Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Römer, Daniel: Jesus! Himmels-Verlangen Stillt Seelen-Bangen. Bautzen, 1678.

Bild:
<< vorherige Seite
Stillt Seelen-Bangen.
Allein nach dir HERR JEsu CHrist
verlanget mich
Weil ich hier leb in dieser Welt auf Erden/
Allein an dich HERR JEsu CHrist
Gläub ich
Hoffend gewiß/ der Himmel soll mir werden
Den du erworbn mit deinem Blutt
Am Creutz gestorben mir zu gutt
O du Lamm GOttes/ erhör mein sehnlich flehen
Meine Augen gen Himmel sehen.

Dieß begierige Verlangen nach dem Glauben ist so starck
vor den Ohren des Allmächtigen GOttes/ daß er dasselbe eigent-
lich und genau höret. Das Verlangen der Elenden hörestuPs. 10, 17.
HERR/ ihr Hertz ist gewiß/ daß dein Ohr drauff mercket/
saget König David. Jst ein Wunder seltzames GOttes Hören/
da der Wunder-GOTT nicht allein das grosse Geschrey/ das
Winseln/ das Aechzen/ das Schreien und Heulen der betenden und
gläubigen Kinder GOttes höret/ sondern auch das Weinen/ jaPs. 6, 9.
ehe sie ruffen/ höret Er schon/ das tieffe und in dem Hertzen annochPs. 65, 24.
wallendes und vergrabenes Verlangen. Deus non solum
preces indicativas, verum etiam optativas audit
saget der
Seel. Herr Lutherus: Der Heilige GOTT höret nicht allein
die ansugende/ sondern auch die Verlangende Gebethe. Von
dem Wundermann GOttes Mose lesen wir/ daß da er mit dem
Volck Jsrael an das rothe Meer war ankommen/ da er den ver-
folgenden Pharao mit seinem gantzen Egyptischen Heer hatte er-
blicket/ und sie darbey alle für Furcht versincken wolten/ ihm dann
der Allmächtige GOtt also habe zugeruffen: Was schreiest duExod. 14,
10, 15.

zu
D 3
Stillt Seelen-Bangen.
Allein nach dir HERR JEſu CHriſt
verlanget mich
Weil ich hier leb in dieſer Welt auf Erden/
Allein an dich HERR JEſu CHriſt
Glaͤub ich
Hoffend gewiß/ der Himmel ſoll mir werden
Den du erworbn mit deinem Blutt
Am Creutz geſtorben mir zu gutt
O du Lamm GOttes/ erhoͤr mein ſehnlich flehen
Meine Augen gen Himmel ſehen.

Dieß begierige Verlangen nach dem Glauben iſt ſo ſtarck
vor den Ohren des Allmaͤchtigen GOttes/ daß er daſſelbe eigent-
lich und genau hoͤret. Das Verlangen der Elenden hoͤreſtuPſ. 10, 17.
HERR/ ihr Hertz iſt gewiß/ daß dein Ohr drauff mercket/
ſaget König David. Jſt ein Wunder ſeltzames GOttes Hoͤren/
da der Wunder-GOTT nicht allein das groſſe Geſchrey/ das
Winſeln/ das Aechzen/ das Schreien und Heulen der betenden und
glaͤubigen Kinder GOttes hoͤret/ ſondern auch das Weinen/ jaPſ. 6, 9.
ehe ſie ruffen/ hoͤret Er ſchon/ das tieffe und in dem Hertzen añochPſ. 65, 24.
wallendes und vergrabenes Verlangen. Deus non ſolum
preces indicativas, verum etiam optativas audit
ſaget der
Seel. Herr Lutherus: Der Heilige GOTT hoͤret nicht allein
die anſugende/ ſondern auch die Verlangende Gebethe. Von
dem Wundermann GOttes Moſe leſen wir/ daß da er mit dem
Volck Jſrael an das rothe Meer war ankommen/ da er den ver-
folgenden Pharao mit ſeinem gantzen Egyptiſchen Heer hatte er-
blicket/ und ſie darbey alle fuͤr Furcht verſincken wolten/ ihm dann
der Allmaͤchtige GOtt alſo habe zugeruffen: Was ſchreieſt duExod. 14,
10, 15.

zu
D 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <pb facs="#f0029" n="[29]"/>
          <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#b">Stillt Seelen-Bangen.</hi> </fw><lb/>
          <lg type="poem">
            <l> <hi rendition="#fr">Allein nach dir HERR JE&#x017F;u CHri&#x017F;t</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">verlanget mich</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Weil ich hier leb in die&#x017F;er Welt auf Erden/</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Allein an dich HERR JE&#x017F;u CHri&#x017F;t</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Gla&#x0364;ub ich</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Hoffend gewiß/ der Himmel &#x017F;oll mir werden</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Den du erworbn mit deinem Blutt</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Am Creutz ge&#x017F;torben mir zu gutt</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">O du Lamm GOttes/ erho&#x0364;r mein &#x017F;ehnlich flehen</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Meine Augen gen Himmel &#x017F;ehen.</hi> </l>
          </lg><lb/>
          <p>Dieß begierige Verlangen nach dem Glauben i&#x017F;t &#x017F;o &#x017F;tarck<lb/>
vor den Ohren des Allma&#x0364;chtigen GOttes/ daß er da&#x017F;&#x017F;elbe eigent-<lb/>
lich und genau ho&#x0364;ret. <hi rendition="#fr">Das Verlangen der Elenden ho&#x0364;re&#x017F;tu</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">P&#x017F;.</hi> 10, 17.</note><lb/><hi rendition="#fr">HERR/ ihr Hertz i&#x017F;t gewiß/ daß dein Ohr drauff mercket/</hi><lb/>
&#x017F;aget König David. J&#x017F;t ein Wunder &#x017F;eltzames GOttes Ho&#x0364;ren/<lb/>
da der Wunder-GOTT nicht allein das gro&#x017F;&#x017F;e Ge&#x017F;chrey/ das<lb/>
Win&#x017F;eln/ das Aechzen/ das Schreien und Heulen der betenden und<lb/>
gla&#x0364;ubigen Kinder GOttes ho&#x0364;ret/ &#x017F;ondern <hi rendition="#fr">auch das Weinen/ ja</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">P&#x017F;.</hi> 6, 9.</note><lb/><hi rendition="#fr">ehe &#x017F;ie ruffen/ ho&#x0364;ret Er &#x017F;chon/</hi> das tieffe und in dem Hertzen an&#x0303;och<note place="right"><hi rendition="#aq">P&#x017F;.</hi> 65, 24.</note><lb/>
wallendes und vergrabenes Verlangen. <hi rendition="#aq">Deus non &#x017F;olum<lb/>
preces indicativas, verum etiam optativas audit</hi> &#x017F;aget der<lb/>
Seel. Herr <hi rendition="#aq">Lutherus:</hi> Der Heilige GOTT ho&#x0364;ret nicht allein<lb/>
die an&#x017F;ugende/ &#x017F;ondern auch die Verlangende Gebethe. Von<lb/>
dem Wundermann GOttes Mo&#x017F;e le&#x017F;en wir/ daß da er mit dem<lb/>
Volck J&#x017F;rael an das rothe Meer war ankommen/ da er den ver-<lb/>
folgenden Pharao mit &#x017F;einem gantzen Egypti&#x017F;chen Heer hatte er-<lb/>
blicket/ und &#x017F;ie darbey alle fu&#x0364;r Furcht ver&#x017F;incken wolten/ ihm dann<lb/>
der Allma&#x0364;chtige GOtt al&#x017F;o habe zugeruffen: <hi rendition="#fr">Was &#x017F;chreie&#x017F;t du</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Exod.</hi> 14,<lb/>
10, 15.</note><lb/>
<fw type="sig" place="bottom">D 3</fw><fw type="catch" place="bottom"><hi rendition="#fr">zu</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[29]/0029] Stillt Seelen-Bangen. Allein nach dir HERR JEſu CHriſt verlanget mich Weil ich hier leb in dieſer Welt auf Erden/ Allein an dich HERR JEſu CHriſt Glaͤub ich Hoffend gewiß/ der Himmel ſoll mir werden Den du erworbn mit deinem Blutt Am Creutz geſtorben mir zu gutt O du Lamm GOttes/ erhoͤr mein ſehnlich flehen Meine Augen gen Himmel ſehen. Dieß begierige Verlangen nach dem Glauben iſt ſo ſtarck vor den Ohren des Allmaͤchtigen GOttes/ daß er daſſelbe eigent- lich und genau hoͤret. Das Verlangen der Elenden hoͤreſtu HERR/ ihr Hertz iſt gewiß/ daß dein Ohr drauff mercket/ ſaget König David. Jſt ein Wunder ſeltzames GOttes Hoͤren/ da der Wunder-GOTT nicht allein das groſſe Geſchrey/ das Winſeln/ das Aechzen/ das Schreien und Heulen der betenden und glaͤubigen Kinder GOttes hoͤret/ ſondern auch das Weinen/ ja ehe ſie ruffen/ hoͤret Er ſchon/ das tieffe und in dem Hertzen añoch wallendes und vergrabenes Verlangen. Deus non ſolum preces indicativas, verum etiam optativas audit ſaget der Seel. Herr Lutherus: Der Heilige GOTT hoͤret nicht allein die anſugende/ ſondern auch die Verlangende Gebethe. Von dem Wundermann GOttes Moſe leſen wir/ daß da er mit dem Volck Jſrael an das rothe Meer war ankommen/ da er den ver- folgenden Pharao mit ſeinem gantzen Egyptiſchen Heer hatte er- blicket/ und ſie darbey alle fuͤr Furcht verſincken wolten/ ihm dann der Allmaͤchtige GOtt alſo habe zugeruffen: Was ſchreieſt du zu Pſ. 10, 17. Pſ. 6, 9. Pſ. 65, 24. Exod. 14, 10, 15. D 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/542013
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/542013/29
Zitationshilfe: Römer, Daniel: Jesus! Himmels-Verlangen Stillt Seelen-Bangen. Bautzen, 1678, S. [29]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/542013/29>, abgerufen am 24.11.2024.