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Hyller, Martin: Exequiae Horstianae. Leipzig, 1625.

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Leichpredigt.

Mir ist zwar nicht vnbewust/ daß heutiges Tages etlicheVVenceslaus
Budovvecza
Budovva.
Baro Bohe-
micus.
tulianus Po-
nia Iovius a
Duchniki
Nobilis Po-
lonus.

sind/ die wenig daran gestehen wollen/ daß die Außer-
wehlten im ewigen Leben werden Gott sehen/ in sua es-
sentia,
vnd wollen die vberselige Frewde des ewigen
Lebens dadurch vergeringern/ verkleinern/ vertun-
ckeln. Wir aber bleiben bey den klaren Schrifftzeug-
nüssen wie sie lauten ohn alles dispudiren. Contem
plabor faciem tuam,
Jch wil dein Antlitz schawen/
sagt alhier vnser David. Wie tröstlich verheischt es Gott
selber! Venient & videbunt gloriam meam, Sie wer-Esa. 66. v. 18.
den kommen vnd sehen meine Herrligkeit. Wer
wil aber Gottes Herrligkeit a sua essentia von seinem
Wesen abscheiden/ daß man nicht auch in demselbigen jhn
sehen solte?

Wie klar macht es der Apostel/ Wenn das Stück-1. Cor. 13. v.
10. 12.

werck wird auffhören/ vnd das volkommen wird
kommen/ so werden wir sehen Gott von Ange-
sicht zu Angesicht.
Wenn man aber Essentiam Dei,
Gottes Wesen/ von diesem sehen wolte absondern/ was
were es anders/ quam Deum sine Essentia divin a fi n-
gere,
als einen Gott ertichten/ ohn ein Göttliches We-
sen?

Wie lieblich macht es Johannes/ Videbimus cum1. Ioh. 3. v. 2.
sicut est, spricht er/ Wir werden jhn schawen wie
Er ist.
Wehre es aber nicht ein absurdum, wenn man
sagte/ Wir werden Gott sehen wie er ist/ vnd gleich-
wol auch dafür halten wolte/ wir werden GOtt nicht
sehen in sua Essentia, in seinen Wesen? Kan denn Gott
a sua Essentia, von seinen Wesen abgesondert/ vnd ge-

tren-
G
Leichpredigt.

Mir iſt zwar nicht vnbewuſt/ daß heutiges Tages etlicheVVenceslaus
Budovveczâ
Budovva.
Baro Bohe-
micus.
tulianus Po-
nia Iovius á
Duchniki
Nobilis Po-
lonus.

ſind/ die wenig daran geſtehen wollen/ daß die Außer-
wehlten im ewigen Leben werden Gott ſehen/ in ſuâ eſ-
ſentiâ,
vnd wollen die vberſelige Frewde des ewigen
Lebens dadurch vergeringern/ verkleinern/ vertun-
ckeln. Wir aber bleiben bey den klaren Schrifftzeug-
nuͤſſen wie ſie lauten ohn alles diſpudiren. Contem
plabor faciem tuam,
Jch wil dein Antlitz ſchawen/
ſagt alhier vnſer David. Wie troͤſtlich verheiſcht es Gott
ſelber! Venient & videbunt gloriam meam, Sie wer-Eſa. 66. v. 18.
den kommen vnd ſehen meine Herrligkeit. Wer
wil aber Gottes Herrligkeit à ſuâ eſſentiâ von ſeinem
Weſen abſcheiden/ daß man nicht auch in demſelbigen jhn
ſehen ſolte?

Wie klar macht es der Apoſtel/ Wenn das Stuͤck-1. Cor. 13. v.
10. 12.

werck wird auffhoͤren/ vnd das volkommen wird
kommen/ ſo werden wir ſehen Gott von Ange-
ſicht zu Angeſicht.
Wenn man aber Eſſentiam Dei,
Gottes Weſen/ von dieſem ſehen wolte abſondern/ was
were es anders/ quâm Deum ſine Eſſentiâ divin â fi n-
gere,
als einen Gott ertichten/ ohn ein Goͤttliches We-
ſen?

Wie lieblich macht es Johannes/ Videbimus cum1. Ioh. 3. v. 2.
ſicut eſt, ſpricht er/ Wir werden jhn ſchawen wie
Er iſt.
Wehre es aber nicht ein abſurdum, wenn man
ſagte/ Wir werden Gott ſehen wie er iſt/ vnd gleich-
wol auch dafuͤr halten wolte/ wir werden GOtt nicht
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[47/0049] Leichpredigt. Mir iſt zwar nicht vnbewuſt/ daß heutiges Tages etliche ſind/ die wenig daran geſtehen wollen/ daß die Außer- wehlten im ewigen Leben werden Gott ſehen/ in ſuâ eſ- ſentiâ, vnd wollen die vberſelige Frewde des ewigen Lebens dadurch vergeringern/ verkleinern/ vertun- ckeln. Wir aber bleiben bey den klaren Schrifftzeug- nuͤſſen wie ſie lauten ohn alles diſpudiren. Contem plabor faciem tuam, Jch wil dein Antlitz ſchawen/ ſagt alhier vnſer David. Wie troͤſtlich verheiſcht es Gott ſelber! Venient & videbunt gloriam meam, Sie wer- den kommen vnd ſehen meine Herrligkeit. Wer wil aber Gottes Herrligkeit à ſuâ eſſentiâ von ſeinem Weſen abſcheiden/ daß man nicht auch in demſelbigen jhn ſehen ſolte? VVenceslaus Budovveczâ Budovva. Baro Bohe- micus. tulianus Po- nia Iovius á Duchniki Nobilis Po- lonus. Eſa. 66. v. 18. Wie klar macht es der Apoſtel/ Wenn das Stuͤck- werck wird auffhoͤren/ vnd das volkommen wird kommen/ ſo werden wir ſehen Gott von Ange- ſicht zu Angeſicht. Wenn man aber Eſſentiam Dei, Gottes Weſen/ von dieſem ſehen wolte abſondern/ was were es anders/ quâm Deum ſine Eſſentiâ divin â fi n- gere, als einen Gott ertichten/ ohn ein Goͤttliches We- ſen? 1. Cor. 13. v. 10. 12. Wie lieblich macht es Johannes/ Videbimus cum ſicut eſt, ſpricht er/ Wir werden jhn ſchawen wie Er iſt. Wehre es aber nicht ein abſurdum, wenn man ſagte/ Wir werden Gott ſehen wie er iſt/ vnd gleich- wol auch dafuͤr halten wolte/ wir werden GOtt nicht ſehen in ſuà Eſſentiâ, in ſeinen Weſen? Kan denn Gott à ſuà Eſſentiâ, von ſeinen Weſen abgeſondert/ vnd ge- tren- 1. Ioh. 3. v. 2. G

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Zitationshilfe: Hyller, Martin: Exequiae Horstianae. Leipzig, 1625, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508436/49>, abgerufen am 21.11.2024.