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Brombach, Nicolaus: Ein Christliche Leichpredig. Basel, 1610.

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sondern auch der Hoffnung des ewigen Lebens/ vnd der
Forcht Gottes.

Derohalben/ gleich wie alle anderen sünden von Gott
hertiglich gestrafft werden/ so wirdt der Herr gewißlich
auch die/ welche in sicherheit dahin leben/ nicht vbergehen.
Mat. 12. 43.
Luc. 11. v.

24. 25. 26.
Daher sagt Christus/ daß der jehnige/ so einmal vom
Satan erlediget worden/ aber hernach in sicherheit da-
hin lebt/ alß ob er sich vor keinem feind mehr zu beförch-
ten hette/ leichtlich könne hindergangen/ vnd das ver-
lohrne schloß ohn alle arbeit wider einbekommen/ her-
naher besser befestiget/ oder auch dermassen verterbet vnd
verwüstet werden/ daß jhm Gott solcher scheutzlichen
Sap. 1. 45.
Matt. 5. 8.
Heb.
12. 14.
wohnung nicht mehr begere. Dann in einer boßhafftigen
vnd vnreinen seel wohnet die weißheit vnd der H. Geist
nicht. Vnd die eines vnreinen hertzens sind/ können Gott
2. Pet. 2. v.
20. 21.
nicht schawen. Dann solche regieret der vnreine geist/ so
alles vnreinigt vnd besudlet/ vnd auß einem bösen Men-
schen noch einen ärgeren machet. Darumb so sie ent-
flohen waren dem vnflath der Welt/ durch die erkanntnuß
des Herren vnd Heilands Jesu Christi/ werden aber wi-
derumb in dieselbige geflochten vnd vberwunden/ weil sie
also sicher dahin leben/ so ist mit jhnen das letste ärger
worden dann das erste. Dann es were jhnen besser/ daß sie
den weg der wahrheit nie erkennt hetten/ dann daß sie jhn
erkennt/ vnd sich wider abkehren von dem heiligen gebott/
das jhnen gegeben ist. Derowegen es auch nicht gnug ist/
einmal fliehen das jehnig/ was vns zu fliehen gebotten/
sonder man muß auch wol zusehen/ daß man jmmerdar
wache/ vnd könne die gifftigen pfeil des Satans auß-
schlagen/ auff daß dieses vns nicht fürgeworffen werde/
2. Pet. 2. 22das man lißt beym H. Apostel Petro: Der Hund frisset
wider was er gespeyet hat: vnd/ die Saw weltzet sich nach

der

ſondern auch der Hoffnung des ewigen Lebens/ vnd der
Forcht Gottes.

Derohalben/ gleich wie alle anderen ſuͤnden von Gott
hertiglich geſtrafft werden/ ſo wirdt der Herꝛ gewißlich
auch die/ welche in ſicherheit dahin lebẽ/ nicht vbergehen.
Mat. 12. 43.
Luc. 11. v.

24. 25. 26.
Daher ſagt Chriſtus/ daß der jehnige/ ſo einmal vom
Satan erlediget worden/ aber hernach in ſicherheit da-
hin lebt/ alß ob er ſich vor keinem feind mehr zu befoͤrch-
ten hette/ leichtlich koͤnne hindergangen/ vnd das ver-
lohrne ſchloß ohn alle arbeit wider einbekommen/ her-
naher beſſer befeſtiget/ oder auch dermaſſen verterbet vnd
verwuͤſtet werden/ daß jhm Gott ſolcher ſcheutzlichen
Sap. 1. 45.
Matt. 5. 8.
Heb.
12. 14.
wohnung nicht mehr begere. Dañ in einer boßhafftigen
vnd vnreinen ſeel wohnet die weißheit vnd der H. Geiſt
nicht. Vnd die eines vnreinen hertzens ſind/ koͤñen Gott
2. Pet. 2. v.
20. 21.
nicht ſchawen. Dann ſolche regieret der vnreine geiſt/ ſo
alles vnreinigt vnd beſudlet/ vnd auß einem boͤſen Men-
ſchen noch einen aͤrgeren machet. Darumb ſo ſie ent-
flohen waren dem vnflath der Welt/ durch die erkañtnuß
des Herꝛen vnd Heilands Jeſu Chriſti/ werden aber wi-
derumb in dieſelbige geflochten vnd vberwunden/ weil ſie
alſo ſicher dahin leben/ ſo iſt mit jhnen das letſte aͤrger
worden dañ das erſte. Dann es were jhnen beſſer/ daß ſie
den weg der wahrheit nie erkeñt hetten/ dann daß ſie jhn
erkeñt/ vnd ſich wider abkehren von dem heiligen gebott/
das jhnen gegeben iſt. Derowegẽ es auch nicht gnug iſt/
einmal fliehen das jehnig/ was vns zu fliehen gebotten/
ſonder man muß auch wol zuſehen/ daß man jmmerdar
wache/ vnd koͤnne die gifftigen pfeil des Satans auß-
ſchlagen/ auff daß dieſes vns nicht fuͤrgeworffen werde/
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[12/0012] ſondern auch der Hoffnung des ewigen Lebens/ vnd der Forcht Gottes. Derohalben/ gleich wie alle anderen ſuͤnden von Gott hertiglich geſtrafft werden/ ſo wirdt der Herꝛ gewißlich auch die/ welche in ſicherheit dahin lebẽ/ nicht vbergehen. Daher ſagt Chriſtus/ daß der jehnige/ ſo einmal vom Satan erlediget worden/ aber hernach in ſicherheit da- hin lebt/ alß ob er ſich vor keinem feind mehr zu befoͤrch- ten hette/ leichtlich koͤnne hindergangen/ vnd das ver- lohrne ſchloß ohn alle arbeit wider einbekommen/ her- naher beſſer befeſtiget/ oder auch dermaſſen verterbet vnd verwuͤſtet werden/ daß jhm Gott ſolcher ſcheutzlichen wohnung nicht mehr begere. Dañ in einer boßhafftigen vnd vnreinen ſeel wohnet die weißheit vnd der H. Geiſt nicht. Vnd die eines vnreinen hertzens ſind/ koͤñen Gott nicht ſchawen. Dann ſolche regieret der vnreine geiſt/ ſo alles vnreinigt vnd beſudlet/ vnd auß einem boͤſen Men- ſchen noch einen aͤrgeren machet. Darumb ſo ſie ent- flohen waren dem vnflath der Welt/ durch die erkañtnuß des Herꝛen vnd Heilands Jeſu Chriſti/ werden aber wi- derumb in dieſelbige geflochten vnd vberwunden/ weil ſie alſo ſicher dahin leben/ ſo iſt mit jhnen das letſte aͤrger worden dañ das erſte. Dann es were jhnen beſſer/ daß ſie den weg der wahrheit nie erkeñt hetten/ dann daß ſie jhn erkeñt/ vnd ſich wider abkehren von dem heiligen gebott/ das jhnen gegeben iſt. Derowegẽ es auch nicht gnug iſt/ einmal fliehen das jehnig/ was vns zu fliehen gebotten/ ſonder man muß auch wol zuſehen/ daß man jmmerdar wache/ vnd koͤnne die gifftigen pfeil des Satans auß- ſchlagen/ auff daß dieſes vns nicht fuͤrgeworffen werde/ das man lißt beym H. Apoſtel Petro: Der Hund friſſet wider was er geſpeyet hat: vñ/ die Saw weltzet ſich nach der Mat. 12. 43. Luc. 11. v. 24. 25. 26. Sap. 1. 45. Matt. 5. 8. Heb. 12. 14. 2. Pet. 2. v. 20. 21. 2. Pet. 2. 22

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Zitationshilfe: Brombach, Nicolaus: Ein Christliche Leichpredig. Basel, 1610, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/511318/12>, abgerufen am 29.03.2024.