Winziger, Andreas: Piorum Glykypikron [gr.]. Zittau, 1627.E'xegema. SO Handelt demnach das 1. Stücklin Bin
Ε᾿ξήγημα. SO Handelt demnach das 1. Stuͤcklin Bin
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Ε᾿ξήγημα.
SO Handelt demnach das 1. Stuͤcklin
vnſers LeichTexts De piorũ in hoc mundo
ſtatu & conditione. Von dem Zuſtande der from-
men in dieſer Welt. Der ſtehet darinne/ das geſaget
wird/ Gott verlaſſe Sie/ Jtem Er verberge ſein Ange-
ſichte vor jhnen. So lautet der Text: Jch habe dich
einen kleinen Augenblick verlaſſen/ Jch habe mein
Angeſicht im Augenblick des Zornes ein wenig von
dir verborgen. Allhier muͤſſen wir verſtehen lernen/
was da heiſſe Verlaſſen/ oder das Angeſicht verbergen
vnd iſt zuwiſſen/ das es nicht alſo gemeinet ſey/ gleich-
ſam alß nicht Gott allezeit bey den From̃en gegenwer-
tig waͤre/ oder/ dz er ſie nicht jmmerdar mit ſeinen Goͤtt-
lichen Augen anſchawe/ Ach Nein/ Enter prælenter,
DEus hîc & ubiq; potenter Lautet das alte Schulverſ-
lin/ Gott iſt allenthalben gegenwertig/ Auguſtinuſ
ſagt ſchoͤn: DEus totus oculus eſt, quia omnia vi-
det, totus auris eſt, quia omnia audit, totus manus eſt,
quia omnia operatur, totus pes eſt, quia ubiq; præ-
ſens eſt. Das iſt/ Gott iſt gleich wie ein gantzes Auge
denn er ſiehet alles/ gleich wie ein gantzes Ohr/ denn Er
hoͤret alles/ gleich wie eine gantze Hand/ denn Er wircket
alles/ gleich wie ein gantzer Fuß/ denn er iſt allenthalben
gegenwertig/ Er iſt bey jhnen præſentia generali& ſpe-
ciali. Daher ſagt Er ſelber/ Bin Jch nicht ein Gott/
der nahe iſt vnd nicht ein Gott der ferne iſt/ ſpricht der
Herr? Meineſtu das ſich Jemand ſo heimlich verber-
gen koͤnne/ das Jch jhn nicht ſehe/ ſpricht der Herr?
Bin
I. De pio-
rũ in hoc
mundo
ſtatu &
conditi-
one.
Explic
phraſ. quo-
modo Deus
ſuos dere-
linquat.
ἄρσις.
Auguſtinꝰ
in Pſ. 136.
Jer. 23, 24
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