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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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vnd darüber ein weiteren Bericht von mir Allergnädigst erfordern / weil meinem Ertz Stifft an dieser Sachen angedeuter massen hoch Vnheil / in dessen Conservation vnd Wolfahrt gelegen / bin ich Allervnderthänigst Erbieten / in der Person / da es von nöthen / Ewer Keyserl. Majest. solche außführliche vnd gründliche Information zu thun / daß verhoffentlich dieselbe meine gerechte Sach / augenscheinlich erschienen / vnd mir die liebe / Gott wolgefällige Iustitiam administriren werden.

Daran erweisen Ewer Keyserliche Majest. der heylsamen Justitz einen gerechten Beystand / mir vnd meinem Ertz Stiffe ein sonderbare hohe Keyserliche Gnade / die ich mit meinen ohne das Pflichtschuldigen Diensten zu beschuldigen willig / etc.

Absterben deß Hertzogen in Pomern. Den 16. Februarij starb zu Wolgast Hertzog Philips Julius in Pommern / dessen Leichnam den 6. Maij daselbst mit gewöhnlichen Solennitäten Fürstlich zur Erden bestattet worden: Durch welchen tödlichen Hintritt die Succession vnd Regierung in Pommern auff Hertzog Bogislaum / als einigen Herrn deß gantzen Lands / gefallen.

Zweyer Marggraven von Brandenburg. Den 4. Martij / deß Nachts vmb 12. Vhrn / ist Marggraff Joachim Sigismund von Brandenburg / deß Churfürsten Bruder / so Meister zu Sonnenberg gewesen / auß dieser Welt abgeschieden: Wie dann auch nicht lang hernacher / nemlich den 7. diß / Marggraff Joachim Ernst von Brandenburg zu Anspach (so bey der Vnion General gewesen) plötzlich gestorben.

Printz Moritzen von Vranien. Auff S. Georgen Tag / den 23. April. hat Printz Morits von Vranien / nachdem er etliche Wochen mit grosser Leibsschwachheit behafftet / vnd sein Alter auff 58. sein Gubernament in den Vereinigten Niderlanden aber auff 41. Jahr gebracht / ins Grafen Haag deß Abends vmb 6. Vhr diese Welt gesegnet. Er ist wegen seines hohen Verstandes / Kriegs Erfahrenheit / vnd daß er durch seine dapffere Thaten den Landen grossen Nutzen geschafft / sehr beklagt worden. Den Tag vor seinem Absterben hat er noch ein Schreiben an seinen Bruder Printz Henrich Friderichen dictirt vnd vnterschrieben / jhm / als seinem Successorn / alle Sachen / vnd sonderlich die reformirte Religion in fleissige Obacht zunehmen / zum höchsten recommandirt / sonsten auch im vbrigen alles weißlich vnd verständiglich disponirt / sonderlich den Armen / vnd sonsten ad pios usus ein ansehenlichs vertestirt. Der Leichnam ist am 25. diß / eröffnet / balsamirt / vnd in einem Damasten Nacht Peltz auff ein Betth / daß er von männiglich können gesehen werden / gelegt worden. Die Leichbegängnuß ist erst im October geschehen / da der Leichnam auß dem Haag gen Delfft geführet / vnd daselbsten mit prächtigen Ceremonien zur Erdt bestattet worden. Stracks nach seinem Ableiben haben die Staten jhre Deputirte zu Printz Henrich Friderichen abgefertigt / vnd jhm die völlige Commission / als Statthaltern vnd Gubernatorn der Vereinigten Niderlanden auffgetragen / vnd das gewöhnliche Jurament ablegen lassen.

Was der weise Heyd Solon sagt / daß niemand vor seinem End könne für glückselig gehalten werden / das erfande sich in diesem Jahr auch an dem Herrn von Kessel: derselbe war ein Zeit lang Gubernator zu Heußden gewesen / vnd vnlängst zu einem Grafen von Horn gemacht worden: nachdem jhn nun das Glück hoch erhaben / vnd biß daher in allen Sachen sich sehr günstig vnd geneigt gegen jhm erzeigt / hat er in diesem Jahr sein Leben vnglücklich geendet. Dann als sein Schwester zu Bommel gestorben / vnd allda sollen begraben werden / ist er dahin gezogen / der Leichbegängnuß beyzuwohnen: wie er nun daselbst ankommen / haben jhm die Bürger vnd Innwohner / als einem fürnehmen Herrn / Ehr erzeigen wöllen / vnd bey seinem Einritt jhn mit Salve Schüssen empfangen. Aber es gieng mit schlechten Frewden ab / dannweil etliche scharpff geladen / vnd im Loßbrennen wo sie hin zielten nit Achtung gaben / ward der gute Herr von einem Schuß also getroffen / daß er baldt darauff gestorben. Graff Moritz hatte bey seinen Lebzeiten an dergleichen Ehrenschüssen kein sonderliches Gefallen / vnd wolte allzeit / man solte dieselbe nicht eher thun / als wann er schon fürüber passirt / dieweil er sie lieber von hinden hören / als fornen hero etwan ein schädliches Pillulein empfangen wolte. Welches allen grossen Herren eine Warnung seyn solte / daß sie sich bey dergleichen Ehren: vnd Salve Schüssen / dadurch offtmals die Feinde / jhnen das Liecht außzublasen / Vrsach nehmen / wol fürsehen / vnd nicht gar zu viel trawen.

Graff Otto Herman von Styrumb stirbt. Sonst ist auch vmb diese Zeit Graff Herman Otto von Styrumb / welchen der Printz von Vranien zum Capitain vber sein Leibguardj gemacht / zu Heußden mit Todt abgangen / auch daselbst in Gegenwart Printz Henrich Friderichs / vnnd der meisten Kriegsobristen / die vom Läger / welchs dazumalen zu Wallwyck / vnd in der langen Straß war / dahin kommen / zur Erden bestattet worden.

Wie auch Graff Enno von Ost-Frießland. Ingleichem hat die Graffschafft Ost Frießland / welche kurtz zuvor bey Einlägerung deß Mannsfeldischen Kriegsvolcks viel Beschwerden außgestanden / jetzt aber sich wider etwas zuerholen angefangen / jhren Herrn den Graff Enno verlohren / welcher zu Lier sein Leben beschlossen. Ihme ist in der Regierung sein Sohn / Graff Rudolff Christian gefolgt.

Wunderliche Witterung dieses Jahrs. Es ist in diesem Jahr ein wunderlicheWitterung gewesen: Dann nachdem neben den grossen Sturmwindender vergangne Winter / insonderheit der Jenner / mit gelindem vnd warmem Wetter sich fast vngewöhnlich erzeiget / vnd dahero das Blumenwerck / so sonsten im Mertz vnd Aprillen zu floriren pflegt / in gemeltem Monat sich herfür gethan / auch die Mandel: vnd andere Bäume viel zu frühe mit der Blüt sich erzeigt / haben solche bey ankommender Kälte im Hornung Schaden gelitten / vnd erfroren. Hingegen ist der Sommer gantz Winterisch / vnd im Monat Junio an etlichen Orten kälter als im Februario gewesen / gestalt dann im Anfang desselben Monats im Haag in Holland ein so grosser Hagel gefallen / dergleichen den gantzen Winter vber nicht gesehen worden.

Ingleichem hat es den 4. diß zu Amsterdam also gehagelt / daß die Gassen darvon bedeckt gewest. Im folgenden Monat hat es erschröckliche Vn-

vnd darüber ein weiteren Bericht von mir Allergnädigst erfordern / weil meinem Ertz Stifft an dieser Sachen angedeuter massen hoch Vnheil / in dessen Conservation vnd Wolfahrt gelegen / bin ich Allervnderthänigst Erbieten / in der Person / da es von nöthen / Ewer Keyserl. Majest. solche außführliche vnd gründliche Information zu thun / daß verhoffentlich dieselbe meine gerechte Sach / augenscheinlich erschienen / vnd mir die liebe / Gott wolgefällige Iustitiam administriren werden.

Daran erweisen Ewer Keyserliche Majest. der heylsamen Justitz einen gerechten Beystand / mir vnd meinem Ertz Stiffe ein sonderbare hohe Keyserliche Gnade / die ich mit meinẽ ohne das Pflichtschuldigen Diensten zu beschuldigen willig / etc.

Absterben deß Hertzogẽ in Pomern. Den 16. Februarij starb zu Wolgast Hertzog Philips Julius in Pom̃ern / dessen Leichnam den 6. Maij daselbst mit gewöhnlichen Solennitäten Fürstlich zur Erden bestattet worden: Durch welchen tödlichen Hintritt die Succession vñ Regierung in Pommern auff Hertzog Bogislaum / als einigen Herrn deß gantzen Lands / gefallen.

Zweyer Marggraven von Brandenburg. Den 4. Martij / deß Nachts vmb 12. Vhrn / ist Marggraff Joachim Sigismund von Brandenburg / deß Churfürstẽ Bruder / so Meister zu Sonnenberg gewesen / auß dieser Welt abgeschieden: Wie dann auch nicht lang hernacher / nemlich den 7. diß / Marggraff Joachim Ernst von Brandenburg zu Anspach (so bey der Vnion General gewesen) plötzlich gestorben.

Printz Moritzen von Vranien. Auff S. Georgen Tag / den 23. April. hat Printz Morits von Vranien / nachdem er etliche Wochen mit grosser Leibsschwachheit behafftet / vnd sein Alter auff 58. sein Gubernament in den Vereinigten Niderlanden aber auff 41. Jahr gebracht / ins Grafen Haag deß Abends vmb 6. Vhr diese Welt gesegnet. Er ist wegen seines hohen Verstandes / Kriegs Erfahrenheit / vnd daß er durch seine dapffere Thaten den Landen grossen Nutzen geschafft / sehr beklagt worden. Den Tag vor seinem Absterben hat er noch ein Schreiben an seinen Bruder Printz Henrich Friderichẽ dictirt vnd vnterschrieben / jhm / als seinem Successorn / alle Sachen / vnd sonderlich die reformirte Religion in fleissige Obacht zunehmen / zum höchsten recommandirt / sonsten auch im vbrigen alles weißlich vnd verständiglich disponirt / sonderlich den Armen / vnd sonsten ad pios usus ein ansehenlichs vertestirt. Der Leichnam ist am 25. diß / eröffnet / balsamirt / vñ in einem Damasten Nacht Peltz auff ein Betth / daß er von männiglich können gesehen werden / gelegt wordẽ. Die Leichbegängnuß ist erst im October geschehẽ / da der Leichnam auß dem Haag gen Delfft geführet / vnd daselbsten mit prächtigen Ceremonien zur Erdt bestattet worden. Stracks nach seinem Ableiben haben die Staten jhre Deputirte zu Printz Henrich Friderichen abgefertigt / vnd jhm die völlige Commission / als Statthaltern vñ Gubernatorn der Vereinigten Niderlanden auffgetragen / vnd das gewöhnliche Jurament ablegen lassen.

Was der weise Heyd Solon sagt / daß niemand vor seinem End könne für glückselig gehaltẽ werden / das erfande sich in diesem Jahr auch an dem Herrn von Kessel: derselbe war ein Zeit lang Gubernator zu Heußden gewesen / vnd vnlängst zu einem Grafen von Horn gemacht wordẽ: nachdem jhn nun das Glück hoch erhaben / vnd biß daher in allen Sachen sich sehr günstig vnd geneigt gegen jhm erzeigt / hat er in diesem Jahr sein Leben vnglücklich geendet. Dann als sein Schwester zu Bommel gestorben / vnd allda sollen begrabẽ werden / ist er dahin gezogen / der Leichbegängnuß beyzuwohnen: wie er nun daselbst ankommen / haben jhm die Bürger vnd Innwohner / als einem fürnehmen Herrn / Ehr erzeigen wöllen / vnd bey seinem Einritt jhn mit Salve Schüssen empfangẽ. Aber es gieng mit schlechten Frewdẽ ab / dannweil etliche scharpff geladen / vnd im Loßbrennen wo sie hin zielten nit Achtung gaben / ward der gute Herr von einem Schuß also getroffen / daß er baldt darauff gestorben. Graff Moritz hatte bey seinen Lebzeiten an dergleichen Ehrenschüssen kein sonderliches Gefallen / vnd wolte allzeit / man solte dieselbe nicht eher thun / als wann er schon fürüber passirt / dieweil er sie lieber von hinden hören / als fornen hero etwan ein schädliches Pillulein empfangen wolte. Welches allen grossen Herren eine Warnung seyn solte / daß sie sich bey dergleichen Ehren: vnd Salve Schüssen / dadurch offtmals die Feinde / jhnen das Liecht außzublasen / Vrsach nehmen / wol fürsehen / vnd nicht gar zu viel trawen.

Graff Otto Herman von Styrumb stirbt. Sonst ist auch vmb diese Zeit Graff Herman Otto von Styrumb / welchen der Printz von Vranien zum Capitain vber sein Leibguardj gemacht / zu Heußden mit Todt abgangen / auch daselbst in Gegenwart Printz Henrich Friderichs / vnnd der meisten Kriegsobristen / die vom Läger / welchs dazumalen zu Wallwyck / vnd in der langen Straß war / dahin kommen / zur Erden bestattet worden.

Wie auch Graff Enno von Ost-Frießland. Ingleichem hat die Graffschafft Ost Frießlãd / welche kurtz zuvor bey Einlägerung deß Mannsfeldischen Kriegsvolcks viel Beschwerden außgestanden / jetzt aber sich wider etwas zuerholen angefangen / jhren Herrn den Graff Enno verlohren / welcher zu Lier sein Leben beschlossen. Ihme ist in der Regierung sein Sohn / Graff Rudolff Christian gefolgt.

Wunderliche Witterung dieses Jahrs. Es ist in diesem Jahr ein wunderlicheWitterung gewesen: Dann nachdem neben den grossen Sturmwindender vergangne Winter / insonderheit der Jenner / mit gelindem vnd warmem Wetter sich fast vngewöhnlich erzeiget / vnd dahero das Blumenwerck / so sonstẽ im Mertz vnd Aprillen zu floriren pflegt / in gemeltem Monat sich herfür gethan / auch die Mandel: vnd andere Bäume viel zu frühe mit der Blüt sich erzeigt / haben solche bey ankommender Kälte im Hornung Schaden gelitten / vnd erfroren. Hingegen ist der Sommer gantz Winterisch / vnd im Monat Junio an etlichen Orten kälter als im Februario gewesen / gestalt dann im Anfang desselben Monats im Haag in Holland ein so grosser Hagel gefallẽ / dergleichẽ den gantzen Winter vber nicht gesehen worden.

Ingleichem hat es den 4. diß zu Amsterdam also gehagelt / daß die Gassen darvon bedeckt gewest. Im folgenden Monat hat es erschröckliche Vn-

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          <p>Daran erweisen Ewer Keyserliche Majest. der heylsamen Justitz einen gerechten                      Beystand / mir vnd meinem Ertz Stiffe ein sonderbare hohe Keyserliche Gnade /                      die ich mit meine&#x0303; ohne das Pflichtschuldigen Diensten zu beschuldigen willig /                      etc.</p>
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          <p><note place="left">Zweyer Marggraven von Brandenburg.</note> Den 4. Martij                      / deß Nachts vmb 12. Vhrn / ist Marggraff Joachim Sigismund von Brandenburg /                      deß Churfürste&#x0303; Bruder / so Meister zu Sonnenberg gewesen / auß dieser Welt                      abgeschieden: Wie dann auch nicht lang hernacher / nemlich den 7. diß /                      Marggraff Joachim Ernst von Brandenburg zu Anspach (so bey der Vnion General                      gewesen) plötzlich gestorben.</p>
          <p><note place="left">Printz Moritzen von Vranien.</note> Auff S. Georgen Tag                      / den 23. April. hat Printz Morits von Vranien / nachdem er etliche Wochen mit                      grosser Leibsschwachheit behafftet / vnd sein Alter auff 58. sein Gubernament in                      den Vereinigten Niderlanden aber auff 41. Jahr gebracht / ins Grafen Haag deß                      Abends vmb 6. Vhr diese Welt gesegnet. Er ist wegen seines hohen Verstandes /                      Kriegs Erfahrenheit / vnd daß er durch seine dapffere Thaten den Landen grossen                      Nutzen geschafft / sehr beklagt worden. Den Tag vor seinem Absterben hat er noch                      ein Schreiben an seinen Bruder Printz Henrich Frideriche&#x0303; dictirt vnd                      vnterschrieben / jhm / als seinem Successorn / alle Sachen / vnd sonderlich die                      reformirte Religion in fleissige Obacht zunehmen / zum höchsten recommandirt /                      sonsten auch im vbrigen alles weißlich vnd verständiglich disponirt / sonderlich                      den Armen / vnd sonsten ad pios usus ein ansehenlichs vertestirt. Der Leichnam                      ist am 25. diß / eröffnet / balsamirt / vn&#x0303; in einem Damasten                      Nacht Peltz auff ein Betth / daß er von männiglich können gesehen werden /                      gelegt worde&#x0303;. Die Leichbegängnuß ist erst im October geschehe&#x0303; / da der Leichnam                      auß dem Haag gen Delfft geführet / vnd daselbsten mit prächtigen Ceremonien zur                      Erdt bestattet worden. Stracks nach seinem Ableiben haben die Staten jhre                      Deputirte zu Printz Henrich Friderichen abgefertigt / vnd jhm die völlige                      Commission / als Statthaltern vn&#x0303; Gubernatorn der Vereinigten                      Niderlanden auffgetragen / vnd das gewöhnliche Jurament ablegen lassen.</p>
          <p>Was der weise Heyd Solon sagt / daß niemand vor seinem End könne für glückselig                      gehalte&#x0303; werden / das erfande sich in diesem Jahr auch an dem Herrn von Kessel:                      derselbe war ein Zeit lang Gubernator zu Heußden gewesen / vnd vnlängst zu einem                      Grafen von Horn gemacht worde&#x0303;: nachdem jhn nun das Glück hoch erhaben / vnd biß                      daher in allen Sachen sich sehr günstig vnd geneigt gegen jhm erzeigt / hat er                      in diesem Jahr sein Leben vnglücklich geendet. Dann als sein Schwester zu Bommel                      gestorben / vnd allda sollen begrabe&#x0303; werden / ist er dahin gezogen / der                      Leichbegängnuß beyzuwohnen: wie er nun daselbst ankommen / haben jhm die Bürger                      vnd Innwohner / als einem fürnehmen Herrn / Ehr erzeigen wöllen / vnd bey seinem                      Einritt jhn mit Salve Schüssen empfange&#x0303;. Aber es gieng mit schlechten Frewde&#x0303; ab                      / dannweil etliche scharpff geladen / vnd im Loßbrennen wo sie hin zielten nit                      Achtung gaben / ward der gute Herr von einem Schuß also getroffen / daß er baldt                      darauff gestorben. Graff Moritz hatte bey seinen Lebzeiten an dergleichen                      Ehrenschüssen kein sonderliches Gefallen / vnd wolte allzeit / man solte                      dieselbe nicht eher thun / als wann er schon fürüber passirt / dieweil er sie                      lieber von hinden hören / als fornen hero etwan ein schädliches Pillulein                      empfangen wolte. Welches allen grossen Herren eine Warnung seyn solte / daß sie                      sich bey dergleichen Ehren: vnd Salve Schüssen / dadurch offtmals die Feinde /                      jhnen das Liecht außzublasen / Vrsach nehmen / wol fürsehen / vnd nicht gar zu                      viel trawen.</p>
          <p><note place="right">Graff Otto Herman von Styrumb stirbt.</note> Sonst ist                      auch vmb diese Zeit Graff Herman Otto von Styrumb / welchen der Printz von                      Vranien zum Capitain vber sein Leibguardj gemacht / zu Heußden mit Todt abgangen                      / auch daselbst in Gegenwart Printz Henrich Friderichs / vnnd der meisten                      Kriegsobristen / die vom Läger / welchs dazumalen zu Wallwyck / vnd in der                      langen Straß war / dahin kommen / zur Erden bestattet worden.</p>
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          <p><note place="right">Wunderliche Witterung dieses Jahrs.</note> Es ist in                      diesem Jahr ein wunderlicheWitterung gewesen: Dann nachdem neben den grossen                      Sturmwindender vergangne Winter / insonderheit der Jenner / mit gelindem vnd                      warmem Wetter sich fast vngewöhnlich erzeiget / vnd dahero das Blumenwerck / so                      sonste&#x0303; im Mertz vnd Aprillen zu floriren pflegt / in gemeltem Monat sich herfür                      gethan / auch die Mandel: vnd andere Bäume viel zu frühe mit der Blüt sich                      erzeigt / haben solche bey ankommender Kälte im Hornung Schaden gelitten / vnd                      erfroren. Hingegen ist der Sommer gantz Winterisch / vnd im Monat Junio an                      etlichen Orten kälter als im Februario gewesen / gestalt dann im Anfang                      desselben Monats im Haag in Holland ein so grosser Hagel gefalle&#x0303; / dergleiche&#x0303;                      den gantzen Winter vber nicht gesehen worden.</p>
          <p>Ingleichem hat es den 4. diß zu Amsterdam also gehagelt / daß die Gassen darvon                      bedeckt gewest. Im folgenden Monat hat es erschröckliche Vn-
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[999/1126] vnd darüber ein weiteren Bericht von mir Allergnädigst erfordern / weil meinem Ertz Stifft an dieser Sachen angedeuter massen hoch Vnheil / in dessen Conservation vnd Wolfahrt gelegen / bin ich Allervnderthänigst Erbieten / in der Person / da es von nöthen / Ewer Keyserl. Majest. solche außführliche vnd gründliche Information zu thun / daß verhoffentlich dieselbe meine gerechte Sach / augenscheinlich erschienen / vnd mir die liebe / Gott wolgefällige Iustitiam administriren werden. Daran erweisen Ewer Keyserliche Majest. der heylsamen Justitz einen gerechten Beystand / mir vnd meinem Ertz Stiffe ein sonderbare hohe Keyserliche Gnade / die ich mit meinẽ ohne das Pflichtschuldigen Diensten zu beschuldigen willig / etc. Den 16. Februarij starb zu Wolgast Hertzog Philips Julius in Pom̃ern / dessen Leichnam den 6. Maij daselbst mit gewöhnlichen Solennitäten Fürstlich zur Erden bestattet worden: Durch welchen tödlichen Hintritt die Succession vñ Regierung in Pommern auff Hertzog Bogislaum / als einigen Herrn deß gantzen Lands / gefallen. Absterben deß Hertzogẽ in Pomern. Den 4. Martij / deß Nachts vmb 12. Vhrn / ist Marggraff Joachim Sigismund von Brandenburg / deß Churfürstẽ Bruder / so Meister zu Sonnenberg gewesen / auß dieser Welt abgeschieden: Wie dann auch nicht lang hernacher / nemlich den 7. diß / Marggraff Joachim Ernst von Brandenburg zu Anspach (so bey der Vnion General gewesen) plötzlich gestorben. Zweyer Marggraven von Brandenburg. Auff S. Georgen Tag / den 23. April. hat Printz Morits von Vranien / nachdem er etliche Wochen mit grosser Leibsschwachheit behafftet / vnd sein Alter auff 58. sein Gubernament in den Vereinigten Niderlanden aber auff 41. Jahr gebracht / ins Grafen Haag deß Abends vmb 6. Vhr diese Welt gesegnet. Er ist wegen seines hohen Verstandes / Kriegs Erfahrenheit / vnd daß er durch seine dapffere Thaten den Landen grossen Nutzen geschafft / sehr beklagt worden. Den Tag vor seinem Absterben hat er noch ein Schreiben an seinen Bruder Printz Henrich Friderichẽ dictirt vnd vnterschrieben / jhm / als seinem Successorn / alle Sachen / vnd sonderlich die reformirte Religion in fleissige Obacht zunehmen / zum höchsten recommandirt / sonsten auch im vbrigen alles weißlich vnd verständiglich disponirt / sonderlich den Armen / vnd sonsten ad pios usus ein ansehenlichs vertestirt. Der Leichnam ist am 25. diß / eröffnet / balsamirt / vñ in einem Damasten Nacht Peltz auff ein Betth / daß er von männiglich können gesehen werden / gelegt wordẽ. Die Leichbegängnuß ist erst im October geschehẽ / da der Leichnam auß dem Haag gen Delfft geführet / vnd daselbsten mit prächtigen Ceremonien zur Erdt bestattet worden. Stracks nach seinem Ableiben haben die Staten jhre Deputirte zu Printz Henrich Friderichen abgefertigt / vnd jhm die völlige Commission / als Statthaltern vñ Gubernatorn der Vereinigten Niderlanden auffgetragen / vnd das gewöhnliche Jurament ablegen lassen. Printz Moritzen von Vranien. Was der weise Heyd Solon sagt / daß niemand vor seinem End könne für glückselig gehaltẽ werden / das erfande sich in diesem Jahr auch an dem Herrn von Kessel: derselbe war ein Zeit lang Gubernator zu Heußden gewesen / vnd vnlängst zu einem Grafen von Horn gemacht wordẽ: nachdem jhn nun das Glück hoch erhaben / vnd biß daher in allen Sachen sich sehr günstig vnd geneigt gegen jhm erzeigt / hat er in diesem Jahr sein Leben vnglücklich geendet. Dann als sein Schwester zu Bommel gestorben / vnd allda sollen begrabẽ werden / ist er dahin gezogen / der Leichbegängnuß beyzuwohnen: wie er nun daselbst ankommen / haben jhm die Bürger vnd Innwohner / als einem fürnehmen Herrn / Ehr erzeigen wöllen / vnd bey seinem Einritt jhn mit Salve Schüssen empfangẽ. Aber es gieng mit schlechten Frewdẽ ab / dannweil etliche scharpff geladen / vnd im Loßbrennen wo sie hin zielten nit Achtung gaben / ward der gute Herr von einem Schuß also getroffen / daß er baldt darauff gestorben. Graff Moritz hatte bey seinen Lebzeiten an dergleichen Ehrenschüssen kein sonderliches Gefallen / vnd wolte allzeit / man solte dieselbe nicht eher thun / als wann er schon fürüber passirt / dieweil er sie lieber von hinden hören / als fornen hero etwan ein schädliches Pillulein empfangen wolte. Welches allen grossen Herren eine Warnung seyn solte / daß sie sich bey dergleichen Ehren: vnd Salve Schüssen / dadurch offtmals die Feinde / jhnen das Liecht außzublasen / Vrsach nehmen / wol fürsehen / vnd nicht gar zu viel trawen. Sonst ist auch vmb diese Zeit Graff Herman Otto von Styrumb / welchen der Printz von Vranien zum Capitain vber sein Leibguardj gemacht / zu Heußden mit Todt abgangen / auch daselbst in Gegenwart Printz Henrich Friderichs / vnnd der meisten Kriegsobristen / die vom Läger / welchs dazumalen zu Wallwyck / vnd in der langen Straß war / dahin kommen / zur Erden bestattet worden. Graff Otto Herman von Styrumb stirbt. Ingleichem hat die Graffschafft Ost Frießlãd / welche kurtz zuvor bey Einlägerung deß Mannsfeldischen Kriegsvolcks viel Beschwerden außgestanden / jetzt aber sich wider etwas zuerholen angefangen / jhren Herrn den Graff Enno verlohren / welcher zu Lier sein Leben beschlossen. Ihme ist in der Regierung sein Sohn / Graff Rudolff Christian gefolgt. Wie auch Graff Enno von Ost-Frießland. Es ist in diesem Jahr ein wunderlicheWitterung gewesen: Dann nachdem neben den grossen Sturmwindender vergangne Winter / insonderheit der Jenner / mit gelindem vnd warmem Wetter sich fast vngewöhnlich erzeiget / vnd dahero das Blumenwerck / so sonstẽ im Mertz vnd Aprillen zu floriren pflegt / in gemeltem Monat sich herfür gethan / auch die Mandel: vnd andere Bäume viel zu frühe mit der Blüt sich erzeigt / haben solche bey ankommender Kälte im Hornung Schaden gelitten / vnd erfroren. Hingegen ist der Sommer gantz Winterisch / vnd im Monat Junio an etlichen Orten kälter als im Februario gewesen / gestalt dann im Anfang desselben Monats im Haag in Holland ein so grosser Hagel gefallẽ / dergleichẽ den gantzen Winter vber nicht gesehen worden. Wunderliche Witterung dieses Jahrs. Ingleichem hat es den 4. diß zu Amsterdam also gehagelt / daß die Gassen darvon bedeckt gewest. Im folgenden Monat hat es erschröckliche Vn-

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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 999. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/1126>, abgerufen am 27.11.2024.