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Mauritius, Joachim: Adelicher vnd anderer vornehmen Geschlechter erster Anfang vnd endlicher Untergang. Wittenberg, 1626.

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Christliche
sein/ vnd bedencken/ das alle Menschen/ vom höchsten biß
zum niedrigsten jhrer ersten ankunfft natur vnd wesen nach
einander gleich sein/ gleich wie sie auch im tode einander wi-
der gleich werden.

Denn es hat kein König einen andern anfang seiner
geburt/ sondern sie haben alle einerley eingang vnd gleichen
ausgang/ Sap. 7.

Darumb erhebe sich niemandt allzusehr/ er sey so hoch
als er wolle/ er ist staub vnd asche. Sondern je höher du
bist/ je mehr dich demütige/ so wird dir der Herr hold
sein/ Syr. 3.

Nechst einem waren seligmachenden glauben ist Gott
dem Herrn nichts so angenem als ein demütiges Hertz/
vnd ist jhm nichts so zu wieder als ein hoffertiges Hertz/ wie
Judith sagt/ Cap. 9. Es haben dir die hoffertigen noch nie
gefallen/ aberallezeit hat dir gefallen der elenden vnnd de-
mütigen gebet. Ja Gott wiederstehet den hoffertigen/ a-
ber den demütigen gibt er gnade/ 1. Pet. 5. Cap.

Dessen nemet ein denckwürdiges Exempel an David
vnd seinem gemahl Michal. Sie waren beyde vom niedrigen
stande zu Königlichen ehren erhoben/ David war ein Schaff-
hirte gewesen/ Michal war zwar König Sauls Tochter/
Saul aber war von gemeinem geschlechte zum Könige ge-
macht. David war bey seinen hohen ehren sehr demütig:
der Michal aber saß das Hertz gewaltig hoch. Der König
David holet einsmahls die Lade Gottes aus dem Hause
Obed Edom in seine Stadt mit sonderlicher solen nitet vnd
hertzens andacht/ tantzte vnd sprang mit frewden vnnd aller
macht für dem Herrn/ vnd war begürtet mit einem leinen
Leibrock. Da solches die Tochter Sauls/ Davids gemahl/

Michal

Chriſtliche
ſein/ vnd bedencken/ das alle Menſchen/ vom hoͤchſten biß
zum niedrigſten jhrer erſten ankunfft natur vnd weſen nach
einander gleich ſein/ gleich wie ſie auch im tode einander wi-
der gleich werden.

Denn es hat kein Koͤnig einen andern anfang ſeiner
geburt/ ſondern ſie haben alle einerley eingang vnd gleichen
ausgang/ Sap. 7.

Darumb erhebe ſich niemandt allzuſehr/ er ſey ſo hoch
als er wolle/ er iſt ſtaub vnd aſche. Sondern je hoͤher du
biſt/ je mehr dich demuͤtige/ ſo wird dir der Herr hold
ſein/ Syr. 3.

Nechſt einem waren ſeligmachenden glauben iſt Gott
dem Herrn nichts ſo angenem als ein demuͤtiges Hertz/
vnd iſt jhm nichts ſo zu wieder als ein hoffertiges Hertz/ wie
Judith ſagt/ Cap. 9. Es haben dir die hoffertigen noch nie
gefallen/ aberallezeit hat dir gefallen der elenden vnnd de-
muͤtigen gebet. Ja Gott wiederſtehet den hoffertigen/ a-
ber den demuͤtigen gibt er gnade/ 1. Pet. 5. Cap.

Deſſen nemet ein denckwuͤrdiges Exempel an David
vnd ſeinem gemahl Michal. Sie waren beyde vom niedrigẽ
ſtande zu Koͤniglichen ehrẽ erhoben/ David war ein Schaff-
hirte geweſen/ Michal war zwar Koͤnig Sauls Tochter/
Saul aber war von gemeinem geſchlechte zum Koͤnige ge-
macht. David war bey ſeinen hohen ehren ſehr demuͤtig:
der Michal aber ſaß das Hertz gewaltig hoch. Der Koͤnig
David holet einsmahls die Lade Gottes aus dem Hauſe
Obed Edom in ſeine Stadt mit ſonderlicher ſolen nitet vñ
hertzens andacht/ tantzte vnd ſprang mit frewden vnnd aller
macht fuͤr dem Herrn/ vnd war beguͤrtet mit einem leinen
Leibrock. Da ſolches die Tochter Sauls/ Davids gemahl/

Michal
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[20/0022] Chriſtliche ſein/ vnd bedencken/ das alle Menſchen/ vom hoͤchſten biß zum niedrigſten jhrer erſten ankunfft natur vnd weſen nach einander gleich ſein/ gleich wie ſie auch im tode einander wi- der gleich werden. Denn es hat kein Koͤnig einen andern anfang ſeiner geburt/ ſondern ſie haben alle einerley eingang vnd gleichen ausgang/ Sap. 7. Darumb erhebe ſich niemandt allzuſehr/ er ſey ſo hoch als er wolle/ er iſt ſtaub vnd aſche. Sondern je hoͤher du biſt/ je mehr dich demuͤtige/ ſo wird dir der Herr hold ſein/ Syr. 3. Nechſt einem waren ſeligmachenden glauben iſt Gott dem Herrn nichts ſo angenem als ein demuͤtiges Hertz/ vnd iſt jhm nichts ſo zu wieder als ein hoffertiges Hertz/ wie Judith ſagt/ Cap. 9. Es haben dir die hoffertigen noch nie gefallen/ aberallezeit hat dir gefallen der elenden vnnd de- muͤtigen gebet. Ja Gott wiederſtehet den hoffertigen/ a- ber den demuͤtigen gibt er gnade/ 1. Pet. 5. Cap. Deſſen nemet ein denckwuͤrdiges Exempel an David vnd ſeinem gemahl Michal. Sie waren beyde vom niedrigẽ ſtande zu Koͤniglichen ehrẽ erhoben/ David war ein Schaff- hirte geweſen/ Michal war zwar Koͤnig Sauls Tochter/ Saul aber war von gemeinem geſchlechte zum Koͤnige ge- macht. David war bey ſeinen hohen ehren ſehr demuͤtig: der Michal aber ſaß das Hertz gewaltig hoch. Der Koͤnig David holet einsmahls die Lade Gottes aus dem Hauſe Obed Edom in ſeine Stadt mit ſonderlicher ſolen nitet vñ hertzens andacht/ tantzte vnd ſprang mit frewden vnnd aller macht fuͤr dem Herrn/ vnd war beguͤrtet mit einem leinen Leibrock. Da ſolches die Tochter Sauls/ Davids gemahl/ Michal

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Zitationshilfe: Mauritius, Joachim: Adelicher vnd anderer vornehmen Geschlechter erster Anfang vnd endlicher Untergang. Wittenberg, 1626, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508146/22>, abgerufen am 22.11.2024.