Fabricus, Elias: Letzte Ehren-Bekräntzung. Brieg, 1669.licher Treue und gehorsamer devotion gleichsam als ein wolge- Es beklaget Sie in gemein fast die gantze wehrte Stadt Es beklagen Sie viel arme Leut von Mannes und Wei- ein A iij
licher Treue und gehorſamer devotion gleichſam als ein wolge- Es beklaget Sie in gemein faſt die gantze wehrte Stadt Es beklagen Sie viel arme Leut von Mannes und Wei- ein A iij
<TEI> <text> <body> <div type="fsThanks" n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0005" n="[5]"/> licher Treue und gehorſamer <hi rendition="#aq">devotion</hi> gleichſam als ein wolge-<lb/> zogenes Kind gegen ſeine Eltern/ beſter maaſſen <hi rendition="#aq">accommodiret</hi><lb/> hat/ und gern alles was Sie Ihr nur an den Augen anſehen<lb/> moͤgen gewerckſtelliget haͤtte; Ja ſchmertzlich und mit vergteſ-<lb/> ſung unzaͤhlicher heiſſer Thraͤnen beklaget Sie dieſelbe.</p><lb/> <p>Es beklaget Sie in gemein faſt die gantze wehrte Stadt<lb/><hi rendition="#fr">Leobſchuͤtz/</hi> alß mit deren Jnnwohnern Sie ſtets in gutter<lb/><hi rendition="#aq">correſpondentz</hi> gelebet/ und durch angeborne <hi rendition="#aq">human<supplied>it</supplied></hi>aͤt/<lb/> die Sie in Worten/ Geberden und Wercken erwieſen/ bey jeder-<lb/> mannbeliebt und angenehm gemacht hat.</p><lb/> <p>Es beklagen Sie viel arme Leut von Mannes und Wei-<lb/> bes Perſonen/ denen Sie mit einem und dem andern Jhrem ver-<lb/> moͤgen nach/ gar willige und Huͤlffliche Handreichung gethan/<lb/> wuͤnſchen Jhr darfuͤr von der Goͤttlichen Maytt: reiche beloh-<lb/> nung in dem Ewigen Freuden-Leben. Was wunder iſts<lb/> denn<supplied>?</supplied> Sage ich noch einmal: Wann mehr angefuͤhrter<lb/> Heydniſcher <hi rendition="#aq">Philoſophus,</hi> ja auch wohl noch heutiges Tages<lb/> manch betruͤbter und Leidtragender Chriſt uhrtheilet/ daß der<lb/> Todt das ſchrecklichſte Ding ſey<supplied>?</supplied> Weil gleichwol ſeine Thaten<lb/> der Menſchlichen Vernunft anders nicht alß ſchrecklich vorkom-<lb/> men/ und durch ſolche viel Trauren und Hertzeleid unter den<lb/> Menſchen entſtehet/ wenn man bald dieſen bald jenen/ auch die<lb/> uns lieb ſeyn ſo ploͤtzlich und unverſehens wegraffen ſtehet/ und<lb/> ſelbſt auch alle augenblick einer geſchwinden uͤbereilung gewertig<lb/> ſeyn muß. Aber weil wir Chriſten ſeyn/ und uns des wahren<lb/> Chriſtenthums ruͤhmen; So wil uns in allwege obliegen/ von<lb/> dem Zeitlichen tode oder abſterben des Menſchen/ nicht nach dem<lb/> euſerlichen anſehen/ viel weniger nach der blinden Heyden ſeltza-<lb/> men einfaͤllen; ſondern einig und alleine nach der Goͤttl. Lehre<lb/> und Heyliger Leute außſagen/ auch Chriſt-gebuͤhrlicher betrach-<lb/> tung beydes des Lebens und Todes zu urtheilen: Alßdann werden<lb/> wir vernehmen und befinden/ daß der Todt nichts anders ſey als<lb/> <fw type="sig" place="bottom">A iij</fw><fw type="catch" place="bottom">ein</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[5]/0005]
licher Treue und gehorſamer devotion gleichſam als ein wolge-
zogenes Kind gegen ſeine Eltern/ beſter maaſſen accommodiret
hat/ und gern alles was Sie Ihr nur an den Augen anſehen
moͤgen gewerckſtelliget haͤtte; Ja ſchmertzlich und mit vergteſ-
ſung unzaͤhlicher heiſſer Thraͤnen beklaget Sie dieſelbe.
Es beklaget Sie in gemein faſt die gantze wehrte Stadt
Leobſchuͤtz/ alß mit deren Jnnwohnern Sie ſtets in gutter
correſpondentz gelebet/ und durch angeborne humanitaͤt/
die Sie in Worten/ Geberden und Wercken erwieſen/ bey jeder-
mannbeliebt und angenehm gemacht hat.
Es beklagen Sie viel arme Leut von Mannes und Wei-
bes Perſonen/ denen Sie mit einem und dem andern Jhrem ver-
moͤgen nach/ gar willige und Huͤlffliche Handreichung gethan/
wuͤnſchen Jhr darfuͤr von der Goͤttlichen Maytt: reiche beloh-
nung in dem Ewigen Freuden-Leben. Was wunder iſts
denn? Sage ich noch einmal: Wann mehr angefuͤhrter
Heydniſcher Philoſophus, ja auch wohl noch heutiges Tages
manch betruͤbter und Leidtragender Chriſt uhrtheilet/ daß der
Todt das ſchrecklichſte Ding ſey? Weil gleichwol ſeine Thaten
der Menſchlichen Vernunft anders nicht alß ſchrecklich vorkom-
men/ und durch ſolche viel Trauren und Hertzeleid unter den
Menſchen entſtehet/ wenn man bald dieſen bald jenen/ auch die
uns lieb ſeyn ſo ploͤtzlich und unverſehens wegraffen ſtehet/ und
ſelbſt auch alle augenblick einer geſchwinden uͤbereilung gewertig
ſeyn muß. Aber weil wir Chriſten ſeyn/ und uns des wahren
Chriſtenthums ruͤhmen; So wil uns in allwege obliegen/ von
dem Zeitlichen tode oder abſterben des Menſchen/ nicht nach dem
euſerlichen anſehen/ viel weniger nach der blinden Heyden ſeltza-
men einfaͤllen; ſondern einig und alleine nach der Goͤttl. Lehre
und Heyliger Leute außſagen/ auch Chriſt-gebuͤhrlicher betrach-
tung beydes des Lebens und Todes zu urtheilen: Alßdann werden
wir vernehmen und befinden/ daß der Todt nichts anders ſey als
ein
A iij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/510954 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/510954/5 |
Zitationshilfe: | Fabricus, Elias: Letzte Ehren-Bekräntzung. Brieg, 1669, S. [5]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510954/5>, abgerufen am 16.02.2025. |