Andreä, Jacob: Ein Christliche Predig. Tübingen, 1564.Predig über der Leich/ kan es nicht erkennen/ dann er würdt von Geist-lichen sachen gefragt. Dieweil wir denn von Natur alle blindt Vnd wiewol von dem allein weitleüffig in Der erst ist/ wölchen der Son Gottes in der de
Pꝛedig über der Leich/ kan es nicht erkennen/ dann er würdt von Geiſt-lichen ſachen gefragt. Dieweil wir denn von Natur alle blindt Vnd wiewol von dem allein weitleüffig in Der erſt iſt/ woͤlchen der Son Gottes in der de
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Pꝛedig über der Leich/
kan es nicht erkennen/ dann er würdt von Geiſt-
lichen ſachen gefragt.
Dieweil wir denn von Natur alle blindt
ſeyen/ vnnd Gott nicht erkennen/ hatt Gott ſei-
nen Son geſandt/ woͤlcher das Liecht iſt/ das
im Finſternuß ſcheinet/ der in des Vatters ſchoß
iſt/ der hatt es vns verkündiget/ woͤlcher nicht
allein in den Tagen ſeiner Menſchwerdung/
ſonder auch zůuoꝛ durch die Patriarchen vnnd
Pꝛopheten/ vnnd hernach durch die Apoſtel/
vns den willen ſeines Vatters deütlich/ klar/
hell/ vnd nach aller notturfft/ ſo vil wir in diſer
Welt zů vnſerm ewigen heil wiſſen ſollen/ gnuͤg-
ſam gelehꝛet hat.
Joan. I. viij.
Chꝛiſtus der eini
ge wegweiſer
ins ewig le-
ben.
Joan. xv.
ij. Tim. iij.
Actoꝛ. xx.
Vnd wiewol von dem allein weitleüffig in
den Buͤchern des Alten vñ Newen Teſtaments
gehandlet/ ſo mag es doch in wenig/ nemlich in
drey Poſten oder Artickel wol begriffen/ vnd ge
ſtellet werden/ auff woͤlchen das gantze heil vn-
ſerer Seelen berůwet.
Drey Artickel
oder Jtem eins
jeden Chꝛiſten
rechnung.
Der erſt iſt/ woͤlchen der Son Gottes in der
H. Schꝛifft lehꝛet/ das wir nicht allein die ge-
bott Gottes mit ſündtlichen wercken übertret-
ten/ ſonder auch alle von dem erſten Menſchen
an in Sünden empfangen vnd geboꝛen/ vñ von
natur Kinder des zoꝛns/ der vngnaden Gottes/
vnd der ewigen verdam̃nuß/ ja durch die Sün-
de
Der erſte Jtem/
iſt rechte erkant-
nuß der Sün-
den.
Gen. iij.
Pſalm. lj.
Joan. iij.
Epheſ. ij.
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