Kühn, Johann Heinrich: J. N. J. Reichthum Göttlicher Güte. Dresden, 1675.Reichthum Göttlicher Güte. nerliche Leibes-Hitze ist viel gefährlicher/ als die schon aus-geschlagen. Jnnerliche Feuer unter der Erden sind ihren Ländern und Oertern schadlicher/ als offenbahre/ wie von den Vulcanis und Feuerspeienden Bergen bekant. So istSir. 25, 18. kein Wehe so groß/ als Hertzleid/ bezeuget Sirach. Denn beschreibet der Prophetische König die Angst3. Hefftig. sum- B 3
Reichthum Goͤttlicher Guͤte. nerliche Leibes-Hitze iſt viel gefaͤhrlicher/ als die ſchon aus-geſchlagen. Jnnerliche Feuer unter der Erden ſind ihren Laͤndern und Oertern ſchådlicher/ als offenbahre/ wie von den Vulcanis und Feuerſpeienden Bergen bekant. So iſtSir. 25, 18. kein Wehe ſo groß/ als Hertzleid/ bezeuget Sirach. Denn beſchreibet der Prophetiſche Koͤnig die Angſt3. Hefftig. ſum- B 3
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Reichthum Goͤttlicher Guͤte.
nerliche Leibes-Hitze iſt viel gefaͤhrlicher/ als die ſchon aus-
geſchlagen. Jnnerliche Feuer unter der Erden ſind ihren
Laͤndern und Oertern ſchådlicher/ als offenbahre/ wie von
den Vulcanis und Feuerſpeienden Bergen bekant. So iſt
kein Wehe ſo groß/ als Hertzleid/ bezeuget Sirach.
Sir. 25, 18.
Denn beſchreibet der Prophetiſche Koͤnig die Angſt
auch als eine hefftige Angſt. Die Angſt meines Hertzens
iſt groß. וכיחרה יככל _ורצ, die Aengſte meines
Hertzens haben ſich weit aufgethan/ eben wie ein ungeheuer
grimmig Thier ſeinen Rachen aufſperret/ ſeinen Raub zu-
verſchlingen/ wie in dem Verſtand David von ſeinen Ver-
folgern redet: Sie ſperren ihr Maul weit auf wider
mich/ und ſprechen; Da/ da/ das ſehen wir gerne. Oder
wie die Hoͤlle die Seele weit aufgeſperret/ und den Ra-
chen aufgethan ohn alle maſſen/ daß hinunter fahren beyde
ihre Herrlichen und Poͤbel/ beyde ihre Reichen/ und Froͤh-
lichen; So hat mich/ wil der fromme Angſt Mann ſagen/
die Angſt gleich gar verſchlungen wie Jonam der Wallfiſch.
Man mags auch wohl mit dem Gleichnis von einem ge-
waltig-wachſenden/ und zunehmenden Waſſer erlaͤutern.
Selbiges breitet ſich aus/ und uͤberlaͤufft/ uͤberſchwemmet
und verderbet alles. So thut die groſſe und hefftige Her-
tzens-Angſt. Gleich wie ſonſt das Hertz das Leben und alle
Krafft vermittelſt des Gebluͤts dem Leibe mittheilet/ ſo
fleuſt nun aus dem Hertzen der Angſt-Strohm/ und
nimmet den gantzen Leib ein. Alle Gliedmaſſen/ ja auch al-
le Seelen-Kraͤffte und Sinne ſind voller Angſt. Die ſie-
bentzig Griechiſchen Uberſetzer der H. Schrifft altes Teſta-
ments habens hier (fuͤr ἐπληϑύνθησαν ſie haben fich ausge-
breitet) gegeben ἐπλατύνθηταν, ſie ſind gemehret/ vielfaͤltig
gemacht worden. Eine Angſt gebiehret immer die andere/
ſum-
3. Hefftig.
Pſal. 35, 27.
Eſa. 5, 14.
Quan-
quam le-
ctiones
varient.
B 3
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