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Hentschel, Adam: Exequiae Primogeniti. Liegnitz, 1622.

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derlich einen Kürbiß vber Jonam daher wachsen/
der mit seinen breiten Blättern dem Jona schatten
genung wieder der Sonnen Hitze gab; dessen sich
auch Jonas höchlich erfrewete; Aber die Frewde
wehret nicht lange? Dann als Jonas vermeinete/
Schatten vnd Lust erst recht vnd am besten zu ha-
ben/ verschaffete Gott einen Wurm/ der stach den
Kürbiß/ das er verdorrete. Worüber der Prophet
vngeduldig ward/ wünschte lieber Tod zu sein denn
zu Leben. Gott aber lachete gleich des Jon
ae vnge-
duld vnd sprach: Meinestu Jona das du billich
zürnest vmb den Kürbiß? Jonas antwortete dem
HErrn; Ja billich zürne ich biß an den Tod. Vnd
der HErr sprach: Dich jammert des Kürbiß den du
doch nicht gezeuget hast/ daran du nicht gearbeitet/
den du nicht erzogen hast/ welcher in einer Nacht
ward vnd in einer Nacht wieder vertarb; solte denn
mich nicht jammern/ Ninive der grossen Stad/ in wel-
cher mehr denn Hundert vnd Zwantzig Tausend
Menschen sind die nicht wissen vnterscheid was recht
oder linck ist.

Also vnd gleicher gestalt/ jhr meine geliebete/ ge-
hets noch heute bey tage zu in allen Ständen sonder-
lich aber im Haußstande/ da giebet Gott manchen
Eltern einen schönen lustigen Kürbiß ein holdseliges
Kind Sohn oder Tochter/ daran die Eltern jhres
Hertzens freude vnd wonne sehen; Aber wenn Vater
vnd Mutter an solchen jhren Ehepfläntzlin vnd Oel-
zweiglin vermeinen jhre grösseste lust zu haben lesset
Gott den Todtenwurm vber sie kommen/ dieselbte ste-
chen/ also das sie darvon verdorren/ sterben/ ja in der

Erde vol-

derlich einen Kuͤrbiß vber Jonam daher wachſen/
der mit ſeinen breiten Blaͤttern dem Jona ſchatten
genung wieder der Sonnen Hitze gab; deſſen ſich
auch Jonas hoͤchlich erfrewete; Aber die Frewde
wehret nicht lange? Dann als Jonas vermeinete/
Schatten vnd Luſt erſt recht vnd am beſten zu ha-
ben/ verſchaffete Gott einen Wurm/ der ſtach den
Kuͤrbiß/ das er verdorrete. Woruͤber der Prophet
vngeduldig ward/ wuͤnſchte lieber Tod zu ſein denn
zu Leben. Gott aber lachete gleich des Jon
æ vnge-
duld vnd ſprach: Meineſtu Jona das du billich
zuͤrneſt vmb den Kuͤrbiß? Jonas antwortete dem
HErrn; Ja billich zuͤrne ich biß an den Tod. Vnd
der HErr ſprach: Dich jammert des Kuͤrbiß den du
doch nicht gezeuget haſt/ daran du nicht gearbeitet/
den du nicht erzogen haſt/ welcher in einer Nacht
ward vnd in einer Nacht wieder vertarb; ſolte denn
mich nicht jam̃ern/ Ninive der groſſen Stad/ in wel-
cher mehr denn Hundert vnd Zwantzig Tauſend
Menſchen ſind die nicht wiſſen vnterſcheid was recht
oder linck iſt.

Alſo vnd gleicher geſtalt/ jhr meine geliebete/ ge-
hets noch heute bey tage zu in allen Staͤnden ſonder-
lich aber im Haußſtande/ da giebet Gott manchen
Eltern einen ſchoͤnen luſtigen Kuͤrbiß ein holdſeliges
Kind Sohn oder Tochter/ daran die Eltern jhres
Hertzens freude vnd wonne ſehen; Aber wenn Vater
vnd Mutter an ſolchen jhren Ehepflaͤntzlin vñ Oel-
zweiglin vermeinen jhre groͤſſeſte luſt zu haben leſſet
Gott den Todtenwurm vber ſie kom̃en/ dieſelbte ſte-
chen/ alſo das ſie darvon verdorren/ ſterben/ ja in der

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Zitationshilfe: Hentschel, Adam: Exequiae Primogeniti. Liegnitz, 1622, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508609/15>, abgerufen am 23.11.2024.