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Milichius, Daniel: Concio Threnodica. Oels, 1617.

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Christl. Leich oder Thränenpredigt.
der Keyser/ weil es ein Sommerheisser Tag war/ nahm sein
eygen Rauttenkräntzlein vmm Häupt/ vnd warffs dem knienden
Fürsten auff den Schildt/ Dannenhero kömmets/ das die
von Sachsen mit dem Rauttenkräntzlein prangen. Also wird
auch der HERR Christus seiner lieben Braut das rechte
Rauttenkräntzlein/ vnnd die Krone der Ewigen Seligkeit
auffsetzen.

Zum vierdten/ so erzeyget sich der HErr Christus
gegen seiner Braut Vestiendo. Dann wie ein Bräutigam
seine Braut Kleydet/ also wird auch Christus seine liebe
Braut Kleyden/ mit dem rechten Kleyde der Vnschuldt/
Gerechtigktit vnd Seligkeit/ darvon vnser abgelesener Text
also saget: Vnd es war jhr gegeben sich anzuthun mit reinerApoc. 19
vnd schöner Seyden/ die Seyden aber ist die Gerechtigkeit
der Heyligen/ welche von keiner andern Gerechtigkeit zu-
verstehen ist/ als des HErrn Christi/ so Er jhr auß Gnaden
wegen seines Tewren Verdienstes schencket/ vnd welche sie
mit dem Glauben ergreiffet/ dann Christus/ wie S. Paulus1. Cor: 1.
saget/ ist vns gemacht von Gott zur Weißheit vnd zur Gerech-
tigkeit/ vnnd zur Heyligung vnnd zur Erlösung. Der alte
Kirchenlehrer Bernhardus Leget diese Worte also auß/Bernh:
serm:
22

Christus factus est nobis sapientia in praedicatione,
justitia in peccatorum absolutione, sanctificatio in
conversatione, redemptio in passione,
Das ist/ der
HErr Christus ist vns worden zur Weißheit im Predigen/
zur Gerechtigkeit in vergebung der Sünden/ zur Heyligung
im Wandel/ vnd zur Erlösung im Leyden/ dannenher inn
Gottes wort viererley Gerechtigkeit gedacht wirdt.

Die Erste ist vnnd heist Justitia concreata,4 plex
Iustitia.

Darinnen der Mensch zu Gottes Ebenbildt ist ErschaffenI. Justi-
tia.

worden
E iij

Chriſtl. Leich oder Thꝛaͤnenpꝛedigt.
der Keyſer/ weil es ein Sommerheiſſer Tag war/ nahm ſein
eygen Rauttenkraͤntzlein vm̃ Haͤupt/ vñ warffs dem kniendẽ
Fuͤrſten auff den Schildt/ Dannenhero koͤmmets/ das die
von Sachſen mit dem Rauttenkraͤntzlein pꝛangen. Alſo wird
auch der HERR Chriſtus ſeiner lieben Braut das rechte
Rauttenkraͤntzlein/ vnnd die Krone der Ewigen Seligkeit
auffſetzen.

Zum vierdten/ ſo erzeyget ſich der HErꝛ Chꝛiſtus
gegen ſeiner Braut Veſtiendo. Dann wie ein Braͤutigam
ſeine Braut Kleydet/ alſo wird auch Chriſtus ſeine liebe
Braut Kleyden/ mit dem rechten Kleyde der Vnſchuldt/
Gerechtigktit vnd Seligkeit/ darvon vnſer abgeleſener Text
alſo ſaget: Vnd es war jhr gegeben ſich anzuthun mit reinerApoc. 19
vnd ſchoͤner Seyden/ die Seyden aber iſt die Gerechtigkeit
der Heyligen/ welche von keiner andern Gerechtigkeit zu-
verſtehen iſt/ als des HErrn Chriſti/ ſo Er jhr auß Gnaden
wegen ſeines Tewren Verdienſtes ſchencket/ vnd welche ſie
mit dem Glauben ergreiffet/ dann Chriſtus/ wie S. Paulus1. Cor: 1.
ſaget/ iſt vns gemacht võ Gott zur Weißheit vñ zur Gerech-
tigkeit/ vnnd zur Heyligung vnnd zur Erloͤſung. Der alte
Kirchenlehrer Bernhardus Leget dieſe Worte alſo auß/Bernh:
ſerm:
22

Christus factus eſt nobis ſapientia in prædicatione,
juſtitia in peccatorum abſolutione, ſanctificatio in
converſatione, redemptio in paſſione,
Das iſt/ der
HErr Chriſtus iſt vns worden zur Weißheit im Predigen/
zur Gerechtigkeit in vergebung der Suͤnden/ zur Heyligung
im Wandel/ vnd zur Erloͤſung im Leyden/ dannenher inn
Gottes wort viererley Gerechtigkeit gedacht wirdt.

Die Erſte iſt vnnd heiſt Juſtitia concreata,4 plex
Iuſtitia.

Darinnen der Menſch zu Gottes Ebenbildt iſt ErſchaffenI. Juſti-
tia.

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[[37]/0037] Chriſtl. Leich oder Thꝛaͤnenpꝛedigt. der Keyſer/ weil es ein Sommerheiſſer Tag war/ nahm ſein eygen Rauttenkraͤntzlein vm̃ Haͤupt/ vñ warffs dem kniendẽ Fuͤrſten auff den Schildt/ Dannenhero koͤmmets/ das die von Sachſen mit dem Rauttenkraͤntzlein pꝛangen. Alſo wird auch der HERR Chriſtus ſeiner lieben Braut das rechte Rauttenkraͤntzlein/ vnnd die Krone der Ewigen Seligkeit auffſetzen. Zum vierdten/ ſo erzeyget ſich der HErꝛ Chꝛiſtus gegen ſeiner Braut Veſtiendo. Dann wie ein Braͤutigam ſeine Braut Kleydet/ alſo wird auch Chriſtus ſeine liebe Braut Kleyden/ mit dem rechten Kleyde der Vnſchuldt/ Gerechtigktit vnd Seligkeit/ darvon vnſer abgeleſener Text alſo ſaget: Vnd es war jhr gegeben ſich anzuthun mit reiner vnd ſchoͤner Seyden/ die Seyden aber iſt die Gerechtigkeit der Heyligen/ welche von keiner andern Gerechtigkeit zu- verſtehen iſt/ als des HErrn Chriſti/ ſo Er jhr auß Gnaden wegen ſeines Tewren Verdienſtes ſchencket/ vnd welche ſie mit dem Glauben ergreiffet/ dann Chriſtus/ wie S. Paulus ſaget/ iſt vns gemacht võ Gott zur Weißheit vñ zur Gerech- tigkeit/ vnnd zur Heyligung vnnd zur Erloͤſung. Der alte Kirchenlehrer Bernhardus Leget dieſe Worte alſo auß/ Christus factus eſt nobis ſapientia in prædicatione, juſtitia in peccatorum abſolutione, ſanctificatio in converſatione, redemptio in paſſione, Das iſt/ der HErr Chriſtus iſt vns worden zur Weißheit im Predigen/ zur Gerechtigkeit in vergebung der Suͤnden/ zur Heyligung im Wandel/ vnd zur Erloͤſung im Leyden/ dannenher inn Gottes wort viererley Gerechtigkeit gedacht wirdt. Apoc. 19 1. Cor: 1. Bernh: ſerm: 22 Die Erſte iſt vnnd heiſt Juſtitia concreata, Darinnen der Menſch zu Gottes Ebenbildt iſt Erſchaffen worden 4 plex Iuſtitia. I. Juſti- tia. E iij

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Zitationshilfe: Milichius, Daniel: Concio Threnodica. Oels, 1617, S. [37]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/542123/37>, abgerufen am 24.11.2024.