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Rehefeldt, Tobias: Mori lucrum. Leipzig, 1615.

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Christliche
EXPOSITIO LOCI.

Die Heiden
haben auch
in diesem
argument
sich etwas
vnterfangen
sed frustra
ES haben zwar G. die Weisen Heyden
sich gar hefftig bemühet/ vnnd den Sachen
nachgedacht/ wie man doch den Sawren Vn-
freundlichen Anblick des Todes vertragen vnd
vberwinden möge. Vnd haben auch zum Theil jhre Scripta
darwider gerichtet vnd angestellet/ wie sie denn die Philoso-
phiam mortis meditationem/
eine Betrachtung des Tod-
tes intituliret vnd genennet haben. Aber weil diese Leute des
Wegweisers Göttliches Worts gemangelt haben/ so wil es
mit jhrem Trost den Stich nicht halten/ inmassen solches
auch ein blinder an der Wand greiffen kan.

Stoici.Als wenn die Stoici die apatheian gelehret haben/ vnd alle
Welt bereden wollen/ es were nur eine blosse Einbildung/ daß
Sterben wehe thete/ drumb wenn man sich nur nicht so läp-
pisch stellete/ so würden sich gar bald alle Schmertzen des
Todes verlieren. Das ist nun eine lautere Thorheit vnd Narr-
heit/ ja wenn die Menschen Stöcke vnd Klötzer/ oder Kiesel-
steine weren/ so möchte man vns solches vielleicht bereden
können.

EpicuraeiDie Epicuraei haben gesagt/ man solle es alles verach-
ten/ was einem zu wider sey/ vnd wenn der Todt einen Men-
schen anfasse/ so solle man seiner noch darzu spotten/ vnd dem
Tode einen Münch stechen/ alsdann würde einem sterben gar
sanfft vnd wol thun. Aber Oder auch elenden Kunst! Agag der
Agag
1. Sam. 15
Amalekiter König 1. Sam. 15. c. wolte dasselbe auch practici-
ren/
darumb als Er jetzt solte seinen Hals darstrecken vnd sich
darnieder hawen lassen/ da gieng Er trotzig hinzu vnd sprach:
Also mus man des todes bitterkeit vertreiben. O hette man sol-

len
Chriſtliche
EXPOSITIO LOCI.

Die Heiden
haben auch
in dieſem
argument
ſich etwas
vnterfangen
ſed fruſtra
ES haben zwar G. die Weiſen Heyden
ſich gar hefftig bemuͤhet/ vnnd den Sachen
nachgedacht/ wie man doch den Sawren Vn-
freundlichen Anblick des Todes vertragen vnd
vberwinden moͤge. Vnd haben auch zum Theil jhre Scripta
darwider gerichtet vnd angeſtellet/ wie ſie denn die Philoſo-
phiam mortis meditationem/
eine Betrachtung des Tod-
tes intituliret vnd genennet haben. Aber weil dieſe Leute des
Wegweiſers Goͤttliches Worts gemangelt haben/ ſo wil es
mit jhrem Troſt den Stich nicht halten/ inmaſſen ſolches
auch ein blinder an der Wand greiffen kan.

Stoici.Als wenn die Stoici die ἀϖαθειαν gelehret haben/ vnd alle
Welt bereden wollen/ es were nur eine bloſſe Einbildung/ daß
Sterben wehe thete/ drumb wenn man ſich nur nicht ſo laͤp-
piſch ſtellete/ ſo wuͤrden ſich gar bald alle Schmertzen des
Todes verlieren. Das iſt nun eine lautere Thorheit vnd Narr-
heit/ ja wenn die Menſchen Stoͤcke vnd Kloͤtzer/ oder Kieſel-
ſteine weren/ ſo moͤchte man vns ſolches vielleicht bereden
koͤnnen.

EpicuræiDie Epicuræi haben geſagt/ man ſolle es alles verach-
ten/ was einem zu wider ſey/ vnd wenn der Todt einen Men-
ſchen anfaſſe/ ſo ſolle man ſeiner noch darzu ſpotten/ vnd dem
Tode einen Muͤnch ſtechen/ alsdann wuͤrde einem ſterben gar
ſanfft vnd wol thun. Aber Oder auch elenden Kunſt! Agag der
Agag
1. Sam. 15
Amalekiter Koͤnig 1. Sam. 15. c. wolte daſſelbe auch practici-
ren/
darumb als Er jetzt ſolte ſeinen Hals darſtrecken vnd ſich
darnieder hawen laſſen/ da gieng Er trotzig hinzu vnd ſprach:
Alſo mus man des todes bitterkeit vertreiben. O hette man ſol-

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Zitationshilfe: Rehefeldt, Tobias: Mori lucrum. Leipzig, 1615. , S. [8]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523844/8>, abgerufen am 24.11.2024.