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Schramm, Georg: I. N. J. PIORUM CATASTROPHE Exoptatissima, Beatissima. Die Höchst erfreuliche und allerseeligste Abwechselung. Steinaw an der Oder, 1662.

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welche GOtt mit den Frommen hält.
ringen und zeitlichen Gewinn erlange: Leidet doch ein
Soldate Frost unnd Hitze/ Hunger und Durst/ Gefahr
und Ungemach/ und waget Leib und Leben/ umb einer nich-
tigen Beute willen: Stehet doch ein gehorsamer Sohn
in der frembde viel Elend und Widerwertigkeit Mühe und
Arbeit aus; nur daß Er heute oder morgen mit Ruhm und
Ehren in sein Vaterland kommen/ seine liebe Eltern se-
hen und erfrewen möge: Solten denn nicht vielmehr wir
Christen willig und geduldig hier etwas leiden/ und
ertragen/ umb des höchsten und ewigen guttes/ und
umb des himlischen Vaterlandes willen/ darinnen
wir GOtt unsern Vater/ Christum unsern Bruder/ und
GOtt den H. Geist/ der unser Freund und Tröster heist/
sehen/ und durch solches sehen mit ewiger Freude sollen be-
seeliget und umbgürtet werden. Lutherus saget: Wer
die ewige Herrligkeit aus seinem Hertzen fallen läst/
den schläget auch der geringste Teuffel zu boden. Wo-
lan nun/ lieber Christ

Führe deinen Lebens-Lauff
Allzeit GOttes eingedenck;
Wie es kompt/ nihm alles auff/
Als ein wolbedacht Geschenck;
Geht dirs wiedrig/ laß es gehn
GOtt und Himmel bleibt dir stehn.

Es soll ferner die angeführte Seelige AbwechselungII. Gaudii
coelestis ap-
petentiam.

bey uns erwecken II. Gaudii coelestis appetentiam,
Eine sonderliche hertzliche Begierde und Verlangen
nach solcher ewigen Himmels-Freud. Es ist ja wol
an deme/ daß auch die Frommen hier in der Welt bißwei-
len ihren Freuden-Tag halten.

Aber
H

welche GOtt mit den Frommen haͤlt.
ringen und zeitlichen Gewinn erlange: Leidet doch ein
Soldate Froſt unnd Hitze/ Hunger und Durſt/ Gefahr
und Ungemach/ und waget Leib und Leben/ umb einer nich-
tigen Beute willen: Stehet doch ein gehorſamer Sohn
in der frembde viel Elend und Widerwertigkeit Muͤhe und
Arbeit aus; nur daß Er heute oder morgen mit Ruhm und
Ehren in ſein Vaterland kommen/ ſeine liebe Eltern ſe-
hen und erfrewen moͤge: Solten denn nicht vielmehr wir
Chriſten willig und geduldig hier etwas leiden/ und
ertragen/ umb des hoͤchſten und ewigen guttes/ und
umb des himliſchen Vaterlandes willen/ darinnen
wir GOtt unſern Vater/ Chriſtum unſern Bruder/ und
GOtt den H. Geiſt/ der unſer Freund und Troͤſter heiſt/
ſehen/ und durch ſolches ſehen mit ewiger Freude ſollen be-
ſeeliget und umbguͤrtet werden. Lutherus ſaget: Wer
die ewige Herrligkeit aus ſeinem Hertzen fallen laͤſt/
den ſchlaͤget auch der geringſte Teuffel zu boden. Wo-
lan nun/ lieber Chriſt

Fuͤhre deinen Lebens-Lauff
Allzeit GOttes eingedenck;
Wie es kompt/ nihm alles auff/
Als ein wolbedacht Geſchenck;
Geht dirs wiedrig/ laß es gehn
GOtt und Himmel bleibt dir ſtehn.

Es ſoll ferner die angefuͤhrte Seelige AbwechſelungII. Gaudii
cœleſtis ap-
petentiam.

bey uns erwecken II. Gaudii cœleſtis appetentiam,
Eine ſonderliche hertzliche Begierde und Verlangen
nach ſolcher ewigen Himmels-Freud. Es iſt ja wol
an deme/ daß auch die Frommen hier in der Welt bißwei-
len ihren Freuden-Tag halten.

Aber
H
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[0057] welche GOtt mit den Frommen haͤlt. ringen und zeitlichen Gewinn erlange: Leidet doch ein Soldate Froſt unnd Hitze/ Hunger und Durſt/ Gefahr und Ungemach/ und waget Leib und Leben/ umb einer nich- tigen Beute willen: Stehet doch ein gehorſamer Sohn in der frembde viel Elend und Widerwertigkeit Muͤhe und Arbeit aus; nur daß Er heute oder morgen mit Ruhm und Ehren in ſein Vaterland kommen/ ſeine liebe Eltern ſe- hen und erfrewen moͤge: Solten denn nicht vielmehr wir Chriſten willig und geduldig hier etwas leiden/ und ertragen/ umb des hoͤchſten und ewigen guttes/ und umb des himliſchen Vaterlandes willen/ darinnen wir GOtt unſern Vater/ Chriſtum unſern Bruder/ und GOtt den H. Geiſt/ der unſer Freund und Troͤſter heiſt/ ſehen/ und durch ſolches ſehen mit ewiger Freude ſollen be- ſeeliget und umbguͤrtet werden. Lutherus ſaget: Wer die ewige Herrligkeit aus ſeinem Hertzen fallen laͤſt/ den ſchlaͤget auch der geringſte Teuffel zu boden. Wo- lan nun/ lieber Chriſt Fuͤhre deinen Lebens-Lauff Allzeit GOttes eingedenck; Wie es kompt/ nihm alles auff/ Als ein wolbedacht Geſchenck; Geht dirs wiedrig/ laß es gehn GOtt und Himmel bleibt dir ſtehn. Es ſoll ferner die angefuͤhrte Seelige Abwechſelung bey uns erwecken II. Gaudii cœleſtis appetentiam, Eine ſonderliche hertzliche Begierde und Verlangen nach ſolcher ewigen Himmels-Freud. Es iſt ja wol an deme/ daß auch die Frommen hier in der Welt bißwei- len ihren Freuden-Tag halten. II. Gaudii cœleſtis ap- petentiam. Aber H

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Zitationshilfe: Schramm, Georg: I. N. J. PIORUM CATASTROPHE Exoptatissima, Beatissima. Die Höchst erfreuliche und allerseeligste Abwechselung. Steinaw an der Oder, 1662, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509379/57>, abgerufen am 23.11.2024.