vorkommen / vnd dergleichen vnversehenen Einfall / auß welchem nichts anders als grosses Verderbẽ dieses Lands / vnd viel vnschuldiges Christen Blutvergiessen erfolgen möchte / ein stellen wolten: Zu welcher jhrer demütigsten Bitt werẽ sie der vngezweiffeltẽ Hofnung / J. D. desto leichter bewilligẽ würde / je mehr sie zu Hertzen würde gehen lassen / daß Jh. Kö. M. auß der gleichen Landsverderben nicht allein kein Nutz erfolgen / sondern grossen Schaden jetzo vnd künfftig haben würde / zugeschweigen daß dessen schwere Verantwortung vor der Göttlichẽ May. die jenigen / welche darzu gerathen / auff sich laden müsten. Weren aber zu Jh. Kön. M. vnd Jh. D. der Zuversicht / Sie würden es auß angeborner Liebe vnd Gütigkeit darzu nicht kommen lassen.
Mährische Stände suchen bey Ertzhertzog Leopolden an vmb Einstellung deß vorhabenden Einfalls in Mähren. Hiervff hat Ertzhertzog Leopold also geantwortet; Was das von J. Kö. M. abgefertigte vñ fortgeschickte Kriegsvolck anlangte / käme jhm nicht mit wenig Verwunderung für / daß sie in jhrem Schreiben vorgebẽ thäten / samb sie von den Vrsachen kein Wissenschaft hetten / da doch jhnen in frischer Gedächtnuß were / wie vnbefugt sie sich deß Regiments im Marggraffthumb Mähren vnderfangen / zu was Beschwerlichkeiten sie den Landhauptmann vnd andere Kön. M. getrewe Vnderthanen vnd Diener gezwungen / viel auß den Ständen vñ Innwohnern gewaltthätig / andere aber durch vngleiche Persuasiones, als wann es nicht wider Kön. M. gemeynt were / dahin gebracht / daß sie jhren Schluß billichen / vnd sich jhrer Attentaten theilhafftig machen müssen.
Ertzhertzog Leopoldt Antwort auff der Mährischẽ Ständ ansuchen. Vber diß alles hetten sie ohne Wissen vñ Willen jhres Königs vnd Herrn / mit Jh. M. im Kön. Böhmen auffgestandenẽ auffwicklerischen Vnderthanen eine Verbündnuß auffgerichtet / das Mährische Volck mit dem jhrigen conjungirt / welches sich gleich darauf zu J. Kö. M. Residentz Hoflager mit Heerskrafft begebẽ / sich in die Wienerische Vorstatt gelägert / mit plündern vñ rauben / auch was sonsten feindlichs zuverbringẽ nur müglich gewesen / ins Weick gesetzt / auch hettẽ sie jetzt abermals aufs new den gröstẽ theil deß Mährischen Volcks wider J. Kö. M. in Böhmen abgefertiget / darzu den zehenden Mann / vnd so viel Pferd auff ein jedwedern Innwohner auß zustaffiren auffgebotten / dem wider J. M. anziehenden Kriegsvolck Musterplätz im Land bewilliget: zugeschweigen andere schwere / vnd von jhnen ohn alle von J. Kö. M. gegebene Vrsach / für genommene Attentaten vnd Mrßhandlungen. Welches alles ob es mit der Lands Ordnung vnd Land frieden vberein stimme / vnd ob dieses getrewen Vnderthanen wider jhren Herrn zuthun gebührete / könte männiglich leicht judiciren.
Nichts desto weniger / weil er keinẽ Zweiffel trüge / es würden viel auß den Ständen / ja auß jnen selbsten / hieran nit schuldig seyn / weniger vber solche Mißhandlungen eine Beliebung haben / auch J. M. vnd das Hauß Oesterreich niemanden die Thür der Gnaden zusperrete / als were dẽ Graffen von Dampier Befehl gegeben wordẽ / daß er einen jedwedern der sich für J. Kön. M. getrewen Vnderthanen erklärete / vnd solches im Werck erweisen würde / verschonen / auch dessen vndergebenes jetzt bey sich habendes / vnnd noch zuziehendes Kriegsvolck / jhnen kein Vberlast noch Schaden zufügen / die Widerwärtigen aber / vnd in jhrem Vngehorsam̃ fürsetzlicher Weiß verbleibende zu billichẽ Gehorsamb bringen solte / hierbey er dann die Zeit nit vergeblich anlegen würde.
Damit aber diesem Vnheil aufs ehiste abgeholsfen würde / hette er in J. Kö. M. Namẽ dem Landhauptman zugeschrieben / eine Zusammenkunfft in einer jhm wolgefälligen / vnd jetziger Zeit darzu bequemen Statt außzuschreiben.
Vnd damit solches desto eher ins Werck gerichtet / vnd viel auß jhnen vor fernerm Schaden gesichert werden möchten / würden sie deßwegẽ selbsten bey im Ansuchung thun. Auch wofern sie / wie
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