Leyser, Polycarp: Leichpredigt/ Aus dem Sprüchlein Syrachs. Leipzig, 1620.Christliche Leichpredigt. das gantze Menschliche Geschlecht ergangen/Du bist Erden/ vnd solt zur Erden wer- den: Darumb sagt die Epistel an die Hebreer am 9. Cap. Es sey dem Menschen gesetzt ein- mal zu sterben. GOtt hat dieses decret vnd Satz gemacht/ kein Mensch kan es vber schrei- ten/ das ist der Weg alles Fleisches/ Josu. 23. Sind gleich zwey lebendig in Himmel abgefo- dert/ so sind es doch singularia, vnd dienen zu vergewisserung des ewigen Lebens. Jns ge- mein aber/ hat keiner kein Privilegium, wir sterben alle. 2. Horae incertitudinem, Das ob wol der hawet C iij
Chriſtliche Leichpredigt. das gantze Menſchliche Geſchlecht ergangen/Du biſt Erden/ vnd ſolt zur Erden wer- den: Darumb ſagt die Epiſtel an die Hebreer am 9. Cap. Es ſey dem Menſchen geſetzt ein- mal zu ſterben. GOtt hat dieſes decret vnd Satz gemacht/ kein Menſch kan es vber ſchrei- ten/ das iſt der Weg alles Fleiſches/ Joſu. 23. Sind gleich zwey lebendig in Himmel abgefo- dert/ ſo ſind es doch ſingularia, vnd dienen zu vergewiſſerung des ewigen Lebens. Jns ge- mein aber/ hat keiner kein Privilegium, wir ſterben alle. 2. Horæ incertitudinem, Das ob wol der hawet C iij
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Chriſtliche Leichpredigt.
das gantze Menſchliche Geſchlecht ergangen/
Du biſt Erden/ vnd ſolt zur Erden wer-
den: Darumb ſagt die Epiſtel an die Hebreer
am 9. Cap. Es ſey dem Menſchen geſetzt ein-
mal zu ſterben. GOtt hat dieſes decret vnd
Satz gemacht/ kein Menſch kan es vber ſchrei-
ten/ das iſt der Weg alles Fleiſches/ Joſu. 23.
Sind gleich zwey lebendig in Himmel abgefo-
dert/ ſo ſind es doch ſingularia, vnd dienen zu
vergewiſſerung des ewigen Lebens. Jns ge-
mein aber/ hat keiner kein Privilegium, wir
ſterben alle.
2. Horæ incertitudinem, Das ob wol der
Todt gewiß iſt/ ſo iſt doch die Zeit vnd Stun-
de des Todes vngewiß/ Darumb ſaget der al-
te Kirchenlehrer Bernhardus: Mors ſeni in ja-
nuis, inveni in inſidiis, der Todt wartet Jun-
gen vnd Alten auff den Dienſt: Den Alten
ſtehet er in der Thuͤr/ ſie ſehen an jhrem Leibe/
daß der Todt jhnen nahe ſeyn muß: Die jun-
gen aber meynen/ weil ſie ſtarck vnd geſundt
ſeyn/ ſo ſey der Todt noch ferne/ aber er lau-
ret heimlich auff ſie/ vnd ehe ſie ſichs verſehen/
iſt er mit ſeiner Senſen hinter jhnen her/ vnd
hawet
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