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Winziger, Andreas: Piorum Glykypikron [gr.]. Zittau, 1627.

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jhren Häusern demm lieben Jesulein nicht ein Reumlin
haben geben wollen. So gehets heutiges Tages zu/
Gott straffet offt die Sünde der Väter an den Kindern
2. Impiorun
ad melio-
rem frugen
incitatio
Exod. 20. 2. GOtt wil hiermit alte verstockete
Leute warnen vnd zur Busse locken/
das sie in sich
schlagen vnd folgende weyse schlissen lernen/ Geschicht
diß am Grünem holtz was wil nicht am dürren werden?
Luc. 23, 32Müssen solche kleine Kinder herhalten/ die es nicht so
Ezech. 33,
11.
gröblich verschuldet haben/ was wil nicht Alten Sün-
dern wiederfahren? Denn so war GOtt lebet er wil
1. Tim. 2, 4nicht den Todt des Gottlosen/ Sondern das sich der
GOttlose bekehre von seinen Wesen vnd lebe/ er wil dz
allen Menschen geholffen werde/ er wil nicht das Je-
mand verlohren werde/ darümb versuchet er allerley
3. Paren-
tum pro-
batio.
Mittel/ sie Fromm zumachen. 3. GOtt thuts zur
prüfung der Eltern/ das er jhren Glauben vnd
Ge-
dult erfahre/ ob sie sich auch sambt jhren Kindern in sei-
nen Willen im Leben/ im Leyden/ vnd Sterben ergeben
werden. Wenn nun der Getrewe Gott auff diese wei-
se Eltern zusetzet/ da sollen sie sich bewehret befinden las-
Job. 13, 15.sen/ vnd mit Job sich anerbitten/ Etiamsi occiderit me
1. Sam. 2.
6.
Dominus, tamen sperabo in ipsum. Vnd wenn gleich
mich vnd mein Kind mein Gott tödten würde/ wil ich
dennoch auff jhn hoffen. Also bestund auff der proba
Gen. 22.Abraham. GOtt befahl jhm er solte seinen Einigen
Sohn Jsaac nehmen vnd jhn auff dem Berge Moria
zum Brand Opffer auffopffern/ das war eine harter
Stand. Was that er aber? Wegerte er sich? Nein
traun/ Sondern Er ging im Nahmen des Herrn den.
Luc. 3. 8.selbigen Weg/ vnd wolte Gottes Befehl außrichten vnd

gedachte

jhren Haͤuſern dem̃ lieben Jeſulein nicht ein Reumlin
haben geben wollen. So gehets heutiges Tages zu/
Gott ſtraffet offt die Suͤnde der Vaͤter an den Kindern
2. Impiorũ
ad melio-
rem frugẽ
incitatio
Exod. 20. 2. GOtt wil hiermit alte verſtockete
Leute warnen vnd zur Buſſe locken/
das ſie in ſich
ſchlagen vnd folgende weyſe ſchliſſen lernen/ Geſchicht
diß am Gruͤnem holtz was wil nicht am duͤrren werden?
Luc. 23, 32Muͤſſen ſolche kleine Kinder herhalten/ die es nicht ſo
Ezech. 33,
11.
groͤblich verſchuldet haben/ was wil nicht Alten Suͤn-
dern wiederfahren? Denn ſo war GOtt lebet er wil
1. Tim. 2, 4nicht den Todt des Gottloſen/ Sondern das ſich der
GOttloſe bekehre von ſeinen Weſen vnd lebe/ er wil dz
allen Menſchen geholffen werde/ er wil nicht das Je-
mand verlohren werde/ daruͤmb verſuchet er allerley
3. Paren-
tum pro-
batio.
Mittel/ ſie Fromm zumachen. 3. GOtt thuts zur
pruͤfung der Eltern/ das er jhren Glauben vnd
Ge-
dult erfahre/ ob ſie ſich auch ſambt jhren Kindern in ſei-
nen Willen im Leben/ im Leyden/ vnd Sterben ergeben
werden. Wenn nun der Getrewe Gott auff dieſe wei-
ſe Eltern zuſetzet/ da ſollen ſie ſich bewehret befinden laſ-
Job. 13, 15.ſen/ vnd mit Job ſich anerbitten/ Etiamſi occiderit me
1. Sam. 2.
6.
Dominus, tamen ſperabo in ipſum. Vnd wenn gleich
mich vnd mein Kind mein Gott toͤdten wuͤrde/ wil ich
dennoch auff jhn hoffen. Alſo beſtund auff der proba
Gen. 22.Abraham. GOtt befahl jhm er ſolte ſeinen Einigen
Sohn Jſaac nehmen vnd jhn auff dem Berge Moria
zum Brand Opffer auffopffern/ das war eine harter
Stand. Was that er aber? Wegerte er ſich? Nein
traun/ Sondern Er ging im Nahmen des Herrn den.
Luc. 3. 8.ſelbigen Weg/ vnd wolte Gottes Befehl außrichten vñ

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Zitationshilfe: Winziger, Andreas: Piorum Glykypikron [gr.]. Zittau, 1627, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508438/16>, abgerufen am 19.04.2024.