Winziger, Andreas: Piorum Glykypikron [gr.]. Zittau, 1627.schenkindern/ vnd dennoch greifft Er sie bißweilen soEx. 34, 6. jhren
ſchenkindern/ vnd dennoch greifft Er ſie bißweilen ſoEx. 34, 6. jhren
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsExordium" n="2"> <p><pb facs="#f0015"/> ſchenkindern/ vnd dennoch greifft Er ſie bißweilen ſo<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Ex.</hi> 34, 6.</hi></note><lb/> harte an/ das den Eltern oder andern/ die es ſehen/ das<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Prov.</hi> 8, 31</hi></note><lb/> Hertze im Leibe zerſchmeltzen moͤchte? Die Vrſachen<lb/> ſind kuͤrtzlich dieſe. <hi rendition="#aq">I.</hi> <hi rendition="#fr">Die Suͤnde die entweder Sie/</hi><note place="right"><hi rendition="#i">1. <hi rendition="#aq">Propri-<lb/> um, ſive pa<lb/> rentũ pec-<lb/> catum &<lb/> prævari-<lb/> catio.</hi></hi></note><lb/><hi rendition="#fr">oder jhre Eltern gethan haben.</hi> Deñ weil ſolche Kin-<lb/> der nicht Engel ſind/ Sondern in Suͤnden empfangen<lb/> vnd gebohren werden/ auch ſonſt/ ob wol vnwiſſende/<lb/> mit winſeln vnd weinen ſich vngeduldig vnd vngeber-<lb/> dig ſtellen/ ſo wird der Gerechte GOtt vervrſacht/ ein<lb/> Ruͤttlin zubinden/ vnd ſie zuſtraffen. Denn er iſt ein<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Pſal.</hi> 51, 6</hi></note><lb/> Heiliger GOtt/ Er iſt nicht ein GOtt dem Gottloſes<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Sap.</hi> 3, 4.</hi></note><lb/> Weſen/ es werde wiſſentlich oder vnwiſſentlich began-<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Lev.</hi> 29, 2</hi></note><lb/> gen/ gefellet. Bißweilen geſchicht es auch wol/ das ſie<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Pſal.</hi> 5, 5.</hi></note><lb/> frembder Suͤnden entgelten muͤſſen/ vnd außeſſen/ was<lb/> ander eingebrocket haben. Wie dann <hi rendition="#fr">G</hi>ottfried Hein-<lb/> rich ſich offt in ſeiner Leibes ſchwachheit verlauten laſ-<lb/> ſen/ <hi rendition="#fr">Er muͤſſe jrgend eines boͤſen Menſchen entgel-<lb/> ten/ das jhn der liebe Gott ſo hart angreiffe.</hi> Auß Ex-<lb/> empeln Heyliger Schrifft kan ſolches erſehen werden/<lb/> davon wir nur eines vnd das ander anfuͤhren wollen.<lb/> Das Davids Kind am Siebenden Tage eines ſo geh-<note place="right"><hi rendition="#i">2. <hi rendition="#aq">Sam.</hi> 11<lb/> 16.</hi></note><lb/> lingen vnnd geſchwinden Todes ſterben muſte/ hat der<lb/> Vater vervrſacht/ weil er es in Ehebruch erzeuget vnd<lb/> gezeuget hatte. Das<hi rendition="#aq"> Gehaſi</hi> nach kom̃en alle mit der be-<note place="right"><hi rendition="#i">2. <hi rendition="#aq">Reg.</hi> 5,<lb/> 27.</hi></note><lb/> ſchwerlichen Kranckheit dem Außſatz beladen/ hatten<lb/> ſie zudanckẽ jhrem Vater. Das die Bethlehemitiſchen<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Matth.</hi> 2.<lb/> 16.</hi></note><lb/> Kinder ſo Elendiglich vmb jhr Leben kamen vnnd von<lb/> Herode dem Bluthunde ſo jaͤm̃erlich hingeriſſen wor-<lb/> den/ hatten nicht ſie fuͤrnemlich/ ſondern jhre Eltern ver<lb/> ſchuldet/ Gott ſtraffete hirmit jhren Vndanck/ das ſie in<lb/> <fw type="catch" place="bottom">jhren</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0015]
ſchenkindern/ vnd dennoch greifft Er ſie bißweilen ſo
harte an/ das den Eltern oder andern/ die es ſehen/ das
Hertze im Leibe zerſchmeltzen moͤchte? Die Vrſachen
ſind kuͤrtzlich dieſe. I. Die Suͤnde die entweder Sie/
oder jhre Eltern gethan haben. Deñ weil ſolche Kin-
der nicht Engel ſind/ Sondern in Suͤnden empfangen
vnd gebohren werden/ auch ſonſt/ ob wol vnwiſſende/
mit winſeln vnd weinen ſich vngeduldig vnd vngeber-
dig ſtellen/ ſo wird der Gerechte GOtt vervrſacht/ ein
Ruͤttlin zubinden/ vnd ſie zuſtraffen. Denn er iſt ein
Heiliger GOtt/ Er iſt nicht ein GOtt dem Gottloſes
Weſen/ es werde wiſſentlich oder vnwiſſentlich began-
gen/ gefellet. Bißweilen geſchicht es auch wol/ das ſie
frembder Suͤnden entgelten muͤſſen/ vnd außeſſen/ was
ander eingebrocket haben. Wie dann Gottfried Hein-
rich ſich offt in ſeiner Leibes ſchwachheit verlauten laſ-
ſen/ Er muͤſſe jrgend eines boͤſen Menſchen entgel-
ten/ das jhn der liebe Gott ſo hart angreiffe. Auß Ex-
empeln Heyliger Schrifft kan ſolches erſehen werden/
davon wir nur eines vnd das ander anfuͤhren wollen.
Das Davids Kind am Siebenden Tage eines ſo geh-
lingen vnnd geſchwinden Todes ſterben muſte/ hat der
Vater vervrſacht/ weil er es in Ehebruch erzeuget vnd
gezeuget hatte. Das Gehaſi nach kom̃en alle mit der be-
ſchwerlichen Kranckheit dem Außſatz beladen/ hatten
ſie zudanckẽ jhrem Vater. Das die Bethlehemitiſchen
Kinder ſo Elendiglich vmb jhr Leben kamen vnnd von
Herode dem Bluthunde ſo jaͤm̃erlich hingeriſſen wor-
den/ hatten nicht ſie fuͤrnemlich/ ſondern jhre Eltern ver
ſchuldet/ Gott ſtraffete hirmit jhren Vndanck/ das ſie in
jhren
Ex. 34, 6.
Prov. 8, 31
1. Propri-
um, ſive pa
rentũ pec-
catum &
prævari-
catio.
Pſal. 51, 6
Sap. 3, 4.
Lev. 29, 2
Pſal. 5, 5.
2. Sam. 11
16.
2. Reg. 5,
27.
Matth. 2.
16.
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