Hentschel, Adam: Exequiae Primogeniti. Liegnitz, 1622.keit geleuchtet/ nicht allein an deß Menschen seinem derlich
keit geleuchtet/ nicht allein an deß Menſchen ſeinem derlich
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keit geleuchtet/ nicht allein an deß Menſchen ſeinem
Leibe/ mit ſchoͤner Geſtalt/ mit ziehrlicher propor-
tion, mit gutter Geſundheit vnd aller volkommen-
heit; ſondern auch an deß Menſchen ſeiner Seele/ die
nach GOtt geſchaffen war/ in rechtſchaffener Ge-
rechtigkeit vnd Herrligkeit. Dieſer Frewdenſtand
aber der Erſten Eheleute/ ward vmb der Paradiß
Suͤnde willen/ zum Trawerſtande; alle dieſe Luſt
vnd Frewde/ haben Adam vnd Eva jhnen vnd allen
jhren Nachkommen/ in einer einigen Schantze ver-
ſpielet. Daher nun freylich keine Ehe ohne Wehe/
keine Frewd ohne Leid iſt; Amor & melle & felle
fœcundiſſimus. Daher nu iſts (leider) kommen/ das
auch die Allerheiligſten Eheleute viel Wehe in jhrer
Ehe haben erfahren vnd ausſtehen muſſen; Sonder-
lich wann Gott jhre holdſelige liebe Kinderlin ſter-
ben laͤſſet. Beym Propheten Jona am 4. oder letz-
ten Cap. leſen wir/ Als Jonas der Stadt Ninive
auff Gottes befehl Buſſe geprediget vnd geſprochen
hatte/ Es ſind noch Viertzig Tage hin/ ſo wird Ni-
nive vntergehen/ ſey er nach vollendeter ſolcher
Bußpredigt zur Stadt hinaus gegangen/ habe ſich
gegen Morgenwerts der Stadt geſetzt/ von ferne/
zu ſehen/ obs der Stadt auch alſo ergehen wuͤrde/
wie GOtt durch jhn hatte drewen laſſen. Jn deme
Jonas alda ſitzet/ vnd auff den Außgang wartet/
ſticht der Sonnen Hitze/ ſo in denſelbigen Morgen-
laͤndern groß war/ jhnen haͤfftig/ vnd dermaſſen auff
den Kopff/ das er gantz matt vnd krafftloß druͤber
ward. Was geſchicht? Gott ließ ploͤtzlich vnd wun-
derlich
Epheſ. 4.
v. 24.
Plautus in
Ciſtellar.
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