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Hoepner, Johann: Leichpredigt Vber das TrostSprüchlein Davids. Leipzig, [1630].

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Christliche Leich Predigt/

Die ander Bitte ist diese/ daß David Gott
den Herren anruffet/ er solle jhn aus seinen
Nöhten heraus reissen vnd führen. Führe mich
aus meinen Nöhten/ spricht er: Die Motive
vnd Vrsach/ die Gott den Herren zur Erhö-
rung bewegen soll/ ist genommen von der Her-
tzens Angst/ darüber David sehnlich klaget/
vnd spricht: Die Angst meines Hertzens ist
groß/ Diese Hertzens Angst wird vervrsacht
zum theil von der Anfechtung des Teuffels/
theils von der Anklage des bösen Gewissens/
theils auch von den leiblichen Kranckheiten/
dadurch der Todt gleichsam seinen Stachel an
vnsere Hertzen setzet.

Was dieses für eine Angst vnd Noth sey/
das erfehret mancher frommer Christ/ der sol-
che Schläge des Sathans fühlet/ vnd von dem
Melanckolischen Trawer Geist angefochten
wird: In solcher Noth verleuret sich alle Frew-
de der Welt/ da kan niemand helffen/ als der ge-
trewe Gott/ in der 2. Corinth. 12. Gleichsfalls
ists auch eine schwere Pein/ wenn bey einem
Menschen das böse Gewissen auffwacht/ ein
solcher fühlet/ was Gottes Zorn für eine heisse
Flamme sey/ er weis für Angst vnd Bangigkeit

seines
Chriſtliche Leich Predigt/

Die ander Bitte iſt dieſe/ daß David Gott
den Herren anruffet/ er ſolle jhn aus ſeinen
Noͤhten heraus reiſſen vnd fuͤhren. Fuͤhre mich
aus meinen Noͤhten/ ſpricht er: Die Motive
vnd Vrſach/ die Gott den Herren zur Erhoͤ-
rung bewegen ſoll/ iſt genommen von der Her-
tzens Angſt/ daruͤber David ſehnlich klaget/
vnd ſpricht: Die Angſt meines Hertzens iſt
groß/ Dieſe Hertzens Angſt wird vervrſacht
zum theil von der Anfechtung des Teuffels/
theils von der Anklage des boͤſen Gewiſſens/
theils auch von den leiblichen Kranckheiten/
dadurch der Todt gleichſam ſeinen Stachel an
vnſere Hertzen ſetzet.

Was dieſes fuͤr eine Angſt vnd Noth ſey/
das erfehret mancher frommer Chriſt/ der ſol-
che Schlaͤge des Sathans fuͤhlet/ vnd von dem
Melanckoliſchen Trawer Geiſt angefochten
wird: In ſolcher Noth verleuret ſich alle Frew-
de der Welt/ da kan niemand helffen/ als der ge-
trewe Gott/ in der 2. Corinth. 12. Gleichsfalls
iſts auch eine ſchwere Pein/ wenn bey einem
Menſchen das boͤſe Gewiſſen auffwacht/ ein
ſolcher fuͤhlet/ was Gottes Zorn fuͤr eine heiſſe
Flamme ſey/ er weis fuͤr Angſt vnd Bangigkeit

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[[16]/0016] Chriſtliche Leich Predigt/ Die ander Bitte iſt dieſe/ daß David Gott den Herren anruffet/ er ſolle jhn aus ſeinen Noͤhten heraus reiſſen vnd fuͤhren. Fuͤhre mich aus meinen Noͤhten/ ſpricht er: Die Motive vnd Vrſach/ die Gott den Herren zur Erhoͤ- rung bewegen ſoll/ iſt genommen von der Her- tzens Angſt/ daruͤber David ſehnlich klaget/ vnd ſpricht: Die Angſt meines Hertzens iſt groß/ Dieſe Hertzens Angſt wird vervrſacht zum theil von der Anfechtung des Teuffels/ theils von der Anklage des boͤſen Gewiſſens/ theils auch von den leiblichen Kranckheiten/ dadurch der Todt gleichſam ſeinen Stachel an vnſere Hertzen ſetzet. Was dieſes fuͤr eine Angſt vnd Noth ſey/ das erfehret mancher frommer Chriſt/ der ſol- che Schlaͤge des Sathans fuͤhlet/ vnd von dem Melanckoliſchen Trawer Geiſt angefochten wird: In ſolcher Noth verleuret ſich alle Frew- de der Welt/ da kan niemand helffen/ als der ge- trewe Gott/ in der 2. Corinth. 12. Gleichsfalls iſts auch eine ſchwere Pein/ wenn bey einem Menſchen das boͤſe Gewiſſen auffwacht/ ein ſolcher fuͤhlet/ was Gottes Zorn fuͤr eine heiſſe Flamme ſey/ er weis fuͤr Angſt vnd Bangigkeit ſeines

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Zitationshilfe: Hoepner, Johann: Leichpredigt Vber das TrostSprüchlein Davids. Leipzig, [1630], S. [16]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510775/16>, abgerufen am 23.11.2024.