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Steinbach, Georg: LeichPredigt Bey der Christlichen Begrebnüs. Liegnitz, 1603.

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etwas versehen/ wie er jhr etlich mal dis zeugnüs
rühmlich gegeben hat. Was er aber in den 52. Jah-
ren seines ministerii für müseligkeit vnd wiederwer-
tigkeit ausgestanden habe: Das kan ein jeder fro-
mer Christ/ vnd sonderlich ein Diener Göttliches
worts wol erachten/ wenn er bedenckt vnd siehet/ wie
spinnefeind der Teufel treuen eiferigen Predigern
sey/ vnd wie sauer die welt mit jhrem halsstarrigen
vnbusfertigem wesen/ ja mit feindschafft/ schmach
vnd lesterung jhnen das leben machet/ da bleibt es
nicht aussen was der Prophet sagt: Oderunt corri-Amos. 5.
pientem in porta, Jtem/ Eum qui multos docet
multa pati necesse est.
Sonderlich aber seind jhmEccl. 1.
etliche Gottlose Pfarrkinder/ vnd mutwillige Pau-
ren allhier/ Ja auch etliche der seinigen/ den er als
ein Vater alle trew vnd freundschafft erzeiget/ vnd
offte gedienet/ eine geraume zeit daher sehr wieder-
wertig vnd auffsetzig gewesen/ vnd jhm in seinem ho-
hen alter alles hertzeleid zugefüget/ die jhm doch bil-
lich tröstlich hetten sollen sein.    Wie ichs etlich mal
nicht allein aus seiner vielfaltigen schmertzlichen
wehklage/ sondern auch aus gepflogener vnterhan-
dlung wol gehöret vnd erfahren habe/ welche war-
lich wie zubesorgen/ zu seinem vnverhofften todes-
fahl nicht wenig vrsach mögen gegeben haben/ sinte-
mal er jhm solchen bösen danck vnd vntrewe zumal
hoch zu hertzen steigen lassen/ vnd haben die so sich
schuldig wissen vnd jetzo in der Kirchen sein/ wol vr-
sache Gott vmb verzeihung zu bitten/ etc.

Was schlieslich betriefft seine kranckheit vndExitus
Vitae.

seligen abschied/ so ist zu wissen/ das jhm gar nichts
vnvorsehens begegnet/ sintemal er schon ein lange

zeit
F

etwas verſehen/ wie er jhr etlich mal dis zeugnuͤs
ruͤhmlich gegeben hat. Was er aber in den 52. Jah-
ren ſeines miniſterii fuͤr muͤſeligkeit vnd wiederwer-
tigkeit ausgeſtanden habe: Das kan ein jeder fro-
mer Chriſt/ vnd ſonderlich ein Diener Goͤttliches
worts wol erachten/ wenn er bedenckt vnd ſiehet/ wie
ſpinnefeind der Teufel treuen eiferigen Predigern
ſey/ vnd wie ſauer die welt mit jhrem halsſtarrigen
vnbusfertigem weſen/ ja mit feindſchafft/ ſchmach
vnd leſterung jhnen das leben machet/ da bleibt es
nicht auſſen was der Prophet ſagt: Oderunt corri-Amos. 5.
pientem in porta, Jtem/ Eum qui multos docet
multa pati neceſſe eſt.
Sonderlich aber ſeind jhmEccl. 1.
etliche Gottloſe Pfarrkinder/ vnd mutwillige Pau-
ren allhier/ Ja auch etliche der ſeinigen/ den er als
ein Vater alle trew vnd freundſchafft erzeiget/ vnd
offte gedienet/ eine geraume zeit daher ſehr wieder-
wertig vnd auffſetzig geweſen/ vnd jhm in ſeinem ho-
hen alter alles hertzeleid zugefuͤget/ die jhm doch bil-
lich troͤſtlich hetten ſollen ſein.    Wie ichs etlich mal
nicht allein aus ſeiner vielfaltigen ſchmertzlichen
wehklage/ ſondern auch aus gepflogener vnterhan-
dlung wol gehoͤret vnd erfahren habe/ welche war-
lich wie zubeſorgen/ zu ſeinem vnverhofften todes-
fahl nicht wenig vrſach moͤgen gegeben haben/ ſinte-
mal er jhm ſolchen boͤſen danck vnd vntrewe zumal
hoch zu hertzen ſteigen laſſen/ vnd haben die ſo ſich
ſchuldig wiſſen vnd jetzo in der Kirchen ſein/ wol vr-
ſache Gott vmb verzeihung zu bitten/ ꝛc.

Was ſchlieslich betriefft ſeine kranckheit vndExitus
Vitæ.

ſeligen abſchied/ ſo iſt zu wiſſen/ das jhm gar nichts
vnvorſehens begegnet/ ſintemal er ſchon ein lange

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[[41]/0041] etwas verſehen/ wie er jhr etlich mal dis zeugnuͤs ruͤhmlich gegeben hat. Was er aber in den 52. Jah- ren ſeines miniſterii fuͤr muͤſeligkeit vnd wiederwer- tigkeit ausgeſtanden habe: Das kan ein jeder fro- mer Chriſt/ vnd ſonderlich ein Diener Goͤttliches worts wol erachten/ wenn er bedenckt vnd ſiehet/ wie ſpinnefeind der Teufel treuen eiferigen Predigern ſey/ vnd wie ſauer die welt mit jhrem halsſtarrigen vnbusfertigem weſen/ ja mit feindſchafft/ ſchmach vnd leſterung jhnen das leben machet/ da bleibt es nicht auſſen was der Prophet ſagt: Oderunt corri- pientem in porta, Jtem/ Eum qui multos docet multa pati neceſſe eſt. Sonderlich aber ſeind jhm etliche Gottloſe Pfarrkinder/ vnd mutwillige Pau- ren allhier/ Ja auch etliche der ſeinigen/ den er als ein Vater alle trew vnd freundſchafft erzeiget/ vnd offte gedienet/ eine geraume zeit daher ſehr wieder- wertig vnd auffſetzig geweſen/ vnd jhm in ſeinem ho- hen alter alles hertzeleid zugefuͤget/ die jhm doch bil- lich troͤſtlich hetten ſollen ſein. Wie ichs etlich mal nicht allein aus ſeiner vielfaltigen ſchmertzlichen wehklage/ ſondern auch aus gepflogener vnterhan- dlung wol gehoͤret vnd erfahren habe/ welche war- lich wie zubeſorgen/ zu ſeinem vnverhofften todes- fahl nicht wenig vrſach moͤgen gegeben haben/ ſinte- mal er jhm ſolchen boͤſen danck vnd vntrewe zumal hoch zu hertzen ſteigen laſſen/ vnd haben die ſo ſich ſchuldig wiſſen vnd jetzo in der Kirchen ſein/ wol vr- ſache Gott vmb verzeihung zu bitten/ ꝛc. Amos. 5. Eccl. 1. Was ſchlieslich betriefft ſeine kranckheit vnd ſeligen abſchied/ ſo iſt zu wiſſen/ das jhm gar nichts vnvorſehens begegnet/ ſintemal er ſchon ein lange zeit Exitus Vitæ. F

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Zitationshilfe: Steinbach, Georg: LeichPredigt Bey der Christlichen Begrebnüs. Liegnitz, 1603, S. [41]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523023/41>, abgerufen am 27.11.2024.