Freitag, Christoph: Todes Trutz in Gottes Schutz. Oels, 1652.Ehrenzeugnüß. Non est virfortis & strenuus, qvi laboren fugit: ve- rum ubi crescit illi animus, ipsa rerum difficulta- te. Sen:ersten Tage des angehenden 1608. Jahres/ seine erst Pre- digt ablegte/ fand er allda alle Hände voller Arbeit. Es ward aber solche seine Treue/ Mühe/ Fleiß und hoch- Er hätte aber bald in dem andern Jahr auß dieser Müh- deratam
Ehrenzeugnuͤß. Non eſt virfortis & ſtrenuus, qvi laborẽ fugit: ve- rùm ubi creſcit illi animus, ipsâ rerum difficulta- te. Sen:erſten Tage des angehenden 1608. Jahres/ ſeine erſt Pre- digt ablegte/ fand er allda alle Haͤnde voller Arbeit. Es ward aber ſolche ſeine Treue/ Muͤhe/ Fleiß und hoch- Er haͤtte aber bald in dem andern Jahr auß dieſer Muͤh- deratam
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Ehrenzeugnuͤß.
erſten Tage des angehenden 1608. Jahres/ ſeine erſt Pre-
digt ablegte/ fand er allda alle Haͤnde voller Arbeit.
Non eſt vir
fortis &
ſtrenuus,
qvi laborẽ
fugit: ve-
rùm ubi
creſcit illi
animus,
ipsâ rerum
difficulta-
te. Sen:
Es ward aber ſolche ſeine Treue/ Muͤhe/ Fleiß und hoch-
ſchwere Arbeit mit ſchlechtem Danck angenommen/ am
wenigſten aber von denen die es am erſten haͤtten ſollen er-
kennen/ und Patroni der Kirchen waren/ vermeinten/ er
waͤre ſolche bey nahe unmenſchliche Arbeit/ auch mit ſo groſ-
ſer Gefahr/ wie er denn einmal in einem inficirten Hauſe
5. Perſonen daheime communicirete/ die alle 5. bald
nach der Communion weggeſtorben/ und der Gloͤckner
darzu/ der mit ihm war/ zu thun ſchuldig/ auch darumb/
weil die Strigaw ſein Vaterland waͤre/ und man ihn fuͤr
andern dahin vociret haͤtte. Muſte alſo in der that erfah-
ren/ was der oberſte Prediger Koͤnig geſagt hat: Non eſt
Propheta inhonoratus niſi in patriâ ſuâ, & inter co
gnatos. Das iſt; Ein Prophet gilt nirgend weniger/
denn im Vaterland/ und daheime bey den Seinen.
Matth. 13.
ꝟ. 57.
Marc. 6_
ꝟ. 4.
Er haͤtte aber bald in dem andern Jahr auß dieſer Muͤh-
ſeeligkeit ſich koͤnnen loß wircken. Denn es kam in eige-
ner Perſon zu ihm der WolEdle/ und Geſtrenge Herr
Wolff Ditrich von Roynaw/ auff Gulaw und Teichenaw
der Fuͤrſtenthuͤmer Schweidnitz und Jauer Landesbeſtal-
ter/ offerirte ihm die Vocation zu der damals beruͤhmten
Dorff-Stelle der Kirchen zu Wirben/ eine kleine Meilwe-
ges von der Schweidnitz gelegen/ und hielt inſtaͤndig an/ er
wolte ſich dahin beſtellen laſſen. Herr Hyllerus aber dach-
te/ Vocationes ſæpè ſunt tentationes, entſchuldigte ſich
auffs beſte und zierlichſte/ und bleib in vocatione, qvâ vo
catuserat; Biß er nicht lange darnach eine anſehliche Vo
cation zum Jauer bekam/ die er acceptirete/ und daruͤber
der Rath zur Strigaw dermaſſen irritiret, und ad immo
deratam
1. Cor. 7.
ꝟ 20.
Cœleſtis
_ra qvos
premit mi
ſeros facit,
Humana
_ullos Sen:
_ragœd.
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