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Milichius, Daniel: Concio Threnodica. Oels, 1617.

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Christl. Leich oder Thränenpredigt.
verdiensten das Himmelreich nicht erlangen noch erhalten/
aber mein HErr JEs: Christus hat dasselbige auff zweyerley
Recht/ Nemlich auß Erbschafft seines Vaters/ vnd durch
Verdienst seines Leydens. Am Ersten theyl/ als an der
Erbschafft des Vaters lest jhm der HErr Christus begnügen/
aber das ander/ welches ist das Verdienst seines Leydens/
dasselbige schencket Er mir/ vnd weil ich mir dasselbige als ein
Geschencke billich zu eygene/ Lasse ich mich nichtes anfechten
noch bekümmern.

III. So gehöret auch zu der Rechtfertigung der Braut3. Req.
Christi. Fides, der Glaube: Johan: am 3. Auff das alle/Joh: 3.
die an jhn Gläuben/ nicht verlohren werden/ sondern dasAct: 13.
Ewige leben haben. Actor: am 13. saget S. Paulus zu den
Juden: Wer an diesen gläubet/ der ist gerecht. Zun Röm: 3.
Jch sage aber von solcher Gerechtigkeit für GOtt/ die da
kmmmmet durch den Glauben an JEsum Christ/ zu allen vnd
auff alle/ die da Gläuben Rom: 10. Christus ist des GesetzesRom: 10.
Ende/ wer an den Gläubet der ist Gerecht/ dieses Kleydes
nun (wie gehöret) gedencket hin vnnd wider die Schrifft:
Der Königliche Prophet David saget in seinem 45 PsalmPsal: 45
also: Jnn deinem Schmuck gehen der Könige Töchter/ die
Braut stehet zu deiner Rechten inn eytel köstlichem Golde.
Esaiae am 61. Jch frewe mich in dem HErren/ vnd meineEsa: 61.
Seele ist frölich inn meinem Gott/ denn Er hat mich ange-
zogen mit Kleydern des Heyles/ vnnd mit dem Rock der
Gerechtigkeit gekleydet. Solches Kleydt zieret die Braut
des HErrn Christi viel schöner als Keyser/ Könige/ Fürsten/
vnd Potentaten jhre Kleyder von Sammet vnd Seyden/
von Güldenem vnnd Sylbernem stücke zieren thun/ daher
wir also singen:

Die
F ij

Chriſtl. Leich oder Thꝛaͤnenpꝛedigt.
verdienſten das Himmelreich nicht erlangen noch erhalten/
aber mein HErꝛ JEſ: Chriſtus hat daſſelbige auff zweyerley
Recht/ Nemlich auß Erbſchafft ſeines Vaters/ vnd durch
Verdienſt ſeines Leydens. Am Erſten theyl/ als an der
Erbſchafft des Vaters leſt jhm der HErꝛ Chꝛiſtus begnuͤgẽ/
aber das ander/ welches iſt das Verdienſt ſeines Leydens/
daſſelbige ſchencket Er mir/ vnd weil ich mir daſſelbige als ein
Geſchencke billich zu eygene/ Laſſe ich mich nichtes anfechten
noch bekuͤmmern.

III. So gehoͤꝛet auch zu der Rechtfertigung der Bꝛaut3. Req.
Chriſti. Fides, der Glaube: Johan: am 3. Auff das alle/Joh: 3.
die an jhn Glaͤuben/ nicht verlohren werden/ ſondern dasAct: 13.
Ewige leben haben. Actor: am 13. ſaget S. Paulus zu den
Juden: Wer an dieſen glaͤubet/ der iſt gerecht. Zun Roͤm: 3.
Jch ſage aber von ſolcher Gerechtigkeit fuͤr GOtt/ die da
km̃mmet durch den Glauben an JEſum Chriſt/ zu allen vnd
auff alle/ die da Glaͤuben Rom: 10. Chriſtus iſt des GeſetzesRom: 10.
Ende/ wer an den Glaͤubet der iſt Gerecht/ dieſes Kleydes
nun (wie gehoͤret) gedencket hin vnnd wider die Schrifft:
Der Koͤnigliche Prophet David ſaget in ſeinem 45 PſalmPſal: 45
alſo: Jnn deinem Schmuck gehen der Koͤnige Toͤchter/ die
Bꝛaut ſtehet zu deiner Rechten inn eytel koͤſtlichem Golde.
Eſaiæ am 61. Jch frewe mich in dem HErꝛen/ vnd meineEſa: 61.
Seele iſt froͤlich inn meinem Gott/ denn Er hat mich ange-
zogen mit Kleydern des Heyles/ vnnd mit dem Rock der
Gerechtigkeit gekleydet. Solches Kleydt zieret die Bꝛaut
des HErꝛn Chꝛiſti viel ſchoͤner als Keyſer/ Koͤnige/ Fuͤrſten/
vnd Potentaten jhre Kleyder von Sammet vnd Seyden/
von Guͤldenem vnnd Sylbernem ſtuͤcke zieren thun/ daher
wir alſo ſingen:

Die
F ij
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[[43]/0043] Chriſtl. Leich oder Thꝛaͤnenpꝛedigt. verdienſten das Himmelreich nicht erlangen noch erhalten/ aber mein HErꝛ JEſ: Chriſtus hat daſſelbige auff zweyerley Recht/ Nemlich auß Erbſchafft ſeines Vaters/ vnd durch Verdienſt ſeines Leydens. Am Erſten theyl/ als an der Erbſchafft des Vaters leſt jhm der HErꝛ Chꝛiſtus begnuͤgẽ/ aber das ander/ welches iſt das Verdienſt ſeines Leydens/ daſſelbige ſchencket Er mir/ vnd weil ich mir daſſelbige als ein Geſchencke billich zu eygene/ Laſſe ich mich nichtes anfechten noch bekuͤmmern. III. So gehoͤꝛet auch zu der Rechtfertigung der Bꝛaut Chriſti. Fides, der Glaube: Johan: am 3. Auff das alle/ die an jhn Glaͤuben/ nicht verlohren werden/ ſondern das Ewige leben haben. Actor: am 13. ſaget S. Paulus zu den Juden: Wer an dieſen glaͤubet/ der iſt gerecht. Zun Roͤm: 3. Jch ſage aber von ſolcher Gerechtigkeit fuͤr GOtt/ die da km̃mmet durch den Glauben an JEſum Chriſt/ zu allen vnd auff alle/ die da Glaͤuben Rom: 10. Chriſtus iſt des Geſetzes Ende/ wer an den Glaͤubet der iſt Gerecht/ dieſes Kleydes nun (wie gehoͤret) gedencket hin vnnd wider die Schrifft: Der Koͤnigliche Prophet David ſaget in ſeinem 45 Pſalm alſo: Jnn deinem Schmuck gehen der Koͤnige Toͤchter/ die Bꝛaut ſtehet zu deiner Rechten inn eytel koͤſtlichem Golde. Eſaiæ am 61. Jch frewe mich in dem HErꝛen/ vnd meine Seele iſt froͤlich inn meinem Gott/ denn Er hat mich ange- zogen mit Kleydern des Heyles/ vnnd mit dem Rock der Gerechtigkeit gekleydet. Solches Kleydt zieret die Bꝛaut des HErꝛn Chꝛiſti viel ſchoͤner als Keyſer/ Koͤnige/ Fuͤrſten/ vnd Potentaten jhre Kleyder von Sammet vnd Seyden/ von Guͤldenem vnnd Sylbernem ſtuͤcke zieren thun/ daher wir alſo ſingen: 3. Req. Joh: 3. Act: 13. Rom: 10. Pſal: 45 Eſa: 61. Die F ij

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Zitationshilfe: Milichius, Daniel: Concio Threnodica. Oels, 1617, S. [43]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/542123/43>, abgerufen am 19.04.2024.