Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fabricus, Elias: Letzte Ehren-Bekräntzung. Brieg, 1669.

Bild:
<< vorherige Seite

len gewaltsam auflöset/ von einander scheidet/ und aller Weltli-
chen Freude ein Ewiges Valete giebet.

Und eben D[ies]er ists/ welcher auch jün[gst] verwichenen
20gsten/ dieses zu Ende lauffenden Monats Septembris durch
Göttl. verhängnis i[verlorenes Material - 1 Zeichen fehlt]den Hoch-Adelichen Schneckenhausischen
Geschlechts-Garten/ einen unversehenen gewaltsamen Einfall
gethan/ und mit seiner unbarmhertzigen durchdringenden Tod-
ten-Sense eine schöne in dem allerbesten Flor prangende Blu-
me abgemeyet/ Nehmlich die Höch-Edel geborne Jung-
frau Helena Catharina/ geborne von Schnecken-
Hauß und Badewitz/ auf Pickau/
(Deren wir anietzo
den letzten Ehrendienst erweisen:) gar frühzeitig in der besten
Blütte ihres Alters/ von dieser Welt abgefordert und wegge-
rissen hat. Jst das nicht erschrecklich[?] Jst das nicht erbärm-
lich[?] Ach du unersättiger Menschen-Würger! Hast du denn
gar nicht anstehen/ deine tödtliche Sense von dieser Edlen Crea-
tur abwenden/ und des so schönen blühenden Alters verschonen
können[?] Was hast du verübet[?] Was hast du vor betrübnis
und Wehklagen/ in vielen aufrichtigen Hertzen und Gemüttern
causiret[?] Ach wie hertzlich wirdt diese wehrteste Hoch-Adeli-
che Dam an vielen Orten betrauret und beklaget[?]

Es beklagen Sie ihre Hoch-Adeliche Anverwandte
und Bluttsfreunde/
in dem Sie an Jhr eine gar aufrich-
tige treue Freundin so bald verlohren.

Es beklaget Sie insonderheit/ Ihre gegenwertige hertzlieb-
ste ietzo Hochbetrübte Jungfrau Mahme: Die auch Hoch-
Wohl-Edel geborne Jungfrau Eva geborne von
Schneckenhauß und Badewitz/
bey welcher Sie mehren-
theils auferzogen/ und zu allen Christ-Adelichen Tugenden an-
gehalten worden; Derer Sie sich auch jederzeit mit unverbrüch-

licher

len gewaltſam aufloͤſet/ von einander ſcheidet/ und aller Weltli-
chen Freude ein Ewiges Valete giebet.

Und eben D[ieſ]er iſts/ welcher auch juͤn[gſt] verwichenen
20gſten/ dieſes zu Ende lauffenden Monats Septembris durch
Goͤttl. verhaͤngnis i[verlorenes Material – 1 Zeichen fehlt]den Hoch-Adelichen Schneckenhauſiſchen
Geſchlechts-Garten/ einen unverſehenen gewaltſamen Einfall
gethan/ und mit ſeiner unbarmhertzigen durchdringenden Tod-
ten-Senſe eine ſchoͤne in dem allerbeſten Flor prangende Blu-
me abgemeyet/ Nehmlich die Hoͤch-Edel geborne Jung-
frau Helena Catharina/ geborne von Schnecken-
Hauß und Badewitz/ auf Pickau/
(Deren wir anietzo
den letzten Ehrendienſt erweiſen:) gar fruͤhzeitig in der beſten
Bluͤtte ihres Alters/ von dieſer Welt abgefordert und wegge-
riſſen hat. Jſt das nicht erſchrecklich[?] Jſt das nicht erbaͤrm-
lich[?] Ach du unerſaͤttiger Menſchen-Wuͤrger! Haſt du denn
gar nicht anſtehen/ deine toͤdtliche Senſe von dieſer Edlen Crea-
tur abwenden/ und des ſo ſchoͤnen bluͤhenden Alters verſchonen
koͤnnen[?] Was haſt du veruͤbet[?] Was haſt du vor betruͤbnis
und Wehklagen/ in vielen aufrichtigen Hertzen und Gemuͤttern
cauſiret[?] Ach wie hertzlich wirdt dieſe wehrteſte Hoch-Adeli-
che Dam an vielen Orten betrauret und beklaget[?]

Es beklagen Sie ihre Hoch-Adeliche Anverwandte
und Bluttsfreunde/
in dem Sie an Jhr eine gar aufrich-
tige treue Freundin ſo bald verlohren.

Es beklaget Sie inſonderheit/ Ihre gegenwertige hertzlieb-
ſte ietzo Hochbetruͤbte Jungfrau Mahme: Die auch Hoch-
Wohl-Edel geborne Jungfrau Eva geborne von
Schneckenhauß und Badewitz/
bey welcher Sie mehren-
theils auferzogen/ und zu allen Chriſt-Adelichen Tugenden an-
gehalten worden; Derer Sie ſich auch jederzeit mit unverbruͤch-

licher
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsThanks" n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/>
len gewalt&#x017F;am auflo&#x0364;&#x017F;et/ von einander &#x017F;cheidet/ und aller Weltli-<lb/>
chen Freude ein Ewiges <hi rendition="#aq">Valete</hi> giebet.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">U</hi>nd eben D<supplied>ie&#x017F;</supplied>er i&#x017F;ts/ welcher auch ju&#x0364;n<supplied>g&#x017F;t</supplied> verwichenen<lb/>
20g&#x017F;ten/ die&#x017F;es zu Ende lauffenden Monats <hi rendition="#aq">Septembris</hi> durch<lb/>
Go&#x0364;ttl. verha&#x0364;ngnis i<gap reason="lost" unit="chars" quantity="1"/>den Hoch-Adelichen Schneckenhau&#x017F;i&#x017F;chen<lb/>
Ge&#x017F;chlechts-Garten/ einen unver&#x017F;ehenen gewalt&#x017F;amen Einfall<lb/>
gethan/ und mit &#x017F;einer unbarmhertzigen durchdringenden Tod-<lb/>
ten-Sen&#x017F;e eine &#x017F;cho&#x0364;ne in dem allerbe&#x017F;ten <hi rendition="#aq">Flor</hi> prangende Blu-<lb/>
me abgemeyet/ Nehmlich die <hi rendition="#fr">Ho&#x0364;ch-Edel geborne Jung-<lb/>
frau Helena Catharina/ geborne von Schnecken-<lb/>
Hauß und Badewitz/ auf Pickau/</hi> (Deren wir anietzo<lb/>
den letzten Ehrendien&#x017F;t erwei&#x017F;en:) gar fru&#x0364;hzeitig in der be&#x017F;ten<lb/>
Blu&#x0364;tte ihres Alters/ von die&#x017F;er Welt abgefordert und wegge-<lb/>
ri&#x017F;&#x017F;en hat. J&#x017F;t das nicht er&#x017F;chrecklich<supplied>?</supplied> J&#x017F;t das nicht erba&#x0364;rm-<lb/>
lich<supplied>?</supplied> Ach du uner&#x017F;a&#x0364;ttiger Men&#x017F;chen-Wu&#x0364;rger<hi rendition="#i">!</hi> Ha&#x017F;t du denn<lb/>
gar nicht an&#x017F;tehen/ deine to&#x0364;dtliche Sen&#x017F;e von die&#x017F;er Edlen Crea-<lb/>
tur abwenden/ und des &#x017F;o &#x017F;cho&#x0364;nen blu&#x0364;henden Alters ver&#x017F;chonen<lb/>
ko&#x0364;nnen<supplied>?</supplied> Was ha&#x017F;t du veru&#x0364;bet<supplied>?</supplied> Was ha&#x017F;t du vor betru&#x0364;bnis<lb/>
und Wehklagen/ in vielen aufrichtigen Hertzen und Gemu&#x0364;ttern<lb/><hi rendition="#aq">cau&#x017F;iret<supplied>?</supplied></hi> Ach wie hertzlich wirdt die&#x017F;e wehrte&#x017F;te Hoch-Adeli-<lb/>
che <hi rendition="#aq">Dam</hi> an vielen Orten betrauret und beklaget<supplied>?</supplied></p><lb/>
          <p>Es beklagen Sie ihre <hi rendition="#fr">Hoch-Adeliche Anverwandte<lb/>
und Bluttsfreunde/</hi> in dem Sie an Jhr eine gar aufrich-<lb/>
tige treue Freundin &#x017F;o bald verlohren.</p><lb/>
          <p>Es beklaget Sie in&#x017F;onderheit/ Ihre gegenwertige hertzlieb-<lb/>
&#x017F;te ietzo Hochbetru&#x0364;bte Jungfrau <hi rendition="#fr">Mahme: Die auch Hoch-<lb/>
Wohl-Edel geborne Jungfrau Eva geborne von<lb/>
Schneckenhauß und Badewitz/</hi> bey welcher Sie mehren-<lb/>
theils auferzogen/ und zu allen Chri&#x017F;t-Adelichen Tugenden an-<lb/>
gehalten worden; Derer Sie &#x017F;ich auch jederzeit mit unverbru&#x0364;ch-<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">licher</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[4]/0004] len gewaltſam aufloͤſet/ von einander ſcheidet/ und aller Weltli- chen Freude ein Ewiges Valete giebet. Und eben Dieſer iſts/ welcher auch juͤngſt verwichenen 20gſten/ dieſes zu Ende lauffenden Monats Septembris durch Goͤttl. verhaͤngnis i_den Hoch-Adelichen Schneckenhauſiſchen Geſchlechts-Garten/ einen unverſehenen gewaltſamen Einfall gethan/ und mit ſeiner unbarmhertzigen durchdringenden Tod- ten-Senſe eine ſchoͤne in dem allerbeſten Flor prangende Blu- me abgemeyet/ Nehmlich die Hoͤch-Edel geborne Jung- frau Helena Catharina/ geborne von Schnecken- Hauß und Badewitz/ auf Pickau/ (Deren wir anietzo den letzten Ehrendienſt erweiſen:) gar fruͤhzeitig in der beſten Bluͤtte ihres Alters/ von dieſer Welt abgefordert und wegge- riſſen hat. Jſt das nicht erſchrecklich? Jſt das nicht erbaͤrm- lich? Ach du unerſaͤttiger Menſchen-Wuͤrger! Haſt du denn gar nicht anſtehen/ deine toͤdtliche Senſe von dieſer Edlen Crea- tur abwenden/ und des ſo ſchoͤnen bluͤhenden Alters verſchonen koͤnnen? Was haſt du veruͤbet? Was haſt du vor betruͤbnis und Wehklagen/ in vielen aufrichtigen Hertzen und Gemuͤttern cauſiret? Ach wie hertzlich wirdt dieſe wehrteſte Hoch-Adeli- che Dam an vielen Orten betrauret und beklaget? Es beklagen Sie ihre Hoch-Adeliche Anverwandte und Bluttsfreunde/ in dem Sie an Jhr eine gar aufrich- tige treue Freundin ſo bald verlohren. Es beklaget Sie inſonderheit/ Ihre gegenwertige hertzlieb- ſte ietzo Hochbetruͤbte Jungfrau Mahme: Die auch Hoch- Wohl-Edel geborne Jungfrau Eva geborne von Schneckenhauß und Badewitz/ bey welcher Sie mehren- theils auferzogen/ und zu allen Chriſt-Adelichen Tugenden an- gehalten worden; Derer Sie ſich auch jederzeit mit unverbruͤch- licher

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/510954
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/510954/4
Zitationshilfe: Fabricus, Elias: Letzte Ehren-Bekräntzung. Brieg, 1669, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510954/4>, abgerufen am 21.11.2024.