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Kühn, Johann Heinrich: J. N. J. Reichthum Göttlicher Güte. Lebenslauff. Dresden, 1675.

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Lebenslauff.
fenen Christen erlanget. Seine Kranckheit
betreffend/ ist Er am vergangenen Sontag
Trinitatis/ war der 30. Maij/ von dem lieben
GOTT mit Unpäßlichkeit angegriffen und
heimgesuchet worden/ da Er sich denn balden so
gefühlet/ daß Er sich zu Bette legen müssen/
und über grosse Hitz und Mattigkeit geklaget.
Worauf denn sein Patron, auf heilsame Mittel
bedacht und derer Herren Medicorum Rath ge-
pflogen/ welche auch ihren Fleiß nicht gesparet/
sondern allerhand heilsame Mittel und wider
diese Kranckheit dienliche Medicamenta Jhm
verordnet/ und selbsten fleißig besuchet/ und
wegen der Kranckheit/ genaue Erkundigung
eingezogen/ allein die Medicamenta haben
nichts effectuiren wollen; Sondern ist von Tag
zu Tag/ schwächer und kräncker worden. Und
als sein Patron vermercket/ daß es einen schlech-
ten Außgang nehmen mögte/ hat Er solche
traurige Post seinen lieben Eltern berichtet/
immittelst aber es an guter Pfleg- und Wartung
nicht ermangeln lassen. Als aber der selig Ver-
storbene wohl bey sich befunden/ daß die Zeit
seines Abschieds vorhanden/ hat Er sich als ein
Geistlicher Wandersmann zur letzten Reise ge-

schickt
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Lebenslauff.
fenen Chriſten erlanget. Seine Kranckheit
betreffend/ iſt Er am vergangenen Sontag
Trinitatis/ war der 30. Maij/ von dem lieben
GOTT mit Unpäßlichkeit angegriffen und
heimgeſuchet worden/ da Er ſich denn balden ſo
gefühlet/ daß Er ſich zu Bette legen müſſen/
und über groſſe Hitz und Mattigkeit geklaget.
Worauf denn ſein Patron, auf heilſame Mittel
bedacht und derer Herren Medicorum Rath ge-
pflogen/ welche auch ihren Fleiß nicht geſparet/
ſondern allerhand heilſame Mittel und wider
dieſe Kranckheit dienliche Medicamenta Jhm
verordnet/ und ſelbſten fleißig beſuchet/ und
wegen der Kranckheit/ genaue Erkundigung
eingezogen/ allein die Medicamenta haben
nichts effectuiren wollen; Sondern iſt von Tag
zu Tag/ ſchwächer und kräncker worden. Und
als ſein Patron vermercket/ daß es einen ſchlech-
ten Außgang nehmen mögte/ hat Er ſolche
traurige Poſt ſeinen lieben Eltern berichtet/
immittelſt aber es an guter Pfleg- und Wartung
nicht ermangeln laſſen. Als aber der ſelig Ver-
ſtorbene wohl bey ſich befunden/ daß die Zeit
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Geiſtlicher Wandersmann zur letzten Reiſe ge-

ſchickt
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[11/0011] Lebenslauff. fenen Chriſten erlanget. Seine Kranckheit betreffend/ iſt Er am vergangenen Sontag Trinitatis/ war der 30. Maij/ von dem lieben GOTT mit Unpäßlichkeit angegriffen und heimgeſuchet worden/ da Er ſich denn balden ſo gefühlet/ daß Er ſich zu Bette legen müſſen/ und über groſſe Hitz und Mattigkeit geklaget. Worauf denn ſein Patron, auf heilſame Mittel bedacht und derer Herren Medicorum Rath ge- pflogen/ welche auch ihren Fleiß nicht geſparet/ ſondern allerhand heilſame Mittel und wider dieſe Kranckheit dienliche Medicamenta Jhm verordnet/ und ſelbſten fleißig beſuchet/ und wegen der Kranckheit/ genaue Erkundigung eingezogen/ allein die Medicamenta haben nichts effectuiren wollen; Sondern iſt von Tag zu Tag/ ſchwächer und kräncker worden. Und als ſein Patron vermercket/ daß es einen ſchlech- ten Außgang nehmen mögte/ hat Er ſolche traurige Poſt ſeinen lieben Eltern berichtet/ immittelſt aber es an guter Pfleg- und Wartung nicht ermangeln laſſen. Als aber der ſelig Ver- ſtorbene wohl bey ſich befunden/ daß die Zeit ſeines Abſchieds vorhanden/ hat Er ſich als ein Geiſtlicher Wandersmann zur letzten Reiſe ge- ſchickt b 2

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Zitationshilfe: Kühn, Johann Heinrich: J. N. J. Reichthum Göttlicher Güte. Lebenslauff. Dresden, 1675, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508612a/11>, abgerufen am 20.04.2024.