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Schwemler, David: Glaubens-Kampff und Sieg. Jena, 1649.

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und Sieg.

Es ist aber Pauli Kampff gewesen militia Eccle-4.
siastica, daß er mit geistlichen und leiblichen/ sichtbarn
und unsichtbarn Feinden gestritten: Jnnerlich und eus-
serlich an Leib und Seele seine passiones und schwere
tentationes gehabt/ die gantzer 37. Jahr über/ weil er
ein Apostel und Diener Christi gewesen ist/ Als

1. Hat er gekämpffet mit dem Satan der ihn mit1.
Fäusten geschlagen Tag und Nacht/ und mit seinen höl-
lischen Anfechtungen ihm ein solchen Schmertz und Angst
erreget/ als were ihm ein Pfaal ins Hertz gestossen. Sol-
che Anfechtungen und Hertzensängste machen eim Men-
schen müde/ verdott/ verstarrt/ hager und dürre/ daß der
Leib und Angesichte wird alt und ungestalt/ als were es
von Motten durchfressen/ wie der Nachdruck der heiligen
Sprache solches erfordert im 6. Psalm.

Jch bin von Seufftzen müde/
Hab weder Krafft noch Macht/
Jn grossem Schweis ich lige/ durchaus etc.

Solcher Zaroth und ängste sind offt so viel wie Meeres-[fremdsprachliches Material - 6 Zeichen fehlen]
dilatata
sunt.

tropffen/ die sich weit ausbreiten und nicht zu zehlen sind/
wie Psalm. 25/ 17. und in Klagliedern Jer. 2. zu sehen ist:
Do ist

1. Sündenangst/ die auch dem David wie eine
schwere Last zu schwer worden/ Psalm. 143. Also kan ihm
Gott das Lachen und das Kützeln so er mit Fraw Bath-
sen getrieben/ büssen und versaltzen. Solche Angst hat
Paulus Tag und Nacht gefühlet.

2. Gewissensangst/ darvon Bernh. schreibt/ Es
sey keine grössre Angst und Pein/ als ein böse Gewissen/
denn das ist aller Sünden ein Zeuge/ Es ist selbst Rich-

ter/
B 2
und Sieg.

Es iſt aber Pauli Kampff geweſen militia Eccle-4.
ſiaſtica, daß er mit geiſtlichen und leiblichen/ ſichtbarn
und unſichtbarn Feinden geſtritten: Jnnerlich und euſ-
ſerlich an Leib und Seele ſeine paſſiones und ſchwere
tentationes gehabt/ die gantzer 37. Jahr uͤber/ weil er
ein Apoſtel und Diener Chriſti geweſen iſt/ Als

1. Hat er gekaͤmpffet mit dem Satan der ihn mit1.
Faͤuſten geſchlagen Tag und Nacht/ und mit ſeinen hoͤl-
liſchen Anfechtungen ihm ein ſolchen Schmertz und Angſt
erreget/ als were ihm ein Pfaal ins Hertz geſtoſſen. Sol-
che Anfechtungen und Hertzensaͤngſte machen eim Men-
ſchen muͤde/ verdott/ verſtarrt/ hager und duͤrre/ daß der
Leib und Angeſichte wird alt und ungeſtalt/ als were es
von Motten durchfreſſen/ wie der Nachdruck der heiligen
Sprache ſolches erfordert im 6. Pſalm.

Jch bin von Seufftzen muͤde/
Hab weder Krafft noch Macht/
Jn groſſem Schweis ich lige/ durchaus ꝛc.

Solcher Zaroth und aͤngſte ſind offt ſo viel wie Meeres-[fremdsprachliches Material – 6 Zeichen fehlen]
dilatata
ſunt.

tropffen/ die ſich weit ausbreiten und nicht zu zehlen ſind/
wie Pſalm. 25/ 17. und in Klagliedern Jer. 2. zu ſehen iſt:
Do iſt

1. Suͤndenangſt/ die auch dem David wie eine
ſchwere Laſt zu ſchwer worden/ Pſalm. 143. Alſo kan ihm
Gott das Lachen und das Kuͤtzeln ſo er mit Fraw Bath-
ſen getrieben/ buͤſſen und verſaltzen. Solche Angſt hat
Paulus Tag und Nacht gefuͤhlet.

2. Gewiſſensangſt/ darvon Bernh. ſchreibt/ Es
ſey keine groͤſſre Angſt und Pein/ als ein boͤſe Gewiſſen/
denn das iſt aller Suͤnden ein Zeuge/ Es iſt ſelbſt Rich-

ter/
B 2
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[[11]/0011] und Sieg. Es iſt aber Pauli Kampff geweſen militia Eccle- ſiaſtica, daß er mit geiſtlichen und leiblichen/ ſichtbarn und unſichtbarn Feinden geſtritten: Jnnerlich und euſ- ſerlich an Leib und Seele ſeine paſſiones und ſchwere tentationes gehabt/ die gantzer 37. Jahr uͤber/ weil er ein Apoſtel und Diener Chriſti geweſen iſt/ Als 4. 1. Hat er gekaͤmpffet mit dem Satan der ihn mit Faͤuſten geſchlagen Tag und Nacht/ und mit ſeinen hoͤl- liſchen Anfechtungen ihm ein ſolchen Schmertz und Angſt erreget/ als were ihm ein Pfaal ins Hertz geſtoſſen. Sol- che Anfechtungen und Hertzensaͤngſte machen eim Men- ſchen muͤde/ verdott/ verſtarrt/ hager und duͤrre/ daß der Leib und Angeſichte wird alt und ungeſtalt/ als were es von Motten durchfreſſen/ wie der Nachdruck der heiligen Sprache ſolches erfordert im 6. Pſalm. 1. Jch bin von Seufftzen muͤde/ Hab weder Krafft noch Macht/ Jn groſſem Schweis ich lige/ durchaus ꝛc. Solcher Zaroth und aͤngſte ſind offt ſo viel wie Meeres- tropffen/ die ſich weit ausbreiten und nicht zu zehlen ſind/ wie Pſalm. 25/ 17. und in Klagliedern Jer. 2. zu ſehen iſt: Do iſt ______ dilatata ſunt. 1. Suͤndenangſt/ die auch dem David wie eine ſchwere Laſt zu ſchwer worden/ Pſalm. 143. Alſo kan ihm Gott das Lachen und das Kuͤtzeln ſo er mit Fraw Bath- ſen getrieben/ buͤſſen und verſaltzen. Solche Angſt hat Paulus Tag und Nacht gefuͤhlet. 2. Gewiſſensangſt/ darvon Bernh. ſchreibt/ Es ſey keine groͤſſre Angſt und Pein/ als ein boͤſe Gewiſſen/ denn das iſt aller Suͤnden ein Zeuge/ Es iſt ſelbſt Rich- ter/ B 2

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Zitationshilfe: Schwemler, David: Glaubens-Kampff und Sieg. Jena, 1649, S. [11]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509941/11>, abgerufen am 22.11.2024.