Kühn, Johann Heinrich: J. N. J. Reichthum Göttlicher Güte. Dresden, 1675.Reichthum Göttlicher Güte. Ahasja/ König in Jsrael Bothen hin sandte/ und BaalSebub den Abgott zu Ekron wolte fragen lassen; Ob er 2. Reg. 1, 2.von seiner Kranckheit genesen werde? Mit der Hand/ da unser Seelen-Feind aus zeitlichen Nöthen auszuführen scheinet/ stürtzet er in ewigen Jammer und Verderben. Drümb allein in deine Hand uns geben wir/ O GOtt/ du lieber Vater/ denn unser Wandel ist bey dir/ hie wird uns nicht gerathen. Das ist die Hand/ in die wir das theure Kleinoth unsererSeelen im Sterben am sichersten einlegen und übergeben können/ und mit unserm Jesu seuffzen; Va- Luc. 23, 46ter/ ich befchle meinen Geist in deine Hände. Hierinnen folgete seinem Erlöser unser sel. Herr gen
Reichthum Goͤttlicher Guͤte. Ahasja/ Koͤnig in Jſrael Bothen hin ſandte/ und BaalSebub den Abgott zu Ekron wolte fragen laſſen; Ob er 2. Reg. 1, 2.von ſeiner Kranckheit geneſen werde? Mit der Hand/ da unſer Seelen-Feind aus zeitlichen Noͤthen auszufuͤhren ſcheinet/ ſtuͤrtzet er in ewigen Jammer und Verderben. Druͤmb allein in deine Hand uns geben wir/ O GOtt/ du lieber Vater/ denn unſer Wandel iſt bey dir/ hie wird uns nicht gerathen. Das iſt die Hand/ in die wir das theure Kleinoth unſererSeelen im Sterben am ſicherſten einlegen und uͤbergeben koͤnnen/ und mit unſerm Jeſu ſeuffzen; Va- Luc. 23, 46ter/ ich befchle meinen Geiſt in deine Haͤnde. Hierinnen folgete ſeinem Erloͤſer unſer ſel. Herr gen
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Reichthum Goͤttlicher Guͤte.
Ahasja/ Koͤnig in Jſrael Bothen hin ſandte/ und Baal
Sebub den Abgott zu Ekron wolte fragen laſſen; Ob er
von ſeiner Kranckheit geneſen werde? Mit der Hand/ da
unſer Seelen-Feind aus zeitlichen Noͤthen auszufuͤhren
ſcheinet/ ſtuͤrtzet er in ewigen Jammer und Verderben.
Druͤmb allein in deine Hand uns geben wir/ O GOtt/ du
lieber Vater/ denn unſer Wandel iſt bey dir/ hie wird uns
nicht gerathen. Das iſt die Hand/ in die wir das theure
Kleinoth unſererSeelen im Sterben am ſicherſten einlegen
und uͤbergeben koͤnnen/ und mit unſerm Jeſu ſeuffzen; Va-
ter/ ich befchle meinen Geiſt in deine Haͤnde.
2. Reg. 1, 2.
Luc. 23, 46
Hierinnen folgete ſeinem Erloͤſer unſer ſel. Herr
Mitbruder. Wie dieſe ſuͤſſeſte Liebes-Hand ihn gekuͤſſet/
wie ſie ihn von Jugend auf gefuͤhret/ geleitet/ getragen; al-
ſo muſte auch ſie ihm ietzo der feſte Schatz-Kaſten ſeyn/ da-
rein er andaͤchtig und vertraulich das liebe Pfand ſeiner
Seelen einlegte/ und mit David ausbrach; Jn deine
Hände befehl ich meinen Geiſt/ du haſt mich erloͤſet/ HErr
du treuer GOtt. Nun iſt auch die gerechte Seele in Got-
tes Hand/ und keine Quaal ruͤhret ſie an. Ja ſie hat em-
pfangen ein herrliches Reich/ und eine ſchoͤne Krone eben
von dieſer Hand des Herrn. Den verblaßten Leichnam
wird auch dieſe maͤchtige Hand in ſeiner ſanfften Erden-
Ruhe mit allen ſeinen Gebeinen bewahren/ daß der nicht ei-
nes zerbrochen werde/ und an jenem groſſen Tage wird ſie
ſelbſt ſein Grab aufdecken/ und auch ihn zur Freud erwe-
cken. Solche maͤchtige Hand GOttes haben bey dieſem
Trauerfall anzuſehen die damit betruͤbten Hertzen. Sie
hatte ihnen gegeben/ was ſie genom̃en/ genom̃en und gefuͤh-
ret aus allen Noͤthen. Es iſt die Vaͤterliche Liebes-Hand/
die ſie verletzet/ doch wieder wird verbinden/ die ſie geſchla-
gen
Cant. 2, 6.
cap. 8, 3.
Pſ. 31, 6.
Sap. 3, 1.
Sap. 5, 17.
Pſ. 34, 21.
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Zitationshilfe: | Kühn, Johann Heinrich: J. N. J. Reichthum Göttlicher Güte. Dresden, 1675, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508612/38>, abgerufen am 05.07.2024. |