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Albinus, Friedrich: Adeliche Ehren und Gedächtnis Seule. Brieg, 1655.

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geacht/ daß Er auch ein Kind deß Zorns geboren
war/ hat Er dennoch/ nach dem Er der Welt Hey-
lande JESU CHRJSTO in der H. Tauffe
gehuldiget/ seinem Heil. Verdienst fest angehan-
gen/ und alles das/ so von diesem Jesu abführt/
von Hertzen geflohen. Hatte Er diesen Tauffbund
auß angeborner fleischlicher blödigkeit überschrit-
ten/ stracks war JESUS und sein Heil. Blutt
sein refugium, welches Er durch wahren Glauben
in Hertzlicher Busse ergrieffen/ und mit GOtt
seinem Herren sich wieder versöhnet hat.
Solches seines gerechtmachenden Glaubens Be-
känntnis/ hat Er Mir kurtz gethan für seinem see-
ligen Ende/ alß Jch Jhn wegen seiner Niederla-
ge getröstet und GOttes allzeit Heiligen und al-
lerbesten Willen Jhme habe zuverstehen gegeben/
dehme in Christlicher Gelassenheit Unß zu befehlen
Wir am allerbesten thun/ sprach Er mit Hertzli-
cher Freudigkeit: Lieber Hr. Pfarr/ Mein lie-
der GOtt hat mir die Zeit meines Lebens sehr
viel gutts gethan/ in meiner Ehe mich mit einem
fromen Hertzen beseeliget und in unserm Ehstande
hat Ers Unß an Seegen und Wohlthat nicht man-
geln lassen/ der wird Mirs itzt auch nicht verterben/
Jch liege da alß ein Armer Sünder und habe mei-
nes lieben GOttes Väterliche Züchtigung wol
verdienet/ aber Jch Lebe und Sterbe auf meinen
Herren Jesum. Das heist ja recht gleu

ben/
E

geacht/ daß Er auch ein Kind deß Zorns geboren
war/ hat Er dennoch/ nach dem Er der Welt Hey-
lande JESU CHRJSTO in der H. Tauffe
gehuldiget/ ſeinem Heil. Verdienſt feſt angehan-
gen/ und alles das/ ſo von dieſem Jeſu abfuͤhrt/
von Hertzen geflohen. Hatte Er dieſen Tauffbund
auß angeborner fleiſchlicher bloͤdigkeit uͤberſchrit-
ten/ ſtracks war JESUS und ſein Heil. Blutt
ſein refugium, welches Er durch wahren Glauben
in Hertzlicher Buſſe ergrieffen/ und mit GOtt
ſeinem Herren ſich wieder verſoͤhnet hat.
Solches ſeines gerechtmachenden Glaubens Be-
kaͤnntnis/ hat Er Mir kurtz gethan fuͤr ſeinem ſee-
ligen Ende/ alß Jch Jhn wegen ſeiner Niederla-
ge getroͤſtet und GOttes allzeit Heiligen und al-
lerbeſten Willen Jhme habe zuverſtehen gegeben/
dehme in Chriſtlicher Gelaſſenheit Unß zu befehlen
Wir am allerbeſten thun/ ſprach Er mit Hertzli-
cher Freudigkeit: Lieber Hr. Pfarr/ Mein lie-
der GOtt hat mir die Zeit meines Lebens ſehr
viel gutts gethan/ in meiner Ehe mich mit einem
fromen Hertzen beſeeliget und in unſerm Ehſtande
hat Ers Unß an Seegen und Wohlthat nicht man-
geln laſſen/ der wird Mirs itzt auch nicht verterben/
Jch liege da alß ein Armer Suͤnder und habe mei-
nes lieben GOttes Vaͤterliche Zuͤchtigung wol
verdienet/ aber Jch Lebe und Sterbe auf meinen
Herren Jeſum. Das heiſt ja recht gleu

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[0033] geacht/ daß Er auch ein Kind deß Zorns geboren war/ hat Er dennoch/ nach dem Er der Welt Hey- lande JESU CHRJSTO in der H. Tauffe gehuldiget/ ſeinem Heil. Verdienſt feſt angehan- gen/ und alles das/ ſo von dieſem Jeſu abfuͤhrt/ von Hertzen geflohen. Hatte Er dieſen Tauffbund auß angeborner fleiſchlicher bloͤdigkeit uͤberſchrit- ten/ ſtracks war JESUS und ſein Heil. Blutt ſein refugium, welches Er durch wahren Glauben in Hertzlicher Buſſe ergrieffen/ und mit GOtt ſeinem Herren ſich wieder verſoͤhnet hat. Solches ſeines gerechtmachenden Glaubens Be- kaͤnntnis/ hat Er Mir kurtz gethan fuͤr ſeinem ſee- ligen Ende/ alß Jch Jhn wegen ſeiner Niederla- ge getroͤſtet und GOttes allzeit Heiligen und al- lerbeſten Willen Jhme habe zuverſtehen gegeben/ dehme in Chriſtlicher Gelaſſenheit Unß zu befehlen Wir am allerbeſten thun/ ſprach Er mit Hertzli- cher Freudigkeit: Lieber Hr. Pfarr/ Mein lie- der GOtt hat mir die Zeit meines Lebens ſehr viel gutts gethan/ in meiner Ehe mich mit einem fromen Hertzen beſeeliget und in unſerm Ehſtande hat Ers Unß an Seegen und Wohlthat nicht man- geln laſſen/ der wird Mirs itzt auch nicht verterben/ Jch liege da alß ein Armer Suͤnder und habe mei- nes lieben GOttes Vaͤterliche Zuͤchtigung wol verdienet/ aber Jch Lebe und Sterbe auf meinen Herren Jeſum. Das heiſt ja recht gleu ben/ E

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Zitationshilfe: Albinus, Friedrich: Adeliche Ehren und Gedächtnis Seule. Brieg, 1655, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509342/33>, abgerufen am 27.11.2024.