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Lange, Samuel: Die nach den Rettungs-Bergen erhabenen Augen. Görlitz, [1696].

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erhabenen Augen.
Hände/ Gebehrden/ Wincke/ und dergleichen
Anzeig/ schauen: selbten baldigen Gehorsam/
durch den Dienst/ zu leisten: daß sie Dero Ge-
bothen nachleben: das Joch/ die Knecht-
schafft und gemässigte Züchtigung/ geduldig
tragen: und ihnen endlich alles gute von ih-
nen versprechen. Denn sie erwarten doch von
ihrer Hand alles/ Nahrung/ Lohn/ Schutz/
Schirm/ Hülffe: welches auch in Ursach ist:
daß sie Augen haben: so auf ihre Hände sind
gerichtet: daß sie von denselben entweder was
von Wolthat/ oder Nahrung und Kleidung/
mit der Hülffe erlangen.
    Der H. Augustinus
erweget sonderlich den Zusatz des Psalmisten: Biß
er uns gnädig werde:
hat darüber liebliche Ge-
dancken/ und meint: daß hiemit gesehen werde auf der-
gleichen Knecht und Mägde: welche/ auf Befehl der
Herren oder Frauen/ gestrichen werden: die doch ihre
Augen/ nicht auf die Streiche/ oder welcher solche
giebt: sondern auf die Hände derer/ die da sagen kön-
nen/ parce, schone/ laß deine Hand ab/ richten.

Qvales ergo servos vult intelligi, fratres? Qvi oculos
habent
D 2

erhabenen Augen.
Haͤnde/ Gebehrden/ Wincke/ und dergleichen
Anzeig/ ſchauen: ſelbten baldigen Gehorſam/
durch den Dienſt/ zu leiſten: daß ſie Dero Ge-
bothen nachleben: das Joch/ die Knecht-
ſchafft und gemaͤſſigte Zuͤchtigung/ geduldig
tragen: und ihnen endlich alles gute von ih-
nen verſprechen. Denn ſie erwarten doch von
ihrer Hand alles/ Nahrung/ Lohn/ Schutz/
Schirm/ Huͤlffe: welches auch in Urſach iſt:
daß ſie Augen haben: ſo auf ihre Haͤnde ſind
gerichtet: daß ſie von denſelben entweder was
von Wolthat/ oder Nahrung und Kleidung/
mit der Huͤlffe erlangen.
    Der H. Auguſtinus
erweget ſonderlich den Zuſatz des Pſalmiſten: Biß
er uns gnaͤdig werde:
hat daruͤber liebliche Ge-
dancken/ und meint: daß hiemit geſehen werde auf der-
gleichen Knecht und Maͤgde: welche/ auf Befehl der
Herren oder Frauen/ geſtrichen werden: die doch ihre
Augen/ nicht auf die Streiche/ oder welcher ſolche
giebt: ſondern auf die Haͤnde derer/ die da ſagen koͤn-
nen/ parce, ſchone/ laß deine Hand ab/ richten.

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[27/0027] erhabenen Augen. Haͤnde/ Gebehrden/ Wincke/ und dergleichen Anzeig/ ſchauen: ſelbten baldigen Gehorſam/ durch den Dienſt/ zu leiſten: daß ſie Dero Ge- bothen nachleben: das Joch/ die Knecht- ſchafft und gemaͤſſigte Zuͤchtigung/ geduldig tragen: und ihnen endlich alles gute von ih- nen verſprechen. Denn ſie erwarten doch von ihrer Hand alles/ Nahrung/ Lohn/ Schutz/ Schirm/ Huͤlffe: welches auch in Urſach iſt: daß ſie Augen haben: ſo auf ihre Haͤnde ſind gerichtet: daß ſie von denſelben entweder was von Wolthat/ oder Nahrung und Kleidung/ mit der Huͤlffe erlangen. Der H. Auguſtinus erweget ſonderlich den Zuſatz des Pſalmiſten: Biß er uns gnaͤdig werde: hat daruͤber liebliche Ge- dancken/ und meint: daß hiemit geſehen werde auf der- gleichen Knecht und Maͤgde: welche/ auf Befehl der Herren oder Frauen/ geſtrichen werden: die doch ihre Augen/ nicht auf die Streiche/ oder welcher ſolche giebt: ſondern auf die Haͤnde derer/ die da ſagen koͤn- nen/ parce, ſchone/ laß deine Hand ab/ richten. Qvales ergò ſervos vult intelligi, fratres? Qvi oculos habent D 2

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Zitationshilfe: Lange, Samuel: Die nach den Rettungs-Bergen erhabenen Augen. Görlitz, [1696], S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509978/27>, abgerufen am 25.11.2024.