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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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vnd Pack jhnen verbleiben solte. Darbey auch versprochen worden / die zu Cosel eingeflehnete Herren Stands Güter vnd Adeliche Frawenzimmer ohne schaden handzuhaben vnd zuschützen.

Troppaw von den Keyserischen eingenommen. Nach einnemung der Statt Cosel haben die Keyserische sich für Troppaw gemacht / dieselbe Statt mit einer ernstlichen Belägerung angegriffen / vnd den 14. Julij viel Fewerkugeln hinein geworffen / welche angangen vnnd 5. gantze Stund lang gebronnen / also daß in 40. Häuser sampt einer Pfarrkirchen in die Aschen geleget worden: welches weil auch der mangel an Brod vnd Wasser / so die Keyserische abgegraben / darzu kommen / so viel auß gerichtet / daß die Dänische Besatzung den 30. dieses sich mit Accord ergeben / vnd sind mit jhren Seitenwehren abgezogen / davon sich aber viel bey den Friedländischen vndergestellet. Vnd auff solche weiß sind die Dänische auß gantz Schlesien vertrieben worden / vnd solches Land wider in deß Keysers Gewalt kömmen.

Keyserische von den Dänischen geschlagen. Demnach inmittels Hertzog Adolff von Holstein / so bey diesem Wesen dem Keyser gedienet / mit seinem Regiment zu Roß vnd Fuß / welches in Pommern marchiren sollen / den 23. Julij bey Landsberg angelangt / ist auch zugleich die Dänische bey Kosel gelegene Reutterey vnder dem Obsten Baudiß hinder Rosenberg zu Schürecken ankommen. Als solches die Holsteinische gewahr worden / haben sie derselben Ankunfft nicht erwarten wollen / sondern eylend auffgebrochen / vnd jhren weg gegen Pitschen genommen: aber die Dänische sind jhnen auff dem Fuß nachgeeylet / vnd die Holsteinische / als sie hinder Puschen vber den Damm gerücket / vnd zu Diette / Echewitz vnd Lübrunnen jhr quartier genommen / vnversehens vberfallen / ein zimbliche Anzahl nidergemacht / vnd die Dörffer in Brand gesteckt. Ein Theil der Dänischen hat sich in dessen für Pitschen gemacht / sich für Keyserische auß geben vnd hinein begehrt. Welches zwar von den Inwohnern abgeschlagen / aber doch den Officirern Quartier zu geben verwilliget worden. Als nun die Thor geöffnet / ist alsbald der helle Hauff hernach getrungen / sich deß Stättleins bemächtiget / dasselbe außgeplündert / vnd weil viel vom Adel jhre Sachen hinein geflehnet / gute Beuthen bekommen.

Treffen der Keyserischen vnd Dänischen in der Marck. Darauff sind die Dänische auff Sberin in Polen vber die Wartekommen / von dar sie sich vber die Nette begeben wollen / weil aber der Brandenburgische Obriste Kracht daselbs die Päß verlegt / haben sie sich auff Lehmen gewendet / allda das Stättlein vnd Schloß geplündert / 5. Stück Geschütz mitgenommen / vnd also in der Marck bey Regentin vnnd Lehmersdorff angelangt / selbige Ort / wie auch Schrackerwald / so vnder dem Ampt Marienwald gelegen / angezündet. Der Hertzog von Friedland hat bey jhrem Abzug auß Schlesien den Obristen Pechmann mit in 7000. Mann an Reuttern vnd Tragonern / jhnen nachgeschickt / welche mitlerweil zu Landsberg vberkommen / vnd den Dänischen biß gen Grentzin vnd Friedenburg nachgesetzet. Alda es zu einem Treffen kommen / in welchem erstlich das Glück sich auff der Dänischen seithen gewendet / also daß die Keyserische nach starckem Fechtensich reteriren müssen / als jhnen aber bey solchem Zustand mehr Volck / vnd vnder andern in 700. Croaten zu hülff kommen / hat sich das Spiel verkehret / vnd sind der Dänischen viel erschlagen / die vbrige zertrennet vnd in die Flucht gejagt worden / daß der eine Theil hie / der ander dort hinauß sich gewendet. Vnd weil die Bawren / vmb daß sie zuvor schlechte Freundstück von jhnen empfangen / auch sehr vber sie erbittert gewesen / haben sie die Flüchtige allenthalben niderschiessen vnnd schlagen helffen. Zehen Compagnyen haben sich in einen Wald salvirt / daselbs sie Quartier erlangt / vnd sich vnder die Keyserische Regimenter vnderstellen lassen. Der Obriste ist mit wenigen noch darvon kommen / vngeachtet jhm beneben den Bawern die Keyserische starck nachgesetzet. Der Obriste Pechmann ist stracks im ersten Treffen geschossen worden / daß er wenig stunden hernach gestorben. Vnd solcher gestalt ist die starcke Weymarische Armee in Schlesien / so eine zeitlang selbiger Orthen zimblich glücklichen Progreß gethan / theils vmb Kosel / Troppaw vnnd Jägerndorff / theils in der Marck von den Keyserischen gäntzlich ruinirt / vnd viel Fähnlein erobert / welche bald darauff nach Wien gebracht vnd daselbs J. Keys. May. praesentirt worden.

Von der Churfürstlichen Zusammenkunfft vnd Collegialtag zu Mülhausen / ist zuvor etwas anregung geschehen. Derselbige hat im Weinmonat seinen Fortgang bekommen / vnnd haben solchem nicht allein die Churfürsten zum theil in eigener Person / zum theil durch Gesandten: sondern auch andere / so bey solcher Zusammenkunfft etwas zuverrichten gehabt / vnnd benantlichen nachfolgende beygewohnet: Erstlich wegen der Keyserl. Majest. Peter Heinrich von Stralendorff Freyherr / vnd Herr Reinhard von Walmerod: darnach beyde Churfürsten / Mayntz vnnd Sachsen in person: von wegen deß Churfürsten von Trier der Thumbprobst / Landthoffmeister / Cantzler / Johan Caspar von der Leyen Amptman zu Münster: wegen Chur-Bayern Paul Andreas Freyherr zu Wolckenstein / Maximilian Kurtz Freyherr / D. Johann Beringer / D. Martin Beyer: wegen deß Churfürsten von Cölln / der Bischoff zu Oßnabrück / der Herr von Crichingen / der Herr von Fürstenberg / D. Dürrhoffen: wegen Chur Brandenburg Graff Adam von Schwartzenburg / Sigismund von Götzen / D. Peter Fritz: wegen deß Königs in Franckreich Graff von Marcheville: wegen deß Ertzstiffts Magdenburg D. Johan Timeus Cantzler: wegen deß Ertzstiffts Bremen Gottlieb von Hagen: wegen deß Stiffts Halberstatt Henrich von Steinbergen / Henrich Jordan Cantzler: wegen deß Hertzogen von Braunschweig / D. Arnold Engelbrecht Cantzler / D. Jacobus Lampadius / Tilo Burckhard von Malmhaden / D. Daniel

vnd Pack jhnen verbleiben solte. Darbey auch versprochen worden / die zu Cosel eingeflehnete Herren Stands Güter vnd Adeliche Frawenzimmer ohne schaden handzuhaben vnd zuschützen.

Troppaw von den Keyserischen eingenommen. Nach einnemung der Statt Cosel haben die Keyserische sich für Troppaw gemacht / dieselbe Statt mit einer ernstlichen Belägerung angegriffen / vnd den 14. Julij viel Fewerkugeln hinein geworffen / welche angangen vnnd 5. gantze Stund lang gebronnen / also daß in 40. Häuser sampt einer Pfarrkirchen in die Aschen geleget worden: welches weil auch der mangel an Brod vnd Wasser / so die Keyserische abgegraben / darzu kommen / so viel auß gerichtet / daß die Dänische Besatzung den 30. dieses sich mit Accord ergeben / vnd sind mit jhren Seitenwehren abgezogen / davon sich aber viel bey den Friedländischen vndergestellet. Vnd auff solche weiß sind die Dänische auß gantz Schlesien vertrieben worden / vnd solches Land wider in deß Keysers Gewalt köm̃en.

Keyserische von den Dänischen geschlagen. Demnach inmittels Hertzog Adolff von Holstein / so bey diesem Wesen dem Keyser gedienet / mit seinem Regiment zu Roß vnd Fuß / welches in Pommern marchiren sollen / den 23. Julij bey Landsberg angelangt / ist auch zugleich die Dänische bey Kosel gelegene Reutterey vnder dem Obsten Baudiß hinder Rosenberg zu Schürecken ankommen. Als solches die Holsteinische gewahr worden / haben sie derselben Ankunfft nicht erwarten wollen / sondern eylend auffgebrochen / vnd jhren weg gegen Pitschen genommen: aber die Dänische sind jhnen auff dem Fuß nachgeeylet / vnd die Holsteinische / als sie hinder Puschen vber den Damm gerücket / vnd zu Diette / Echewitz vnd Lübrunnen jhr quartier genommen / vnversehens vberfallen / ein zimbliche Anzahl nidergemacht / vnd die Dörffer in Brand gesteckt. Ein Theil der Dänischen hat sich in dessen für Pitschen gemacht / sich für Keyserische auß geben vnd hinein begehrt. Welches zwar von den Inwohnern abgeschlagen / aber doch den Officirern Quartier zu geben verwilliget worden. Als nun die Thor geöffnet / ist alsbald der helle Hauff hernach getrungen / sich deß Stättleins bemächtiget / dasselbe außgeplündert / vnd weil viel vom Adel jhre Sachen hinein geflehnet / gute Beuthen bekommen.

Treffen der Keyserischen vnd Dänischen in der Marck. Darauff sind die Dänische auff Sberin in Polen vber die Wartekommen / von dar sie sich vber die Nette begeben wollen / weil aber der Brandenburgische Obriste Kracht daselbs die Päß verlegt / haben sie sich auff Lehmen gewendet / allda das Stättlein vnd Schloß geplündert / 5. Stück Geschütz mitgenommen / vnd also in der Marck bey Regentin vnnd Lehmersdorff angelangt / selbige Ort / wie auch Schrackerwald / so vnder dem Ampt Marienwald gelegen / angezündet. Der Hertzog von Friedland hat bey jhrem Abzug auß Schlesien den Obristen Pechmann mit in 7000. Mann an Reuttern vnd Tragonern / jhnen nachgeschickt / welche mitlerweil zu Landsberg vberkommen / vnd den Dänischen biß gen Grentzin vnd Friedenburg nachgesetzet. Alda es zu einem Treffen kommen / in welchem erstlich das Glück sich auff der Dänischen seithen gewendet / also daß die Keyserische nach starckem Fechtensich reteriren müssen / als jhnen aber bey solchem Zustand mehr Volck / vnd vnder andern in 700. Croaten zu hülff kommen / hat sich das Spiel verkehret / vnd sind der Dänischen viel erschlagen / die vbrige zertrennet vnd in die Flucht gejagt worden / daß der eine Theil hie / der ander dort hinauß sich gewendet. Vnd weil die Bawren / vmb daß sie zuvor schlechte Freundstück von jhnen empfangen / auch sehr vber sie erbittert gewesen / haben sie die Flüchtige allenthalben niderschiessen vnnd schlagen helffen. Zehen Compagnyen haben sich in einen Wald salvirt / daselbs sie Quartier erlangt / vnd sich vnder die Keyserische Regimenter vnderstellen lassen. Der Obriste ist mit wenigen noch darvon kommen / vngeachtet jhm beneben den Bawern die Keyserische starck nachgesetzet. Der Obriste Pechmann ist stracks im ersten Treffen geschossen worden / daß er wenig stunden hernach gestorben. Vnd solcher gestalt ist die starcke Weymarische Armee in Schlesien / so eine zeitlang selbiger Orthen zimblich glücklichen Progreß gethan / theils vmb Kosel / Troppaw vnnd Jägerndorff / theils in der Marck von den Keyserischen gäntzlich ruinirt / vnd viel Fähnlein erobert / welche bald darauff nach Wien gebracht vnd daselbs J. Keys. May. praesentirt worden.

Von der Churfürstlichen Zusammenkunfft vnd Collegialtag zu Mülhausen / ist zuvor etwas anregung geschehen. Derselbige hat im Weinmonat seinen Fortgang bekommen / vnnd haben solchem nicht allein die Churfürsten zum theil in eigener Person / zum theil durch Gesandten: sondern auch andere / so bey solcher Zusammenkunfft etwas zuverrichten gehabt / vnnd benantlichen nachfolgende beygewohnet: Erstlich wegen der Keyserl. Majest. Peter Heinrich von Stralendorff Freyherr / vnd Herr Reinhard von Walmerod: darnach beyde Churfürsten / Mayntz vnnd Sachsen in person: von wegen deß Churfürsten von Trier der Thumbprobst / Landthoffmeister / Cantzler / Johan Caspar von der Leyen Amptman zu Münster: wegen Chur-Bayern Paul Andreas Freyherr zu Wolckenstein / Maximilian Kurtz Freyherr / D. Johann Beringer / D. Martin Beyer: wegen deß Churfürsten von Cölln / der Bischoff zu Oßnabrück / der Herr von Crichingen / der Herr von Fürstenberg / D. Dürrhoffen: wegen Chur Brandenburg Graff Adam von Schwartzenburg / Sigismund von Götzen / D. Peter Fritz: wegen deß Königs in Franckreich Graff von Marcheville: wegen deß Ertzstiffts Magdenburg D. Johan Timeus Cantzler: wegen deß Ertzstiffts Bremen Gottlieb von Hagen: wegen deß Stiffts Halberstatt Henrich von Steinbergen / Henrich Jordan Cantzler: wegen deß Hertzogen von Braunschweig / D. Arnold Engelbrecht Cantzler / D. Jacobus Lampadius / Tilo Burckhard von Malmhaden / D. Daniel

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          <p><note place="left">Troppaw von den Keyserischen eingenommen.</note> Nach                      einnemung der Statt Cosel haben die Keyserische sich für Troppaw gemacht /                      dieselbe Statt mit einer ernstlichen Belägerung angegriffen / vnd den 14. Julij                      viel Fewerkugeln hinein geworffen / welche angangen vnnd 5. gantze Stund lang                      gebronnen / also daß in 40. Häuser sampt einer Pfarrkirchen in die Aschen                      geleget worden: welches weil auch der mangel an Brod vnd Wasser / so die                      Keyserische abgegraben / darzu kommen / so viel auß gerichtet / daß die Dänische                      Besatzung den 30. dieses sich mit Accord ergeben / vnd sind mit jhren                      Seitenwehren abgezogen / davon sich aber viel bey den Friedländischen                      vndergestellet. Vnd auff solche weiß sind die Dänische auß gantz Schlesien                      vertrieben worden / vnd solches Land wider in deß Keysers Gewalt köm&#x0303;en.</p>
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          <p><note place="left">Treffen der Keyserischen vnd Dänischen in der                      Marck.</note> Darauff sind die Dänische auff Sberin in Polen vber die                      Wartekommen / von dar sie sich vber die Nette begeben wollen / weil aber der                      Brandenburgische Obriste Kracht daselbs die Päß verlegt / haben sie sich auff                      Lehmen gewendet / allda das Stättlein vnd Schloß geplündert / 5. Stück Geschütz                      mitgenommen / vnd also in der Marck bey Regentin vnnd Lehmersdorff angelangt /                      selbige Ort / wie auch Schrackerwald / so vnder dem Ampt Marienwald gelegen /                      angezündet. Der Hertzog von Friedland hat bey jhrem Abzug auß Schlesien den                      Obristen Pechmann mit in 7000. Mann an Reuttern vnd Tragonern / jhnen                      nachgeschickt / welche mitlerweil zu Landsberg vberkommen / vnd den Dänischen                      biß gen Grentzin vnd Friedenburg nachgesetzet. Alda es zu einem Treffen kommen /                      in welchem erstlich das Glück sich auff der Dänischen seithen gewendet / also                      daß die Keyserische nach starckem Fechtensich reteriren müssen / als jhnen aber                      bey solchem Zustand mehr Volck / vnd vnder andern in 700. Croaten zu hülff                      kommen / hat sich das Spiel verkehret / vnd sind der Dänischen viel erschlagen /                      die vbrige zertrennet vnd in die Flucht gejagt worden / daß der eine Theil hie /                      der ander dort hinauß sich gewendet. Vnd weil die Bawren / vmb daß sie zuvor                      schlechte Freundstück von jhnen empfangen / auch sehr vber sie erbittert gewesen                      / haben sie die Flüchtige allenthalben niderschiessen vnnd schlagen helffen.                      Zehen Compagnyen haben sich in einen Wald salvirt / daselbs sie Quartier erlangt                      / vnd sich vnder die Keyserische Regimenter vnderstellen lassen. Der Obriste ist                      mit wenigen noch darvon kommen / vngeachtet jhm beneben den Bawern die                      Keyserische starck nachgesetzet. Der Obriste Pechmann ist stracks im ersten                      Treffen geschossen worden / daß er wenig stunden hernach gestorben. Vnd solcher                      gestalt ist die starcke Weymarische Armee in Schlesien / so eine zeitlang                      selbiger Orthen zimblich glücklichen Progreß gethan / theils vmb Kosel / Troppaw                      vnnd Jägerndorff / theils in der Marck von den Keyserischen gäntzlich ruinirt /                      vnd viel Fähnlein erobert / welche bald darauff nach Wien gebracht vnd daselbs                      J. Keys. May. praesentirt worden.</p>
          <p>Von der Churfürstlichen Zusammenkunfft vnd Collegialtag zu Mülhausen / ist zuvor                      etwas anregung geschehen. Derselbige hat im Weinmonat seinen Fortgang bekommen /                      vnnd haben solchem nicht allein die Churfürsten zum theil in eigener Person /                      zum theil durch Gesandten: sondern auch andere / so bey solcher Zusammenkunfft                      etwas zuverrichten gehabt / vnnd benantlichen nachfolgende beygewohnet: Erstlich                      wegen der Keyserl. Majest. Peter Heinrich von Stralendorff Freyherr / vnd Herr                      Reinhard von Walmerod: darnach beyde Churfürsten / Mayntz vnnd Sachsen in                      person: von wegen deß Churfürsten von Trier der Thumbprobst / Landthoffmeister /                      Cantzler / Johan Caspar von der Leyen Amptman zu Münster: wegen Chur-Bayern Paul                      Andreas Freyherr zu Wolckenstein / Maximilian Kurtz Freyherr / D. Johann                      Beringer / D. Martin Beyer: wegen deß Churfürsten von Cölln / der Bischoff zu                      Oßnabrück / der Herr von Crichingen / der Herr von Fürstenberg / D. Dürrhoffen:                      wegen Chur Brandenburg Graff Adam von Schwartzenburg / Sigismund von Götzen / D.                      Peter Fritz: wegen deß Königs in Franckreich Graff von Marcheville: wegen deß                      Ertzstiffts Magdenburg D. Johan Timeus Cantzler: wegen deß Ertzstiffts Bremen                      Gottlieb von Hagen: wegen deß Stiffts Halberstatt Henrich von Steinbergen /                      Henrich Jordan Cantzler: wegen deß Hertzogen von Braunschweig / D. Arnold                      Engelbrecht Cantzler / D. Jacobus Lampadius / Tilo Burckhard von Malmhaden / D.                          Daniel
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[1113/1256] vnd Pack jhnen verbleiben solte. Darbey auch versprochen worden / die zu Cosel eingeflehnete Herren Stands Güter vnd Adeliche Frawenzimmer ohne schaden handzuhaben vnd zuschützen. Nach einnemung der Statt Cosel haben die Keyserische sich für Troppaw gemacht / dieselbe Statt mit einer ernstlichen Belägerung angegriffen / vnd den 14. Julij viel Fewerkugeln hinein geworffen / welche angangen vnnd 5. gantze Stund lang gebronnen / also daß in 40. Häuser sampt einer Pfarrkirchen in die Aschen geleget worden: welches weil auch der mangel an Brod vnd Wasser / so die Keyserische abgegraben / darzu kommen / so viel auß gerichtet / daß die Dänische Besatzung den 30. dieses sich mit Accord ergeben / vnd sind mit jhren Seitenwehren abgezogen / davon sich aber viel bey den Friedländischen vndergestellet. Vnd auff solche weiß sind die Dänische auß gantz Schlesien vertrieben worden / vnd solches Land wider in deß Keysers Gewalt köm̃en. Troppaw von den Keyserischen eingenommen. Demnach inmittels Hertzog Adolff von Holstein / so bey diesem Wesen dem Keyser gedienet / mit seinem Regiment zu Roß vnd Fuß / welches in Pommern marchiren sollen / den 23. Julij bey Landsberg angelangt / ist auch zugleich die Dänische bey Kosel gelegene Reutterey vnder dem Obsten Baudiß hinder Rosenberg zu Schürecken ankommen. Als solches die Holsteinische gewahr worden / haben sie derselben Ankunfft nicht erwarten wollen / sondern eylend auffgebrochen / vnd jhren weg gegen Pitschen genommen: aber die Dänische sind jhnen auff dem Fuß nachgeeylet / vnd die Holsteinische / als sie hinder Puschen vber den Damm gerücket / vnd zu Diette / Echewitz vnd Lübrunnen jhr quartier genommen / vnversehens vberfallen / ein zimbliche Anzahl nidergemacht / vnd die Dörffer in Brand gesteckt. Ein Theil der Dänischen hat sich in dessen für Pitschen gemacht / sich für Keyserische auß geben vnd hinein begehrt. Welches zwar von den Inwohnern abgeschlagen / aber doch den Officirern Quartier zu geben verwilliget worden. Als nun die Thor geöffnet / ist alsbald der helle Hauff hernach getrungen / sich deß Stättleins bemächtiget / dasselbe außgeplündert / vnd weil viel vom Adel jhre Sachen hinein geflehnet / gute Beuthen bekommen. Keyserische von den Dänischen geschlagen. Darauff sind die Dänische auff Sberin in Polen vber die Wartekommen / von dar sie sich vber die Nette begeben wollen / weil aber der Brandenburgische Obriste Kracht daselbs die Päß verlegt / haben sie sich auff Lehmen gewendet / allda das Stättlein vnd Schloß geplündert / 5. Stück Geschütz mitgenommen / vnd also in der Marck bey Regentin vnnd Lehmersdorff angelangt / selbige Ort / wie auch Schrackerwald / so vnder dem Ampt Marienwald gelegen / angezündet. Der Hertzog von Friedland hat bey jhrem Abzug auß Schlesien den Obristen Pechmann mit in 7000. Mann an Reuttern vnd Tragonern / jhnen nachgeschickt / welche mitlerweil zu Landsberg vberkommen / vnd den Dänischen biß gen Grentzin vnd Friedenburg nachgesetzet. Alda es zu einem Treffen kommen / in welchem erstlich das Glück sich auff der Dänischen seithen gewendet / also daß die Keyserische nach starckem Fechtensich reteriren müssen / als jhnen aber bey solchem Zustand mehr Volck / vnd vnder andern in 700. Croaten zu hülff kommen / hat sich das Spiel verkehret / vnd sind der Dänischen viel erschlagen / die vbrige zertrennet vnd in die Flucht gejagt worden / daß der eine Theil hie / der ander dort hinauß sich gewendet. Vnd weil die Bawren / vmb daß sie zuvor schlechte Freundstück von jhnen empfangen / auch sehr vber sie erbittert gewesen / haben sie die Flüchtige allenthalben niderschiessen vnnd schlagen helffen. Zehen Compagnyen haben sich in einen Wald salvirt / daselbs sie Quartier erlangt / vnd sich vnder die Keyserische Regimenter vnderstellen lassen. Der Obriste ist mit wenigen noch darvon kommen / vngeachtet jhm beneben den Bawern die Keyserische starck nachgesetzet. Der Obriste Pechmann ist stracks im ersten Treffen geschossen worden / daß er wenig stunden hernach gestorben. Vnd solcher gestalt ist die starcke Weymarische Armee in Schlesien / so eine zeitlang selbiger Orthen zimblich glücklichen Progreß gethan / theils vmb Kosel / Troppaw vnnd Jägerndorff / theils in der Marck von den Keyserischen gäntzlich ruinirt / vnd viel Fähnlein erobert / welche bald darauff nach Wien gebracht vnd daselbs J. Keys. May. praesentirt worden. Treffen der Keyserischen vnd Dänischen in der Marck. Von der Churfürstlichen Zusammenkunfft vnd Collegialtag zu Mülhausen / ist zuvor etwas anregung geschehen. Derselbige hat im Weinmonat seinen Fortgang bekommen / vnnd haben solchem nicht allein die Churfürsten zum theil in eigener Person / zum theil durch Gesandten: sondern auch andere / so bey solcher Zusammenkunfft etwas zuverrichten gehabt / vnnd benantlichen nachfolgende beygewohnet: Erstlich wegen der Keyserl. Majest. Peter Heinrich von Stralendorff Freyherr / vnd Herr Reinhard von Walmerod: darnach beyde Churfürsten / Mayntz vnnd Sachsen in person: von wegen deß Churfürsten von Trier der Thumbprobst / Landthoffmeister / Cantzler / Johan Caspar von der Leyen Amptman zu Münster: wegen Chur-Bayern Paul Andreas Freyherr zu Wolckenstein / Maximilian Kurtz Freyherr / D. Johann Beringer / D. Martin Beyer: wegen deß Churfürsten von Cölln / der Bischoff zu Oßnabrück / der Herr von Crichingen / der Herr von Fürstenberg / D. Dürrhoffen: wegen Chur Brandenburg Graff Adam von Schwartzenburg / Sigismund von Götzen / D. Peter Fritz: wegen deß Königs in Franckreich Graff von Marcheville: wegen deß Ertzstiffts Magdenburg D. Johan Timeus Cantzler: wegen deß Ertzstiffts Bremen Gottlieb von Hagen: wegen deß Stiffts Halberstatt Henrich von Steinbergen / Henrich Jordan Cantzler: wegen deß Hertzogen von Braunschweig / D. Arnold Engelbrecht Cantzler / D. Jacobus Lampadius / Tilo Burckhard von Malmhaden / D. Daniel

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Anmerkungen zur Transkription:

  • Das zweispaltige Layout wurde bei Transkription und Auszeichnung des Textes nicht berücksichtigt.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 1113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/1256>, abgerufen am 26.06.2024.