Dach, Simon: Klag- und Trost-Reimchen Der Edlen/ viel Ehr- und Tugendreichen Fr. Barbara Michelin[n]/ Des ... Herrn Peter Schnürleins etc. hinterlassenen Witwen/ Als Sie Ihrem lieben Sohne Dem ... Knaben Georgio Das Geleit Zu seinem Rhue-Bettlein gab. Königsberg, 1644.Jn dem sich die Fr. Witwe müht/ Vnd geusst schier Blut aus jhren Augen/ Daß auch kein Spruch kein tröstlich Lied Sie auff zu richten was kan taugen/ Von Jhr wird beydes Tag vnd Nacht Mit Weh vnd Klagen zugebracht. Wo nütz' ich/ spricht sie: endlich zu? Was Hoffnung sol von mir doch werden? Nichts bessers ist vor mich/ als Rhue Empfinden in der lieben Erden Wo an des Grams vnd Kummers stat Vergessenheit die Herrschafft hat. Wo die Verwesung jhr Gezelt Jn ewiger Still hat auffgeschlagen/ Wo niemand mehr denckt an die Welt/ Vnd kennet weder Leid noch Klagen/ Wo man verbringt die lange Zeit Mit Finsternis vnd Einsamkeit. Jch
Jn dem ſich die Fr. Witwe muͤht/ Vñ geuſſt ſchier Blut aus jhren Augen/ Daß auch kein Spruch kein troͤſtlich Lied Sie auff zu richten was kan taugen/ Von Jhr wird beydes Tag vnd Nacht Mit Weh vnd Klagen zugebracht. Wo nuͤtz' ich/ ſpricht ſie: endlich zu? Was Hoffnũg ſol von mir doch werden? Nichts beſſers iſt vor mich/ als Rhue Empfinden in der lieben Erden Wo an des Grams vnd Kummers ſtat Vergeſſenheit die Herꝛſchafft hat. Wo die Verweſung jhr Gezelt Jn ewiger Still hat auffgeſchlagen/ Wo niemand mehr denckt an die Welt/ Vnd kennet weder Leid noch Klagen/ Wo man verbringt die lange Zeit Mit Finſternis vnd Einſamkeit. Jch
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Jn dem ſich die Fr. Witwe muͤht/
Vñ geuſſt ſchier Blut aus jhren Augen/
Daß auch kein Spruch kein troͤſtlich Lied
Sie auff zu richten was kan taugen/
Von Jhr wird beydes Tag vnd Nacht
Mit Weh vnd Klagen zugebracht.
Wo nuͤtz' ich/ ſpricht ſie: endlich zu?
Was Hoffnũg ſol von mir doch werden?
Nichts beſſers iſt vor mich/ als Rhue
Empfinden in der lieben Erden
Wo an des Grams vnd Kummers ſtat
Vergeſſenheit die Herꝛſchafft hat.
Wo die Verweſung jhr Gezelt
Jn ewiger Still hat auffgeſchlagen/
Wo niemand mehr denckt an die Welt/
Vnd kennet weder Leid noch Klagen/
Wo man verbringt die lange Zeit
Mit Finſternis vnd Einſamkeit.
Jch
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