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Kühn, Johann Heinrich: J. N. J. Reichthum Göttlicher Güte. Dresden, 1675.

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Reichthum Göttlicher Güte.
zugebrauchen aus dem Reichthum Göttlicher Güte/ die
Mächtige Hand deines Gottes/ und mit David
zuflehen; Führe mich aus meinen Nöthen/
ykytsvh laß mich herausgehen/ oder zeuch du mich heraus.
Es ist eine Glaubens-volle Bitte. Das nothleidende
Hertz weiß und erkennet nicht allein/ daß es GOTT
selbst habe lassen hinein in seine Noth-Grube gehen
und fallen/ sondern daß Er auch Macht und Gewalt
habe/ es wiederüm aus allen seinen Nöthen zuführen/ und
zuerretten/ ja das er wolle und werde sich seiner annehmen/
und in den Nöthen nicht gantz erliegen und verderben las-
sen. Es hält sich aber gleichsam beständig an seines GOt-
tes und Retters mächtige Hand/ die soll retten/ helffen und
ausführen. Braucht gar fein das bequeme und gewöhnli-
che Wort [fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt]tsy, so nicht nur eine iede Auslassung aus
Gefahr und Noth bedeut/ als wann GOTT dem Noah
nach ausgestandener Noth in der Sündfluth befiehlet;
Gehe aus dem Kasten du/ und dein Weib/ deine Söhne/
und deiner Söhne Weiber mit dir. Allerley Thier/ das
bey dir ist/ von allerley Fleisch/ an Vögeln an Vieh/ und
an allerley Gewürm/ das auf Erden kreucht/ das gehe her-Gen. 8, 16.
17.

aus mit dir/ ([fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt]tsvh führe es heraus;) sondern auch eine
solche Herausbringung/ die mit der Hand geschehen muß.
Wie es Mose sagt von dem freygebigen Wohlthäter des
Abrahams nach seiner Schlacht; Melchisedech/ der Kö-Gen. 14,
18.

nig von Salem/ trug Brod und Wein herfür. Hiob
brauchts/ wenn er von der Hülffe GOttes/ und dessen
mächtiger Hand in seiner Geburth reden will/ und fraget;
Warüm hastu mich aus Mutterleibe kommen lassen?Job. 10, 18.
Sonderlich wird die heilsame Ausführung des Loths von
den beyden Engeln aus dem Verderben Sodoms mit eben

dem

Reichthum Goͤttlicher Guͤte.
zugebrauchen aus dem Reichthum Goͤttlicher Guͤte/ die
Maͤchtige Hand deines Gottes/ und mit David
zuflehen; Fuͤhre mich aus meinen Noͤthen/
יכאיצוה laß mich herausgehen/ oder zeuch du mich heraus.
Es iſt eine Glaubens-volle Bitte. Das nothleidende
Hertz weiß und erkennet nicht allein/ daß es GOTT
ſelbſt habe laſſen hinein in ſeine Noth-Grube gehen
und fallen/ ſondern daß Er auch Macht und Gewalt
habe/ es wiederuͤm aus allen ſeinen Noͤthen zufuͤhren/ und
zuerretten/ ja das er wolle und werde ſich ſeiner annehmen/
und in den Noͤthen nicht gantz erliegen und verderben laſ-
ſen. Es haͤlt ſich aber gleichſam beſtaͤndig an ſeines GOt-
tes und Retters maͤchtige Hand/ die ſoll retten/ helffen und
ausfuͤhren. Braucht gar fein das bequeme und gewoͤhnli-
che Wort [fremdsprachliches Material – 1 Zeichen fehlt]צי, ſo nicht nur eine iede Auslaſſung aus
Gefahr und Noth bedeut/ als wann GOTT dem Noah
nach ausgeſtandener Noth in der Suͤndfluth befiehlet;
Gehe aus dem Kaſten du/ und dein Weib/ deine Soͤhne/
und deiner Soͤhne Weiber mit dir. Allerley Thier/ das
bey dir iſt/ von allerley Fleiſch/ an Voͤgeln an Vieh/ und
an allerley Gewuͤrm/ das auf Erden kreucht/ das gehe her-Gen. 8, 16.
17.

aus mit dir/ ([fremdsprachliches Material – 1 Zeichen fehlt]צוה fuͤhre es heraus;) ſondern auch eine
ſolche Herausbringung/ die mit der Hand geſchehen muß.
Wie es Moſe ſagt von dem freygebigen Wohlthaͤter des
Abrahams nach ſeiner Schlacht; Melchiſedech/ der Koͤ-Gen. 14,
18.

nig von Salem/ trug Brod und Wein herfuͤr. Hiob
brauchts/ wenn er von der Huͤlffe GOttes/ und deſſen
maͤchtiger Hand in ſeiner Geburth reden will/ und fraget;
Waruͤm haſtu mich aus Mutterleibe kommen laſſen?Job. 10, 18.
Sonderlich wird die heilſame Ausfuͤhrung des Loths von
den beyden Engeln aus dem Verderben Sodoms mit eben

dem
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[31/0031] Reichthum Goͤttlicher Guͤte. zugebrauchen aus dem Reichthum Goͤttlicher Guͤte/ die Maͤchtige Hand deines Gottes/ und mit David zuflehen; Fuͤhre mich aus meinen Noͤthen/ יכאיצוה laß mich herausgehen/ oder zeuch du mich heraus. Es iſt eine Glaubens-volle Bitte. Das nothleidende Hertz weiß und erkennet nicht allein/ daß es GOTT ſelbſt habe laſſen hinein in ſeine Noth-Grube gehen und fallen/ ſondern daß Er auch Macht und Gewalt habe/ es wiederuͤm aus allen ſeinen Noͤthen zufuͤhren/ und zuerretten/ ja das er wolle und werde ſich ſeiner annehmen/ und in den Noͤthen nicht gantz erliegen und verderben laſ- ſen. Es haͤlt ſich aber gleichſam beſtaͤndig an ſeines GOt- tes und Retters maͤchtige Hand/ die ſoll retten/ helffen und ausfuͤhren. Braucht gar fein das bequeme und gewoͤhnli- che Wort _צי, ſo nicht nur eine iede Auslaſſung aus Gefahr und Noth bedeut/ als wann GOTT dem Noah nach ausgeſtandener Noth in der Suͤndfluth befiehlet; Gehe aus dem Kaſten du/ und dein Weib/ deine Soͤhne/ und deiner Soͤhne Weiber mit dir. Allerley Thier/ das bey dir iſt/ von allerley Fleiſch/ an Voͤgeln an Vieh/ und an allerley Gewuͤrm/ das auf Erden kreucht/ das gehe her- aus mit dir/ (_צוה fuͤhre es heraus;) ſondern auch eine ſolche Herausbringung/ die mit der Hand geſchehen muß. Wie es Moſe ſagt von dem freygebigen Wohlthaͤter des Abrahams nach ſeiner Schlacht; Melchiſedech/ der Koͤ- nig von Salem/ trug Brod und Wein herfuͤr. Hiob brauchts/ wenn er von der Huͤlffe GOttes/ und deſſen maͤchtiger Hand in ſeiner Geburth reden will/ und fraget; Waruͤm haſtu mich aus Mutterleibe kommen laſſen? Sonderlich wird die heilſame Ausfuͤhrung des Loths von den beyden Engeln aus dem Verderben Sodoms mit eben dem Gen. 8, 16. 17. Gen. 14, 18. Job. 10, 18.

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Zitationshilfe: Kühn, Johann Heinrich: J. N. J. Reichthum Göttlicher Güte. Dresden, 1675, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508612/31>, abgerufen am 26.04.2024.